Sturmartillerie-Abteilung 191
Sturmgeschütz-Abteilung 191
Sturmgeschütz-Brigade 1
91

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer  
Stab 10964 10964 A
Stabsbatterie 11303 10964 B
1. Batterie 11858 10964 C
2. Batterie 12362 10964 D
3. Batterie 12923 10964 E

 

Die Sturmartillerie-Abteilung 191 wurde am 1. Oktober 1940 in Jüterbog mit drei Batterien aufgestellt. Ab dem 1. Januar 1941 verlegte die Abteilung in den Raum Ploesti in Rumänien, wo sie ihre Ausbildung fortsetzte. Am 7. Februar 1941 wurde die Abteilung in Sturmgeschütz-Abteilung 191 umbenannt. Anfang März 1941 marschierte die Abteilung über die Brücke bei Giurgiu nach Bulgarien. Über Stara Zagora und Sofia erreichte sie Abteilung Angang April 1941 das bulgarisch-griechische Grenzgebiet. Am 6. April 1941 begann der Angriff der Abteilung auf Griechenland und gegen die Metaxas-Linie. Diese konnte am 9. April 1941 durchbrochen werden. Im weiteren Vormarsch marschierte die Abteilung am Olymp vorbei und über Larissa nach Lamia. Hier erreichte die Abteilung der Befehl zur Rückkehr nach Saloniki. Von Saloniki aus kehrte sie nach Olmütz zurück, wo sie aufgefrischt wurde. Nach der Auffrischung wurde die Abteilung in den Raum Lubin verlegt. Am 22. Juni 1941 trat sie im Rahmen der 6. Armee zum Angriff auf Rußland an. Bei Uscilug überschritt die Abteilung den Bug. Besonders schwer wurde bei Wlodzimiers, bei Dubno, Kremenez und Radomyschl gekämpft. Am 20. Juli wurde Korosten genommen. Ende August 1941 konnte die Abteilung im Verband der 11. Panzer-Division den Dnjepr überschreiten und einen Brückenkopf bilden. Es folgte der Kampf um Kiew. Ende September 1941 wurde die Abteilung nach Norden verlegt und erreichte über Gomel, Rosslawl und Malojaroslawez den Einsatzraum der 4. Armee. Sie sollte am Vorstoß auf Moskau teilnehmen. Nach ersten Fortschritten blieb die Offensive im Schlamm stecken. Sie wurde Mitte November mit dem Einsetzen des Frosts fortgesetzt. Die Abteilung konnte Borowsk nehmen und die Nara überschreiten. Dann endete der Vormarsch der Abteilung. Im Dezember verlegte die Abteilung nach Spass Demenskoje. Hier stand sie bie Anfang März 1942 zum Freikämpfen der Rollbahn nach Moskai im Einsatz. Ende März 1942 wurde die zur Auffrischung nach Mogilew zurück genommen.  Anfang Juni 1942 marschierte die Abteilung in den Raum Kursk. Nach Überschreiten des Don wurde sie der 1. Panzerarmee unterstellt und stieß mit dieser in die Kalmückensteppe vor. Bei Mosdok wurde der Terek-Übergang für die 111. Infanterie-Division erzwungen. Die Abteilung hielt diese Stellung und musste sich ab Ende Dezember 1942 zurückziehen. Anfang Januar 1943 ging es über Woroschilowsk bis zum Mündungsgebiet des Kuban nach Westen. Hier wurde die Abteilung der 17. Armee im Kubanbrückenkopf unterstellt. Nach schweren Kämpfen mussten die verbliebenen Geschütze zu einer Kampfbatterie vereinigt werden. Im April 1943 wurde die Abteilung dann in Kertsch aufgefrischt. Nach Einschließung der Halbinsel Kertsch im November 1943 zerschlug die Abteilung den Brückenkopf bei Bulganak und Anfang Dezember den russischen Brückenkopf bei Eltingen. Bei der Räumung des Kuban-Brückenkopfes sicherte die Abteilung von Noworssijsk an die Absetzbewegungen und setzte als Nachhut über die Straße von Kertsch. Zu Beginn des Jahres 1944 stand die Abteilung in schweren Abwehrkämpfen nördlich von Kertsch und auf der Landenge bei Perekop am Nordausgang der Krim. Am 28. Februar 1944 wurde die Abteilung in Sturmgeschütz-Brigade 191 umbenannt.  Während der Ostertage 1944 konnte die Rote Armee auf die Halbinsel Krim durchbrechen. Mit Teilen der Sturmgeschütz-Brigade 279 deckte die Brigade im Raum Stary Krim von Norden und an der Schwarzmeerküste über Jalta marschierend den Rückzug der 17. Armee. Am 14. Mai 1944 wurden die letzten Reste der Brigade von der Krim nach Konstanza übergesetzt. Am 6. Juni 1944 begann die Rückführung der Brigade über Wien auf den Truppenübungsplatz Schieratz im Warthegau. Hier wurde die Brigade aufgefrischt und auf vier Batterien verstärkt. Am 29. Juli 1944 wurde sie in Heeres-Sturmartillerie-Brigade 191 umbenannt. Im August 1944 wurde die Brigade dann in Serbien südlich von Nish eingesetzt. Bei den Absetzbewegungen der Armee von Weichs kämpfte die Brigade südlich von Belgrad und noch einmal im Raum Semlin. Nach schweren Kämpfen wurde dann die 2. Batterie nach Altengrabow verladen und kam bis Kriegsende nicht mehr zur Brigade zurück. Sie wurde als 2. Batterie zur Lehrbrigade II verlegt. Die Reste der Brigade zog sich in Richtung Esseg und Novi-Sad zurück. Noch einmal wurde die Brigade in den Kämpfen in Ungarn, bei Groß-Betscherek, an der Theiß und am Plattensee eingesetzt. Auch die 1. Batterie wurde nach Esseg-Apatin verlegt und kehrte nicht mehr zur Brigade zurück. Sie geriet fast vollständig in jugoslawische Gefangenschaft. Der Rest der Brigade war noch im Winter 1944 an den Abwehrkämpfen bei Nagy und im Raum Kansza-Kaposvar beteiligt. Im Frühjahr 1945 kämpften die Reste der Brigade im Verband der 3. Kavallerie-Division. Bei Kriegsende standen die Reste der Brigade bei Mauerkirchen und Tamsweg und gingen dort in Gefangenschaft.

 

Kommandeure:

1. Oktober 1940 Major Günther Hoffmann Schönborn

2. Dezember 1941 Hauptmann Haarberg

16. Juni 1942 Hauptmann Führ

29. Juni 1942 Oberleutnant Georg Vaerst

30. Juli 1942 Hauptmann Wolfgang Kapp

Januar 1943 Oberleutnant Hubert Heinzle

Januar 1943 Hauptmann Wolfgang Kapp

28. März 1943 Hauptmann Alfred Müller

15. Juni 1944 Hauptmann Heinrich Kollböck

12. November 1944 Hauptmann Krech

20. November 1944 Hauptmann Karl-Erich Berg

 

Literatur und Quellen:

Sturmgeschütze marsch - Die Einsatzwege der Sturmgeschütz Batterien Abteilungen und Brigaden, Aufsess, Florian Freiherr von und zu, Selbstverlag, 2007

Sturmartillerie - Feld in der Brandung, Oberstleutnant Tornau, Franz Kurowski, Maximilian-Verlag, 1965