Sturmgeschütz-Abteilung 912
Sturmgeschütz-Brigade 912
Heeres-Sturmartillerie-Brigade 912

 

Feldpostnummer: 48266

 

Die Sturmgeschütz-Abteilung 912 wurde am 1. März 1943 in Jüterbog mit drei Batterien aufgestellt. Als am 1. April 1943 die Rote Armee am Wolchow die deutschen Linien durchbrach, wurde die Abteilung über Ostpreußen und Litauen in den Nordabschnitt der Ostfront verlegt. In Chatschina wurde die Abteilung entladen und auf auf verschiedene Einheiten verteilt: Die 1. Batterie wurde der 21. Luftlande-Division am Oranienbaumer Kessel unterstellt, die 2. Batterie kam an die Nahtstelle zwischen der 16. und 18. Armee an die Rollbahn Leningrad-Moskau. Die 3. Batterie wurde nach Nordosten an den Wolchow geworfen. Der Brigadestab lag mit der Stabsbatterie in Tossno. Nach Abklingen der Kämpfe am Wolchow kehrte die 2. Batterie zum Stab zurück. Mit Beginn der 3. Ladogaschlacht am 22. Juli 1943 wurde die Brigade geschlossen 9 km südlich von Schlüsselburg eingesetzt. In der Zeit vom 27. Juli bis zum 10. September 1943 stand die Brigade im Raum Ssinjawino im Einsatz. Danach wurde sie herausgezogen und verlegte in den Südostteil des Oranienbaumer Kessel. Stab und Stabsbatterie lagen nun in Wolossowa. Im Oktober stand die Abteilung in schweren Abwehrkämpfen in der Halbmondstellung von Gassilowo. Im November und Dezember 1943 kämpfte die Abteilung im Raum Sebijesh-Idriza. Am 14. Februar 1944 wurde die Abteilung in Sturmgeschütz-Brigade 912 umbenannt. Mit dem Beginn der russischen Großoffensive im Februar 1944 an der gesamten deutschen Nordfront wurde die Brigade wieder getrennt eingesetzt. Die 1. Batterie zog sich langsam auf Pustoschka zurück. Sie wurde bis zum Juni 1944 im Raum Idriza-Sebijesh in Stellungskämpfe verwickelt. Im Raum Polozk kam endlich der deutsche Rückzug zum Stehen. Am Schablino-See bestand die 2. Batterie dann harte Abwehrkämpfe. Bis zum Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte verblieb die Brigade im Raum an der Rollbahn Pustoschka - Opotschka. Am 11. Juli 1944 begann die russische Offensive zwischen Pleskau und Opotschka. In schweren Abwehrkämpfen zog sich die Brigade durch Lettland an die Düna bis nach Kurland zurück. Zwischen dem 6. und 13. Oktober 1944 nahm sie am Unternehmen "Donner", der Herauslösung der 18. Armee aus der Segewold-Stellung und deren Rückzug hinter den Rücken der 16. Armee über Riga und Tukkum nach Kurland teil. Sie wurde zur Sicherung der Stellungen der 16. Armee im Raume Mietau-Doblen-Dzukste eingesetzt. Im Oktober 1944 wurde die Brigade im Kurlandkessel eingeschlossen  und nahm an den anschließenden an den Kurlandschlachten teil. Im Winter 1944/45 wurde die Brigade in Heeres-Sturmartillerie-Brigade 912 umbenannt. Bei Kriegsende ging die Brigade in Kurland in Gefangenschaft.

 

Kommandeure:

1. März 1944 Hauptmann Kruck

14. Februar 1944 Hauptmann Johannes Karstens

Dezember 1944 Major Sepp Brandner

 

Literatur und Quellen:

Sturmgeschütze marsch - Die Einsatzwege der Sturmgeschütz Batterien Abteilungen und Brigaden, Aufsess, Florian Freiherr von und zu, Selbstverlag, 2007

Sturmartillerie - Feld in der Brandung, Oberstleutnant Tornau, Franz Kurowski, Maximilian-Verlag, 1965

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