Sturmgeschütz-Abteilung 236
Sturmgeschütz-Brigade 236
Heers-Sturmartillerie-Brigade 236
Feldpostnummern:
Einheit | Feldpostnummer |
Stab | 56030 |
Stabsbatterie | 56030 |
1. Batterie | 56030 |
2. Batterie | 56030 |
3. Batterie | 56030 |
Die Sturmgeschütz-Abteilung 236 wurde am 1. Mai 1943 in Jüterbog mit drei
Batterien aufgestellt. Den Stamm der neuen Abteilung bildete die 3. Batterie der
Sturmgeschütz-Abteilung 189 und die Sturmgeschütz-Abteilung 300. Unmittelbar
nach dem Ende der Aufstellung wurde die Abteilung an die Ostfront verlegt und im
Raum Kuibyschew eingesetzt. Anfang August 1943 wurde die Abteilung am Mius
eingesetzt und zeitweise der 16. und 23. Panzer-Division unterstellt. Mitte
August stand die Abteilung im Raum Salawjansk. Sie unterstand nun der 16.
Panzergrenadier-Division. In den Abwehrkämpfen ostwärts von Dubrowna erlitt sie schwere Verluste. Ende August kämpfte sie bei Isjum. Im
September 1943 folgte der Einsatz im Brückenkopf Saporoshje. Am Abend des 14.
Oktober bestand die Abteilung noch aus 5 Geschützen. In den großen Abwehrkämpfen
des Winters 1943/44 kämpfte die Abteilung im großen Dnjepr-Bogen bei Kriwoi Rog,
Guljai Polje, Nikolajewskaja, Nasorowka und Busuluk. Bei Beginn der russischen
Offensive gegen den Dnjeprbogen am 1. Februar 1944 wurde die gesamte
Versorgungsstaffel der Abteilung am 2. Februar 1944 vernichtet. Um die
Absetzbewegungen durchführen zu können und der Infanterie eine Entkommenschance
zu geben, bezog die Abteilung am Ostufer des Junkuletz bei Schirokoje einen
Brückenkopf. Sie stand hier nur noch mit 11 Geschützen im Einsatz. Der
Brückenkopf konnte bis zum 14. Februar 1944 gehalten werden. Am gleichen Tag
wurde die Abteilung in Sturmgeschütz-Brigade 236 umbenannt. Die
zerschlagene Brigade wurde aus der Front gezogen und zur Auffrischung in den
Raum Altengrabow zur Auffrischung verlegt. Hier erhielt die Brigade eine 4.
(Grenadier-Begleit-) Batterie und wurde am 10. Juni 1944 in
Heeres-Sturmartillerie-Brigade 236 umbenannt. Am 11. Juni 1944 verlegte
die Brigade in den Abschnitt der Heeresgruppe Süd in den Raum Jassy, wo sie am
20. August 1944 eintraf. In schweren und verlustreichen Abwehrkämpfen wurde die
Brigade bis zum 28. August 1944 bei Jassy zerschlagen.
Am 25. September 1944
wurden die 87 Überlebenden der Brigade in Nagy-Karoly verladen und erreichten am
6. Oktober Posen. Hier begann die Neuaufstellung der Brogade. Mit Beginn der
russischen Winteroffensive aus dem Baranow-Brückenkopf am 12. Januar 1945 wurde
die Brigade per Bahn nach Rosenberg in Oberschlesien verlegt. Im batterieweisen
Einsatz wurde die Brigade bei den dortigen Abwehreinsätzen eingesetzt. Über
Welun und Kempen erreichte die Brigade über Breslau den Raum Oppeln. Hier wurde
sie nochmals aufgefrischt, um anschließend an der Oder eingesetzt zu werden. Sie
kämpfte in Brieg, Groß-Strehlitz und Burgwasser. Mit Beginn des russischen
Großangriffs am 27. März 1945 beiderseits Ratibor wurde die Brigade wieder
geschlossen eingesetzt. Der Rückzug führte sie nach Sachsen, wo sie bei Bautzen
und Weißenburg kämpfte. Nördlich von Dresden wurde sie letztmalig eingesetzt.
Dann wurde sie per Bahn nach Teplitz-Schönau in die Tschechoslowakei verlegt, wo
sie bei Kriegsende stand. Sie marschierte wieder nach Sachsen zurück, wo sie in
amerikanische Gefangenschaft ging.
Kommandeure:
1. Mai 1943 Major Rolf Brede
Februar 1944 Major Fritz Scherer (i.V.)
März 1944 Major Rolf Brede
8. November 1944 Major Rudolf Kranz
5. März 1945 Hauptmann Georg Seibik
Literatur und Quellen:
Sturmgeschütze marsch - Die Einsatzwege der Sturmgeschütz Batterien Abteilungen und Brigaden, Aufsess, Florian Freiherr von und zu, Selbstverlag, 2007
Sturmartillerie - Feld in der Brandung, Oberstleutnant Tornau, Franz Kurowski, Maximilian-Verlag, 1965