Truppenübungsplatz der Waffen-SS "Seelager"
Bereits im Dezember 1942 wurde durch den Oberbefehlshaber der Wehrmacht die
Aufstellung einer 9.und 10.SS-Division befohlen, die zu Beginn des Jahres 1943
begonnen wurden, woran sich ab dem Frühjahr folgende Neuaufstellungen
anschlossen: (11.) SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“, (12.)
SS-Panzergrenadier-Division „Hitlerjugend“, die (13.) Kroatische
SS-Freiwilligen-Division, die (14.) Galizische SS-Freiwilligen-Division und die
(15.) Lettische Freiwilligen-Division.
Im Herbst 1943 folgten dann noch die Aufstellungsbefehle für die (16.)
SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer-SS“ und die (17.)
SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlechin-gen“.
Die Anzahl der Divisionen der Waffen-SS hatte sich also allein im Jahre 1943
fast verdoppelt.
Nachdem mit dieser erheblichen personellen Verstärkung der Waffen SS begonnen
wurde, mussten dadurch auch mehr Unterkunfts- und Ausbildungsmöglichkeiten
geschaffen werden. Im SS-Führungshauptamt begannen daher anscheinend im Frühjahr
1943 die Planungen zu Errichtung von vier neuen Truppenübungsplätzen. (1)
Bis zu diesem Zeitpunkt verfügte die Waffen-SS nur über die SS-eigenen
Truppenübungsplätze „Heidelager“ bei Debica im Generalgouvernement, der 1940/41
als erster SS-Truppenübungsplatz ausgebaut worden war, und „Böhmen“ bei
Beneschau im Protektorat Böhmen und Mähren. Neuaufstellungen und deren
Ausbildung erfolgten daher bisher zum größten Teil auf Truppenübungsplätzen des
Heeres, unter anderem in Fallingbostel oder Wildflecken in der Rhön.
Die neuen Plätze sollten in Lettland („Seelager“ bei Dondangen), im ehemaligen
„Polnischen Korridor“, dem späteren Westpreußen („Westpreußen“ bei Bütow -
Konitz), im Generalgouvernement („Moorlager“ bei Bialystock beziehungsweise
Bereza-Kartuska) sowie in Brandenburg („Kurmark“ bei Reppen/Sternberg,
schließlich bei Guben in der Kurmark, Kernland der Mark Brandenburg) entstehen.
(2)
Genaue Angaben über die Planungen für den Truppenübungsplatz in Lettland an der
Nordspitze Kurlands liegen bisher nicht vor. Auch die Angaben zum zeitlichen
Ablauf der Errichtung des Platzes sind eher ungenau, meistens wird nur von
„Sommer“ oder „Spätsommer 1943“ gesprochen.
Mitte Sommer 1943 wurde auch die Bevölkerung dreier Gemeinden Nordkurlands,
Kurzeme, durch öffentliche Anschläge des deutschen Generalkommissars für
Lettland, SA-Brigadeführer Dr. Otto Drechsler, informiert, dass das Gebiet der
Gemeinden Dondangen (Dundaga) im Kreis Windau (Ventspils) sowie Lubessern (Lubezere)
und Erwahlen (Ärlava) im Kreis Talsen (Talsi) für militärische Zwecke
ausgesiedelt werden sollte. (3)
Die drei Gemeinden liegen auf der Nordspitze der Halbinsel Kurland, die im Osten
vom Rigaer Meerbusen, im Westen von der Ostsee umschlossen wird. Hier befanden
sich beachtliche landwirtschaftliche Nutzflächen sowie große Fichten- und
Tannenwälder, die im Nordwesten in weite Urwälder übergingen (4)
Über die Zahl der umzusiedelnden Einwohner liegen keine genauen Zahlen vor. (5)
Mit einem Schreiben vom 9.September 1943 informierte der Generalkommissar auch
die Generaldirektion des Inneren, der lettische Zivilverwaltung unter dem
lettischen General Oskar Dankers, dass das genannte Gebiet zum Ausbau eines
SS-Truppenübungsplatzes „Seelager“ bei Dondangen benötigt wurde. Der
Generalkommissar führte weiter aus, dass die Umsiedlung der Bewohner
ausschließlich von seiner Dienststelle vorgenommen werde. Zur praktischen
Durchführung der Aussiedlung wurde beim Generalkommissar mit
Landwirtschaftsoberrat Heine ein Sonderbeauftragter für den SS-Tr.Üb.Platz
„Seelager“ eingesetzt, der noch einen politischen Berater erhielt. (6)
Im Aussiedlungsgebiet wurde ein spezieller Stab des Sonderbeauftragten, der
„Umsiedlungsstab Dondagen“ in Dundaga mit einer Aussenstelle in Sasmaken (Voldemarpils)
geschaffen. Die Umsiedlung begann im Herbst 1943 und sollte 1944 abgeschlossen
werden. (7)
Mit Verfügung vom 17.September 1943, SS-Führungshauptamt, Amt II, Ia/II, Org.
Tgb.Nr. II/20 954 g. v. 17.9.1943, wurde die Kommandantur des SS-Tr.Üb.Pl.
”Seelager” mit dem Sitz in Dondangen (Dundaga) im dortigen jahrhundertealten,
festungsartigen Schloss geschaffen. (8)
Erster Kommandeur des Truppenübungsplatzes war der SS-Oberführer Dr. Rudolf
Pfannenstiel, bisher Standortkommandeur der Waffen-SS Dachau. Bereits mit
Wirkung vom
1. August 1943 bis zum 17.September 1943 lautete seine Dienstbezeichnung
„Kommandant des Truppenübungsplatz Dondangen“, vom 17.September bis zum
10.November 1943 „Kommandant des SS-Truppenübungsplatz Seelager“. (9)
Die Kommandanten der SS- Truppenübungsplätze, die direkt dem
SS-Führungshauptamt, Kommandoamt der Waffen-SS, unterstanden, waren für den
Ausbau, die Einrichtung, Instandhaltung und Ordnung auf ihren Plätzen
verantwortlich. Sie hatten die Truppe bei der Ausnutzung des Platzes und seiner
Einrichtungen zu beraten und zu unterstützen. Außerdem oblag ihnen die Fürsorge
für die auf dem Platz untergebrachten Truppenteile. Die Dienstgeschäfte wurden
nach der Heeres-Dienstvorschrift H.Dv. 236, der Truppenübungsplatz-Vorschrift,
geführt. Sie hatten die Rechte und Pflichten eines SS-Standortältesten.
Auf jedem der SS- Truppenübungsplätze befand sich eine SS-Standortkommandantur
und eine SS-Standortverwaltung. Der SS-Standortkommandantur waren in der Regel
unmittelbar unterstellt:
- eine Wacheinheit (Wach-Bataillon oder Kompanie)
- eine SS-Feldgendarmerie-Einheit (Kompanie oder Zug)
- ein SS-Lazarett
- ein SS-Rekrutendepot (im „Seelager“ anscheinend nicht) (10)
Im Gegensatz zu anderen SS-Truppenübungsplätzen wurde kein eigenes
SS-Wachbataillon gebildet. Die Bewachungsaufgaben übernahmen anscheinend
lettische SS-Einheiten der 15.Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1)
(s.a.unten)
Der SS-Feldgendarmerietrupp/SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager” soll im Herbst 1943 zur
Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem SS-Tr.Üb.Pl. ”Seelager” gebildet worden
sein und war in Dondangen (Dundaga) stationiert. Bei Aufstellung der
SS-Panz.-Brig. “Gross” wurde er als SS-Feldgendarmerietrupp in die Brigade
eingegliedert.
Ebenfalls wurden die SS-Ortslazarette Dondangen (Dundaga) und Talsen (Talsi)
eingerichtet, sie dienten als Ortslazarette für die im Raum Dondangen bzw. im
Raum Talsen stationierten Einheiten der Waffen-SS, also für das
SS-Panzer-Ausb.u.Ers.Regiment bzw. die
SS-Panzer-Aufklärungs-Ausb.u.Ers.-Abteilungen . (11)
Als weitere Dienststellen sind zu nennen:
- eine Zentralbauleitung der Waffen-SS
- Versorgungseinrichtungen der Waffen-SS (12)
Die Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei Lettland, die für die
Durchführung von Bauvorhaben der Waffen-SS und Polizei im Frühjahr 1942 mit Sitz
in Riga gebildet und der Bauinspektion der Waffen-SS und Polizei Ostland
unterstellt worden war, wurde nach verschiedenen Aufgaben wie dem Ausbau des
Truppenwirtschaftslagers der Waffen-SS in Riga im Spätsommer 1943 zum Ausbau des
SS-Truppenübungsplatzes „Seelager“ unter Umbenennung in „Zentralbauleitung der
Waffen-SS Seelager“ von Riga nach Dondagen (Dundaga) verlegt. Der Name des
Leiters der Zentralbauleitung ist bisher nicht bekannt. (13)
Wie schon im Falle der SS-Truppenübungsplätze „Heidelager“ bei Debica und
„Böhmen“ bei Beneschau wurden auch bei „Seelager“ bei Dondangen und auch auf
„Kurmark“ besonders große Arbeitslager mit 3 000 – 6 000 Häftlingen zu deren
Ausbau errichtet. (14)
Wahrscheinlich zeitgleich mit der Zentralbauleitung sollen etwa 5000 Häftlinge
aus dem Konzentrationslager Riga-Kaiserwald in ein neu errichtetes Zweiglager
bei Dondangen verlegt worden sein, das man als KZ Dondangen I bezeichnete. Als
Lagerkommandant wurde dort der SS-Hauptscharführer Gustav Sorge, ein ehemaliger
Rapportführer im KL Sachsenhausen, genannt. (15)
In Popperwahlen (Popervale), einem Ortsteil der Gemeinde Lubessern (Lubezere)
wurde im November 1943 mit dem KZ Dondangen II ein zweites Lager errichtet,
welches anfänglich lediglich mit 155 Häftlingen, im Februar 1944 mit 450 und im
Juni 1944 schließlich mit 1000 Häftlingen belegt war. (16)
Demnach gehörte die Lager in Dondangen und Popperwahlen zu einer Gruppe von 70
KZ-Außenkommandos bei der Waffen-SS. (17)
Der Ausbau des SS-Truppenübungsplatzes wurde aber nicht von KZ-Häftlingen allein
durchgeführt. In der Nähe des KZ-Lagers in Popperwahlen befand sich anscheinend
auch ein Barackenlager mit niederländischen Arbeitern (18), und es waren auch
zwangsmobilisierte Facharbeiter aus anderen Ländern, darunter Tschechen und
Franzosen, eingesetzt. (19)
Die Herkunft dieser ausländischen Arbeiter lässt sich zur Zeit nicht
feststellen, möglicherweise gehörten diese zu so genannten
SS-Frontarbeiter-Unternehmen, die auch für den Ausbau der SS-Truppenübungsplätze
„Kurmark“ und „Westpreußen“ eingesetzt wurden. (20)
Bei diesen „SS-Frontarbeiter-Unternehmen“ handelte es sich um private
Bauunternehmen, mit denen das Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt ab dem
Frühjahr 1942 für durchzuführende Baumaßnahmen der Waffen-SS und Polizei in den
besetzten Ostgebieten Verträge abgeschlossen hatte und die demnach mit ihren
Geräten und Baumaschinen in den Osten verlegten. Diese Unternehmen, insgesamt
sollen 180 bis 200 bestanden haben, erhielten eine fortlaufende Nummer. Die
Firmenangehörigen, die mit in den Einsatz gingen, wurden demnach als
„SS-Frontarbeiter“ bezeichnet und unterstanden als solche auch der SS- und
Polizeigerichtsbarkeit. (21)
Unter der Leitung von auf dem Truppenübungsplatz „Seelager“ stationierten, so
genannten „SS-Baubataillonen“ (22) und einer SS-Baufirma, Wachs & Sohn, legten
die Zwangsarbeiter Schieß- und Panzerübungsplätze, Wege und Unterkünfte an und
errichteten in Dondangen ein Truppenwohnlager für die SS. (23)
Ab dem Spätherbst 1943 sollen mehrere tausend zivile Zwangsarbeiter, die aus den
bei den Bandenkampfunternehmen im weißrussischen und russischen Raum zerstörten
„Partisanendörfern“ stammten, auf den SS-Tr.Üb.Platz „Seelager“ in größere und
kleinere „Zivilgefangenenlagern“ verlegt worden sein. Für Jaundundaga werden
mehr als 1000 Zivilgefangene, darunter 500 Frauen und 100 Kinder, in einem Lager
mit einigen Hütten und baufälligen Baracke angegeben. (24)
Mit Hilfe dieser Arbeitskräfte sollten, wahrscheinlich unter der Leitung der
SS-Standortverwaltung „Seelager“, die verlassenen Bauernhöfe bewirtschaftet
werden. (25)
Margers Vestermanis behauptet in seinem Bericht über das „SS-Seelager Dondangen“,
der SS sei es bei der Errichtung hauptsächlich auf die Aussiedlung der
Bevölkerung angekommen und sieht die Errichtung des SS-Truppenübungsplatzes im
Zusammenhang mit „kolonisatorischen Experimenten“ in der Ukraine, wo laut den
Vorstellungen des Reichsführers-SS die Wehrsiedlungen „Hegewald“ und
„Fürstenstadt“ entstehen sollten, die laut Vestermanis „über Anfänge kaum
hinauskamen“. (26)
„ … Im „Seelager Dondagen aber wurden die Visionen von einer SS-Ordensburg zu
einem erheblichen Teil verwirklichst: Das isolierte, waldreiche und zumeist vom
Meer umspülte Gebiet war ein ideals Terrain für die militärische und
ideologische Ausbildung eines SS-Nachwuchses, der uneingeschränkt über eine
namenlose Sklavenschar von Häftlingen herrschte. Die erwähnten „Rittergüter“
bildeten eine autonome Versorgungsbasis. … Das „Seelager Dondangen“ war wohl das
einzige Kolonisationsexperiment Himmlers in den zeitweilig okkupierten
sowjetischen Gebieten, das halbwegs verwirklicht wurde. Es zeigt, wie die von
den Nazis angestrebte „Neuordnung Europas“ in der Praxis aussehen sollte“. (27)
Der so neu zu errichtende SS-Truppenübungsplatz „Seelager“ war insbesondere für
die Stationierung der SS-Panzer- und der SS-Panzer-Aufklärungs-Ausbildungs- und
Ersatz.Einheiten vorgesehen. (28)
Bereits zwischen dem 13.und dem 17.Oktober 1943 verlegte das
SS-Panzer-Ausbildungs-.und Ersatz-Regiment als erste Einheit vom
Truppenübungsplatz Bitsch/Lothringen, im Elsass, auf den neuen
Truppenübungsplatz.
Walter Ott berichtete dazu nach dem Krieg: “ ... Dieser Platz wurde erreicht:
Eisenbahntransport durch das Reichsgebiet . Ostpreußen – Schaulen – Mitau –
Stenden (-Riga). In Stenden wurde umgestiegen auf eine Schmalspurbahn, die 1915
von deutschen Truppen gebaut worden war (Lokomotive von Borsig – Berlin). Diese
Strecke ging von Stenden über Tukkum – Talsen nach Dondangen und weiter nach
Windau, eine Abzweigung ging m. W. auch nach Libau.
Der Rgts.-Stab lag in Schloß Dondangen/Dundaga, die Ausbildungsabteilungen lagen
in Baracken um Dondangen, die Ersatzabteilung lag in Riga-Strand (Bulduri). In
Talsen (Talsi) lag zur gleichen Zeit die Pz.Aufkl.A.u.E.Abt, dort war auch ein
SS-Lazarett. …“ (29)
Die dortige Unterbringung war zunächst behelfsmäßig in Finnenzelten und den
wenigen vorhandenen Steingebäuden sowie Holzbauten. (30)
In der Nordostspitze Kurlands im Raum Windau wurde ein Barackenlager errichtet.
Weitere Einheiten konnten in Riga-Strand und Talsen untergebracht werden.
Das Gelände war für die Ausbildung von Panzereinheiten außerordentlich
ungünstig. Unberührter Urwald wechselte mit Sumpfgelände. (31)
Warum also der Platz ausgerechnet “ für die Stationierung der SS-Panzer- und der
SS-Panzer-Aufklärungs-Ausbildungs- und Ersatz-Einheiten vorgesehen” war, ist
daher bisher ein Rätsel
In den nächsten Monaten vollzog sich der Aufbau des Tr.Üb.Platzes schleppend. Es
wurden Barackenlager errichtet und die entsprechenden Versorgungseinrichtungen
geschaffen. (32)
Bis zum Frühsommer 1944 wurden die beiden Häftlingslager auf dem
Truppenübungsplatz aufgefüllt und die Arbeiten mit großem Eifer betrieben. (33)
SS-Oberführer Dr. Rudolf Pfannenstiel wurde mit Wirkung vom 10.November 1943
Führer der Nachschubkommandantur Ostland und, so wird weiter angegeben, ab dem
25.März 1944 Chef Amt VIII in SS-Führungshauptamt (34, s.a. unten)
In der Zeit vom 10.November 1943 bis zum 1.März 1944 war der gerade am
9.November 1943 frisch zum SS-Standartenführer beförderte Wilhelm Knoop,
bisheriger Kommandeur des SS-Panzer-Ausb.u.Ers.Regiment, Kommandeur des
SS-Tr.Üb.Platzes ”Seelager”. Über Knoop ist bekannt, dass er “bis zu seiner
Einberufung am 10.11.1939 zum Heer als Ministerialrat im Innenministerium Berlin
als Personalchef tätig” war, “1942 wurde er zu SS überstellt” und das er vom
10.11.1943 bis 01.03.1944 Kommandant des Seelagers war. “Aus Gesprächen mit ihm
weiß ich, dass er sich von diesem Posten schnellstens entbinden ließ, weil es
bestimmte Aufgaben, die dieses Amt beinhaltete, nicht ausführen wollte. Aufgrund
guter Beziehungen ist ihm das auch innerhalb kurzer Zeit, nach 3 ½ Monaten,
gelungen”.
(35)
Am 15.November 1943 wurde die Verlegung des SS-Panzer-Ausb.u.Ersatz-Regimentes
mit 2 Abteilungen sowie der SS-Pz.-Aufkl.AuE-Abt 1 (Riga-Strand; Seelager) und 2
(die ehem. SS-Kradschtz-Ers.Abt) auf den SS-Tr.Üb.Pl. ”Seelager” - Riga-Strand
im Verordnungsblatt der Waffen-SS bekannt gegeben.
Über die Verlegung der Ausbildungs- und Ersatzeinheiten der
Panzeraufklärungstruppe liegt bisher kein Bericht vor. Kommandeur der
SS-Pz.Aufkl.Ausb.Abt I war seinerzeit der SS-Sturmbannführer Pachur, die
SS-Pz.Aufkl.Ausb.Abt II führte der SS-Sturmbannführer Keitel , “ein älterer Herr
mit Baltenkreuz ...”.(36.)
Für den Januar 1944 wird die Belegung des SS-Tr.Üb.Pl. „Seelager“ wie folgt
angegeben:
Dondangen:
Kommandantur/SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager”
SS-Feldgendarmerie-Trupp/SS-Tr.Üb.Pl. ”Seelager”
SS-Standortverwaltung/SS-Tr.Üb.Pl. ”Seelager”
Zentralbauleitung der Waffen-SS/SS-Tr..Üb.Pl. ”Seelager”
SS-Wehrgeologen-Einsatzkommando “Seelager”
Fuhrdienste “Seelager”
SS-Ortslazarett Dondangen
SS-Panzer-Ausb.u.Ers-Rgt (Stab) mit
SS-Pz.Ausb.Abt. I und II
SS-Pz.Lehr-Abt. (III.Abt) in Neu-Dondangen
SS-Pz.Ers.Abt. in Buldurie/Riga-Strand
6./SS-Kraftfahr-Abteilung 1
3./SS-Pz.Instandsetzungs-Ausb.u.Ers.Abt.
Talsen:
SS-PzAufkl.AuE-Abt 1
Ortslazarett Talsen
Popervalen:
SS-PzAufkl.AuE-Abt 2
SS-Pz.Aufkl.Ers.Abt. in Buldurie/Riga-Strand
sowie die lettischen Wach-Kompanien 1 und 2 mit einer Gesamtstärke von 3 : 20 :
336 (Stand 1.7.44) (37)
Am 1.Februar 1944 wurde im Verordnungsblatt der Waffen-SS, 5.Jhg., 1944, Nr. 3,
Ziff.4 v. 1.2.1944, Ziff.44, hinsichtlich des SS-Truppenübungsplatzes “Seelager”
bekanntgegeben:
Abänderung der Bestimmungsbahnhöfe bei Bahnsendungen für Einheiten und
Dienststellen des SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager”
Dondangen (Lettland) über Riga bei Sendungen an
1) Kommandantur SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager”
2) SS-Standortverwaltung SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager”
3) SS-Pz.A.u.E.-Rgt
4) 6./SS-Kraftfahrabteilung 1
5) Zentralbauleitung der Waffen-SS “Seelager”
6) Wehrgeologen-Einsatzkommando “Seelager”
7) Feldgendarmerietrupp der Kommandantur SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager”
8) Fuhrdienst “Seelager”
Talsen (Lettland) über Riga bei Sendungen an
SS-Pz.A.A.A. 1
Popervalen (Lettland) über Riga bei Sendungen an
SS-Pz.A.A.A. 2 - SS-FHA/ Amt II/ Org. Abt Ia/II –
(38)
Ab dem 1.3.1944 wurde der bisherige Kommandant des SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager”,
SS-Standartenführer Wilhelm Knoop, ins SS-FHA, In 6 als Vertreter des
Inspekteurs der Panzertruppen versetzt. Ab dem 1.8.1944 war Knoop Kommandeur des
SS-Kraffahr-Ausb.u.Ers.Rgt kommandiert, wo er in amerikanische Gefangenschaft
geriet. (39)
Sein Nachfolger ist bisher nicht genau zu belegen. Anscheinend übernahm erneut
SS-Oberführer Dr. Rudolf Pfannenstiel die Führung des SS-Truppenübungsplatzes.
Entgegen der oben genannten Verwendung ab dem 25.März 1944 lautet eine
Personalverfügung des SS-Führungshauptamtes bzw. des SS-Personalhauptamtes vom
22.Juli 1944 (?) „ Versetzung des SS-Oberführers Dr. Rudolf Pfannenstiel m. W.
v. 29.6.44 vom SS-Tr.Üb.Pl. Dondangen zum SS-FHA, Führer-Reserve ( 40)
Bekannte Standorte der SS-Panzer- und Panzer-Aufkl.Ausb.u.Ersatz-Einheiten im
Juni 1944 auf dem Tr.Üb.Pl. „Seelager“ waren:
Dondangen:
Stab SS-Pz.A.u.E.-Regiment im Schloß
SS-Pz.Ausb.Abt I im Raum Dondangen (Barackenlager)
SS-Pz.Ausb.Abt II in Mazirbe
SS-Pz-Lehr-Abt in Neu-Dondangen
1.Kp. Führervorbereitungs-Lehrgang
2.Kp. Unterführer-Lehr-Kompanie
SS-Pz.Ersatz-Abt mit Genesungskompanie in Bulduri
3./SS-Pz.Inst.AuE-Abt im Raum Dondangen
Talsen:
SS-PzAufkl.AusbAbt.I in Talsen und Sassmaken
Poperwalen:
SS-PzAufkl.Ausb.Abt II in Poperwalen, Stende, Roja und Rodike
SS-PzAufkl.Ersatz-Abt mit 1.und 2.Kp. in Bulduri und Majorenhof (41)
Die 2. Lettische Wach-Kompanie des Unterführer-Lehr bzw. Wach-Bataillons der
15.Waffen-Gren.Div.d.SS (lett.Nr.1), Kdr. Waffen-Sturmbannführers Rubenis, in
einer Stärke von 1/ - / 136 stand mit Stichtag 1.7.1944 zur Verfügung der
Kommandantur SS-Tr.Üb.Pl. Seelager, Dondangen.(42)
Im Juli 1944 erfolgte auf dem SS-Tr.Üb.Pl. „Seelager die Bildung der
“SS-Kampfgruppe Schatz”, SS-Hauptsturmführer Schatz, mit Standort Talsen aus
Teilen der auf dem Platz stationierten Einheiten der Waffen SS wie dem
SS-Pz.A.u.E-Rgt, SS-PzAufkl.AuE-Abt 1 und 2 sowie Teilen des SS-Polizei-Regiment
16 (43)
Bereits Ende Juni 1944 wurde aus Berlin befohlen, den weiteren Ausbau des
SS-Truppenübungsplatzes „Seelager“ vorläufig einzustellen, da sich die Rote
Armee Lettland näherte. (44)
Durch den russischen Vorstoß nach der Vernichtung der deutschen HGr. Mitte ab
22.Juni 1944 und dem Durchbruch südlich Dünaburg mit Stoßrichtung auf Mitau
(20.-24. Juli 1944) sollten infolge der Lage bei der HGr Nord die im
Befehlsbereich des Befehlshaber der Waffen-SS “Ostland”, SS-Oberführer Dr. jur.
Gustav Krukenberg, stationierten Einheiten der Waffen-SS außerhalb ihrer
Unterkunftsbereiche zu Sicherungs- und auch Einsatzaufgaben herangezogen werden
oder zum unmittelbaren Fronteinsatz gelangen.
Da damit fast der gesamte Personalersatz für die Panzer-Regimenter und die
Panzer-Aufklärungs-Abteilungen der Waffen-SS in Frage gestellt wurde, befahl das
SS-Führungshauptamt am 23.Juli und 27.Juli 1944 fernschriftlich vorab “die
sofortige Verlegung der vorgenannten Einheiten unter Ausnutzung sämtlicher
Eisenbahn – und Schiffstransportmöglichkeiten” ins Reichsgebiet.
Die bereits im Einsatz stehenden Teile der zu verlegenden Einheiten waren im
direkten Einvernehmen mit dem Wehrmachtsbefehlshaber “Ostland” zurückzuziehen.
(44a)
Der Befehl konnte nur teilausgeführt werden, da auf Befehl der HGr. Nord aus den
sich im Raum Mitau versammelnden Einheiten ab dem 27.August 1944 die
SS-Panzer-Brigade ”Gross” aufzustellen war. (45)
Noch am 23.7.1944 begannen die Einheiten mit ihrer Verlegung in den
Versammlungsraum Windau, z.B. die SS-Pz.LehrAbt. Dies geschah teilweise mit der
Kleinbahn, die Bulduri bzw. Dondangen mit Windau verband.
Bis zum 31.7.1944 erfolgte die Verlegung der Einheiten und Versammlung im Raum
Windau zum Abtransport über See; die Einheiten beziehen zunächst Ortsunterkünfte
in den Lagerhallen und öffentlichen Gebäuden (z.B. Schulen) der Stadt bzw.
Ortsbiwak in den Wäldern um Windau; hier erfolgte auch die Zuführung der auf
Mitau angesetzten Kräfte.
Auf Grund der sich verschärfenden Lage befahl die HGr Nord am 27.Juli 1944, aus
den beweglichen Teilen der sich bei Windau sammelnden Ausb.u.Ers.Einheiten der
Waffen SS, insgesamt etwa 8000 Mann, eine Kampfgruppe zu formieren.
Mit der Bildung der Kgr. wurde der Kommandeur des SS-Pz.A.u.E.-Rgt , der
SS-Obersturmbannführer Martin Groß beauftragt und die Einheit letztendlich, wie
bei vielen Alarmeinheiten üblich, nach ihm benannt.
Während die Masse der unausgebildeten Rekruten, die Genesenden-Kompanien, Teile
der Ersatz-Abteilungen und des Stamm- und Verwaltungspersonal, insgesamt etwa 6
000 Mann, bis etwa zum 10. 8.1944 auf Führerbefehl über See zum Heeres-Tr.Üb.Pl.
Wandern abtransportiert wurden, wurde aus den kampffähigen Teilen unter
Verwendung der zur Verfügung stehenden Ausbildungswaffen und des Gerätes
beschleunigt und behelfsmäßig die “SS-Panzer-Brigade Groß” im Raum Windau und
Talsen in einer Gesamtstärke von etwa 2000 Mann formiert.(46)
Bei Mobilmachung der im Raum Dondangen stationierten SS-Ausb.u.Ers.Einheiten
wurden auch die SS-Ortslazarette Dondangen/Dundaga und Talsen/Talsi Ende Juli
1944 aufgelöst und das Lazarettpersonal, so weit es nicht ins Reich
zurückgeführt wurde, zur SS-Brigade “Gross” abgestellt.(47)
Nach der Bildung der (Alarm) Panzer-Brigade der Waffen SS „Groß“ erfolgte auch
die Räumung des SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager”. Für die Zeit nach dem 22.Juli 1944 bis
zum September 1944 wird noch der SS-Oberführer Wilhelm Knapp als Kommandeur des
SS-Truppenübungsplatzes „Seelager“ genannt. (48) Knapp hatte am 14.Juli 1944 mit
seinem Stab den SS-Tr.Üb.Pl. „Moorlager“ geräumt, den er dahin kommandiert
hatte, und stand damit durchaus für diese Dienststellung zur Verfügung. Eine
Bestätigung dieser Angabe steht aber bisher noch aus.
Die „Zentralbauleitung der Waffen-SS Seelager“ soll erst um den 10.August 1944
von Dondagen (Dundaga) nach Danzig und von dort auf den SS-Truppenübungsplatz
„Westpreußen“ verlegt worden sein, wo diese Dienststelle aufgelöst wurde. (49)
Die auf dem SS-Truppenübungsplatz untergebrachten KZ-Häftlinge wurden in der
Zeit vom 27.bis zum 30.Juli 1944 in Gewaltmärschen nach Liepaja und Windau (Ventspils)
und von dort auf dem Seeweg ins KZ Stutthof verbracht. (50)
In einem Fernschreiben des SS-FHA, Amt II, Org.Abt I, TgbNr. II/ 13 587/44 geh.
vom 10.August 1944, SS-Obersturmbannführer Blume, heißt es:
1.) Befehlshaber der Waffen-SS Ostland
Nachrichtlich:
2.) Höh.SS-u.Pol.Führer Ostland, Riga
3.) Gen.Kdo. VI.SS-Frw.A.K.
4.) Gen.Kdo. III.(germ.) SS-Pz.Korps
Bezug: a) Dort. FS Tgb.Nr. I / 902/44 geh. u.
b) Dort. FS Tgb.Nr. I / 906/44 geh.
1.) Lettische Ausbildungs- und Ersatzeinheiten werden mit sofortiger Wirkung dem
VI.SS-Freiw.A.K. unterstellt.
2.) Estnische Ausbildungs- und Ersatzeinheiten werden mit sofortiger Wirkung dem
III. (Germ.) SS.-Pz.Korps unterstellt.
3.) SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager” mit unterstellten Teilen ist bereits zur Verlegung
nach SS-Tr.Üb.Pl. “Westpreußen” befohlen worden.
4.) Personalersatz für Aufkl.Abt. 11.SS-Pz.Gren.Div. “Nordland” beim III
.(Germ.) SS-Pz.Korps unmittelbar anzufordern. (51)
Am 9.September 1944 befahl der HSSuPF “Ostland”, SS-Obergruppenführer und
General der Waffen-SS und Polizei Jeckeln, alle noch nicht im Kampfeinsatz
befindlichen Polizeieinheiten, darunter auch das 1.lettische Polizeiregiment
Riga mit dem Rest des 2.und 3.lettischen Polizeiregimentes, in das “Seelager”
bei Dondangen (Dundaga). Ende September 1944 kam das SS-Feldersatz-Depot der
19.Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr.2) hinzu. Anfang Oktober 1944
begann für beide der Transport von Windau (Ventspils) nach Westpreußen zur
Auffüllung der 15.Division. (52)
Nach der Räumung des SS-Tr.Üb.Platzes „Seelager“ Anfang August 1944 wurde die
Kommandantur im Oktober 1944 offiziell aufgelöst. (53)
Damit endete die Geschichte dieses Truppenübungsplatzes der Waffen-SS bereits
nach knapp einem Jahr!
Stellenbesetzung der SS-TrÜbPl. Seelager 1943 – 1944
Kommandeur:
SS-Oberführer Rudolf Pfannenstiel 17.09.43 – 10.11.43
(* 31 Juli 1880 Straubing, gest. 1 Nov 1982 Marburg am Lahn, SS Nr.276 748,
Partei Nr. 4 691 491, 15.2.36 Vertragsang. SS Junkerschule Tolz als Taktiklehrer
, 1.7.36 1. Juli Bef.z.SS Hstuf. SS Junkerschule Tolz (laut Moore 8.35 bereits
Hstuf.), 13.9.36 13.Sept. Bef.z.SS Stubaf. SS Junkerschule Tolz, 20.4.38 Bef. z.
SS Ostubaf. SS Junkerschule Tolz, 25.11.39 Vers.a.SS Ostubaf. II. (nicht
III.)/SS-T.St.11 Warschau als Bataillonkommandeur, 26.1.40 Vers.a.SS Ostubaf.
SS-T.Rekr.Rgt. Dachau als Ostubaf.b.Stabe, 6.5.40 Vers.a. SS Ostubaf.als
SS-Standortkommandant Dachau, 6.11.40 Bef.z.SS Staf.als SS-Standortkommandant
Dachau 9.11.42 Bef.z.SS Oberfuhrer SS-St.Kdr.Dachau, 1.8.43-17.9.43 Kdt.d.
Truppenübungsplatz Dondangen, 17.9.43-10.11.43 Kdt.d. SS Truppenubungsplatz
Seelager, 10.11.43-1.3.44 Nachschubkommandantur Ostland, 25.3.44-1945 Chef Amt
VIII in SS-FHA, laut Moore neu 6.44 Oberf.u.Kdr. SS-Tr.Üb.Pl.Sennelager,
Führerliste Moore, Versetzung des SS-Oberführers Dr.Rudolf Pfannenstiel m.W.v.
29.6.44 (mit Verfg. v. 22.7.44 ?) v. SS-TrÜbPl. Dondagen zum SS-FHA,
Führer-Res., s.a. BA-MA N 756/345 a)
SS-Standartenführer Wilhelm Knoop 10.11.43 – 01.03.44
( * 19.2.1887 Groß-Lichterfelde/Teltow, SS-Nr. 82 506 , bis 10.11.39,
Einberufung zum Heer, Ministerialrat und Personalchef im Innenministerium
Berlin, 1942 zur SS überstellt, 9.42 Stubaf.u.Kdr.SS-Pz.Ers.Abt., 9.11.43
Bef.z.SS-Staf.d.R., 10.11.43 Kdt. SS-TrÜbPl. Seelager bis 1.3.44, ab 1.3.1944
ins SS-FHA, In 6 als Vertreter des Inspekteurs der Panzertruppen versetzt. Ab
dem 1.8.1944 Kommandeur des SS-Kraffahr-Ausb.u.Ers.Rgt kommandiert bis
mind.15.3.45, wo er in amerikanische Gefangenschaft geriet, Quelle vertraulich,
Mitteilung an Lexikon der Wehrmacht v. 26.12.2003, s.a. DAL WaSS 1.7.44 Nr. 162,
Führerliste Moore)
SS-Oberführer Rudolf Pfannenstiel 01.03.44 ? – 22.07.44
(laut anderen Angaben zu dieser Zeit Nachschubkdtr.Ostland bis 25.3.44, dann
Chef Amt VIII ?)
Unbesetzt 22.07.44 – 00.08.44
(Vopersal, N 756/345 A, 19.9.2006)
SS-Oberführer Wilhelm Knapp 22.07.44 – 00.09.44
(Kurt Mehner, Waffen-SS und Ordnungspolizei)
IIa Adjutant:
SS-Hauptsturmführer Julius Matzke (00.01.44) – 00.00.44
(* 3.1.1905 Sternberg/Sudetenland, SS-Nr.354 409, 1.44 Hstuf.u.
IIa,SS-Tr.Üb.Pl.Seelager , anschließend IIa SS-Tr.Üb.Pl. „Kurmark“, 3.45 Hstuf.i.
32.SS-Frw.Gr.Div , vermißt ab 11.4.45 Jamlitz/Guben, Führerliste Moore, s.a.DF
1/62, S. 28. 7/73, S.22)
unbekannte Dienststellung SS-TrÜbPl “Seelager”
SS-Sturmbannführer August Huber 00.00.00 – 00.10.44 ?
( * 7. 8.1893 Ittlingen, SS-Nr. 276 757, 7.41 Stubaf.u. IVa,SS-Pol.Ers.Einheiten,
10.44 Stubaf.i.H (-aupt-) W (irtschafts-?) Lager Breslau, Führerliste Moore, s.a.
DAL d. SS 1.10.44 Nr. 1487)
SS-Hauptsturmführer Dr.Dr. Karl Buchegger (00.04.44) – 00.00.44
(Kommandantur Dondangen, * 27. 1.1884 Karlsruhe, SS-Nr.142 288, 2.43 Hstuf.u.
Chef,Feldgend.Kp.3, 4.44 Stubaf.a.d. SS-Tr.Üb.Pl.Seelager, 10.44
Stubaf.i.15.Waffen-Gr.Div., Führerliste Moore)
SS-Obersturmführer Johann Schachtner 00.00.00 – (00.11.44) ?????
(* 24. 6.1911 Loiching, SS-Nr. 96 297, 11.44 Ostuf.a.d. SS-Tr.Üb.Pl.Seelager,
Führerliste Moore)
SS-Untersturmführer Adolf Demel (00.10.43) – 00.00.00 Verwaltungsführer ?
(* 24. 8.1920 Maffersdorf, SS-Nr. 314 751, 10.43 Ustuf.a.d. Tr.Üb.Pl.Seelager,
12.44 Ustuf.u. IVa,Pz.Jg.Abt.18, Führerliste Moore)
SS-Untersturmführer Arthur Münch (00.05.44) – 00.00.00 Zahnarzt ?
(* 12.11.1913 Erlangen, SS-Nr. 28 447, 8.42 Hscha.u. Zahnarzt,Pi.Btl.8, 1.43
Ustuf.i. SS-Sanitätsamt, 5.44 Ustuf.a.d. SS-Tr.Üb.Pl.Seelager, 22.12.44 in
Würzburg verstorben, Führerliste Moore)
Mitteilungen, Hinweise und Korrekturen bitte an Roland Pfeiffer, MIHAG-D,
Senator-Schwartz-Ring 6, App.210, 59 494 Soest
Anmerkungen:
1. Andreas Weigelt, Jüdischer Häftlingseinsatz für das SS-Führungshauptamt. Der
SS- Truppenübungsplatz „Kurmark" und das KZ-Nebenlager „Arbeitslager Lieberose"
in Jamlitz 1944-45, in: Winfried Meyer / Klaus Neitmann (Hg.): Zwangsarbeit
während der NS-Zeit in Berlin und Brandenburg. Brandenburgisches
Landeshauptarchiv und Historische Kommission zu Berlin (Hg.). Bibliothek der
Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Band 7. Berlin 2000, datiert dies
auf die Zeit „vor der Kursker Offensive“, im Folgenden : Weigelt, S. …
2. Weigelt, S. 179, Anm. 17: BA NS 19/234, Schreiben Hans Kammler an Himmler v.
9.8.1943, Bl.1 und 1R, BA R 113/357 Bl. 24f
3. Margers Vestermanis, Das SS-Seelager Dondagen – ein Modell für die gplante
nazistische „Neuordnung Europas“ in: Militärgeschichte 2/1986, S. 145 – 146,
hier S. 145 oben.Latvijas PSR Revolucijas Muzeja, Riga, Inv. Nr. 8663/12600, im
Folgenden Vestermanis, S. …
4.Vestermanis, S. 145, in der Lettischen SR das spätere Naturschutzgebiet
Slitere
5. Vestermanis, S.145, nennt 15 000 Personen nach Schätzungen auf Grundlage der
Volkszählung von 1935, also vor der Besetzung Lettlands durch die Rote Armee
1940!!!
6. Vestermanis, S.145, das Original des Briefes vom 9.9.1943 ist nicht erhalten,
der Wortlaut wird in einem Rundschreiben Dankes vom 10.9.1943 wiedergegeben, s.a.
Latvijas PSR CVVA Riga, P-37/1/9, Bl. 1…(unles.), CVVA P-69/1a/2, Bl. 255, s.a.
Hans Werner Neulen, An deutscher Seite, S. 290
7.Vestermanis, S.145
8. s .a. Nachlass Wolfgang Vopersal im BA-MA Freiburg, N 756/345 A, Gliederung
des Stabes gem. F.St.N. 011055 a Anh.v.1.6.1939, dazu ein Feldgendarmerie-Trupp
gem K.St.N. (SS) v. 6.10.1942 (ohne ...ausrüstung, unles.) ?, zur
Standortkommandantur /SS-Tr.Üb.Pl. “Seelager” s.a. VO.Bl.d.W-SS, Jhg. 43, Nr.
21, Ziff. 427 v. 1.11.43, Jhg. 44, Nr. 29, Ziff. 698 v. 15.11.44, SS-FHA,
Stabsbefehl 17/44 v. 16.7.44 (?), Stabsbefehl 18/44 v 5.8.44, T 175/107,
Vestermanis, S. 146
9. s. a. BA-MA N 756/345 a
10. BA-MA N 756/345 A
11. BA-MA N 756/345 a
12. BA-MA N 756/345 A)
13. BA-MA N 756/345 B, s. a. HSSPF für das Ostland/Der SS-Wirtschafter, Az. B
III/Ba./Kö. v. ??.10.1942 betr.: Unterkunftsverzeichnis sowie V.O.Bl.d.W.-SS,
6.Jhg., Nr. 3, Ziff. 44 v. 1.2.1944
14. Weigelt, S. 179, Anm. 18: für Debica/„Heidelager“ werden in Martin Weimann
Hrsg., Das nationalsozialistische Lagersystem, Frankfurt/Main, 1990, S. 567,
durchschnittlich 5 bis 6 000 Häftlinge ab 1943 genannt; dabei handelte es sich
sicher um den Ausbau der geplanten Abschussrampe für die V1 auf dem Platz; das
Lager war zu diesem Zeitpunkt bereits fertig gestellt, Anm. 19 für Beneschau/“Böhmen“
werden in Rudolf M.Wlaschek, Juden in Böhmen, Veröffentlichungen des Collegium
Carolinum, Bd. 36, München, 1991, S. 154, für das Lager Berg Janowitz 3 500
genannt
15. Vestermanis, S.145, auch „Eiserner Gustav“ genannt, CVVA P-132/28/21 Bl. 5,
M.Kaufmann, Die Vernichtung der Juden Lettlands, München 1947, S. 419 ff
16. Vestermanis, S.145, nach seinen persönlichen Erinnerungen, V. befand sich
1943/44 als Häftling im KZ Dondangen II, sowie Zeugenaussage des Lagersanitäters
Dr. Jakobsen sowie anderer Überlebenden des Lagers
17. Weigelt, S. 183, Anm. 43 Rainer Obert Waffen-SS und
Konzentrationslagersystem, Diplomarbeit Freie Universität Berlin 1997, S. 43,
liegt leider nicht vor, s.a. Bernd Joachm Zimmer, Deckname Arthur – Das
KZ-Außenkommando an der SS-Führerschule (des Wirtschafts- und Verwaltungswesens)
Arolsen, Verlag Gesamthochschul-Bibilothek, Kassel, 1994: oder Hans Spreicer, Im
herzlichen Einvernehmen mit der Bevölkerung? Die Waffen-SS in Hallein 1943 bis
46 - Eine Spurensuche (SS-Geb.Jg.A.u.E.Btl. 6), Selbstverlag, Hallein 2004
18. Vestermanis, S.145, „einigen hundert ehemaligen niederländischen
Kriegsgefangenen, die für den deutschen Arbeitsdienst zwangsrekrutiert worden
waren ...“
19. Vestermanis, S.145)
20. s.a. Weigelt, S. 181, Anm.31 Archiv Lieberose, Bestand „Holländer-Lager“ ,
BA-MA N 756/345 B
21. BA-MA N 756/345 B, zu den niederländischen SS-Frontarbeitern s.a. Jan Vincx/Viktor
Schotanius, , Nederlandse vrijwilligers in Europese krijgsdienst 1940 – 1945,
Deel 45. SS-Panzer-Division "Wiking" und andere militärische Formatione, Verlag
ETNIKA, Herentals/Belgien o.J. (1994), S.507-509, demnach wurden zunächst durch
Arbeitsvermittlungsfirmen Freiwillige in den Niederlanden für die Furnier-Beton
A.G. in Berlin angeworben. Das SS-WVHA, Berlin, sorgte für deren Versorgung und
Bezahlung. Später meldeten sich auch Niederländer „freiwillig“, die einem
Zwangsarbeitereinsatz in Deutschland entgehen wollten, sowie bisherige
„Arbeitsverweigerer“ und anderweitig Inhaftierte aus dem KL Vught in den
Niederlanden. Insgesamt wird der Umfang des niederländischen Anteils an den
SS-Frontarbeitern auf 10 000 Mann geschätzt. Der Vorläufer der SS-Frontarbeiter
scheint der „SS-Bau-Einsatz-Ost“ gewesen zu sein, hier handelte es sich um
ausschließlich Freiwillige, die sich zum Arbeitseinsatz bei der Waffen-SS an der
Front als auch im Hinterland meldeten; diese erhielten 68 Reichsmark pro Woche
und eine Frontzulage von 1,50 Reichsmark pro Tag. Angeworben wurden die
Niederländer u. a. durch die niederländischen Firmen Heinrich Jansen, Betonbau
in Soestdijk, und die Ost Bouw N.V.
22. Vestermanis, S.145, als solche bisher nicht bekannt, es bestanden ab 1944
die SS-Pionier-Bau-Bataillone 1 und 2, die aber nie auf dem SS-Tr.Üb.Pl.
„Seelager“ eingesetzt waren; bisher liegt nur ein Hinweis auf ein
„SS-Bau-Bataillon 9“ vor, welches vom 14. bis zum 16. April 1945 im Rahmen des
XXII.Geb.Korps in Radkersburg die Mur-Brücke verteidigt haben soll, s.a. Richard
Landwehr, Siegrunen-Magatin, Nr.55, S. 63
23. Vestermanis, S.145, demnach wurde in Lubezere auch „ ein Krematorium zur
physischen Vernichtung der Häftlinge“ errichtet
24. Vestermanis, S. 146, CVVA, P-132/29/21 Bl. 3, 8
25. Vestermanis, S. 146, demnach sollen diese Bauernhöfe zu „SS-Rittergütern“
zusammengelegt worden sein und die Verwalter dieser Güter, SA- und SS-Offiziere
hätten den Einwohnern, laut Zeugenaussagen von vier genannten ausgesiedelten
Bauern, mehrfach bestätigt, dass das ganze Gebiet des „Seelagers“ in Form von
„SS-Rittergütern“ aufgeteilt werden sollte
26. Verstermanis, S. 146, nach L.A. Bezymenski, General´ny plan Ost, Zamysel,
celi, rezultaty, in Voprosy istarii, 1978, H.5, S. 94
27. Vestermanis, S. 146
28. BA-MA N 756/345 A
29. Walter Ott an Walter Harzer v. 11.6.1956, BA-MA N 756/345 a
30.BA-MA N 756/345 A, 19.9.2006
31. BA-MA N 756/345 A
32. BA-MA N 756/345 A
33. Vestermanis, S. 146
34. s. a. BA-MA N 756/345 a
35. Quelle vertraulich, Mitteilung an Lexikon der Wehrmacht v. 26.12.2003
36. Quelle vertraulich, BA-MA N 756, 345 A)
37. BA-MA N 756/345 A, s. a. Dr.K.G. Klietmann, Die Waffen-SS – Eine
Dokumentation, Verlag Der Freiwillige, Osnabrück, S. 452, Vestermanis, S. 145
erwähnt zur Belegung 1943/44 laut W.Keilig, Das deutsche Heer 1939 – 45, Bd. 2,
o.O.u.J., S. 141/29, lediglich die SS-Nachrichten-Ausb.u.Ers.Abt 1, die aber nur
in Nürnberg stationiert war, das SS-Panzer-Ausb.u.Ers.Rgt 1 und „vorübergehend“
die „4. SS-Panzer-Aufklärungs-Abt. 2“
38. BA-MA N 756/345 A
39. Quelle vertraulich, Mitteilung an Lexikon der Wehrmacht v. 26.12.2003
40. s. a. BA-MA N 756/345 a
41.Uwe Kuppen, Das SS-Infanterie-Btl Runge, Selbstverlag, S. 5
42. BA-MA N 756/345 a: Bangerskis, Mana Muza Atmina, Bd 3, S. 134-136,
Kopenhagen 1959,s.a. AuE 15, dort Unterfhr.Lehr-Btl
43. Der Freiwillige 3/73, S. 25, s.a. SS-Pol.-Kgr.Jeckeln, Haupt, HGr Nord, S.
209
44. Vestermanis, S. 146
44a. (44a) SS-FHA, Amt II Org.Abt. Ia/II, Tgb.Nr. 2219/44 g.Kdos. vom 27.7.44,
Uwe Kleinert v. 21.3.2008
45. BA-MA N 756/345 A
46. Uwe Kuppen, Inf.Btl Runge S. 13-14
47. BA-MA N 756/345 A
48. Kurt Mehner, Die Waffen-SS und Ordnungspolizei 1939-45
49. BA-MA N 756/345 B, s.a. Vestermanis, S. 146, dort ist von „panischer Hast“
die Rede, in der die SS-Einheiten und SS-Baubataillone herausgezogen worden sein
sollen
50. Vestermanis, S. 146, diesem gelang die Flucht aus der Marschkolonne und er
schloß sich einer von A.Veismanis geführten Partisaneneinheit an
51. BA-MA N 756/345 A
52. Hans Stöber, Lett.Div.i.VI.SS-AK, Munin-Verlag, 1981, S. 259, s.a. SS-AuE 15
53. BA-MA N 756/345 A)