Standort Czernowitz / Tschernowitz

 

Czernowitz (deutsch auch Tschernowitz; ukrainisch Tscherniwzi; russisch Tschernowzy, rumänisch Cernăuți) in der westlichen Ukraine ist die Hauptstadt der Oblast Tscherniwzi und die traditionelle Hauptstadt der Bukowina im Karpatenvorland, hauptsächlich am rechten Ufer des Flusses Pruth. Die Stadt hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Österreich-Ungarn zerfiel Ende Oktober 1918. Galizien schloss sich der entstehenden Zweiten Polnischen Republik an; der Widerstand der Ukrainer (Ruthenen) Ostgaliziens, die ihre Westukrainische Republik ausriefen (zu der Teile der Bukowina gehören sollten), wurde von Polen schließlich militärisch niedergekämpft (die von den Ukrainern verlangte Teilung Galiziens fand erst ab 1944 statt). Die Bukowina ging daraufhin in Rumänien auf, was ebenfalls von den Ukrainern des ehemaligen Kronlandes nicht gewünscht war. Der Anschluss an Rumänien wurde mit der Furcht vor der Vereinnahmung durch Russland begründet und am 28. November 1918 in der Residenz des bukowinischen Erzbischofs und Politikers Basil von Repta erklärt. Rumänien war die Bukowina von der Triple Entente in einem geheimen Vertrag schon im August 1916 zugesagt worden, um das Land zum Kriegseintritt gegen Österreich-Ungarn zu bewegen. Am 10. September 1919 wurde die Übernahme des Landes durch Rumänien im Vertrag von St. Germain sanktioniert. Czernowitz wurde auf Rumänisch Cernăuţi genannt. Großrumänien, wie es ab 1919 hieß, führte an der Universität sehr bald Rumänisch als Unterrichtssprache ein, was zur Abwanderung der meisten deutschen Professoren führte. Der rumänische Staat versuchte die gesamte Bukowina kulturell zu rumänisieren, was jedoch nur begrenzt erfolgreich war. Am 28. Juni 1940 wurde die Stadt von der Sowjetunion besetzt, der Großteil der deutschen Bevölkerung wurde nach Verhandlungen mit Deutschland anschließend „Heim ins Reich“ geholt. Die Stadt wurde nun russisch Tschernowizy/Черновицы, am 9. August 1944 wurde sie dann per Ukas in Tschernowzy/Tscherniwzi umbenannt. Von 1941 bis 1944 gehörte Czernowitz wieder zu Rumänien, das mit dem Dritten Reich verbündet war. In dieser Zeit kam es zur Ermordung und Deportation eines großen Teils der jüdischen Gemeinde. Als 1944 die Rote Armee die Stadt erneut einnahm, wurden die noch verbliebenen deutschen Bewohner der Stadt vertrieben, auch ein Großteil der rumänischsprachigen Bevölkerung verließ Czernowitz. Es siedelten sich nun tausende Ukrainer und Russen in der Stadt an. Die ehemals deutschsprachige Kultur der Stadt verschwand fast vollständig.

 

Fronttruppenteile

Stab IV (Pz.) / Schlachtgeschwader 9

13. (Pz.) / Schlachtgeschwader 9

14. (Pz.) / Schlachtgeschwader 9

I. / Schlachtgeschwader 77

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen

 

Quellen

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945 Band 16c
Schlag nach über den Südosten - Tornisterschrift des Oberkommandos der Wehrmacht. Leipzig 1941
https://de.wikipedia.org/wiki/Czernowitz