Standort Salaspils

 

Salaspils (deutsch Kirchholm) ist eine Stadt in Lettland, etwa 18 km von Riga entfernt. Im Ersten Weltkrieg befand sich Salaspils zwei Jahre lang in der Frontlinie, was zu starken Zerstörungen führte. Danach war Salaspils nur noch ein ländlicher Flecken. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in Salaspils das Polizeigefängnis und Arbeitsumerziehungslager Salaspils. SS-Sturmbannführer Rudolf Lange, zunächst der Einsatzgruppe A beigeordnet und ab Dezember 1941 Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD, plante im Oktober 1941, in Salaspils eine Polizeihaftstätte und Lager für Juden einzurichten. Der Ort war durch die Eisenbahnverbindung Riga – Daugavpils gut erreichbar; die Häftlinge sollten beim Torfabbau eingesetzt werden. Sämtliche „in Riga und Lettland übriggebliebene Juden“ sollten hier konzentriert werden, wobei Männer und Frauen getrennt werden sollten, um „eine weitere Vermehrung zu verhindern“. Auch lettische „Arbeitsvertragsbrüchige“ und „Arbeitsbummellanten“ sollten im Lager „umerzogen“ werden. Erste Transporte mit deutschen Juden, die im Oktober 1941 nach Riga umgeleitet worden waren, konnten noch nicht in Salaspils aufgenommen werden und wurden notdürftig im KZ Jungfernhof untergebracht. Das Lager wurde bis zum Frühjahr 1942 von sowjetischen Kriegsgefangenen und deportierten tschechischen und einigen deutschen Juden des KZ Jungfernhof ausgebaut. Die Pläne änderten sich mehrfach. Anstelle der Juden wurden „Schutzhäftlinge“ und Deportierte aus „Bandengebieten“ untergebracht.

 

Fronttruppenteile

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen

Stalag 350 Zweigstelle Salaspils

 

Quellen

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945 Band 16 Teil 3
http://de.wikipedia.org/wiki/Salaspils
Andrej Angrick, Peter Klein: Riga 1941–1944. In: Gerd R. Ueberschär: Orte des Grauens. Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Darmstadt 2003