Sturmgeschütz-Abteilung 226
Sturmartillerie-Brigade 226
Heeres-Sturmartillerie-Brigade 226

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer  
Stab 12399 12399 A
Stabsbatterie 13141 12399 B
1. Batterie 13954 12399 C
2. Batterie 14198 12399 D
3. Batterie 14944 12399 E

 

Die Sturmgeschütz-Abteilung 226 wurde ab dem 17. Februar 1941 in Jüterbog im Wehrkreis III zu drei Batterien aufgestellt. Das eigentliche Aufstellungsdatum ist der 10. April 1941 mit der Übernahme der Abteilung durch Hauptmann Pritzbuer. Am 29. Mai 1941 wurde die Abteilung auf die Bahn verladen und nach Warschau verlegt. Nach Ankunft in Warschau verlegte die Abteilung im Landmarsch an die Demarkationslinie nach Sokolow bei Gegrow. Am 22. Juni 1941 setzte die Abteilung bei Molozow über den Bug. Am 29. Juni marschierte die Abteilung über Wolkowysk nach Zelwa an die Zelwianka. Am 30. Juni wurde Zelwa genommen und die Abteilung marschierte über Slomin nach Baranowitschi. Am 5. Juli 1941 überschritt die Abteilung bei Jermicze den Njemen und erreichte am 9. Juli Minsk. Von hier aus drehte die Abteilung nach Norden in Richtung Witebsk ein. Die Kämpfe um Witebsk dauerten bis zum 12. Juli 1941. Am 15. Juli kehrte die Abteilung zum IX. Armeekorps zurück und erreichte am 16. Juli 1941 Orscha. Von Obolay (40 km westlich von Orscha) marschierte die Abteilung weiter nach Konowtschino. Am 21. Juli kämpfte die Abteilung um Borodino. Ende Juli 1941 war die Abteilung an der Einnahme von Smolensk beteiligt. Am 2. August 1941 drehte die Abteilung in Richtung Roslawl ein und erreichte am 4. August die Rollbahn Rosslawl - Moskau. Nach schweren Gefechten wurde der Ort Tschichewskije erreicht. Am 6. August 1941 kämpfte die Abteilung das eingeschlossene Infanterie-Regiment 448 und die III. / Artillerie-Regiment 137 bei Nadornaja frei. Anschließend wurde die Abteilung herausgelöst und zum XXIV. Panzerkorps in Richtung Gomel in Marsch gesetzt. Am 15. August kam es zu schweren Kämpfen bei Weisejewko und Kritschew. Es folgten Verfolgungskämpfe in Richtung Südosten und die Überquerung der Defena. Am 21. August 1941 nahm die Abteilung Starobud. Am 25. August setzte sie Abteilung ihren Vormarsch in Richtung Nowgorod - Sewerski zum Dessna-Tal fort. Die Abteilung war an der Bildung des Dessna-Brückenkopfes beteiligt und setzte dann ihren Vormarsch nach Süden fort. Am 10. September 1941 wurde er Raum um Konotop am Seym erreicht. Mitte September setzte die Batterie ihren Marsch in Richtung Romny fort. Sie war an der Bildung des Kessels um Kiew beteiligt. Durch die Einnahme des Ortes Lochwiza wurde der Kessel zusammen mit der 3. und 16. Panzer-Division geschlossen. Nach weiteren Kämpfen im Kessel von Kiew marschierte die Abteilung ab dem 23. September weiter in Richtung Moskau. Am 2. und 3. Oktober 1941 kämpfte die Abteilung um Orel. Nach der Einnahme der Stadt stießen Teile der Abteilung in Richtung Brjansk vor. Der Rest der Abteilung stieß in Richtung Kaluga vor. Am 29. Oktober stand die Abteilung vor Tula. Am 4. November musste sie aus der Luft versorgt werden, da kein Nachschub mehr an die Front kam. Am 7. November rückte die Abteilung bis 3 km an Tula heran. Am 9. November musste die Abteilung ihre Stellungen vor Tula räumen. Am 6. Dezember 1941 begann der deutsche Rückzug. Bis Ende Dezember 1941 wurde die Abteilung in den Raum Spass-Demensk zurück genommen. Am 10. Januar 1942 wurde das XXXXIII. Armeekorps eingeschlossen. Am 14. Januar 1942 gelang es im zweiten Anlauf, den Kessel in Richtung Norden zu sprengen. Von Februar bis April 1942 war die Abteilung zusammen mit dem Artillerie-Regiment 10 an der Rollbahn Smolensk - Wjasma - Moskau im Einsatz. Im April 1942 kam es zu schweren Kämpfen im Raum Nare Ferminst. Im Juni1 942 wurde sie in den Raum Kursk verlegt. Ab dem 26. Juni 1942 nahm sie am Vormarsch auf Stalingrad teil. Am 4. Juli 1942 wurde der Don erreicht. Anschließend wurde ein Brückenkopf vor Woronesh gebildet. Woronesh selbst wurde am 6. Juli 1942 genommen. Am 9. Juli 1942 erhielt die Abteilung den Befehl zur Auffrischung im Reichsgebiet. Sie wurde aus der Front gezogen und marschierte nach Spass-Demensk. Von dort aus verlegte die Abteilung per Bahn nach Kowno und dann nach Treuenbritzen. Hier wurde die Abteilung aufgefrischt. Am 11. August wurde sie erneut auf die Bahn verladen und über Rouen nach Moteville an der Kanalküste verlegt. Nach der Landung kanadischer und britischer Einheiten bei Dieppe wurde die Abteilung am 19. August 1942 in den Landungsraum in Marsch gesetzt, kam aber nur noch mit Teilen zum Einsatz. Ab dem 9. September 1942 wurde die aufgefrischt Abteilung dann per Bahn über Paris und Berlin nach Tossno verlegt. Von dort aus marschierte sie nach Schapki im Nordabschnitt der Ostfront. Am 12. September 1942 wurde die Abteilung am Kessel von Pogostje südlich des Ladoga-Sees eingesetzt. Fast die Hälfte der Sturmgeschütze ging hier innerhalb kürzester Zeit verloren. Bereits am Folgetag verlegte die Abteilung bis zum 17. September nach Mga bei Leningrad. Hier wurde die Abteilung zusammen mit der 170. Infanterie-Division zur Abriegelung der 2. russischen Stoßarmee eingesetzt. Am 29. Juni1 942 konnte die russische Armee eingekesselt und anschließend aufgerieben. Im Anschluss nahm die Abteilung an der ersten Ladogaschlacht teil. Der Kessel von Tortolowo - Gaitolowo wurde durchstoßen und eine Verbindung zu der von Norden aus angreifenden Division hergestellt. Danach wurden die Verbände im Osten und Südosten zerschlagen. Am 30. September 1942 war die erste Ladogaschlacht beendet. Die Abteilung verblieb vor Leningrad. Im Januar 1943 nahm die Abteilung an der zweiten Ladogaschlacht teil. Am 12. April 1943 endeten die Kämpfe um Mga und Ssinjawino. Im Mai 1943 wurde parallel zum Einsatz der Abteilung bei der Sturmgeschütz-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 200 eine neue Batterie für die Abteilung aufgestellt, die ab dem 24. Mai 1943 zur Abteilung in Marsch gesetzt und dort als neue 2. Batterie eingegliedert wurde. Die alte 2. Batterie wurde anschließend aufgefrischt und dann als Ersatz für andere Sturmgeschütz-Abteilungen verwandt. Am 22. Juni 1943 begann die 3. Ladogaschlacht. Es kam zu Kämpfen um die Ssinjawinohöhen und den Flugplatz um Mga sowie bei Wolchowo und an der Moika.Am 10. September 1943 endete die dritte Ladogaschlacht. Die Abteilung wurde an einen ruhigen Frontabschnitt am Oranienbaumer Kessel verlegt. Mitte Oktober 1943 wurde die Abteilung nach Newel verlegt und in schweren Kämpfen nördlich der Stadt eingesetzt. Ende Dezember 1943 wurde die 3. Batterie nach Kissetie, 14 km östlich von Ostroff verlegt, während die 1. und 2. Batterie in den Raum Pleskau verlegten. Am 14. Februar 1944 wurde die Abteilung in Sturmgeschütz-Brigade 226 umbenannt. Am 9. März 1944 kam es zu schweren Abwehrkämpfen im Raum Pleskau. Am 11. April 1944 stand die Brigade in schweren Abwehrkämpfen bei Bol. Ussy und Waldrino. Am 1. Juli 1944 wurde sie in die Dünastellung verlegt und in Dünaburg und Polozk eingesetzt. Bei den schweren Abwehrkämpfen und dem Verlust von Polozk wurde die 2. Batterie von der Brigade abgespalten und kehrte nicht mehr zur Brigade zurück. Sie musste ihre Geschütze sprengen. Die Reste des Personals wurden in die Heimat überführt und bildeten einen Teil der aufgefrischten Sturmgeschütz-Brigade 280. In schweren Kämpfen konnte Dünaburg bis zum 26. Juli gehalten werden, dann wurde die Stadt geräumt. Die Brigade sicherte den Rückzug und die Absetzbewegungen. Sie verlegte in den Raum um Bauske und Birsen. Anschließend kam es zu schweren Kämpfen um Birsen. Gemeinsam mit den Sturmgeschütz-Brigaden 184 und 904 stand die Brigade in schweren Abwehrkämpfen. Der Rückzug führte die Brigade über Düna in den Raum Pleskau. Pleskau selbst wurde am 12. August 1944 aufgegeben. Am 15. September verlegte die Abteilung in den Raum Ergli, wo es zu schweren Abwehrkämpfen kam. Anfang Oktober 1944 verlegte die Brigade nach Norden in den Raum Dorpat. Aus dem Raum Werro zog sich die Abteilung über Walk und Wenden in die Segewaldstellung und von dort ab dem 6. Oktober 1944 bis nach Riga zurück. Nach der Räumung von Riga am 10. Oktober wurde die Abteilung per Bahn in den Raum südlich von Libau verlegt. Am 16. Oktober 1944 begann die erste Kurlandschlacht, die am 20. Oktober 1944 endete. Am 25. Oktober 1944 wurde die Abteilung in den Raum Autz verlegt. Am 27. Oktober 1944 wurden der Brigade neue Sturmgeschütze auf Panzer IV zugeführt. Außerdem erhielt die Brigade eine Kompanie Begleit-Infanterie und wurde in Heeres-Sturmartillerie-Brigade 226 umbenannt. Anfang November 1944 verlegte die Brigade in den Raum südlich von Frauenburg. In diesem Raum kämpfte die Brigade zwischen dem 21. und 27. Dezember 1944 in der dritten Ladogaschlacht. Am 31. Dezember 1944 wurde die Brigade der 32. Infanterie-Division bei Dazi unterstellt. Mitte Januar 1945 verlegte die Brigade in den Raum um Preekuln. Nach der Zurücknahme der Front wurde sie bei Lubaskrogs, Plaka und Kalvina eingesetzt. Am 16. Februar 1945 wurde die Brigade aus der Front gezogen. Dabei wurden 12 Geschütze an die Sturmgeschütz-Brigade 912 abgegeben. Das Personal der Brigade wurde per Schiff nach Danzig-Neufahrwasser und von dort nach Hammerstein verlegt. Die Brigade wurde gegen den russischen Angriff aus dem Raum nördlich von Schlawe eingesetzt. Starke Abwehr- und Rückzugsgefechte bis an die Küste bei Rügenwalde folgten. Anschließend zog sich die Brigade bis nach Stolpe und weiter nach Bütow zurück. Am 8. März 1945 verfügte die 1. Batterie noch über 6 Geschütze, die 3. Batterie über 3. Am 23. März 1945  erreichten russische Verbände bei Zappot das Frische Haff. Die Brigade zog sich daraufhin nach Gotenhafen zurück, das am 26. März fiel. Die Brigade hatte alle Sturmgeschütze verloren und wurde nun infanteristisch bei der 32. Infanterie-Division eingesetzt. Am 6. April 1945 wurden die Reste der Brigade per Boot nach Hela gebracht. Hier wurden Sturmgeschütze und "Nashörner" der 7. Panzer-Division übernommen. Zu einem erneuten Einsatz der Brigade kam es jedoch nicht mehr. Die ging bei Kriegsende in russische Gefangenschaft.

 

Kommandeure:

10. April 1941 Hauptmann Pritzbuer

21. März 1942 Hauptmann Bergmann

Juni 1942 Major Brauneisen

Januar 1943 Oberleutnant Schleburg

4. Januar 1943 Hauptmann Dr. Albrecht Bausch (i.V.)

18. Januar 1943 Major Herbert Keysler

März 1944 Oberleutnant Schmidt

1. Juli 1944 Major Michael Brian