Standort Grandcamp

 

Der Ort Grandcamp befindet sich im Bessin am Ärmelkanal, etwa neun Kilometer nordöstlich von Isigny-sur-Mer und rund 30 Kilometer nordwestlich von Bayeux. Auf dem Gebiet der Gemeinde befand sich die deutsche Artilleriestellung auf dem Pont du Hoc. Der Pointe du Hoc ist eine 50 Meter lange und etwa 30 Meter hohe vorspringende Klippe der Calvadosküste in der Normandie. Er liegt etwa 6,4 km vom ehemaligen alliierten  Omaha-Beach. Der Pointe du Hoc war im Rahmen des Atlantikwallbauprogramms von der Organisation Todt mit einer Artilleriestellung, bestehend aus sechs französischen 15,5-cm-Artilleriegeschützen ausgebaut worden. Aufgrund ihrer Lage hätte diese Batterie die amerikanischen Landungstruppen an den Strandabschnitten Utah und Omaha Beach unter Beschuss nehmen können. Das Batteriegelände selbst war durch zwei 2-cm-Flugabwehrkanonen, diverse MG-Stellungen, Minenfelder, Stacheldrahtverhaue geschützt. Zur See boten die Klippen einen ausgezeichneten Schutz gegen feindliche Angriffe. In der Nähe des Pont du Hoc befand sich zudem eine Beobachtungs- und Feuerleitstellung, der mit einer 5 km entfernten Radarstation bei Pointe de la Percée verbunden war. Trotz mehrfacher alliierter Bombardierungen konnte von alliierter Seite nicht ausgeschlossen werden, dass die Batterie Widerstand leisten würde und das Feuer auf die alliierten Landungsabschnitte eröffnen würde. Deshalb erhielt das 2. US-Rangerbataillon den Auftrag, die Geschütze am Morgen des 6. Juni 1944 zu vernichten. Der Plan sah für die drei Rangerkompanien eine Anlandung noch vor der alliierten Hauptlandung vor. Dazu sollten sie mit Landungsbooten an den Füßen der Klippen landen und mit Seilen und Steckleitern die Felswände empor klettern. Im Anschluss sollten die Ranger das Batteriegelände erobern und die Geschütze durch Sprengung unbrauchbar machen. Es war vorgesehen, den Angriff um 6:30 Uhr morgens zu beginnen. Eine halbe Stunde später sollte eine Verstärkung aus acht Kompanien folgen. Aufgabe dieser Verstärkung war es, deutsche Gegenangriffe zu vereiteln bis man im Laufe des Tages durch Truppen aus Abschnitt "Dog Green" bei Omaha Beach, entsetzt wurde. Aufgrund des schlechten Wetters und von Navigationsproblemen landeten die US-Ranger jedoch 40 Minuten später als vorgesehen. Trotz des unterstützenden Feuers von alliierten Zerstörern leistete die deutsche Besatzung jedoch verbissenen Widerstand. Nachdem es den Rangern gelungen war, das Batteriegelände zu erobern, mußten diese feststellen, dass die Geschützbunker leer waren. Die Deutschen hatten die Geschütze aus den Geschützbunkern entfernt und weiter südlich in einem Obstgarten in Stellung gebracht und dort im Laufe des Tages von alliierten Trupps gesprengt. Deutsche Gegenangriffe zur Rückeroberung des Batteriegeländes führten zur Einkesselung der Ranger. Amerikanische Entsatzangriffe von Außen durch das 116. US-Infanterieregiment scheiterten zunächst. Erst als sich in der Nacht vom 7. auf den 8. Juni die deutschen Truppen zurückzogen, konnten die Ranger entsetzt werden.

 

Fronttruppenteile

2. / Heeres-Artillerie-Abteilung 1260 (6 x 15,5-cm K 418 (f)

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen