Standort Gerdauen

Einsatzhafen Gerdauen


Die Stadt Gerdauen heißt heute Schelesnodoroschny und liegt in Kaliningrad in in der Oblast Kaliningrad am Westufer des Flusses Omet, etwa 50 km entfernt von Königsberg. 1939 hatte die Stadt 5.125 Einwohner. Ende der 30er Jahre wurde nordöstlich der Stadt ein Einsatzhafen der Luftwaffe angelegt. Zu Beginn des Polenfeldzuges wurde die I. Gruppe des Kampfgeschwaders 2 auf dem Einsatzhafen in Gerdauen stationiert, verließ diesen jedoch im September 1939 wieder. Im Juni 1941 kam der Stab und die I. Gruppe des Kampfgeschwaders 76 auf den Platz und flog von hier aus Einsätze gegen Rußland. Anschließend diente der Flugplatz Ausbildungsverbänden als Ausbildungsplatz. In dem Ort befand sich ab September 1944 außerdem ein Außenlager des KZ Stutthof, das auf dem Flugplatz zu Erdarbeiten eingesetzt wurde. Zwischen dem 9. September und dem 15. Oktober 1944 war der Jagdfliegerführer (Jafü) Ostpreußen in Gerdauen stationiert. Beim Herannahen der Roten Armee wurde der Platz wieder durch Kampfverbände belegt. Nach Eroberung der Stadt durch die Rote Armee wurde der Ort im Januar 1945 unter polnische, im September 1945 unter russische Verwaltung gestellt.

 

Fronttruppenteile

I. / Kampfgeschwader 2

Stab und I. / Kampfgeschwader 76

1./Nachtjagdgeschwader 100

II. / Schlachtgeschwader 1

Stab und I. / Schlachtgeschwader 3

Stab, I. und II. / Schlachtgeschwader 4

II. / Jagdgeschwader 1

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Orts-Kommandantur Gerdauen

Wehrmeldeamt (WK I, Wehrbezirk Rastenburg. Zuständig für den Landkreis Gerdauen.) (bis Juli 1941, dann aufgelöst)

Jafü Ostpreußen

 

Einrichtungen

Außenkommando KL Stutthof - Flugplatz, Schützengräben, Luftschutzbunker

 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.