Turkestanische Infanterie-Bataillone

 

Turkestanisches Infanterie-Bataillon 450 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 452
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 781 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 782
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 783 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 784
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 785 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 786
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 787 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 788
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 789 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 790
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 791 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 792
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 793 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 794
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 811 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 839
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 840 Turkestanisches Infanterie-Bataillon 841
Turkestanisches Infanterie-Bataillon 842  

 

Zu Beginn des Ostfeldzuges war es von der Wehrmacht nicht angedacht gewesen, aus den einheimischen Männern bzw. aus Kriegsgefangenen Kampfformationen zur Unterstützung der Wehrmacht aufzustellen. Nur in den baltischen Staaten (vor allem in Estland und Lettland) wurden bereits im August 1941 bei der 18. Armee Einheiten zur Sicherung des rückwärtigen Heeresgebietes gebildet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die baltischen Staaten ja erst 1940 von der Roten Armee annektiert worden waren. Die Schaffung nationaler Truppenkörper und ihr Einsatz an vorderster Front sowie der Einsatz baltischer Freiwilligen in deutschen Einheiten war aber verboten. Im November 1941 wurden die bisher aufgestellten "Schutzmannschafts-Abteilungen" dem Heer entzogen und der Waffen-SS unterstellt.
Während des Winters 1941/42 ergab sich dann eine ganz andere Situation der Lage. Wegen der kritischen Lage am Wolchow und am Illmensee mußten nun auch die Sicherungs-Einheiten in der vordersten Front eingesetzt werden, wo sie sich sehr gut bewährten. Dabei wurden die Einheiten auch wieder dem Heer unterstellt.
Im Frühherbst 1941 hatte die 18. Armee zudem gefordert, Einheimische zur Bekämpfung der immer größer werdenden Partisanengefahr einzusetzen. Dabei griff man zuerst auf Kosaken zurück, da diese unter dem sowjetischen System verfolgt worden waren und daher einen Grund hatten, sich am Kampf gegen Rußland zu beteiligen. Aus Kriegsgefangenen wurde daher zum 6. Oktober 1941 die erste Hundertschaft aus Kosaken aufgestellt und im Partisanengebiet eingesetzt. Da sie sich dort bewährte, erhielt bereits am 16. November 1941 jede Sicherungsdivision im Osten die Befugnis, je eine Reiterhundertschaft aufzustellen. Außer Kosaken durften jetzt auch Ukrainer und Weißrussen eingesetzt werden. Im Bereich der 444. Sicherungs-Division wurden bei Saporosje im Generalgouvernement die Freiwilligen zusammengezogen. Man bildete hier ein "Turkestanisches Regiment"  in Stärke von vier Schützen-Kompanien. Geführt wurde es von deutschen Offizieren, auch die Ausstattung war deutsch. Die Einheit, jetzt offiziell in Ost-Reiter-Abteilung I./444 umbenannt, wurde im Sicherungsdienst zwischen Dnjeprmündung und Perekop eingesetzt. Später kam dann ein zweites Bataillon (II./444) hinzu.
Auf dem Truppenübungsplatz Rembertow im Generalgouvernement wurden seit dem 18. Oktober 1941 ebenfalls Ost-Bataillone aufgestellt. Als erste Einheit kam von hier aus das Turkestanische Infanterie-Bataillon 450 bei Gluchov und Jampol zum Einsatz und bewährte sich hier hervorragend. Das Bataillon diente anschließend als Keimzelle weiterer Freiwilligenverbände. In Rembertow im Generalgouvernement wurden bis August 1942 sechs Legionen für ausländische Freiwillige aufgestellt: die Turkestanische Legion, die Kaukasisch-Mohammedanische Legion, die Nordkaukasische Legion, die Georgische Legion, die Armenische Legion und die Wolgatartarische Legion. Diese Legionen waren keine festen Verbände mit einem einheitlichen Stab, sondern die Bezeichnung für den Zusammenschluß der verschiedenen Einheiten und Ersatztruppenteilen. Die Freiwilligen hatten ein Sonder- oder Vorlager zu durchlaufen, bevor sie dann in Rembertow zu den Legionen stießen. Bis Spätherbst 1942 waren in der 1. Welle sechs Turkestanische Infanterie-Bataillone, zwei Aserbeidschanische Infanterie-Bataillone, drei Nordkaukasische Infanterie-Bataillone, zwei Georgische Infanterie-Bataillone und zwei Armenische Bataillone aufgestellt worden. Bis Frühjahr 1943 wurden nochmals 21 Feld-Bataillone der 2. Welle und in der 2. Jahreshälfte 1943 17 Feld-Bataillone der 3. Welle aufgestellt. Insgesamt waren damit 53 Feldbataillone in Stärke von insgesamt 53.000 Mann aufgestellt worden. Über den Einsatz der Bataillone siehe die Geschichte der Bataillone.