Standort Bouillon

 

Die Stadt Bouillon ist eine Gemeinde im Südosten von Belgien in der Wallonischen Region, direkt an der französischen Grenze am Ufer der Semois in den Ardennen. In Bouillon beschreibt die Semois eine Schleife und schließt die Altstadt somit von drei Seiten Ein. Dominiert wird die Altstadt von der Burg. Während des Westfeldzuges 1940 lag die Stadt im Zentrum des Vormarschweges der 1. Panzer-Division auf deren Weg nach Sedan. In Bouillon gibt es zwei Brücken, welche die Deutschen für ihren weiteren Vormarsch benötigten. Verteidigt wurde die Stadt durch das II. Bataillon des französischen Dragoner-Regiments 15 sowie der 1. Kompanie des französischen Infanterie-Regiments 295. Am Ostrand der Stadt lag die 2. Schwadron des franz. Kavallerie-Regiments 12 und westlich der Stadt stand die 4. Schwadron dieses Regiments. Den deutschen Verbänden war es bereits am Nachmittag des 11. Mai 1940 gelungen, die Verzögerungslinien des Gegners nördlich von Bouillon zu durchbrechen, so dass sich ab diesem Zeitpunkt die Verbände der 5. französischen Kavallerie-Division in den Ort zurückzogen. Gegen 18.30 erreichte die Spitze der I. Abteilung des Panzer-Regiments 1, die 3. Kompanie, den Ort und stieß in diesen hinein in der Hoffnung, die beiden Brücken im Handstreich zu nehmen. Die erste Brücke war jedoch bereits bei der Annäherung der Deutschen an den Ort gesprengt worden, die zweite Brücke wurde wenige Meter vor dem deutschen Spitzenpanzer ebenfalls gesprengt. Die deutschen Panzer gingen nun zwischen den Häusern entlang der Semois in Stellung und beschossen das gegenüberliegende Ufer. Gegen 19.15 Uhr konnte die 2. Kompanie des Panzer-Regiments 1 die Semoise über eine Furt im Osten der Stadt überqueren und in den Ort eindringen. Gleichzeitig wurde der Ort von etwa 20 deutschen Stukas bombardiert und dann von französischer Artillerie beschossen. Auf Grund fehlender Infanterie-Unterstützung mussten sich die deutschen Panzer gegen 0.15 Uhr aus dem brennenden Bouillon zurückziehen. Gleichzeitig zogen sich aber auch die französischen Verbände, von der Wucht des deutschen Angriffs überrascht, aus Bouillon zurück. Am darauf folgenden Tag (12. Mai) führte die 1. Panzer-Division dann einen lehrbuchartigen Angriff auf den Ort durch und überquerten erneut die Furt im Osten der Stadt, nur um feststellen zu müssen, dass der Ort bereits geräumt war. Gegen 11.00 Uhr erreichten die deutschen Einheiten die französische Grenze bei der Kreuzung Moulin à Vent.

Wie fast jede andere mitteleuropäische Stadt und Gemeinde, so hatte auch Bouillon während des Zweiten Weltkrieges Tote zu beklagen:

Name Vorname Dienstgrad Geburtsdatum Sterbedatum Sterbeort Anmerkung
Dorgeo Lucien Asp.        
Brasseur Joseph Soldat        
Dachy Louis Soldat        
Dasnois Robert Soldat        
Lepinois Rene Soldat        
Leroy Marcellin Soldat        
Nicolas Lucien Soldat        
Richard Maurice Soldat        
Reisdorff Jacques S. Lt.        
Adam Victor         Zivilist
Baudouin Andre         Zivilist
Richard Jean         Zivilit
Bodard Henri         Zivilist
Bodard Louis         Zivilist
Charles Henri         Zivilist
Pierlot Henri Rene         Zivilist
Burhin Albert         Zivilist, politischer Gefangener
Willemet Jules         Zivilist, politischer Gefangener
de Vaulx de Champion Marianna         Zivilist, politische Gefangene

 

Fronttruppenteile

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

O.K. Bouillon

 

Einrichtungen