Sperrbrecherflottillen
Kriegsabzeichen für Minesuch-, U-Boots-, Jagd- und Sicherungsverbände
Zu Beginn des Krieges wurden 12 Handelsschiffe von der
Kriegsmarinedienststelle Hamburg (KMD Hamburg) erfasst, um sie ebenfalls in
Hamburg zu Sperrbrechern umbauen zu lassen. Die KMD Hamburg war die
Marinedienststelle, die im MobFall für die Bereitstellung aller Hilfskriegs- und
Bei-Schiffe in der Nordsee verantwortlich war. In der Ostsee war hierfür die KMD
Stettin verantwortlich. Sie hatten die gesamten Umbauten und die Ausrüstung
dieser ehemaligen Handelsschiffe einzuleiten und zu überwachen. Die Besatzungen
dieser ersten Sperrbrecher bestanden fast ausschließlich aus Reservisten und den
Besatzungsangehörigen der Handelsmarine, die an Bord der Schiffe verblieben. Als
Anfang Oktober 1939 für die Nordsee in schneller Reihenfolge die 2., 4. und 6.
Sperrbrechergruppe aufgestellt wurden, hatten die schiffe lediglich den
Sandballast erhalten und verfügten noch nicht über eine entsprechende
Schutzausrüstung gegen Magnetminen (Eine Ausnahme bildete der Sperrbrecher IV,
dieser hatte zu Versuchszwecken bereits eine VES-Anlage erhalten). Daher bestand
der Auftrag der Sperrbrecher vorerst darin, durch das Auflaufen
auf Minen einen Weg durch ein Minenfeld zu schaffen und damit einen minenfreien Weg zu
bahnen. Dazu wurden die Laderäume der Schiffe mit leeren Fässern beladen, um im Falle
eines Minentreffers mehr Auftrieb zu erreichen und sich Schwimmfähigkeit des Schiffes zu
sichern. Während die Schiffe bei Kriegsbeginn nur gegen Ankertauminen eingesetzt wurden,
kamen später Vorrichtungen für Magnet- und Akustikminen hinzu.
Die Vorpostenboote wechselten teilweise mehrfach die Flottillen, wodurch Mehrfachnennungen
in der folgenden Aufstellung möglich sind.
Sperrbrechergruppe 1 | Sperrbrechergruppe 2 | Sperrbrechergruppe 4 | Sperrbrechergruppe 6 |
Sperrbrechergruppe Niederlande |
1. Sperrbrecherflottille | 2. Sperrbrecherflottille | 3. Sperrbrecherflottille | 4. Sperrbrecherflottille |
5. Sperrbrecherflottille | 6. Sperrbrecherflottille | 8. Sperrbrecherflottille |
Literatur und Quellen:
Akten aus dem
Bundesarchiv: RM 61/II 129, RM 20/1818, RM 20/1819, RM 20/1820, RM
20/1821
"Die deutsche Kriegsmarine 1939 - 1945", W. Lohmann, H.H. Hildebrand,
Podzun-Verlag