schwere Panzerabteilung 501
schwere Panzerabteilung 424 (ab 21. Dezember 1944)

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Die schwere Panzer-Abteilung 501 wurde am 10. Mai 1942 in Erfurt mit zwei Kompanien aus den schweren Panzer-Kompanien 501 und 502 aufgestellt. Die Abteilung wurde anschließend zur Tropenverwendung umgerüstet und Ende 1942 / Anfang 1943 nach Afrika überführt. Die ersten Tiger-Panzer wurden am 21. November 1942 in Reggio verladen und anschließend nach Afrika verschifft. Bis zum 1. Dezember 1942 waren in Afrika vier "Tiger" und vier Panzer III eingetroffen. Davon war ein Tiger wegen eines Motorschadens nicht einsatzbereit. An diesem 1. Dezember bestanden die "Tiger"-Panzer ihr erstes Gefecht. Bei Djedeida kam es zu einem Gefecht mit amerikanischen "General Lee"-Panzern. Dabei konnten 2 Feindpanzer abgeschossen werden. Ein "Tiger" fiel mit Motorschaden aus. Am Folgetag griff der verbleibende "Tiger" mit den drei Panzern III sowie zwei Panzern III der Panzer-Abteilung 190 wieder nach Westen in Richtung Tebourba an. Im Olivenwäldchen östlich Tebourba stießen die Panzer auf starke Abwehr. 4 Pak, 6 amerikanische "Stuart"-Panzer, 2 amerikanische SPW sowie einige LKWs konnten abgeschossen werden. Auf deutscher Seite wurden zwei Panzer III beschädigt und einer vollkommen zerstört. Am 3. Dezember wurde dann auch der letzte einsatzbereite "Tiger" durch eine Pak beschädigt, so daß die Panzer am 4. Mai etwas nach Osten absetzten.
Am 6. Dezember waren wieder 3 "Tiger" und vier Panzer III einsatzbereit. 3 weitere Tiger befanden sich noch in Reparatur. Noch in der Dunkelheit wurden die Panzer bis 4 km ostwärts El Bathan, bis 10.30 Uhr nach El Bathan vorgezogen. Von hier aus stießen die Panzer auf die Höhen ostwärts der Enge westlich Tebourba vor, um von hier aus eine feindliche Batterie zu bekämpfen. Da die Batterie schwieg und nicht auszumachen war, drehten die Panzer nach Süden ein und unterstützten einen Angriff deutscher Fallschirmjäger von El Bathan gegen die Höhe 145. Die Höhe konnte schnell genommen werden. Am 7. Dezember wurden die Tiger in den Raum 1 km südlich El Bathan zurückgezogen und dem Panzer-Regiment 7 taktisch unterstellt. Am 9. Dezember stießen 1 "Tiger" und 1 Panzer III, die auf dem Marsch von Bizerta bei der Einnahme und Entwaffnung der Marine-Garnison Ferry Ville beteiligt waren, bei den restlichen Panzern ein. Am 10. Dezember waren von 7 "Tigern" und 5 Panzern III 6 "Tiger" und 4 Panzer III einsatzbereit. Bei Massicault erfolgte die Eingliederung in das Panzer-Regiment 7. Zwei "Tiger" wurden der Spitzenkompanie zugeordnet, der Rest als Reserve dem Gros des Regiments. Angriffsziel war Medjez el Bab. Dabei konnte einer der Spitzenpanzer 2 "Stuart"-Panzer und 4 Schützenpanzer abschießen. Einige während des Vormarsches vertriebene Feindpanzer hatten sich im Höhengelände nördlich Furna gesammelt und griffen nun eigene Artilleriestellungen an. Die sofort nach hinten geschickten "Tiger"-Panzer stießen auf etwa 20 - 25 "Stuart"-Panzer, von denen sie 12 abschießen konnten. Nachts wurde die Straße Furna - Medjez el Bab gesichert. Am Folgetag sicherten die "Tiger"-Panzer nach Süden, während das Panzer-Regiment 7 das am Vortag eroberte Gebiet säuberte. Abends erfolgte der Befehl zum Herausziehen der Tiger zum Stützpunkt 7 km östlich Djedeida zur Verfügung der Armee. Am 15. Januar 1943 befanden sich der Stab und die 1. Kompanie der Abteilung mit 9 "Tigern" und 14 Panzern III in Afrika. Diese unterstanden nun der "Kampfgruppe Weber". Diese hatten den Auftrag, den vor der italienischen Division "Superga" nach Osten vorgedrungenen Feind rechts umfassend anzugreifen und durch einen Stoß in den Rücken des Gegners die Lage wieder herzustellen. Am 18. Januar wurden dem Gebirgsjäger-Regiment 756, das zu Beginn der Operation die Paßengen ostwärts des Djebel Mansour zu öffnen hatte, zwei Kampfgruppen mit jeweils zwei "Tigern" und zwei Panzern III zugeteilt. Der Rest von 5 "Tigern" und 10 Panzer III wurde südlich Pont du Fahs mit der II. / Panzergrenadier-Regiment 69, 2 Flak-Kampftrupps, einem leichten Flakzug und einem Zug des Pionier-Bataillons 49 als "Panzergruppe Lueder" zum Nachstoßen bereit gestellt. Die Panzerkampftrupps traten mit dem I. und II. / Gebirgsjäger-Regiment 756 um 5.30 Uhr an, bekämpften Pak und Geschützstellungen sowie feindliche Bunker. Gegen 11.00 Uhr trat bei der linken Kampfgruppe ein Stopp ein, da eine durch starkes Feuer bewachte Minensperre das weitere Vorgehen auf der Hauptstraße verhinderte. Sie wurde nach Einsatz von drei weiteren "Tigern" und drei Panzern III sowie des gepanzerten Pionier-Zuges geräumt. Um 18.00 Uhr war die Paßhöhe erreicht. Ein "Tiger" und zwei Panzer III waren durch Beschuß beschädigt worden, ein "Tiger" hatte einen Getriebeschaden. Gegen 21.00 Uhr stieß die Panzergruppe nach Neugruppierung nach und erreichte um Mitternacht gegen schwächeren Feindwiderstand die Straßengabel südwestlich des Kebir-Sees.
Nach kurzem Vorstoß auf der nach Süden in Richtung Robaa führenden Straße am Morgen des 19. Januar und anschließender Abschirmung dieser Straße durch die zwei Flak-Kampftrupps, einen Zug Panzer-Grenadiere und den Pionierzug der Panzer-Abteilung 501 trat die "Gruppe Lueder" in südlicher Richtung in folgender Gliederung an:
2 "Tiger"
2 Panzer III
1 Zug gepanzerte Pioniere
1 Kompanie Panzer-Grenadiere
Rest der "Tiger" und Panzer III
Masse der Panzergrenadiere
Nach Öffnen einer durch Pak und Minen gesperrten Enge ging der Angriff fließend vorwärts. Erst am Nachmittag konnte der überraschte Feind seinen Widerstand wieder verstärken. An einer durch Pak überwachten Minensperre fielen 2 "Tiger" durch Minen aus. Um 19.00 Uhr wurde das Tagesziel, das Straßenkreuz bei Hir Moussa, erreicht. Etwa 25 Geschütze und 100 Kraftfahrzeuge wurden zerstört oder erbeutet, 100 Gefangene gemacht. In der Gliederung des Vortages wurde am 20. Januar nach Osten gegen die Enge des Djebel Ouarr vorgegangen, diese durch abgesessene Panzer-Grenadiere geöffnet. Jenseits der Enge wurde die Verbindung mit den von Osten kommenden Italienern aufgenommen. Ein "Tiger" fuhr sich bei Durchfahren eines Wahdi fest. Gegen 17.00 Uhr wurde nach erneuter Versammlung vom Straßenkreuz aus nach Süden angetreten und der Vormarsch in der Nacht fortgesetzt. Gegen 2.00 Uhr nachts wurde die Gegend westlich Djebel Halfa erreicht, wo Sicherungen nach Osten und Westen aufgestellt wurden, um ein Ausbrechen des eingekesselten Gegners sowie das Heranführen von Verstärkungen zu verhindern. Vom 21. bis 24. Januar 1943 sicherte die "Gruppe Lueder" in der erreichten Linie nach Westen durch Einrichten von Stützpunkten mit Pak und Flak, nach Osten durch die Panzergrenadiere. Die Panzer wurden als Reserve zurück gehalten. Am 22. Januar gegen 16.00 Uhr führte der Gegner einen Angriff mit etwa 25 Panzern und dahinter folgenden Schützenpanzerwagen gegen den eigenen rechten Stützpunkt durch. Bei dem anschließenden Gefecht konnte der amerikanische Angriff angeschlagen werden. Zwei Panzer III und ein Tiger wurden dabei abgeschossen. Der Tiger brannte vollkommen aus, konnte jedoch noch hinter die eigenen Linen geschleppt werden. Am 23. Januar wurde die Vereinigung mit den über den Dnjebel Chakeur vorgedrungenen Italienern der Brigade Benigni vollzogen. Nachdem die neue HKL unter dem Schutz der "Gruppe Lueder" von den Italienern eingenommen war, löste sich die Gruppe befehlsgemäß mit den letzten Teilen in der Nacht zum 24. Januar nach Übergabe der Stellungen an die Italiener endgültig vom Gegner und erreichte den Raum ostwärts Djebel Chakeur, wo sie am 25. Januar aufgelöst wurde.
Anschließend wurde die Abteilung der "Kampfgruppe Weber" zugeführt. Diese hatte den Auftrag, die Lage vor der Division "Superga" durch einen zangenartigen Angriff aus der Gegend südlich des Kebir-Sees nach Süden wieder herzustellen. Die "Tiger" wurden je zur Hälfte den beiden Umfassungsgruppen unterstellt. Die Rechte Gruppe unter Hauptmann Pommee, Kommandeur II. / Panzergrenadier-Regiment 69, mit sechs "Tigern" sowie zwei Flak-Kampftrupps und Pionieren hatte auf der Hauptstraße nach Robaa vorzugehen, die Masse der "Tiger" sollte dann jenseits einer Straßengabel das Einschenken des Panzergrenadier-Regiments 69 absichern. Die linke Gruppe unter Major Lueder, bestehend aus I. / Gebirgsjäger-Regiment 567 und 5 "Tigern" sowie zwei Flakkampftrupps sollte das Straßenkreuz 18 km südlich des Kebir-Sees nehmen und dann den Angriff der in der Mitte der beiden Gruppen angesetzten Masse des Gebirgsjäger-Regiments 756 gegen die Höhe 534 nach Süden abschirmen.
Die rechte Gruppe trat befehlsgemäß um 6.30 Uhr bei El-Hamra an und kam ohne Feindeinwirkung bis zur eigenen vorderen Linie bei Ferme Amara und überschritt diese gegen 7.00 Uhr. Von dort setzte starkes feindliches Artilleriefeuer von beiden Seiten auf die Vormarschstraße ein. Der Hohl weg bei Punkt 431 wurde vom Spitzenzug durchfahren, während sich das Artilleriefeuer verstärkte. Der Spitzenzug stieß auf Minen, die Beseitigt wurden. Kurz darauf erhielten zwei "Tiger" Treffer unterhalb der Kanone, so daß die Richtmöglichkeit behindert wurde. Der Zug ging trotzdem weiter vor und stieß erneut auf eine Minensperre. Da das Gelände ein Heruntergehen von der Straße nicht erlaubte und der bisherige Spitzenzug in seiner Kampftätigkeit bereits behindert war, wurde ein anderer Zug, bestehend aus einem "Tiger" und zwei Panzern III, vorgezogen, unter dessen Schutz die Pioniere die Minen räumen sollten. Der Zug kam über die bereits geräumte Minensperre gut hinweg, als er plötzlich von links aus naher Entfernung von mehreren Pak beschossen wurde. In schneller Folge erhielten die vorderen zwei "Tiger" und die vier Panzer III mehrere Treffer, was zum Ausfall der Wagen führte. Die Panzer besetzten daraufhin die etwas rückwärts liegende Höhe und gaben Feuerschutz für die abgesessen zum Angriff vorgehenden Panzer-Grenadiere. Der Angriff der Panzergrenadiere kam jedoch im dem tief durchschnittenen, stützpunktartig ausgebauten und verminten Gelände nicht vorwärts. Die in dem gleichen Abschnitt eingesetzte italienische Artillerie konnte wegen Leitungsstörung nicht schießen. Erst gegen 16.00 griff die Artillerie in den Kampf ein. Die Panzer wehrten gegnerische Spähtrupps, die anscheinend zum Bergen eines der abgeschossenen "Tiger" vorgingen, ab. Nach Einbruch der Dunkelheit konnte einer der Tiger hinter die eigenen Linien geschleppt werden, der andere wurde gesprengt. Auf Befehl der Division blieb eine Sicherungsgruppe, bestehend aus einem "Tiger" und zwei Panzern III sowie einer Panzergrenadier-Kompanie, am 1. Februar 1943 zur Sicherung des Loslösens vom Gegner am Feind. In der Nacht zum 2. Februar wurde auch diese Gruppe in den neu befohlenen Bereitstellungsraum westlich Sbikha verlegt.

Am 6. März 1943 wurde in der Heimat die 3. Kompanie der Abteilung aufgestellt. Sie gelangte jedoch nicht mehr nach Afrika, da die deutschen Truppen in Afrika im Mai 1943 kapitulierten. Die 3. Kompanie wurde daher zur 10. / Panzer-Regiment Großdeutschland.

Am 9. September 1943 wurde die schwere Panzer-Abteilung 501 in Paderborn neu aufgestellt. Hierzu wurden auch die Reste der alten Abteilung herangezogen. Am 18. September wurde die Abteilung nach Sagan und von dort Mitte Oktober nach Mailly-le-Camp in Frankreich verlegt. Bis zum 12. November 1943 wurden der Abteilung 45 "Tiger" zugeführt. Vom 5. - 12. Dezember 1943 wurde die Abteilung nach Witebsk in Rußland verlegt. Im Juni 1944 wurden die noch verbleibenden "Tiger" an die schwere Panzer-Abteilung 509 abgegeben. Die Abteilung verlegte nach Deutschland, um hier mit dem neuen "Tiger 2" ausgerüstet zu werden. Bis zum 7. August 1944 wurden der Abteilung 45 "Tiger 2" zugeführt.  Anschließend wurde die Abteilung zur Heeresgruppe Nordukraine verlegt. Am 11. Februar 1945 wurden die Überreste der Abteilung ohne 3./ zur schweren Panzerjäger-Abteilung 512 (Jagdtiger) in Detmold-Schöningen zusammengezogen. Die 3. Kompanie blieb in Paderborn. Die 3. Kompanie wurde im April 1945 bei der Panzer-Ersatz- und Ausbildungsabteilung 500 gegen britische Kräfte eingesetzt.