Sperrbrecherflottillen

MinenAbz-1.jpg (12294 Byte)
Kriegsabzeichen für Minesuch-, U-Boots-, Jagd- und Sicherungsverbände

 

 

Zu Beginn des Krieges wurden 12 Handelsschiffe von der Kriegsmarinedienststelle Hamburg (KMD Hamburg) erfasst, um sie ebenfalls in Hamburg zu Sperrbrechern umbauen zu lassen. Die KMD Hamburg war die Marinedienststelle, die im MobFall für die Bereitstellung aller Hilfskriegs- und Bei-Schiffe in der Nordsee verantwortlich war. In der Ostsee war hierfür die KMD Stettin verantwortlich. Sie hatten die gesamten Umbauten und die Ausrüstung dieser ehemaligen Handelsschiffe einzuleiten und zu überwachen. Die Besatzungen dieser ersten Sperrbrecher bestanden fast ausschließlich aus Reservisten und den Besatzungsangehörigen der Handelsmarine, die an Bord der Schiffe verblieben. Als Anfang Oktober 1939 für die Nordsee in schneller Reihenfolge die 2., 4. und 6. Sperrbrechergruppe aufgestellt wurden, hatten die schiffe lediglich den Sandballast erhalten und verfügten noch nicht über eine entsprechende Schutzausrüstung gegen Magnetminen (Eine Ausnahme bildete der Sperrbrecher IV, dieser hatte zu Versuchszwecken bereits eine VES-Anlage erhalten). Daher bestand der Auftrag der Sperrbrecher vorerst darin, durch das Auflaufen auf Minen einen Weg durch ein Minenfeld zu schaffen und damit einen minenfreien Weg zu bahnen. Dazu wurden die Laderäume der Schiffe mit leeren Fässern beladen, um im Falle eines Minentreffers mehr Auftrieb zu erreichen und sich Schwimmfähigkeit des Schiffes zu sichern. Während die Schiffe bei Kriegsbeginn nur gegen Ankertauminen eingesetzt wurden, kamen später Vorrichtungen für Magnet- und Akustikminen hinzu.
Die Vorpostenboote wechselten teilweise mehrfach die Flottillen, wodurch Mehrfachnennungen in der folgenden Aufstellung möglich sind.

Sperrbrechergruppe 1 Sperrbrechergruppe 2 Sperrbrechergruppe 4 Sperrbrechergruppe 6
Sperrbrechergruppe Niederlande      

 

1. Sperrbrecherflottille 2. Sperrbrecherflottille 3. Sperrbrecherflottille 4. Sperrbrecherflottille
5. Sperrbrecherflottille 6. Sperrbrecherflottille 8. Sperrbrecherflottille  

 

Literatur und Quellen:

Akten aus dem Bundesarchiv: RM 61/II 129, RM 20/1818, RM 20/1819, RM 20/1820, RM 20/1821
"Die deutsche Kriegsmarine 1939 - 1945", W. Lohmann, H.H. Hildebrand, Podzun-Verlag