9. Volksgrenadier-Division


1. Einsatz und Unterstellung:

Die Division wurde am 13. Oktober 1944 aus der seit dem 9. Oktober in Aufstellung begriffenen 584. Volksgrenadier-Division (Dennewitz) und Resten der 9. Infanterie-Division aufgestellt. Die Division wurde vom 14. - 17. Dezember 1944 aus Dänemark in den Versammlungsraum Manderscheid in der Südeifel verlegt. Am 24. Dezember 1944 wurde die Division im Rahmen der Ardennen-Offensive zum Einsatz gebracht. Die bisher eingesetzte Führer-Begleit-Brigade war von überlegenen Feindkräften über den Grenzfluß Sauer zurückgeworfen worden. Auch der 9. Volksgrenadier-Division konnte die Lage nicht bereinigen, sie verlor aber 40% ihres Bestandes an Unteroffizieren und Mannschaften. Am 29. Dezember 1944 übernahm die Division das Kommando über den Abschnitt Wilz. Dabei gelang es der Division, trotz Mangel bei der Artillerie, den Angriff der dort eingesetzten 26. US-Infanterie-Division zu stoppen. Die Division verteidigte ihren Abschnitt östlich von Bastogne gegen die beginnende amerikanische Gegenoffensive, die in der HKL der Division zu tiefen Einbrüchen führte. Eine Abriegelung der Einbrüche scheiterte. Am 9. Januar wurde das II. / Grenadier-Regiment 36 abgeschnitten und vernichtet. Damit war das grenadier-Regiment 36 nahezu aufgerieben. Am 16. Januar 1945 wurde der Divisionsstab durch den Stab der ebenfalls in diesem Bereich eingesetzten Kampfgruppe Hobe (276. Volksgrenadier-Division) abgelöst, wobei die Kampfgruppe den Befehl hatte, die noch vorhandenen Teile der 9. Volksgrenadier-Division aus der Front heraus zu lösen. Die 9. Volksgrenadier-Division sollte wiederum in eine Aufnahmestellung des Westwalls ostwärts von Vianden verlegt werden. Am 29. Januar 1945 lagen die Reste der Division im Westwall mit zwei Brückenköpfen in Bivels und Vianden. Anfang Februar war die Division im Kyll-Abschnitt eingesetzt. Anfang März 1945 befand sich die Division noch in der Südeifel und galt als zerschlagen, Ende März kämpften die Reste um Bad Mergentheim und Stuppach. Bei Tauberbischofsheim gerieten die Reste der Division bei Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft.

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
November BdE Eisbjerg - B Dänemark

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LIII 7. Armee B Ardennen (Lagekarte)
März XIII 7. Armee B Trier
April (nur Stab) XIII. SS 1. Armee G Franken

2. Divisionskommandeure:

1. November 1944 Generalmajor Werner Kolb

 

3. Gliederung:

Grenadier-Regiment 36

Grenadier-Regiment 57

Grenadier-Regiment 116

Artillerie-Regiment 9

Divisions-Einheiten 9

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-9/