Standort Kanaus

 

Die Stadt Kanaus (deutsch Kauen) ist das Zentrum des Regierungsbezirkes Kaunas und die zweitgrößte Stadt Litauens. Sie liegt am Zusammenfluss von Memel und Neris etwa 100 km westlich der Hauptstadt Vilnius. Kaunas war daher von 1920 bis 1940 die provisorische Hauptstadt Litauens (Laikinoji Sostine). 1940 besetzte die Rote Armee die Stadt. Es folgten Deportationen, vor allem des litauischen Bildungs- und Besitzbürgertums, in das Innere der UdSSR. Im Juni 1941 marschierte die deutsche Wehrmacht ein, die bis Sommer 1944 als Besatzungsmacht in der Stadt blieb. Sofort nach Einmarsch der Wehrmacht kam es zu von den deutschen Behörden geförderten Massenmorden von Juden auf offener Straße. Alsbald wurde die jüdische Bevölkerung in das neu geschaffene Ghetto Slobodka auf der anderen Seite der Neris (heute: Stadtteil Vilijampole) gepfercht und sukzessive in dem nahe gelegenen Fort IX. (heute Gedenkstätte) ermordet oder in andere Konzentrationslager deportiert. Später bestand in der Stadt das Kriegsgefangenenlager 296 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 1245 versorgt. 1944 flohen auch aus Kaunas Litauer vor der Rückkehr der Roten Armee nach Deutschland. Von 1940 – unterbrochen durch die deutsche Besatzungszeit – bis zur erneuten Wiedererlangung der litauischen Unabhängigkeit gehörte Kaunas zur Litauischen Sowjetrepublik, deren Hauptstadt erneut Vilnius wurde.

 

Fronttruppenteile

Artillerie-Pak-Abteilung 1060

Transport-Begleit-Bataillon 202

2. / Strom-Sicherungs-Bataillon 506

Sicherungs-Bataillon 667

Sicherungs-Bataillon 938

Sicherungs-Bataillon 946

Landesschützen-Bataillon 530

Landesschützen-Bataillon 653

Landesschützen-Bataillon 667

Landesschützen-Bataillon 867

verstärktes Fallschirmjäger-Regiment 16

 

Ersatztruppenteile

Reserve-Kriegslazarett-Abteilung 532

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrmachts-Kommandantur Kauen

Orts-Kommandantur (I) 350

Orts-Kommandantur (I) 404

Orts-Kommandantur (I) 830

Wehrmachts-Nachrichten-Kommandantur 303

Wehrmachts-Nachrichten-Kommandantur Kauen

Kommandeur der Kriegsgefangenen im Operationsgebiet IV

Oberfeld-Kommandantur 396

Feld-Kommandantur 821

Kriegskarten- und Vermessungsamt 3

Wehrwirtschafts- bzw. Rüstungs-Kommando

 

Einrichtungen

Stalag 336

Dulag 100

Waffenwerkstatt Kauen

Truppen-Wirtschaftslager

Kriegs-Wehrmachts-Haftanstalt

Heeres-Verpflegungs-Magazin

 

Quellen

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945 Band 16 Teil 3
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaunas