schwere Panzerjäger-Abteilung 654
Die schwere Panzerjäger-Abteilung 654 wurde am 22. März 1943 aus der
Panzerjäger-Abteilung 654 in Rouen in
Frankreich gebildet. Grund für die Umbenennung war die Ausrüstung der Abteilung
mit dem schweren Panzerjäger "Ferdinand". Sie gliederte sich jetzt in
Stabs-Kompanie, 1. - 3. Kompanie und Werkstatt-Kompanie und unterstand der
Panzerbrigade 10. Mitte Mai 1943 trafen die ersten Panzerjäger "Ferdinand" in Rouen ein. Die
Stabs-Kompanie erhielt drei, die Panzerjäger-Kompanien jeweils 14 Panzerjäger "Ferdinand". Bis Ende Mai waren alle
Panzerjäger in Rouen eingetroffen. Im Juni 1943 wurde die Abteilung dem schweren
Panzerjäger-Regiment 656 als II. Abteilung zugeteilt, blieb aber faktisch
selbständige Heerestruppe. Vom 13. - 15. Juni wurde die Abteilung in Rouen
verladen und nach Rußland verlegt. Am 24. Juni wurden die ersten Teile der
Abteilung in Smijewka, etwa 35 km südlich von Orel entladen. Die Abteilung bezog
erste Bereitstellungen in Chotetowo, etwa 20 km nördlich von Smijewka. In den
folgenden Tagen folgte die eingehende Erkundung des Einsatzraumes an der
Bahnlinie Orel - Kursk. Ab dem 30. Juni marschierte die Abteilung in drei
Nachtmärschen in ihre Ausgangsstellung etwa 1 - 3 km hinter der deutschen HKL
auf der westlichen Seite entlang der Bahnlinie Orel - Kursk. Am 5. Juli 1943
begann der deutsche Angriff, die "Schlacht um Kursk". Um 3.40 Uhr rollten die
Panzerjäger zur Unterstützung der 86. Infanterie-Division nach vorne. Die 2.
Kompanie fuhr mit der ihr unterstellten Kompanie Funklenkpanzer in ein eigenes,
nicht bekanntes Minenfeld. Durch die Minen wurden die Funklenkpanzer und die
dazugehörigen Befehlspanzer größtenteils vernichtet, die Panzerjäger blieben mit
abgesprengten Ketten liegen, so daß die 2. Kompanie schon kurz nach
Angriffsbeginn komplett ausfiel. Die 1. und die 3. Kompanie sowie die
verbleibenden vier Panzerjäger der 2. Kompanie überwanden nach Durchfahren der
feindlichen Minengürtel das erste russische Stellungssystem und erreichte den
Bahnübergang nördlich von Ponyri. Hier blieben erneut einige Panzerjäger wegen
Kettenschäden liegen. Nachdem die Angriffsgruppe unter dem Kommandeur der
Sturmpanzer-Abteilung 216, Major Kahl, neu zusammen gefaßt worden war, stieß sie
ostwärts der Bahnlinie in Richtung Ponyri vor. Auf den Höhen nordostwärts Ponyri
erreichte die Abteilung ihr Tagesziel und die eigene Infanterie übernahm die
Sicherung. Da diese Stellung jedoch unter schwerem Artilleriefeuer lag, zogen
sich die Ferdinande nach Einbruch der Dunkelheit zum Aufmunitionieren an den
Bahndamm zurück. Aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten konnte der Angriff am
6. Juli erst gegen 14.00 Uhr in ostwärtiger Richtung wieder aufgenommen werden.
Die Panzerjäger der Abteilung stießen in den Polowaja-Bachbogen hinein. Da die
eigene Infanterie auf Grund des schweren feindlichen Artilleriefeuers nicht
folgen konnte, blieb der Angriff der Abteilung vor dem sich auftuenden
Grabensystem liegen. Es begann ein heftiger Feuerkampf mit den nun auffahrenden
feindlichen Panzern. Es gelang der Abteilung, eine größere Anzahl feindlicher
Panzer zu vernichten, bevor sie sich bei Einbruch der Dämmerung in die Höhe der
eigenen Infanteriesicherung zurückzog. Am 7. Juli war die Abteilung Korpsreserve
etwa 1 km östlich von Busuluk. In den Morgenstunden des 8. Juli wurde die 2.
Kompanie mit sechs einsatzbereiten "Ferdinanden" und einigen Sturmpanzern zu
einem Angriff auf Ponyri herausgezogen. Der vorgesehene Angriff wurde jedoch auf
den Folgetag verschoben. Am 9. Juli gegen 6.00 Uhr trat die Kampfgruppe unter
Führung von Major Kahl zum Angriff an. Sie brach in das feindliche
Stellungssystem ein und konnte mehrere Pak und Geschütze vernichten. In den
nächsten Tagen lag die Abteilung als Reserve zur Abwehr feindlicher
Panzerangriffe im Raum Bahnhof Maloarchangelsk - Busuluk. Am 15. Juli wurde die
2. Kompanie zur Abwehr eines russischen Angriffs aus Richtung Maloarchangelsk
eingesetzt und konnte 13 feindliche Panzer abschießen. Der Kampfgruppe Hauptmann
Henning gelang es am 17. Juli östlich des Bahnhofs Maloarchangelsk 22
Feindpanzer zu vernichten. Zur Auffrischung wurde die Abteilung im Rahmen des
schweren Panzerjäger-Regiments 656 herausgezogen und am Bahndamm als
Eingreifreserve bereit gehalten. Da die Rote Armee nördlich und nordostwärts
von Orel mit starken Kräften angriff, wurde das gesamte schwere
Panzerjäger-Regiment 656 herausgelöst und dem Feind entgegen geworfen. Die
schwere Panzerjäger-Abteilung 654 verließ am 20. Juli ohne die 2. Kompanie nach
Orel. Im gesamten Orel-Bogen begannen un die deutschen Absetzbewegungen. Die 2.
Kompanie erhielt am 21. Juli 1943 den Befehl, als Korpsreserve nach Gagarinka
bei Smijewka zu marschieren und dort Verbindung mit der 383. Infanterie-Division
aufzunehmen. Hier erfolgte am 23. Juli ein russischer Panzereinbruch. Doch auch
der Einsatz der 2. / schwere Panzerjäger-Abteilung 654 konnte den russischen
Durchbruch in diesem Gebiet nur zeitweise verlangsamen. Der Rückmarsch der
Kompanie führte über Asarowka, Golochwastowo in Richtung Orel. Am 30. Juli wurde
die schwere Panzerjäger-Abteilung 654 durch das AOK 9 herausgezogen und nach
Karatschew verlegt. Hier wurden die verbleibenden Panzerjäger "Ferdinand" zu einer Kampfgruppe
zusammengefaßt und zur Sicherung in Reserve zurück gehalten. Am 6. August 1943
wurden die letzten noch einsatzfähigen Panzerjäger "Ferdinand" an die Schwester-Abteilung 653
abgegeben. Anschließend wurde die Abteilung nach Bourges in Frankreich verlegt.
Nur die Werkstatt-Kompanie verblieb beim schweren Panzerjäger-Regiment 656. Bis
zum 14. September war die Abteilung in Bourges eingetroffen. Hier wurde die
Abteilung auf den neuen Panzerjäger V "Jagdpanther"
umgerüstet. Ende Dezember traf dann auch die Werkstatt-Kompanie in Bourges ein.
Anfang Februar 1944 wurde die Abteilung auf die Bahn verladen und nach Rethel
verlegt. Am 31. März 1944 wurde die Abteilung dem Ausbildungs-Regiments-Stab
Streit unterstellt. Am 4. Mai 1944 trafen die ersten acht Panzerjäger V
"Jagdpanther" in Rethel ein und wurden zur Ausbildung auf die Kompanien
verteilt. Am 9. Mai verlegte die Kompanie in den Raum Rocquigny verlegt. Die 1.
Kompanie lag in la Hardoye, die 2. Kompanie in Wadimont, die 3. Kompanie in
Chaumont-Porcien, die Stabs-Kompanie in Rubigny und der Werkstatt-Zug in
Fraillicourt. Nach Beginn der alliierten Invasion hatte die Abteilung
beschleunigt elf Panzerjäger V "Jagdpanther" in Magdeburg-Gommern zu übernehmen
und nach Frankreich zu verlegen. Gleichzeitig wurde sie wieder der Panzerbrigade
10 unterstellt. Am 14. Juni wurde die 2. Kompanie mit den acht einsatzbereiten
Panzerjägern auf die Bahn verladen und nach Norden in den Raum Caen verlegt. Sie
wurde hier der Panzer-Lehr-Division zugeteilt. Bis zum 20.Juni erhielt die
Abteilung 17 Panzerjäger aus dem Reich zugeführt. Diese mußten bei der Abteilung
erst einmal überholt und eingeschossen werden. Am 22. Juni wurde dann die 1.
Kompanie auf die Bahn verladen und nach Mailly-le-Camp verlegt. Am 23. Juni
wurde der Transportzug der 1. Kompanie etwa 15 km westlich von Sedan von
Tieffliegern angegriffen worden. Dabei verlor die Kompanie mehrere Zugkraftwagen
und Kfz. Außerdem wurde der gesamte mitgeführte Treibstoff vernichtet. Am 25.
Juni wurde dann mit der Verladung der restlichen Abteilung begonnen. Da die
angeforderten Lokomotiven jedoch nicht eintrafen, mußte der Transport wieder
entladen werden, um gegen Fliegersicht im Wald bei Mainbressy unterzuziehen. Am
5. Juli wurde die Abteilung in Rozoy-sur-Serre wieder verladen und ebenfalls
nach Norden verlegt. Am 8. Juli traf die 3. Kompanie in Houdan ein, wo sie
entladen wurde und dann im Raum westlich von Cambrai unterzog. Bis zum 9. Juli
befand sich die gesamte Abteilung ohne die 2. Kompanie im Raum la
Vallèe-des-Fosses. Am 12. Juli begann der Marsch der Abteilung nach Brieux, das
am Folgetag erreicht wurde. Am 16. Juli zog die Abteilung im Raum um Proussy
unter und verlegte in der Nacht zum 18. Juli in den Raum Aunay-sur-Odon. Am 18.
Juli wurde die 2. Kompanie der Abteilung wieder direkt unterstellt. Damit hatte
die Abteilung wieder acht einsatzbereite Jagdpanther, dazu 16 Jagdpanther in
kurzfristiger und ein Jagdpanther in langfristiger Reparatur. Der
Abteilungsgefechtsstand wurde an diesem Tag nach Banneville verlegt. Im
Morgengrauen bezog Oberleutnant Zschenderlein mit sechs Jagdpanthern eine neue
Bereitstellung bei Chateau de Monts, etwa 1 km westlich von Monts. Hauptmann
Lüders stand mit zwei Jagdpanthern im Wald bei Punkt 142. Zu Kampftätigkeiten
kam es in den folgenden Tagen nicht. Die Bereitstellungsräume lagen jedoch
sporadisch unter feindlichem Artilleriefeuer. Am 23. Juli 1944 bezog die
Kampfgruppe Lüders mit sechs Jagdpanthern um 5.00 Uhr eine neue Bereitstellung
im Abschnitt des Grenadier-Regiments 986. Die Kampfgruppe Zschenderlein bezog
mit sechs Jagdpanthern eine neue Bereitstellung im Abschnitt des
Grenadier-Regiments 987, etwa 200 - 300 m nördlich von St. Louet. Am 28. Juli
besaß die Abteilung 20 einsatzbereite Jagdpanther, vier in der kurzfristigen und
einer in der langfristigen Instandhaltung. In der Nacht zum 30. Juli 1944
griffen britische Truppen im Bereich der 6. und 7. Kompanie des
Grenadier-Regiments 986 an. Leutnant Schnepf wurde mit zwei Jagdpanthern in den
Raum Höhe 123 vorgezogen und auf Zusammenarbeit mit dem I. / Grenadier-Regiment
987 angewiesen. Leutnant Heyn wurde mit drei Jagdpanthern in den Raum Brutte du
Chene zum Gefechtsstand der 7. / Grenadier-Regiment 986 vorgezogen. Im Anschluß
wurde die Abteilung komplett der 276. Infanterie-Division unterstellt und
unterstütze deren Grenadier-Regimenter bei der Abwehr der britischen Angriffe.
Am 31. Juli konnte die Abteilung 14 Feindpanzer vernichten, dabei wurde ein
Jagdpanther so schwer beschädigt, dass er am 2. August 1944 gesprengt werden
mußte. Auch in den Folgetagen wurde jeweils eine Kampfgruppe bei der 276.
Infanterie-Division (Raum Epinay) und bei der 326. Infanterie-Division (Raum
Cahagnes und Craham) eingesetzt. Dabei
konnte die Abteilung am 1. August 1944 zwei Sherman-Panzer und ein MTW
vernichten und einen Sherman beschädigen. Dabei verlor die Abteilung drei eigene
Jagdpanther durch Beschuß. Am 2. August wurde die Kampfgruppe Heyn aus dem
Bereich der 276. Infanterie-Division abgezogen und zur 326. Infanterie-Division
in den Raum St. Georges verlegt. An diesem Tag konnte die Abteilung zwei
feindliche SPW und zwei LKW vernichten. Ein eigener Jagdpanther mußte nach einer
Beschädigung gesprengt werden. Auch am 3. August kämpfte die Abteilung vor St.
Georges. Dabei wurden zwei Jagdpanther vernichtet, die Abteilung vernichtete
sechs feindliche Panzer. Am Abend des 4. August mußte St. Georges aufgegeben
werden. In den Morgenstunden des 5. August bezog die Abteilung mit den noch
verbleibenden vier einsatzbereiten Jagdpanthern den neuen Bereitstellungsraum im
Raum la Tourpimere, etwa 2 km nordwestlich von Campandre. An diesem Tag
vernichtete die Abteilung einen Cromwell-Panzer. Außerdem wurde die Abteilung
der 276. Infanterie-Division unterstellt und in den Raum le Tremblay verlegt. Am
6. August wurde die Abteilung dann dem LXXIV. Armeekorps unmittelbar
unterstellt, um einen feindlichen Einbruch im Raum St. Jean zu beseitigen. Dies
wurde am Vormittag des 6. August erreicht. Am Nachmittag dieses Tages wurde die
Abteilung dann wieder der 276. Infanterie-Division zugeteilt. In den
Nachmittagsstunden des 6. August brach der Feind in der Nahtstelle zwischen der
326. und 276. Infanterie-Division mit Stoßrichtung auf Crepigny ein. Daraufhin
wurde die Abteilung zusammen mit der 5. / Grenadier-Regiment 987 zur Bereinigung
des Einbruchs eingesetzt. Es gelang der Kampfgruppe, die Orte Crepigny und le
Quesneé zurückzuerobern und eine Sicherungslinie aufzubauen. Am 7. August
kämpfte dei Abteilung mit den drei noch einsatzbereiten Jagdpanthern in dieser
Riegelstellung südlich la Varnière. Am 8. August wurde die Abteilung bei le
Plessis eingesetzt. An diesem Tag konnte die Abteilung fünf Feindpanzer
vernichten. In der Nacht zum 9. August wurden die fünf einsatzbereiten
Jagdpanther in den Bereitstellungsraum nördlich von Cauville verlegt. Hier
konnte die Abteilung 800 m süd-südöstlich le Plessis fünf Feindpanzer
vernichten, am 10. August zwei Feindpanzer und einen SPW nördlich von Cauville.
Am 11. August waren wieder sechs Jagdpanther und zwei Befehlspanzer
einsatzbereit. Die Abteilung wurde der 276. Infanterie-Division zugeführt. Am
12. August kam es zu schweren Kämpfen südlich von St. Pierre und bei la Vilette.
Dabei konnte die Abteilung acht feindliche Panzer abschießen. 1
Panzer-Befehlswagen wurde vernichtet, mehrere Jagdpanzer beschädigt, so dass nur
noch zwei einsatzbereite Jagdpanther übrig blieben. Infolge des im Laufe des 12.
August im Abschnitt der 276. Infanterie-Division zwischen la Vilette und St.
Pierre erfolgten Einbruchs und des Vorrückens feindlicher Infanterie auf die
Höhen 249 und 262 östlich von la Vilette mußte die HKL in der Nacht zum 13.
August zurückgenommen werden. Die Absetzbewegung der noch verbleibenden zwei
einsatzbereiten Jagdpanther erfolgte im Rahmen des Grenadier-Regiments 990. Die
Jagdpanther übernahmen dabei die Sicherung des Übergangs der Infanterie bei Pont
de Mousse über die Orne. In den Morgenstunden des 13. August wurden die
inzwischen drei einsatzbereiten Jagdpanther dem Grenadier-Regiment 989
zugeführt. Nachmittags wurde die Abteilung wieder der 276. Infanterie-Division
zugeteilt. Die einsatzbereiten Jagdpanther wurden daraufhin nordöstlich der
Straßenkreuzung bei la Vandie eingesetzt. Am 14. August wurden die beiden
Jagdpanther durch Artillerietreffer schwer beschädigt. Damit hatte die Abteilung
keine einsatzbereiten Jagdpanther mehr. Für die leicht beschädigten Jagdpanther
fehlte es an Ersatzteilen. Daraufhin wurde die Abteilung am 15. August aus der
Front gezogen und in den Raum östlich von Livarot verlegt. Auf Grund des
feindlichen Durchbruchs in Richtung auf Falaise war der neue Unterkunftsraum
jedoch nicht mehr sicher und die Abteilung verlegte nach Jonquerets und ab dem
18. August über die Seine in den Raum Gisors. Bis zum 23. August konnte der
Großteil der Abteilung bei Caudebec die Seine überqueren. Nur der Großteil der
1. Kompanie wurde mangels Übersetzmöglichkeiten westlich der Seine vernichtet.
Der Rest der Abteilung wurde anschließend in den Raum Compiegne verlegt, um dann
weiter nordostwärts neu aufgestellt zu werden. Am 29. August erreichten die
Reste der Abteilung Carlepont und am 30. August den Raum um Mons. Am 1.
September wurde der Raum Spa erreicht. Im August 1944 hatte die Abteilung 4
Unteroffiziere und 8 Mannschaften an Toten zu beklagen, 7 Offiziere, 32
Unteroffiziere und 45 Mann an Verwundeten und 2 Unteroffiziere und 9
Mannschaften an Vermißten zu beklagen. Im Raum Spa bezog die Abteilung folgende
Unterkunftsräume: Stab und Versorgungs-Kompanie in Niveze, Stabskompanie in
Tiege, 1. Kompanie im Wald Kissonfay, 2. Kompanie in la Reid, 3 Kompanie in
Start und der Werkstattzug im Waldstück südlich la Reid. Am 4. und 5. September
verlegte die Abteilung in den Raum Düren: Stab und Stabskompanie in Gey, etwa 10
km südwestlich von Düren, 1. Kompanie in Fosseneck, 2. Kompanie in Hürtgen, 3.
Kompanie in Brandenburg, Versorgungs-Kompanie in Grosshau und Werkstattzug in
Kleinhau. Am 9. September folgte dann die Verlegung in den Raum Gummersbach und
am 24. September auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr.
Am 25. Oktober 1944 erhielt die Abteilung einen schweren Panzer-Fla-Zug zugewiesen. Dieser bestand aus vier 2-cm Flakvierlingen auf Panzer IV und vier 3,7-cm Flak auf Panzer IV.
Ab dem 18. November wurde die wieder auf volle Stärke aufgefrischte Division
vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr aus per Bahn über Regensburg, Ulm, Stuttgart
und Karlsruhe in den Raum Mülhausen im Elsaß verlegt. Hier wurde die Abteilung
dem LXIII. Armeekorps unterstellt und der 198. Infanterie-Division zugeteilt.
Diese hatte den Befehl erhalten, alliierte Verbände, die an der schweizer Grenze
ins Oberelsaß vorgestoßen waren, zurückzudrängen. Der Angriff der Division
sollte am 21. November morgens auf den Raum Chavanatte und das Waldstück südlich
Manspach über das feindbesetzte Suarce an die Rollbahn im Raum Courtelevant
stattfinden. Der Abteilungsgefechtsstand befand sich in Magny. Bis zum
Angriffsbeginn waren von der Abteilung insgesamt neun Jagdpanther und zwei
Flakpanzer IV (2-cm Flakvierling) eingetroffen. Diese gliederten sich in die
Kampfgruppe Blasius mit fünf Jagdpanthern und einem Flakpanzer und in die
Kampfgruppe Lüders mit vier Jagdpanthern und einem Flakpanzer IV. Die
Kampfgruppe Blasius trat zum Angriff an aus dem Waldstück südlich Manspach und
war auf die Zusammenarbeit mit dem Grenadier-Regiment 490 angewiesen. Die
Kampfgruppe Lüders trat von Chavanatte aus zum Angriff an und war auf die
Zusammenarbeit mit dem Feldersatz-Bataillon 198 angewiesen. Die
Grenadier-Regimenter 305 und 326 sollten nach dem Durchstoßen durch Suarce vom
Waldstück westlich von Suarce aus nach süd-südosten eindringen und in der
rechten Flanke den weiteren Angriff führen. Nach einem kurzen Feuerschlag der
eigenen Artillerie auf Suarce begann der deutsche Angriff auf diesen Ort. Die in
Suarce eingesetzten französischen Kolonialtruppen und amerikanischen Einheiten
leistetet schweren Wiederstand. Die Kampfgruppe Lüders erlitt durch eine Pak
einen Totalverlust. Es gelang der Abteilung mit der zugewiesenen Infanterie
jedoch, den Ort zu nehmen. Anschließend wurde Lepuix-Delle und gegen Mittag das
Straßenkreuz 2 km nordostwärts Courtelevant genommen. Hier wurde der deutsche
Angriff von gegnerischen Panzern gestoppt. Die erreichte Linie wurde von den
deutschen Einheiten gehalten. Die 198. ID brach den Angriff daraufhin ab und
befahl für die Nacht zum 22. November das Einsickern der Grenadier-Regimenter
305, 308 und 326 durch den Oberwald über die feindliche Vormarschstraße
Courtelevant - Seppois in den Wald südlich dieser Straße bis an die Schweizer
Grenze heran. Die Abteilung erhielt dabei den Auftrag, die linke, ostwärtige
Flanke zu sichern und gleichzeitig den Ort Friesen zu nehmen, wofür ihr ein
Bataillon des Grenadier-Regiments 326 zugeteilt wurde. Inzwischen waren neun
weitere Jagdpanther der Abteilung eingetroffen und zur Kampfgruppe Schnepf
zusammengefaßt worden. Diese erhielt ebenfalls den Befehl, den Ort Briesen
anzugreifen. Das Umgliedern der Kampfgruppen in der Nacht zum 22. November wurde
jedoch vom Feind bemerkt, der daraufhin den Ort Lepuix-Delle angriff und
eroberte. Dabei verlor die Abteilung zwei beschädigte Jagdpanther und die zwei
Flakpanzer IV. Auf Grund dieser Lage wurde der Angriff der Kampfgruppen auf
Friesen abgesagt und die Kampfgruppen bezogen Sicherungsstellungen am Westrand
des Oberwaldes. Nachdem ein feindlicher Angriff auf Suarce abgewiesen werden
konnte, trat die Kampfgruppe Schnepf doch noch zum Angriff auf Friesen an. Die
Kampfgruppe und das unterstellte russische SS-Bataillon kamen bis zur Ortsmitte,
wurden dort jedoch unter schweres Feuer genommen und mußte sich auf den Ortsrand
zurückziehen. Zur Sicherung des Ortes Suarce wurde die Kampfgruppe Wittmoser mit
vier Jagdpanthern gebildet, die jedoch nicht verhindern konnte, dass der Ort am
Nachmittag des 22. November von en Alliierten genommen werden konnte. Trotzdem
gelang es der Kampfgruppe, sechs Feindpanzer abzuschießen. In den
Nachmittagsstundne griff der Feind die Orte Magny, Chavannes-les-Grandes und
Chavanatte an. Zur Abriegelung weiterer Durchstöße an dieser Stelle auf den Ort
Dannemarie (Dammerkirch) wurde die Abteilung umgegliedert:
Die Kampfgruppe Lüders mit sechs Jagdpanthern verblieb am Westrand des
Oberwaldes zur Verhinderung von Angriffen aus Lepuix-Delle heraus.
Die Kampfgruppe Blasius mit sechs Jagdpanthern wurde 2 km nord-nordöstlich von
Suarce zur Verhinderung weiterer Angriffe aus Suarce eingesetzt.
Die Kampfgruppe Schnepf mit vier Jagdpanthern verblieb in der Sicherungslinie am
Südrand von Hindlingen zur Verhinderung feindlicher Durchbrüche aus Suarce
heraus.
Die Kampfgruppe Wittmoser mit vier Jagdpanthern wurde im Raum Romagny eingesetzt
zur Verhinderung von Durchbrüchen aus Magny, Chavannes-les-Garndes und
Chavanatte.
Damit war die Absicherung der deutschen Linien bis zur Schweizer Grenze
gesichert. Am 23. November traf dann noch die Kampfgruppe Scheiber ein und stieß
von Ensigheim aus auf Mülhausen vor. Dabei konnte der Ort Battenheim
zurückerobert werden. Im Laufe des 23. November wurde die Kampfgruppe Scheiber
dann in die Wittmoser integriert.Am NAchmittag erneuerte der Feind seine
Panzervorstöße aus dem Raum Chavanatte - Chavannes-les-Grands gegen Romagny. Die
Kampfgruppe Wittmoser schoß dabei einen Feindpanzer ab. Der Feind zog sich
anschließend auf seine Ausgangsstellungen zurück. Abends drohte beim linken
Nachbarn, der 30. Waffen-Grenadier-Division der SS, ein feindlicher Durchbruch
aus dem Raum Altkirch heraus. Die Abteilung gliederte sich daraufhin wie folgt
um:
Die Kampfgruppe Blasius stand mit sechs Jagdpanthern im Raum Ballersdorf -
Hagenbach.
Die Kampfgruppe Lüders mit sieben Jagdpanthern stand im Raum Romagny und Punkt
375 nördlich von Suarce.
Die Kampfgruppe Wittmoser mit sechs Jagdpanthern stand als Szoßreserve im Wald
von Manspach.
Die Kampfgruppe Schnepf mit vier Jagdpanthern stand im Raum Hindlingen.
Die Abteilung wurde im Laufe des Tages außerdem dem Höheren Kommando Eifel
unterstellt. Am 24. November mußte ein Jagdpanther der Kampfgruppe Lüders, der
im Sumpf versunken war, gesprengt werden. In der Nacht zum 25. November 1944
wurde die Kampfgruppe Lüders mit zwei Jagdpanthern, einem Befehlspanzer
"Panther", einem Bergepanther und einem SPW mit einer Pioniergruppe gebildet.
Ziel dieser Kampfgruppe war es, durch den Oberwald an die Straße Courtelevant -
Seppois vorzustoßen und dort den feindlichen Nachschub zu unterbinden. Es gelang
der Kampfgruppe im Laufe des Tages, bis auf 500 m an die Rollbahn heranzukommen
und diese durch Beschuß zu sperren. Der Rest der Abteilung gliederte sich an
diesem Tag wie folgt neu:
Die Kampfgruppe Schnepf stand mit sieben Jagdpanthern im Raum Romagny und
Manspach.
Die Kampfgruppe Blasius mit acht Jagdpanthern stand als Eingreifreserve im Raum
Burnhaupt.
Die Kampfgruppe Wittmoser stand mit sieben Jagdpanthern im Raum Eglingen.
Die Kampfgruppe Blasius erhielt mittags den Befehl zum Einsatz gegen den aus
Mülhausen über Morschweiler vorgetragenen feindlichen Angriff in Richtung auf
die Straßenspinne bei Niederburnhaupt. Die Kampfgruppe wurde bei Heimsbrunn
eingesetzt und konnte zwei Feindpanzer abschießen, so dass sich der Feind
zurückzog. Inzwischen war der Feind bei der 30. Waffen-Grenadier-Division der SS
über Didenheim nach Hochstatt und Froeningen vorgestoßen. Daraufhin erhielt die
Kampfgruppe Wittmoser am Nachmittag den Befehl, den feindlichen Panzerverband
bei Hochstatt anzugreifen. Da sich der feindliche Panzerverband jedoch bereits
bis nach Galfingen bewegt hatte, griff die Kampfgruppe diesen Ort um 1.30 Uhr
früh am 26. November 1944 an. Zusammen mit dem Pionier-Bataillon 269 griff die
Kampfgruppe den Ort an, stieß jedoch auf schweren Widerstand. Nach dem Verlust
eines Jagdpanthers und der Beschädigung zweier weiterer wurde der Angriff
abgebrochen. Zur Abwehr weiterer Angriffe wurde die Kampfgruppe Wittmoser auf
zehn Jagdpanther aufgestockt, die den Raum Spechbach, Bernweiler und Heimsbrunn
abriegeln sollten. In den Nachmittagsstunden konnte der Feind in Heimsbrunn
eindringen. Infolge der schweren Verluste bei der Infanterie mußte der Ort
geräumt werden. Auch die Jagdpanther folgten dieser Absetzbewegung. Nachmittags
erzielte der Feind einen Durchbruch bei der 30. Waffen-Grenadier-Division der SS
südlich des Rhein-Rhone-Kanals. Der sich anschließende Vorstoß von 20
Feindpanzern auf Dannemarie machte das Herauslösen der Kampfgruppe Schnepf aus
dem Raum Romagny und den Einsatz östlich Dannemarie erforderlich. Der feindliche
Panzerverband zog sich nach dem Abschuß von zwei Feindpanzern zurück. In der
Nacht zum 27. November setzte sich das Höhere Kommando Eifel über den
Rhein-Rhone-Kanal ab. Die Abteilung erhielt den Auftrag, während der
Absetzbewegung die linke Flanke des Korps-Abschnitts zu decken. Hierzu setzte
die Abteilung zwei Kampfgruppen ein:
Die Kampfgruppe Schnepf mit fünf Jagdpanthern ostwärts Dannemarie - Hagenbach.
Die Kampfgruppe Wittmoser mit zehn Jagdpanzern im Raum Bernweiler - Ammerzweiler
- Niederburnhaupt
Am Vormittag des 27. November zog sich die Kampfgruppe Lüders über den
Rhein-Rhone-Kanal zurück. Die Kampfgruppe Blasius verblieb mit acht Jagdpanthern
im Raum Pulversheim. Während der Absetzbewegung verlor die Abteilung zwei
Jagdpanther. Nach dem Absetzen der 198. Infanterie-Division bezog die
Kampfgruppe Schnepf am Nachmittag neue Abwehrstellungen im Raum Falkenweiler. In
der Nacht zum 28. November sicherte die Abteilung die Ablösung der 198.
Infanterie-Division durch die 338. Infanterie-Division. Im Zuge der in den
Abendstunden des 28. November befohlenen weiteren Absetzbewegung setzten sich
auch die Jagdpanther nördlich des Doller-Flusses ab. Dabei wurde die Abteilung
wieder dem LXIII. Armeekorps unterstellt. In der Nacht zum 29. November wurde
die Abteilung wie folgt gegliedert:
Die Kampfgruppe Schnepf stand mit sieben Jagdpanthern im Raum Wegekreuz 2 km
südlich Sentheim, um Panzer im Raum Lutterbach - Niederaspach zu vernichten.
Die Kampfgruppe Lüders stand mit sieben Jagdpanthern im Raum Pulversheim, um
Panzer im Raum Baldersheim - Luttersbach zu vernichten.
Die Kampfgruppe Blasius stand mit sieben Jagdpanthern im Raum Ottmarsheim, um
Panzer im Raum Rhein - Niffer zu vernichten.
Am 29. November erfolgte der Einsatz der Abteilung wie folgt:
Die Kampfgruppe Blasius wurde mit 10 Jagdpanthern in den Raum Bantzenheim
verlegt mit dem Auftrag, die Rheinbrücke bei Neuenburg offen zu halten.
Die Kampfgruppe Lüders wurde aus dem Raum Pulversheim in den Raum 2 km westlich
von Rülisheim verlegt.
Die Kampfgruppe Schnepf stand südlich von Sennheim und erzielte an diesem Tag
fünf Panzerabschüsse.
Am 30. November 1944 verlegte die Kampfgruppe Schnepf mit vier Jagdpanthern in
den Raum Ranspach zur Beseitigung einiger Feindeinrüche im Abschnitt der 269.
Infanterie-Division. Im Laufe des Tages gelang es, die alte HKL der Infanterie
wieder herzustellen. Am gleichen Tag wurde die Kampfgruppe Wittmoser mit sechs
Jagdpanthern neu gebildet und in den Raum Rodern verlegt. Hier vernichtete die
Kampfgruppe an diesem Tag sechs Feindpanzer, verlor jedoch gleichzeitig drei
Jagdpanther. In den Mittagstunden setzte die Abteilung die Kampfgruppen Lüders
und Blasius gegen die bei Pont-du-Bouc eingebrochenen feindlichen Truppen ein,
um dem Feind die Brücke wieder zu entreißen. Es gelang jedoch nicht, trotz
Anfangsererfolgen an die Brücke vorzustoßen. Die Kampfgruppe Blasius verlor bei
diesem Angriff einen Jagdpanther. In der Nacht zum 1. Dezember 1944 traten die
Kampfgruppen Blasius und Lüders erneut zum Angriff auf Pont-du-Bouc an. Beide
Kampfgruppen drückten mit der Begleitinfanterie den Feind weiter in den
Hardt-Wald hinein. Im Raum um Grünhütte und 2 km südwestlich davon versteifte
sich der Widerstand jedoch so stark, dass der Angriff in den Morgenstunden im
Gegenstoß des Feindes liegen blieb. Die Kampfgruppe Lüders vernichtete dabei
einen Feindpanzer, verlor jedoch selbst zwei Jagdpanther. Anschließend wurde die
gewonnene Linie gesichert. Am 2. Dezember wurde die erreichte Linie von der
Abteilung gehalten, womit der hier erfolgte feindliche Durchbruch abgeriegelt
werden konnte. Am 3. Dezember 1944 wurde der Angriff auf Pont-du-Bouc von der
Abteilung erneut wiederholt. Es gelang, Pont-du-Bouc zu nehmen und die bei der
ersten Sprengung nur beschädigte Brücke endgültig zu zerstören. In der zweiten
Phase des Unternehmens sicherte die Kampfgruppe Feldheim Pont-du-Bouc gegen
feindliche Angriffe nach Süden und nach Norden. Am 4. Dezember sicherte die
Kampfgruppe Enghoffer (vormals Feldheim) in Zusammenarbeit mit der 198.
Infanterie-Division mit drei Jagdpanthern die Brücke Pont du Bouc im Hardtwald.
Im Laufe des Tages wurden die drei Jagdpanther auf die Straße Pont-du-Bouc -
Ottmarsheim zurück. Die Kampfgruppe Lüders wurde in der Nacht aus dem
Sperr-Riegel herausgezogen und als Korps-Reserve zur Vernichtung feindlicher
Panzerdurchbrüche im Raum nördlich von Mülhausen nach Münchhausen verlegt. Die
Kampfgruppe Schnepf im Raum Thann wurde auf sechs Jagdpanther verstärkt und
erhielt den Auftrag, in Zusammenarbeit mit der 159. Infanterie-Division und der
338. Infanterie-Division südlich und südwestlich von Sennheim eingebrochene
feindliche Panzer zu vernichten. Am 5. Dezember verblieb die Kampfgruppe
Enghoffer mit drei Jagdpanthern Auf der Straße Pont-du-Bouc - Ottmarsheim und
wurde am Nachmittag auf Ottmarsheim zurückgenommen. Der Folgetag brachte keine
besonderen Ereignisse. Am 7. Dezember begann um 7.30 Uhr schweres Trommelfeuer
auf die Linien der 159. Infanterie-Division. Die Kampfgruppe Lüders wurde sofort
in den Raum Wittelsheim und anschließend in den Raum südlich von Sennheim
verlegt. Die Kampfgruppe Schnepf wurde zur Bereinigung eines feindlichen
Einbruchs bei Than eingesetzt. Bis zum Abend konnte die alte HKL wieder
hergestellt werden. Gegen 16.30 Uhr wurde die Kampfgruppe Lüders aus dem Raum
südlich von Sennheim in den Raum südlich von Alt-Thann verlegt, um einen
feindlichen Panzerdurchbruch zu beseitigen, was bis zum Abend auch gelang. In
den Abendstunden wurden dann die Kampfgruppen Schnepf und Lüders herausgezogen
und im Raum südlich von Sennheim bereitgestellt. Gegen 13.00 Uhr des 8. Dezember
1944 schob sich der Feind mit Panzern auf der Straße Rammersmatt - Thann vor.
Der Kampfgruppe Schnepf gelang es in Zusammenarbeit mit dem Grenadier-Regiment
1209, den Feind bis an der Ortsrand von Rammersmatt zurück zu drängen. Hier
blieb der Gegenstoß im feindlichen Abwehrfeuer liegen. Dabei verlor die
Kampfgruppe einen Jagdpanther. In den Abendstunden des 8. Dezember wurde die
Kampfgruppe Lüders gegen den mit Panzern in Than eingesetzten Feind eingesetzt
und wieder durch das Grenadier-Regiment 1210 unterstützt. Beim dem Angriff auf
den Ort am frühen Morgen des 9. Dezember wurde der Kampfgruppenführer, Hauptmann
Lüders, schwer verwundet. Die Kampfgruppe wurde von Leutnant Heyn übernommen,
dem letzten verbleibenden Offizier der Gefechtskompanien der Abteilung. Der Ort
Thann konnte nur teilweise genommen werden. Bei dem Angriff verlor die
Kampfgruppe vier Jagdpanther. Durch zwei instandgesetzte Jagdpanther ergänzt,
hatte die Kampfgruppe eine Stärke von vier Jagdpanthern. Am Mittag konnte die
Kampfgruppe einen feindlichen Durchstoß bei Than in Zusammenwirken mit dem
Grenadier-Regiment 1210 abwehren. Spätnachmittags verstärkte sich der feindliche
Druck mit Infanterie und Panzern in Thann wieder so sehr, dass die Verlegung der
HKL von Thann an den Ostausgang von Thann erfolgte. Die Kampfgruppe Wittmoser in
Sennheim schmolz im Laufe des Tages auf vier Jagdpanther dahin. Bei der
Kampfgruppe Ruppert gab es an diesem Tag keine besonderen Ereignisse. Am Ende
des 9. Dezember hatte die Abteilung bei einer Sollstärke von 26 Jagdpanthern
noch 12 einsatzbereite Fahrzeuge, 13 befanden sich in der Instandsetzung, 1 in
Zuführung. Am 10. Dezember stand die Kampfgruppe Heyn erneut unter starkem Druck
bei Thann. Dabei verlor die Kampfgruppe zwei Jagdpanther, die durch instand
gesetzte Fahrzeuge ersetzt wurden. Bei den Kampfgruppen Wittmoser und Ruppert
keine besonderen Vorkommnisse. In den Morgenstunden des 11. Dezember wurde die
Kampfgruppe Ruppert aus dem Raum Ottmarsheim herausgelöst und der Kampfgruppe
Wittmoser im Raum Sennheim zugeführt. Bei der Kampfgruppe Heyn gab es während
des ganzen Tages starken Infanterie- und Panzerdruck des Feindes. Dieser
versuchte, mit Panzerkeilen von Süden, Westen und Nordwesten nach Alt-Thann
einzudringen und auf Sennheim durchzustoßen. Die Jagdpanther konnten einen
feindlichen Durchbruch jedoch verhindern. Auf Grund des starken Feinddrucks
wurde am Nachmittag die Kampfgruppe Heyn aus der Reserve auf sechs Jagdpanther
verstärkt. Am 12. Dezember gingen die Kämpfe bei Thann weiter. An diesem Tag
trafen von der Panzerjäger-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 20 14
Unteroffiziere und 45 Mann und von der Fla-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 204
2 Unteroffiziere und 16 Mannschaften Ersatz ein. Am 13. Dezember kam es nur zu
kleineren Kämpfen. Durch Instandsetzungen konnte die Kampfgruppe Wittmoser im
Raum Sennheim auf 11 Jagdpanther verstärkt werden. Mit Beginn des 14. Dezember
versuchte der Feind erneut, Thann und Alt-Thann zu nehmen, um dann in Richtung
Sennheim weiter vorzustoßen. Wieder konnte der feindliche Angriff abgewiesen
werden. Anschließend trat an der Front relative Ruhe ein. Die Kampfgruppe
Wittmoser wurde in das Waldstück östlich Wittelsheim - Pulversheim verlegt. Am
17. Dezember wurde die Kampfgruppe Heyn aus dem Raum Alt-Thann herausgelöst und
als Korps-Reserve im Raum Sennheim bereit gestellt. Am 23. Dezember 1944 wurde
die gesamte Abteilung aus dem Verband des LXIII. Armeekorps herausgelöst und
Armee-Reserve der 18. Armee. Hierzu wurde die Abteilung in den Raum Rufach
verlegt: Die Kampfgruppe Heyn mit sieben Jagdpanthern kam in den Raum
Gundolsheim, 2 km südlich von Rufach, die Kampfgruppe Schnepf mit 8 Jagdpanthern
kam nach Pfaffenheim, etwa 1 km nord-nordwestlich von Rufach. Am 26. Dezember
wurde die Abteilung dem LXIV. Armeekorps unterstellt und erhielt den Auftrag,
Teile der Panzerbrigade "Feldherrnhalle" abzulösen. Ab 16.00 Uhr wurden die
Gefechtsteile der Abteilung aus dem bisherigen Bereitstellungsraum Rufach
herausgelöst und näher an den neuen Einsatzraum herangebracht. Der
Abteilungs-Gefechtsstand zog in Wettolsheim unter, die Abteilung selbst wurde
wieder aufgesplittert:
Kampfgruppe Schnepf mit sieben Jagdpanthern stand im Abschnitt der 198.
Infanterie-Division
Kampfgruppe Heyn mit sechs Jagdpanthern stand im Abschnitt der 16.
Volksgrenadier-Division
Kampfgruppe Wittmoser mit sieben Jagdpanthern in Bereitstellung im Raum
Westausgang von Kolmar
Am gleichen Tag wurden der Abteilung zehn neue Jagdpanther aus dem Heereszeugamt
Sennelager zugeführt und zur Überholung in die Werkstatt gebracht. In der Nacht
zum 30. Dezember 1944 wurden die Kampfgruppen Schnepf und Heyn durch "Nashorn"-Kompanien
abgelöst. In den Morgenstunden bezog die Kampfgruppe Blasius (vorher Wittmoser)
mit zehn Jagdpanthern als Heeresgruppen-Reserve Bereitstellungen im Raum
Geberschweier - Herrlisheim, die Kampfgruppe Schnepf als Korpsreserve mit zwölf
Jagdpanthern Bereitstellungen im Raum Kolmar - Nordwest und die Kampfgruppe Heyn
als Korpsreserve mit acht Jagdpanthern Bereitstellungen im Raum Winzenheim-Ost.
Außerdem wurden der Abteilung die 1. / Heeres-Panzerjäger-Abteilung 93 und die
1. / Heeres-Panzerjäger-Abteilung 525 mit insgesamt 22 Panzerjägern "Nashorn"
unterstellt.
Am 6. Januar 1945 wurden die Kampfgruppen Schnepf und Heyn mit insgesamt 20
Jagdpanthern im Laufe des Tages aus den bisherigen Stellungen Kolmar und
Winzenheim vorgezogen und in den Raum Wittisheim verlegt. Geplant war ein
Durchstoß bis in den Raum Krafft und die Sperrung des Abschnitts Rhein -
Rhein-Rhone-Kanal - Erstein. Zur Durchführung dieses Unternehmens wurden der
Abteilung Teile der Panzerbrigade "Feldherrnhalle" unterstellt und in den Raum
Wittisheim verlegt. Am frühen Morgen des 7. Januar 1945 trat die Kampfgruppe
Noak mit den unterstellten Teilen der Panzerbrigade "Feldherrnhalle" zum Angriff
an. Sie war dabei auf die Zusammenarbeit mit der 198. Infanterie-Division
angewiesen. Nach dem Durchbruch durch die feindliche HKL zwischen dem
Rhein-Rhone-Kanal und der Ill durch das Grenadier-Regiment 308 zog die
Kampfgruppe Noak in den Raum Bindernheim vor, schloss nach vorne auf und stieß
dann in selbständigem Angriff, die eigene Infanterie überholend, weit in die
feindlichen Linien hinein bis zum Erreichen des Endzieles im Raum Krafft. Der
Feind zog sich vor den angreifenden Panzern in Ortschaften und Waldstücke zurück
und wurde dabei niedergekämpft. Um 13.00 Uhr wurde der Kanalübergang südlich von
Krafft erreicht, wo ein Brückenkopf gebildet wurde. Anschließend wurde der
Abschnitt Rhein-Rhone-Kanal - Erstein gesperrt, so dass der zwischen Rhein und
Kanal befindliche Feind abgeschnitten wurde. Um 16.00 Uhr wurde von der
Panzergruppe Noak der weitere Angriff nach Norden auf Krafft angesetzt. Der
Feind hatte inzwischen einen starken Pakriegel um Krafft gelegt. Nach dem
Verlust eines Jagdpanthers und der Beschädigung eines weiteren wurde der Angriff
eingestellt. Daraufhin bildete die Kampfgruppe aus allen in diesem Raum
vorhandenen Kampftruppen eine Sperr-Linie, um feindliche Ausbruchs- und
Entlastungsversuche aus dem Raum Krafft - Erstein zu zerschlagen. Die
Kampfgruppe Blasius befand sich nach wie vor mit 19 Jagdpanthern als
Heeresgruppenreserve im Raum Pfaffenheim. Am Abend des 7. Januar endete die
Unterstellung der "Nashorn"-Kompanien. Am 8. Januar bekämpfte die Kampfgruppe
Noak feindliche Spähtrupps in der erreichten Linie. Wegen fehlenden
Treibstoff-Nachschubes blieben die Jagdpanther jedoch unbeweglich in ihren
Stellungen. In der Nacht zum 9. Januar wurden folgende Teile der Kampfgruppe
Noak aus dem Stellungsraum südlich von Krafft herausgezogen:
8 Jagdpanther der Kampfgruppe Schnepf
4. Kompanie / Panzer-Brigade "Feldherrnhalle"
5. Kompanie / Panzer-Brigade "Feldherrnhalle"
6. Kompanie / Panzer-Brigade "Feldherrnhalle"
Im Stellungsraum südlich von Krafft verblieben neben dem dem Grenadier-Regiment
308 und den 6 Jagdpanthern der Kampfgruppe Heyn die Nashörner der 1. /
Heeres-Panzerjäger-Abteilung 525 und die Sturmgeschütz-Brigade 280. Die
herausgelöste Kampfgruppe Koak machte noch in den Vormittagsstunden
Stellungswechsel in den Raum der Straße Obenheim - Sand, wo sie aufgetankt und
aufmunitioniert wurde. Die Kampfgruppe wurde der 198. Infanterie-Division
unmittelbar unterstellt mit dem neuen Auftrag, den befohlenen Angriff auf Sand
zu unterstützen. Der Angriff auf Sand und die Einschließung von Herbstheim und
Rossfeld kamen zunächst gut voran, blieb jedoch in den späten Nachmittagsstunden
in einem starken Panzer-Gegenangriff liegen. Der Kampfgruppe Schnepf mit acht
Jagdpanthern gelang es dennoch, den Wald 500 südöstlich Sand, der von
feindlichen Panzern besetzt war, erneut freizukämpfen. Daraufhin stellte der
Feind seine Gegenangriffe ein. Die im Raum von Krafft mit sechs Jagdpanthern
verbliebene Kampfgruppe Heyn griff in den Nachmittagsstunden in Zusammenarbeit
mit dem I. / Grenadier-Regiment 308 den Ort Gerstheim an und nahm den Ort in den
Abendstunden. Die Kampfgruppe Blasius verblieb an diesem Tag in ihren
Stellungen. In der Nacht zum 10. Januar 1945 lagen die Stellungen der
Kampfgruppe Noak unter starkem feindlichen Feuer. Am Vormittag des 10. Januar
griff die Kampfgruppe Noak den Wald nördlich und südlich der Straße Obenheim -
Sand an und durchkämmte den Wald. Anschließend konnte die eigene Infanterie die
eigene HKL an den Westrändern der östlich von Sand und Ehl gelegenen Waldstücke
aufbauen und die Einschließung der Feindkräfte in Herbsheim und Rossfeld
durchführen. In den Nachmittagsstunden wurde die Kampfgruppe Schnepf aus ihrem
Einsatzbereich herausgezogen, um neu versorgt zu werden. Die Kampfgruppe Heyn
griff am Nachmittag in Zusammenarbeit mit dem I. / Grenadier-Regiment 308 den
Ort Obenheim von Norden aus an. Der Angriff kam gegen schweres Abwehrfeuer nur
langsam voran, erreichte jedoch bis zum späten Abend sein Ziel, die Einnahme von
Obenheim. Dabei fiel jedoch der Führer der Kampfgruppe, Leutnant Heyn. Bei der
Kampfgruppe Blasius im Raum Pfaffenheim gab es an diesem Tag keine besonderen
Vorkommnisse. In den frühen Morgenstunden des 11. Januar 1945 bezog die
Kampfgruppe Schnepf mit acht Jagdpanthern und zwei Panzern V ihren
Bereitstellungsraum im Pferchwald, etwa 1,5 km süd-südöstlich von Ehl. Von hier
aus sollte die Kampfgruppe den Angriff der 269. Infanterie-Division auf
Ziegelscheuer und Ehl unterstützen. Es gelang, beide Orte zu nehmen. Nach dem
Angriff wurde die Kampfgruppe Schnepf aus dem Stellungsraum Ziegelscheuer - Ehl
herausgelöst und an der Straße Obenheim - Sand zur Verfügung des Korps
bereitgestellt. Die Abteilung wurde wieder unmittelbar dem Korps unterstellt.
Die Kampfgruppe Schmidt (ehemals Heyn) wurde im Laufe des Nachmittages aus
Obenheim herausgezogen und bezog mit fünf Jagdpanthern erneut Stellung zur
Sicherung gegen den Ort Krafft. Die Kampfgruppe Blasius hatte nach wie vor keine
besonderen Vorkommnisse zu melden.Im Verlauf des 12. Januar 1945 wurde die
Kampfgruppe Schmidt in den Raum Gerstheim verlegt mit dem Auftrag, einen
feindlichen Panzerdurchbruch im Abschnitt Rhein - Krafft - Osthausen zu
verhindern. Die Kampfgruppe Schnepf wurde in den Raum Boofzheim verlegt mit dem
Auftrag, einen Panzerdurchbruch im Abschnitt Osthausen - Sand zu verhindern. Bei
der Kampfgruppe Blasius erneut keine besonderen Vorkommnisse. Die der Abteilung
unterstellten Teile der Panzer-Brigade "Feldherrnhalle" kehrten zu dieser
zurück. Mit dem 12. Januar waren die deutschen Angriffskämpfe in diesem Raum
abgeschlossen und die Kampfgruppen der Abteilung wurden wie folgt verteilt:
Die Kampfgruppe Schmidt mit sechs Jagdpanthern in den Raum Gerstheim
Die Kampfgruppe Schnepf mit sechs Jagdpanthern im Raum Boofzheim
Die Kampfgruppe Blasius mit sechzehn Jagdpanthern im Raum Paffenheim
Am 14. Januar 1945 wurden die Kampfgruppen neu verteilt:
Die Kampfgruppe Schmidt mit sechs Jagdpanthern in den Raum Dürrenenzen
Die Kampfgruppe Schnepf mit sieben Jagdpanthern in den Raum Balzenheim
Die Kampfgruppe Blasius nach wie vor im Raum Paffenheim
In der Nacht zum 16. Januar 1945 erhielt die Abteilung den Befehl zur Verlegung
auf das rechtsrheinische Ufer, um dort verladen und in einen anderen Einsatzraum
verlegt zu werden. Die Abteilung erreichte am Abend des 17. Januar den Raum
Kenzingen - Emmendingen - Riegel und wurde wie folgt untergebracht:
Gefechtsstab und Versorgungs-Kompanie in Kenzingen
Stabskompanie in Teningen
1. Kompanie in Köndringen
2. Kompanie in Malterdingen
3. Kompanie in Hecklingen
Werkstattzug in Riegel
Am 20. Januar erreichte die Abteilung aus diesem Raum heraus auf dem Landmarsch
und z.T. per Bahn den Raum um Oberbruch und zog in Vimbuch, etwa 2 km
nordwestlich von Bühl unter. Hier wurde sie dem XXXIX. Armeekorps unterstellt.
Noch in den Abendstunden des 20. Januar wurde mit dem Übersetzen über den Rhein
begonnen. Neuer Einsatzraum sollte der Brückenkopf Unterelsaß nördlich von
Straßburg werden. Die Verlegung der Abteilung wurde jedoch bereits nach wenigen
Stunden gestoppt. Der neue Auftrag lautete, sofort wieder als Armeereserve in
den Raum des AOK 19 zurückzumarschieren. Am Nachmittag des 22. Januar 1945 wurde
die Kampfgruppe Wittmoser mit 13 einsatzbereiten Jagdpanthern der Panzer-Brigade
"Feldherrnhalle" unterstellt und in den Raum Pulversheim verlegt, blieb jedoch
zur Verfügung des LXIII. Armeekorps. Der Rest der Abteilung verblieb als
Armee-Reserve im Raum Rufach. Am Nachmittag des 23. Januar machte die
Kampfgruppe Wittmoser Stellungswechsel in den Raum beiderseits Cité St. Barbe.
Am Morgen des 23. Januar erreichten Teile der 3. Kompanie in Rufach ein. Nach
der Entladung wurde die Kompanie nach Andolsheim in Marsch gesetzt. In den
Mittagstunden wurde die Abteilung ohne die Kampfgruppe Wittmoser dem LXIV.
Armeekorps unterstellt. Daraufhin verlegte der Abteilungs-Gefechtsstand nach
Dürrenenzen. Die in Andolsheim versammelte Kampfgruppe Schnepf wurde mittags mit
neun Jagdpanthern in den Raum Bischweier vorgezogen und trat um 16.30 Uhr in
Zusammenarbeit mit dem Grenadier-Regiment 223 im Rahmen der 708.
Volksgrenadier-Division von Wickerschweier aus zum Angriff gegen Holzweier und
die nördlich Holzweier gelegenen Waldstücke, le Moenchwald und Bois de Riedwihr
zum Angriff an. Es gelang, den Ort Holzweier und die Waldstücke mit
Unterstützung der Kampfgruppe zu nehmen und das Angriffsziel la Maison Rouge am
Illfluß zu nehmen. Zu Beginn des 24. Januar 1945 bestanden folgende
Kampfgruppen:
Kampfgruppe Wittmoser bei der 716. Infanterie-Division im Raum Wittelsheim -
Pulversheim
Kampfgruppe Schnepf bei der 708. Infanterie-Division im Raum Wickerschweier -
Holzweier
Kampfgruppe Blasius auf dem Antransport
In der Nacht zum 24. Januar gingen die Geländegewinne nach dem Rückzug der
Kampfgruppe Schnepf zur Aufmunitionierung wieder verloren. Daraufhin griff die
Kampfgruppe Schnepf am Morgen des 24. Januar erneut la Maison Rougean und gewann
das Angriffsziel zurück. Die Kämpfe um diesen Ort dauerten den ganzen Tag, wobei
la Maison Rouge endgültig verloren ging. Dabei wurde die gesamte Kampfgruppe
Schnepf außer Gefecht gesetzt, alle elf Jagdpanther wurden mehr oder weniger
schwer beschädigt. Oberleutnant Schnepf fiel bei diesen Kämpfen in seinem
Jagdpanthers. Die Kampfgruppe Blasius mit neun Jagdpanthern traf am Morgen des
24. Januar 1945 in Rufach ein und wurde in den Vormittagsstunden beschleunigt
nach Elsenheim in Marsch gesetzt und auf Zusammenarbeit mit dem
Grenadier-Regiment 748 angewiesen. Der Auftrag der Kampfgruppe lautete,
feindliche Durchbrüche des bei Illhäusern über den Fluß getretenen Feindes zu
verhindern. Die Kampfgruppe setzte daraufhin sechs Jagdpanther im Raum des Bois
de Elsenheim ein und drei Jagdpanther in Bereitstellung im Ort Elsenheim. Die
Kampfgruppe Wittmoser trug in den Morgenstunden des 24. Januar einen Angriff mit
vier Jagdpanthern auf Meyerhof (1 km nord-nordwestlich Reichweiler) vor. Der
Angriff blieb im heftigen feindlichen Feuer liegen, wobei ein Jagdpanther
vernichtet wurde. Auch ein Angriff auf Cité J. Else scheiterte. Am Morgen des
25. Januar 1945 wurde die Kampfgruppe Winter (ehemals Schnepf) durch instand
gesetzte Jagdpanther neu aufgebaut und auf eine Stärke von sechs Jagdpanthern
gebracht. Die Kampfgruppe wurde im Laufe des Tages gegen die vom Feind
wiederholt vorgetragenen Angriffe eingesetzt und trug zur Abwehr dieser Angriffe
bei. Der abends vom Feind erzielte Einbruch im Nordteil des Riedweierwaldes
konnte unter Mithilfe der Abteilung abgeriegelt werden. Die Kampfgruppe Blasius,
bestehend aus sechs einsatzbereiten Jagdpanthern, bezog mit einem Zug am der
Nordecke des Bois d'Ohnenheim Stellung und im Laufe des Tages mit einem weiteren
Zug an der Moulin de Jebsheim. Beide Stellungsabschnitte lagen im Raum des
Grenadier-Regiments 748. Beide Züge wehrten im Laufe des Tages mehrere
Feindnagriffe ab, wobei ein Jagdpanther vernichtet wurde. Bei der Kampfgruppe
Wittmoser ging die feindliche Infanterie langsam weiter vor. Panzer der
Kampfgruppe wurden bei Wittelsheim und Staffelfelden eingesetzt. Am
26. Januar wurde die Kampfgruppe Winter beim Grenadier-Regiment 223 in den
Morgenstunden gegen den in den Riedweierwald und nach Riedweier eingedrungenen
Feind mit sechs Jagdpanthern in Stellung gebracht: Drei Jagdpanther am
Nordausgang von Holzweier und drei Jagdpanther im Bois de Jebsheim. Der Feind
versuchte hier im Laufe des Tages weiter nach Süden mit Stoßrichtung auf
Holzweier und Wickerschweier vorzudringen, konnte jedoch abgeschlagen werden.
Dabei verlor die Kampfgruppe einen Jagdpanther durch einen Pak-Volltreffer. Die
Kampfgruppe Blasius löste in der Nacht zum 26. Januar 1945 die Kampfgruppe
Ruppert im Raum Speckwald heraus und stellte sich im Bereich Elsenheim bereit.
In den Mittagsstunden ging die Kampfgruppe 1,5 km westlich von Elsenheim am
Blindbach in Stellung gegen die auf der Straße Riedweier - Bois d'Elsenheim nach
Norden marschierende Kolonne von etwa 15 feindlichen Panzern. Ein Feindpanzer
konnte abgeschossen werden, der Rest drehte nach Süden ab. Am Nachmittag
vernichtete die Kampfgruppe Blasius 2,5 km westlich von Elsenheim fünf
feindliche Panzer, 1 SPW und 2 LKW. Im Laufe des Tages wurde die Kampfgruppe auf
sechs Jagdpanther verstärkt. Die Kampfgruppe Wittmoser bei der 716.
Infanterie-Division stand nachts mit einer Stoßgruppe von fünf Jagdpanthern im
Raum Wittelsheim in Bereitstellung, mit zwei weiteren Jagdpanthern im Raum 500 m
südlich von Schönensteinbach. Dabei wurden durch Artilleriefeuer zwei
Jagdpanther schwer beschädigt. Am 26. Januar übernahm Oberleutnant Plenge die 3.
Kompanie (Kampfgruppe Winter). Am 27. Januar 1945 wurde die Kampfgruppe Plenge
(3. Kompanie, vormals KG Winter) in den Morgenstunden gegen den in der Nacht bis
an den Kolmarer-Kanal vorgedrungenen Feind in Stellung gebracht. Ein weiterer
feindlicher Vormarsch konnte hier verhindert werden. Die Kampfgruppe Blasius ist
während des ganzen Tages mit neun Jagdpanthern gegen den ab 14.00 Uhr aus
Illhäusern gegen Elsenheim und Grussenheim vorgetragenen feindlichen Angriff
angesetzt. Die Kampfgruppe Wittmoser wurde in der Nacht zum 27. Januar aus dem
Verband des LXIII. Armeekorps herausgelöst und ebenfalls dem LXIV. Armeekorps
unterstellt. Mit ihren drei Jagdpanthern wurde die Kampfgruppe in Dürrenenzen
bereit gestellt und gegen Abend zur Sicherung gegen Feindpanzer, die auf der
Straße Jebsheim - Arzenheim vorzustoßen drohen, eingesetzt. Gegen 19.00 Uhr
erfolgte bei der Kampfgruppe Blasius ein feindlicher Einbruch mit Panzern und
Infanterie nordwestlich von Grussenheim. Der ab 22.15 erfolgte Gegenstoß der
eigenen Infanterie mit Unterstützung der fünf Jagdpanther der Kampfgruppe
Ruppert blieb infolge des schweren feindlichen Abwehrfeuers erfolglos. In der
Nacht zum 28. Januar ging die Stoßgruppe Ruppert mit fünf Jagdpanthern am West-
und Südrand von Grussenheim in Stellung. Die Bisher am Südausgang von
Grussenheim in Stellung gewesene Stoßgruppe Werther wurde mit zwei Jagdpanthern
in Elsenheim zur Sicherung nach Südwesten und Westen angesetzt. Mittags des 28.
Januar 1945 setzte der Feind mit Infanterie und Panzern seine Angriffe von
Nordwesten nach Süden auf Gussenheim fort. Von dem aus Richtung nordwestlich
Gussenheim vorstoßenden Angriffskeil wurden im Laufe der Kämpfe drei feindliche
Panzer vernichtet. Durch feindliches Artilleriefeuer wurden in Gussenheim zwei
Jagdpanther beschädigt. Nach Eindringen der feindlichen Infanterie und nach
Abschuß eines weiteren feindlichen Panzers ging die Kampfgruppe Ruppert mit noch
drei einsatzbereiten Jagdpanthern am Südausgang von Elsenheim in Stellung. In
den frühen Nachmittagsstunden des 28. Januar wurde die Stoßgruppe Ruppert erneut
mit drei Jagdpanthern auf den feindbesetzten Ort Grussenheim angesetzt.
Unterdessen setzte der Feind seinen Vormarsch in Richtung Nordosten fort. Die
angreifende feindliche Infanterie wurde durch die am Südrand von Elsenheim in
Stellung befindliche Stoßgruppe Werther erfolgreich bekämpft und zog sich wieder
zurück. Die Kampfgruppe Wittmoser (3 einsatzbereite Jagdpanther) vernichtete am
28. Januar 1945 aus ihrer Stellung an der Straße Jebsheim - Arzenheim drei
feindliche Panzer. Wegen Dejustierung der Geschütze war ein weiterer Einsatz der
Jagdpanther nicht mehr möglich. Diese sollten in der Nacht zum 29. Januar nach
Arzenheim zurückgenommen werden. Bei der Kampfgruppe Plenge (sechs
einsatzbereite Jagdpanther im Raum Fortschweier - Bischweier - Weier bei 2.
Gebirgs-Division) wurde am 28. Januar 1945 nicht eingesetzt. Am 29. Januar 1945
wurde die Kampfgruppe Wittmoser zur Justierung der Geschützrohre nach Arzenheim
zurückgezogen. Am Vormittag des 29. Januar waren die Jagdpanther wieder in ihren
Stellungen etwa 2 1/2 km östlich von Jebsheim. Die Kampfgruppe Blasius wurde am
Morgen des 29. Januar in Zusammenarbeit mit einem Jäger-Bataillon und der Gruppe
von Brunn der 198. Infanterie-Division zum Gegenangriff auf Grussenheim
angesetzt. Um 5.00 Uhr begann der Angriff mit Artillerie-Vorbereitung und mit
Unterstützung durch sechs Panzerjäger 38t und zwei Nashörnern. Während die
Nashörner am Westausgang von Elsenheim zum Flankenschutz gegen den Punkt 178
eingesetzt wurden, setzte der Kampfgruppenführer die sechs Panzerjäger 38t
entlang der Linie von Markolsheim nach Gussenheim auf den Ostrand des Ortes
Gussenheim an. Die Jagdpanther selbst unterstützten den Vormarsch der Infanterie
auf den Nord- und Nordostrand von Grussenheim. Bereits nach einer halben Stunde
war die Infanterie in den Südteil und kurz darauf in den Nordteil des Ortes
eingedrungen. Gegen 10.00 Uhr wurde die eigene Infanterie jedoch wieder aus dem
Ort nach Süden herausgedrängt. Um 18.00 Uhr wurden drei Jagdpanther südwestlich
und südlich von Elsenheim eingesetzt, die drei anderen in den Baumlagen nördlich
des Ortes als Reserve bereitgehalten. Die Kampfgruppe Plenge war am Morgen des
29. Januar 1945 mit sieben Jagdpanthern einsatzbereit und auf Zusammenarbeit mit
der 2. Gebirgs-Division angewiesen. Die Kampfgruppe beteiligte sich am Vormittag
am Angriff auf Jebsheim, der jedoch abgewiesen wurde. Am Nachmittag wehrte die
Kampfgruppe feindliche Angriffe aus Jebsheim ab. Am 30. Januar 1945 war die
Kampfgruppe Blasius erneut auf die Zusammenarbeit mit der 708.
Volksgrenadier-Division angewiesen. Die Jagdpanther wurden an diesem Tag nicht
eingesetzt und lagen in Reserve. Durch schweres Artilleriefeuer wurden drei
Jagdpanther beschädigt. Die Kampfgruppe Wittmoser, die auf Zusammenarbeit mit
der 2. Gebirgs-Division angewiesen war, wies am 30. Januar mehrere feindliche
Angriffe aus Jebsheim aus ab. Bei der Kampfgruppe Plenge kam es zu schweren
Gefechten um den den Ort Weier. Der Angriff blieb im schweren feindlichen
Abwehrfeuer liegen. An diesem Tag verlor die Kampfgruppe zwei Jagdpanther. In
der Nacht zum 31. Januar 1945 wurde die Kampfgruppe Blasius aus dem Raum
Eldenheim herausgezogen und im Raum Andolsheim südostwärts von Kolmar
eingesetzt: 1 Zug mit drei Jagdpanthern am West- und Nordrand von Andolsheium
und zwei Jagdpanther zur Sicherung gegen den Niederwald und de Bois de
Widensohlen. Die Kampfgruppe Wittmoser befand sich am 31. Januar weiterhin in
ihren Stellungen etwa 2 1/2 km östlich von Jebsheim, ohne in Kämpfe verwickelt
zu werden. Die Kampfgruppe Plenge stand im Raum zwischen Fortschweier und Weier
und bekämpfte hier feindliche Durchbruchsangriffe des Feindes aus Munzenheim in
Richtung Rhein-Rhone-Kanal. Dabei vernichtete die Kampfgruppe elf Feindpanzer.
Am 1. Februar 1945 wurde die Kampfgruppe Blasius noch in der Nacht mit drei
Jagdpanthern im Bois d'Urschenheim eingesetzt und stießen dabei auf feindliche
Panzer am Rande des Waldes. Im Laufe des kurzen Gefechtes wurden zwei
Jagdpanther und zwei Feindpanzer vernichtet. In der Nacht drang der Feind mit
Infanterie in den Bois de Widensolen ein und vernichtete dort einen weiteren
Jagdpanther. Anschließend drang der Feind in den Foret Domaiale de Colmar ein.
Der Befehl, drei Jagdpanther in Hexenacker in Stellungen zu bringen, konnte
nicht mehr durchgeführt werden, da die Amerikaner dort bereits mit Panzern
standen. Daraufhin wurden die Jagdpanther um Appenweier eingesetzt und um 16.00
Uhr in den Raum nordwestlich von Wolfganzen verlegt. Die Kampfgruppe Wittmoser
stand an diesem 1. Februar mit drei Jagdpanthern etwa 1 km westlich von
Arzenheim zur Sicherung der Brücke über den Rhein-Rhone-Kanal. Gegen 2.00 Uhr
traten die Amerikaner zum Angriff aus Richtung Urschenheim in ost- und
südostwärtiger Richtung an und erzielte schon nach kurzer Zeit tiefe Einbrüche.
Zur gleichen Zeit traten amerikanische Einheiten von Jebsheim auf Arzenheim an
und drängten die deutschen Einheiten bis an den Kanal zurück. Aus dem Bois de
Biesheim heraus gelang es den Amerikanern zunächst, über den Kanal nach Osten
überzusetzen. Es gelang der Kampfgruppe Wittmoser, diesen übergesetzten Feind
wieder über den Kanal zurückzuwerfen. Die Kampfgruppe Plenge stand mit ihren
drei Jagdpanthern am Nord- und Ostrand von Andolsheim. Sie wurde zusammen mit
der begleitenden Infanterie auf Appenweier zurückgedrängt. In der Nacht zum 2.
Februar 1945 machte die Kampfgruppe Blasius mit vier Jagdpanthern
Stellungswechsel nach Hettenschlag. Hier wurden der Kampfgruppe drei Jagdpanther
der 3. Kompanie zugeführt. Ggeen 7.00 Uhr brach der Feind in Appenweier ein und
stand gegen 8.00 Uhr in der Dorfmitte und der Schule. Um 11.00 Uhr erfolgte der
deutsche Gegenstoß mit Unterstützung der Kampfgruppe Blasius. Gegen 12.00 Uhr
war Appenweier wieder feindfrei. Die Kampfgruppe Wittmoser machte in der Nacht
zum 2. Februar ebenfalls Stellungswechsel, und zwar aus dem Raum Balzenheim -
Kühnheim in den Raum nördlich von Bliesheim zwischen Rhein-Rhone-Kanal und dem
Rhein. Hier brachte der Tag keine besonderen Vorkommnisse. Die Kampfgruppe
Plenge wurde am 2. Februar aufgelöst und auf die Kampfgruppen Blasius und
Wittmoser verteilt. Am 3. Februar herrschte bei der Kampfgruppe Blasius tagsüber
Ruhe. Die Kampfgruppe Wittmoser im Abschnitt zwischen dem Rhein-Rhone-Kanal und
dem Rhein war auf Zusammenarbeit mit der 2. Gebirgs-Division angewiesen. Um 2.30
Uhr trat der Feind zum Angriff auf Biesheim an und hatte gegen 4.00 Uhr bereits
zum Teil den Südrand des Ortes erreicht. Der eigene Gegenangriff ab 14.30 Uhr
kam nach kurzer Zeit zum stehen. Am 4. Februar befand sich die Kampfgruppe
Blasius in den Stellungen des Vortages. Gegen 9.00 Uhr gelang dem Gegner ein
Einbruch in den Wald westlich Wolfganzen und mit Panzern ein Durchbruch bis zum
Südrand des Oberwaldes. Die beiden Jagdpanther, die als bewegliche Reserve in
Hettenschlag standen, wurden zur Abschirmung eingesetzt. Die Kampfgruppe
Wittmoser befand sich am 4. Februar 1945 in den alten Stellungen nördlich von
Neubreisach. Gegen 18.00 Uhr setzte starkes Artilleriefeuer ein. Die beiden
westlich und nordwestlich Weckolsheim eingesetzten Jagdpanther wurden gegen
18.00 Uhr nach Hettenschlag gezogen, um in Appenweier eingesetzt zu werden. Kurz
nach ihrem Eintreffen in Hettenschlag verlegten die beiden Jagdpanther in ihre
alten Stellungen zurück. Am 5. Februar 1945 befand sich die Kampfgruppe Blasius
mit vier Jagdpanthern während der ganzen NAcht und des gesamten Tages in den
alten Stellungen nördlich von Hettenschlag und Weckolsheim. Durch
Artilleriefeuer fielen zwei Jagdpanther kurzfristig aus und mußten abgeschleppt
werden. Gegen 18.00 Uhr wurden die verbleibenden zwei Jagdpanther aus
Weckolsheim zur Schwerpunktbildung in den Abschnitt zwischen Rhein-Rhone-Kanal
und den Rhein befohlen. Bei der Kampfgruppe Wittmoser trat der Feind gegen 0.15
Uhr nach heftigem Trommelfeuer ostwärts Neubreisach zum Angriff an und erreichte
bereits nach wenigen Stunden die Kasernen südostwärts der Stadt und Vogelsheim.
Die Kampfgruppe konnte anschließend ein weiteres Vordringen verhindern. Am 6.
Februar 1945 wurde die Kampfgruppe Blasius nach Ausfall von zwei Jagdpanthern
durch Artillerietreffer in Hettenschlag aufgelöst. Die beiden letzten
Jagdpanther der Kampfgruppe wurden der Kampfgruppe Wittmoser unterstellt und in
den Abschnitt zwischen Rhein-Rhone-Kanal und den Rhein befohlen. Die Kampfgruppe
Wittmoser bestand nach Zuführung dieser zwei Jagdpanther aus sechs Jagdpanthern,
wovon zwei nur bedingt einsatzbereit waren. Die Kampfgruppe bildete einen
Sperr-Riegel zwischen Rhein-Rhone-Kanal - Nordrand Algolsheim - Südrand
Vogelsgrün - Rhein aufgebaut. Nach heftigem Artilleriefeuer trat der Feind in
der Nacht zum Angriff auf Algolsheim an und konnte den Ort in seinen Besitz
nehmen. Zur Sicherung des Abschnitts wurden daraufhin zwei Jagdpanther nördlich
von Heitern und zwei Jagdpanther etwa 1,5 km nordostwärts Algolsheim eingesetzt.
In den Vormittagsstunden des 6. Februar trat der Feind nach heftiger
Artillerie-Vorbereitung mit Panzern aus Algolsheim heraus zum Angriff auf
Obersaasheim an. Die beiden am Nordrand des Ortes sichernden Jagdpanther wurden
abgeschossen. Die beiden nördlich Heitern in Stellung befindlichen Jagdpanther
erhielten Artillerietreffer und mußten abgeschleppt werden. Damit verfügte die
Kampfgruppe Wittmoser nur noch über die zwei bedingt einsatzbereiten Jagdpanther
1,5 km östlich von Algolsheim. Am 7. Februar wurden diese beiden noch bedingt
einsatzbereiten Jagdpanther zur Sicherung des Aufbaus einer neuen HKL nördlich
von Heitern heruntergezogen Ihre Beschädigungen waren jedoch so gravierend, daß
sie nach Beendigung des Aufbaus der neuen HKL in der Nacht zum 7. Februar
abgeschleppt werden mußten. Damit hatte die Abteilung keine einsatzbereiten
Jagdpanther mehr. Unter größten Schwierigkeiten wurden die beschädigten
Jagdpanther auf die rechte Rheinseite verlegt. Im Laufe des 7. und 8. Februar
versammelte sich die Abteilung in dem neuen Unterkunftsraum bei Oberreuthe.
Gleichzeitig wurde die Abteilung Armeereserve der 19. Armee. Die Abteilung
verteilte sich wie folgt:
Stab mit Versorgungs-Kompanie: Oberreuthe
Stabskompanie: Unterreute
1. Kompanie: Köndringen
2. Kompanie: Malterdingen
3. Kompanie: Sexau
Werkstattzug: Merdingen
Im neuen Unterkunftsraum wurde der Abteilung die 1. / schwere
Heeres-Panzerjäger-Abteilung 525 als neue 4. Kompanie unterstellt. Die
Panzerjäger "Nashorn" wurden an die 1. / schwere Heeres-Panzerjäger-Abteilung 93
abgegeben und die 1. / 525 auf die Panzerjäger Jagdpanther umgeschult. Ab dem
21. Februar 1945 wurde die Abteilung in den Raum Wesel bei der Heeresgruppe H
verlegt. Während des Transportes wurde die Versorgungskompanie am 22. Februar
1945 auf dem Bahnhof Nebringen bei Tübingen durch Jagdbomber angegriffen. 5 Kfz
wurden vernichtet, 5 Soldaten getötet und 10 verwundet. Am 25. Februar 1945
wurde der Werkstattzug bei Oberndorf am Neckar durch Jagdbomber angegriffen. Die
Flak der Abteilung konnte dabei zwei Jagdbomber abschießen. Am 7. März 1945
wurde die Abteilung der 5. Panzerarmee unterstellt und erhielt den Auftrag,
Straßen- und Wegeerkundungen entlang des Rheins im gesamten Armeeabschnitt
durchzuführen. Am 8. März wurde die Abteilung dem LXXXI. Armeekorps unterstellt.
In den Abendstunden des 8. März erhielt die Abteilung den Befehl zur Verlegung
in den Raum Oberpleis, nordöstlich von Königswinter. Die im Raum Hilden
untergezogenen Jagdpanther wurden noch in der Nacht zum 9. März in den Raum
Nussbaum herangezogen und von dort im Einzelmarsch in die Waldstücke bei Sand,
etwa 1 km östlich von Oberpleis verlegt. Hier wurde die Abteilung der 11.
Panzer-Division zugeteilt. Wegen fehlendem Betriebsstoff war die Abteilung
jedoch bis auf weiteres unbeweglich. In den Abendstunden des 10. März 1945
erhielt die Abteilung den Befehl zum Angriff mit dem Panzer-Regiment der
Panzer-Lehr-Division. Auftrag der Abteilung war die Beteiligung am Angriff aus
dem Raum beiderseits Obererl in Richtung Südwesten. Erstes Angriffsziel war das
Höhengelände hart südlich von Ohlenberg, um von dort aus Einwirkung auf die
Brückenstelle von Remagen zu bekommen. Für diesen Angriff sollten angesetzt
werden:
Kampfgruppe Panzer-Lehr-Division
Panzergrenadier-Regiment 111
Unterführer-Regiment "Heidelberg"
Sturmgeschütz-Brigade 341
I. / Panzer-Regiment 15
schwere Heeres-Panzerjäger-Abteilung 654
In der Nacht zum 11. März 1945 wurde der Abteilung der benötigte Treibstoff
zugeführt. Die 12 einsatzbereiten Jagdpanther wurden anschließend sofort in den
Bereitstellungsraum nordwestlich von Obererl in das Waldstück südöstlich von
Rottbitz und am Abend in den Raum ostwärts Vettelschoss verlegt. In der Nacht
zum 12. März 1945 wurden die einsatzbereiten Jagdpanther aus dem Raum Rottbitz
in den Raum Ober- und Mittelsaff vorgezogen. Mittags erhielt die Abteilung den
Auftrag, den bei Hargarten und Kaimig durchgebrochenen Feind zurückzuwerfen und
im Gegenstoß die Straße Noll - Kaimig und das Höhengelände westlich davon wieder
zu nehmen. Die Abteilung setzte hierzu die Kampfgruppe Blasius (1. und 4.
Kompanie) an. Infanteristisch wurde die Kampfgruppe durch einen Zug des
Divisions-Begleitzuges der 11. Panzer-Division in Stärke von 5 Unteroffizieren
und 36 Mannschaften unterstützt. Während des Anmarsches in den Versammlungsraum
änderte sich der Auftrag für die Abteilung. Diese erhielt den Befehl, das noch
feindbesetzte Ginsterhahn 1 km südlich von Noll wieder zu nehmen und eine
Verteidigungslinie von Rotkreuz bis Kaimig aufzubauen. Zweimal trat die
Kampfgruppe Blasius vom Nordhang der Höhe von Kaimig aus zum Angriff gegen
Ginsterhahn an, zweimal wurde der Angriff vom schweren feindlichen
Artilleriefeuer abgewiesen. Hauptmann Blasius wurde dabei verwundet, so dass
Oberleutnant Paffrath die Führung der Kampfgruppe übernehmen mußte. Von der
begleitenden Infanterie waren nur noch 12 Mann vorhanden, der Rest war tot oder
verwundet. Von den 12 angreifenden Jagdpanthern wurden vier durch
Artillerie-Feuer beschädigt. Daraufhin wurden die eigenen Angriffe eingestellt.
Die Jagdpanther bauten einen Sicherungsriegel um Kaimig auf. In der Nacht zum
13. März 1945 wurden weitere zwei Jagdpanther durch Artilleriefeuer beschädigt.
Durch Zuführung von vier Jagdpanthern wurde die Kampfgruppe Paffrath (vorher
Blasius) auf 10 Jagdpanther verstärkt. Morgens trat die Kampfgruppe Paffrath von
Kaimig aus erneut zum Angriff auf Ginsterhahn an. Links der Straße Maimig -
Ginsterhahn kam der Angriff zunächst gut voran. Das sofort einsetzende
feindliche Artilleriefeuer beschädigte vier Jagdpanther und vernichtete die
begleitende Infanterie völlig, so daß nur zwei Jagdpanther und drei
Infanteristen den Nordrand von Ginsterhahn erreichten. Die an der rechten Flanke
zur Abschirmung eingesetzten vier Jagdpanther gerieten in das Feuer feindlicher
Pak. Drei Jagdpanther wurden vollkommen zerstört, einer beschädigt. Der eigene
Angriff mußte daher erneut abgebrochen werden, die verbliebenen Jagdpanther
gingen auf die Ausgangsstellungen zurück. Hier wurden die beiden Jagdpanther
durch Artilleriefeuer beschädigt und mußten abgeschleppt werden. Die noch
verbleibenden acht Jagdpanther der Abteilung wurden daraufhin in den Raum Rott
vorgezogen. Im Verlauf des 13. März drückte der Feind den ganzen Tag über aus
dem Raum Hargarten auf Noll vor. Daraufhin wurde die Kampfgruppe Zschenderlein
mit den verbleibenden acht Jagdpanthern gebildet und der 11. Panzer-Division als
Divisions-Reserve beigegeben. In der Nacht zum 14. März sickerte der Feind in
die Orte Noll und St. Katharinen ein und umging so die sich in Stellung
befindlichen Jagdpanther, die daraufhin auf den Südrand von Lorscheid ausweichen
mußten. Dabei verlor die Kampfgruppe drei Jagdpanther. Nach dem Ausfall eines
weiteren Jagdpanthers durch Artilleriefeuer verblieben der Kampfgruppe
Zschenderlein noch drei einsatzbereite Jagdpanther. In der Nacht zum 15. März
lag erneut feindliches Artilleriefeuer auf dem Stellungsraum der Jagdpanther.
Von Südwesten sickerte der Feind in Lorscheid ein und griff mit
Panzernahkampftrupps die Jagdpanther an. Diese mußten sich daraufhin nach
Nordosten ausweichen. Lorscheid ging dabei endgültig verloren. Die Jagdpanther
sammelten am Südwestrand von Strödt. Am 16. März 1945 griff der Feind auch
diesen Ort an. Durch Artillerie-Feuer wurde ein Jagdpanther zerstört, drei
wurden beschädigt. Durch Zuführung von zwei instand gesetzten Jagdpanthern stieg
die Stärke der Kampfgruppe Zschenderlein wieder auf 10 Jagdpanther. Um 14.30 Uhr
erhielt die Abteilung den Befehl, vier Jagdpanther aus der Bereitstellung im
Raum Rott herauszulösen und sofort dem Panzer-Regiment 15 zu unterstellen.
Hierzu wurde die Kampfgruppe Wittmoser nach Dinkelsbach in Marsch gesetzt. Durch
feindliches Artilleriefeuer in der Nacht zum 17. März fielen zwei weitere
Jagdpanther kurzfristig aus, so daß die Kampfgruppe Zschenderlein noch aus vier
Jagdpanthern bestand. Während des Tages kam es erneut zu Kämpfen um Strödt. Die
Kampfgruppe Wittmoser im Raum Birken wurde auf sechs Jagdpanther verstärkt und
verblieb in Reserve. In der Nacht zum 18. März wurde durch die Kampfgruppe Wolf
(ehemals Zschenderlein) die befohlene Absetzbewegung mit dem
Panzergrenadier-Regiment 111 durchgeführt. Im Raum Rott - Heide gingen vier
Jagdpanther erneut in Stellung. Ein Jagdpanther wurde durch Artilleriefeuer
beschädigt. Die Kampfgruppe Wittmoser wurde der 340. Volksgrenadier-Division
unterstellt und verteidigte sich gegen angreifende feindliche Einheiten. Dabei
wurden zwei Jagdpanther vernichtet. Die Kampfgruppe mußte sich schließlich in
den Raum Hecken - Birken zurückziehen. In der Nacht zum 19. März 1945 erhielt
die Abteilung den Befehl, die einsatzbereiten Jagdpanther im Raum Bennau, etwa 2
km südwestlich von Ansbach zu versammeln. Es gelang jedoch nur einem
Jagdpanther, den befohlenen Raum zu erreichen. Die restlichen gingen durch
Artilleriefeuer oder technische Schäden verloren. Am 20. März konnte die
Kampfgruppe Wolf auf vier Jagdpanther verstärkt und in dne Raum zwischen Limberg
und Bennau verlegt. Am 21. März stieg die Zahl der einsatzbereiten Jagdpanther
auf fünf. Am 22. März keine besonderen Vorkommnisse. In der Nacht zum 23. März
wurde die Abteilung in den Raum Meisenbach verlegt. Durch Zuführung weiterer
instandgesetzter Jagdpanther konnten wieder zwei Kampfgruppen gebildet werden:
Kampfgruppe Wolf mit fünf und Kampfgruppe Paffrath mit drei Jagdpanthern. Am 24.
März wurde die Abteilung dem LXXIV. Armeekorps unterstellt. Sie machte
Stellungswechsel in den Raum Adscheid - Bierth mit der Absicht, von hier aus
nach dem Auftanken in den Raum Petershohn - Lichtenberg vorzudringen. Da jedoch
kein Betriebsstoff geliefert wurde, bezog die Abteilung Stellungen im Abschnitt
Adscheid - Bierth. Am 25. März 1945 erhielt die Abteilung den Befehl, den Ort
Uckerath zurückzuerobern. Hierzu wurde die Kampfgruppe Paffrath mit vier
Jagdpanthern angesetzt. DAvon erreichten zwei Jagdpanther auf der Straße
Süchterscheid - Uckerath die Wegegabel in Uckerath. Dort wurden sie durch Pak
schwer beschädigt. Die anderen beiden Jagdpanther blieben bereits im Raum Bierth
liegen. Der eigene Angriff wurde daraufhin abgebrochen. In der Nacht erhielt die
Abteilung neue Aufträge: Die Kampfgruppe Paffrath bezog Sicherungen im Raum
ostwärts Uckerath, um die Straßen, die von Norden, Nordwesten und Westen nach
Uckerath führten, zu sperren. Die Kampfgruppe Wolf bezog eine Tiefenstellung im
Raum Süchterscheid, um von dort nach Westen, Süden und Osten zu sichern. Am
Mittag des 25. März bekam die Kampfgruppe Wolf den Befehl, am Westrand von
Süchterscheid nach Norden und Nordwesten zu sichern. Die Kampfgruppe Paffrath
erhielt den Auftrag, die Sicherung von Fernegierscheid nach Süden und Südwesten
zu übernehmen. Durch Ausfälle besaßen die Kampfgruppen am Abend nur noch vier
einsatzbereite Jagdpanther. Am späten Nachmittag des 25. März erhielt die
Abteilung den Befehl, mit beiden Kampfgruppen Stellungswechsel in das Waldstück
nördlich Hasselbach zu machen. Der Feinddruck auf Feregierscheid und die
Kampfgruppe Paffrath verstärkte sich in den Abendstunden derart, daß die beiden
dort eingesetzten Jagdpanther zusammen mit der eigenen Infanterie in Richtung
Juckenbach in die Schlucht etwa 500 m südwestlich Juckenbach zurückgedrängt
wurden. Der Betriebsstoff reichte gerade noch zum Stellungswechsel bis zu diesem
Punkt. Juckenbach selbst war zu diesem Zeitpunkt bereits zu zwei Dritteln
feindbesetzt, so daß eine Versorgung mit Treibstoff nicht mehr möglich war. Die
eigene Infanterie mußte den Ort aufgeben, woraufhin die beiden wegen
Betriebsstoff-Knappheit unbeweglichen Jagdpanther gesprengt werden mußten. Die
beiden Jagdpanther der Kampfgruppe Wolf wurden der Kampfgruppe Paffrath
unterstellt, lösten sich gegen 22.00 Uhr aus dem Raum Süchterscheid und
marschierten zur Versorgung in das Waldstück zwischen Harmonie und Happach.
Danach setzten sie sich auf dem befohlenen Weg über Obenroth - Punkt 363 in den
Raum nördlich Hesselbach in Marsch. Mitten in diese Marschbewegung hinein wurde
das Marschziel geändert. Die Jagdpanther marschierten in den Raum Kratzhahn und
erhielten in den Abendstunden den Auftrag zum Marsch in den Raum nördlich Roth
zur Straßensicherung gegen Altenkirchen. Hier stieß ein weiter Jagdpanther aus
der Instandhaltung zur Kampfgruppe, der am nächsten Tag jedoch bereits wieder
beschädigt ausfiel. Im neuen Stellungsraum hatte die Abteilung am 27. März keine
besonderen Vorkommnisse. In den Morgenstunden des 28. März wurden die beiden
Jagdpanther zur Sicherung der Wegespinne bei Roth eingesetzt, um dann später in
den Vormittagsstunden in Bitzen zum Einsatz in einem anderen Raum bereitgestellt
zu werden. Die Jagdpanther erreichten den neuen Raum mit den letzten
Spritreserven und blieben dann unbeweglich liegen. Ebenfalls ohne Betriebsstoff
waren weitere elf Jagdpanther, die von der Instandsetzung wieder hergerichtet
worden waren. Diese Panzer mußten über die Sieg zurückgeschleppt werden, um sie
dem Zugriff des nachdrängenden Feindes zu entziehen.
Der weitere Weg der Abteilung ist leider unklar.
Unterstellungen:
1. November 1943 Panzerbrigade 10
31. März 1944 Regiments-Ausbildungs-Stab Streit
6. Juni 1944 Panzerbrigade 10
3. Juli 1944 VII. Armeekorps
8. Juli 1944 II. SS-Panzerkorps
13. Juli 1944 XXXVII. Panzerkorps
30. Juli 1944 LXXIV. Armeekorps
15. August 1944 5. Panzerarmee
25. August 1944 LVIII. Panzerkorps
27. August 1944 General der Panzertruppen West
24. September 1944 Arbeitsstab Waldeck
2. Oktober 1944 Stell. Gen.Kdo. XIII. AK
20. November 1944 LXIII. Armeekorps
23. November 1944 Höheres Kommando Eifel
28. November 1944 LXIII. Armeekorps
23. Dezember 1944 19. Armee
26. Dezember 1944 LXIV. Armeekorps
17. Januar 1945 Heeresgruppe G
20. Januar 1945 XXXIX. Panzerkorps
21. Januar 1945 19. Armee
23. Januar 1945 LXIV. Armeekorps
8. Februar 1945 19. Armee
21. Februar 1945 General der Panzertruppen West
6. März 1945 5. Panzerarmee
7. März 1945 Korpsgruppe Bayerlein
8. März 1945 LXXXI. Armeekorps
9. März 1945 11. Panzer-Division
13. März 1945 Kampfgruppe Hudel
16. März 1945 11. Panzer-Division
19. März 1945 Korpsgruppe Bayerlein
24. März 1945 Kampfgruppe Hudel
29. März 1945 LIII. Armeekorps
Abteilungskommandeure:
22. März 1943 Major Rudolph
Ende Juni 1943 Hauptmann Karl-Heinz Noak
27. September 1943 Major Hermann Sachtleben
Quellen:
Stammtafeln der schweren Panzerjäger-Abteilung 654
Kriegstagebuch Nr. 8 der schweren Panzerjäger-Abteilung 654 mit Anlagen
Kriegstagebuch Nr. 9 der schweren Panzerjäger-Abteilung 654 mit Anlagen
Kriegstagebuch Nr. 10 der schweren Panzerjäger-Abteilung 654 mit Anlagen