Schlachtgeschwader 3
1. Lebenslauf:
Das Schlachtgeschwader 3 entstand am 18. Oktober 1943 durch die Umbenennung
des Sturzkampfgeschwaders 3. Zu diesem Zeitpunkt lag der
Geschwaderstab in
Eleusis in Griechenland, ausgestattet mit der
Junkers Ju 87 D. Im Dezember 1943
verlegte der Stab nach Pleskau, um dort aufgefrischt zu werden.
Die I. Gruppe
des Schlachtgeschwaders 3 lag zum Zeitpunkt der Umbenennung in Megara in
Griechenland und war ebenfalls mit der Junkers Ju 87 D ausgerüstet. Zwischen dem
12. und 16. November nahm die Gruppe an der Schacht um Leros teil. Am 25.
November begann die Verlegung der Gruppe von Griechenland nach Markersdorf. Dort
wurde die Gruppe auf die Junkers Ju 87 D5 umgerüstet. Anschließend verlegte die
Gruppe nach Wertheim am Main., wo sie aufgefrischt wurde.
Im November
1943 verlegte die Gruppe zur Auffrischung nach Markersdorf.
Die II. Gruppe
des Schlachtgeschwaders 3 lag im Oktober 1943 ebenfalls in Griechenland
und verlegte im Dezember 1943 zur Auffrischung nach Pleskau.
Die III. Gruppe
des Geschwaders war im Oktober 1943 in Bagerowo an der Ostfront eingesetzt.
Ausgestattet mit der Junkers Ju 87 D, unterstütze die Gruppe Heereseinheiten im
Südabschnitt der Ostfront.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | ||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
18. Oktober 1943 | Eleusis | 18. Oktober 1943 | Megara | 18. Oktober 1943 | Marizza | 18. Oktober 1943 | Bagerowo |
Dezember | Pleskau | November | Markersdorf | Dezember | Pleskau | November | Karankut |
November | Wertheim am Main |
Zu Beginn des Jahres 1944 lag das Schlachtgeschwader 3 zur Auffrischung im
Reichsgebiet. Eine Ausnahme bildete die III. Gruppe, die im Südabschnitt der
Ostfront eingesetzt war. Im Januar 1944 wurde die Stabsstaffel aufgelöst. Im
Februar 1944 verlegte der Stab des Geschwaders in den Nordabschnitt der
Ostfront. Im Juli und August 1944 wurde der Stab auf die Focke-Wulf Fw 190 A und
im September 1944 in Libau auf die Focke-Wulf Fw 190 F umgerüstet.
Die I. Gruppe
des Geschwaders befand sich zu Jahresbeginn 1944 zur Auffrischung in
Wertheim am Main. Im Januar 1944 verlegte die Gruppe über Frankfurt am Main und
Danzig nach Riga und von dort nach Dorpat in Estland. Am 3. Februar fand der
erste Feindflug der Gruppe im Nordabschnitt der Ostfront statt. In den folgenden
Monaten flog die Gruppe Einsätze im Raum Narwa, Pleskau, Ostrow und Pustoschka.
Am 16. Juni verlegte die Gruppe nach Immola in Finnland. Sie wurde Teil des
"Gefechtsverbandes Kuhlmey",
welcher von Immola aus den Abwehrkampf der Finnen bis zu deren Waffenstillstand
unterstützte. Am 6. Juli 1944 fiel der Gruppenkommandeur, Hauptmann Johann von
Bargen, durch russische Flak. Am 20. Juli kehrte die Gruppe nach Dorpat zurück.
Von dort aus flog die Gruppe Einsätze gegen die in das Baltikum in Richtung auf
Kurland und Reval vorgehende Rote Armee. Im August verlegte die Gruppe nach Pardubitz, um hier auf die
Focke-Wulf Fw 190 F umzurüsten. Anschließend flog die Gruppe Einsätze wieder
Einsätze an der Ostfront zur Unterstützung der Heeresgruppe Kurland.
Die II.
Gruppe des Schlachtgeschwaders 3 verlegte nach ihrer Auffrischung Anfang März in
den Nordabschnitt der Ostfront zur Unterstützung der Abwehrkämpfe der deutschen
Heerestruppen. Mitte Juni verlegte die Gruppe nach Jakobstadt, um hier auf die
Focke-Wulf Fw 190 F umzurüsten. Anschließend wurde die Gruppe zur Unterstützung
der Heeresverbänd eim Nordabschnitt der Ostfront und in Kurland eingesetzt.
Die
III. Gruppe des Geschwaders war bis April 1944 in Karankut und auf der Krim im
Einsatz. Im Mai und Juni 1944 wurde die Gruppe in Pardubitz auf die Focke-Wulf
Fw 190 F umgerüstet. Ab Juli war die Gruppe dann unter dem eigenen
Geschwaderstab im Nordabschnitt der Ostfront zur Unterstützung der 18. Armee in
Kurland eingesetzt. Am 7. März 1944 war die 4. Staffel des Schlachtgeschwaders 2
zur 10. Staffel des Schlachtgeschwaders 3 umbenannt. Die Staffel flog mit der
Junkers Ju 87 D und G Einsätze gegen feindliche Panzer im Südabschnitt der
Ostfront und ab Juli 1944 im Nordabschnitt der Ostfront.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | 10. Staffel | |||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Januar 1944 | Pleskau | 1. Januar 1944 | Wertheim am Main | 1. Januar 1944 | Pleskau | 1. Januar 1944 | Karankut | 7. März | Jakobstadt |
25. Februar | Dorpat | Januar | Dorpat | 1. März | Petseri | 12. April | Sewastopol - Chersonnes | 28. März | Krosno |
17. Juni | Immola | 17. Juni | Immola | 29. April | Biala Podlaska | 1. Mai | Focsani | 1. April | Tirasspol |
20. Juli | Dorpat | 11. Juli | Utti | 9. Mai | Idriza | 15. Mai | Pardubitz | 5. April | Husi |
August | Poltsama | 20. Juli | Dorpat | 15. Juni | Jakobstadt | 1. Juli | Idriza | 9. April | Karankut |
24. September | Libau | August | Pardubitz | 8. Juli | Schaulen | 8. Juli | Tilsit | 13. April | Sewastopol - Chersonnes |
Oktober | Gerdauen | 25. November | Gerdauen | 27. Juli | Mitau | 12. Juli | Welonen | 22. April | Roman |
30. Juli | Riga | 25. Juli | Wenden | 21. Juni | Tolotschin | ||||
10. Oktober | Libau | August | Poltsama | 1. Juli | Chorzów / Königshütte | ||||
1. November | Jesau | September | Kangari | 4. Juli | Wilna | ||||
Dezember | Sprottau | 1. Oktober | Skiotava | 7. Juli | Lida | ||||
Oktober | Frauenberg * | 11. Juli | Kowno | ||||||
Dezember | Zabeln | August | Walmar | ||||||
21. September | Riga | ||||||||
3. Oktober | Hüttenfelde | ||||||||
Oktober | Schippenbeil | ||||||||
Dezember | Eggersdorf |
* 7. Staffel im November 1944 in Cirava
Zu Jahresbeginn 1945 lag das gesamte Schlachtgeschwader 3 auf Flugplätzen im Reichsgebiet und unterstütze die 18. Armee in Kurland. Der Geschwaderstab verlegte im Februar nach Finow und verblieb dort bis Kriegsende. Die I. Gruppe verlegte im Februar nach Brüsterort, wo sie ebenfalls das Kriegsende erlebte. Die II. Gruppe erlebte das Kriegsende ebenfalls in Finow, die III. Gruppe in Zabeln. Die 10. (Pz.) Staffel wurde am 7. Januar 1945 noch zur 3. (Pz) / Schlachtgeschwader 9 umbenannt.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | 10. Staffel | |||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Januar 19445 | Gerdauen | 1. Januar 1945 | Gerdauen | 1. Januar 1945 | Sprottau | 1. Januar 1945 | Zabeln | 1. Januar 1945 | Eggersdorf |
Januar | Werneuchen | 23. Januar | Jesau | Januar | Werneuchen | ||||
9. Februar | Finow | 25. Januar | Powehren | 9. Februar | Finow | ||||
28. Januar | Heiligenbeil | ||||||||
18. Februar | Brüsterort | ||||||||
14. April | Lithausdorf |
2. Kommandeure;
Geschwaderkommodore:
Oberst Kurt Kuhlmey, 18. Oktober 1943
Major Bernhard Hamester, 15. Dezember 1944
I. Gruppe:
Gruppenkommandeure:
Hauptmann Heinz Töpfer, unbekannt - 19.2.45
II. Gruppe
Gruppenkommandeure:
unbekannt
III. Gruppe
Gruppenkommandeure:
Major Bernhard Hamester, 15. Oktober 1942
Hauptmann Eberhard Jacob, 1. Dezember 1943
Hauptmann Siegfried Göbel, Mai 1944
Hauptmann Erich Bunge, März 1945
3. Literatur und Quellen:
Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und
Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976
Hans-Peter
Eisenbach: Fronteinsätze eines Stuka-Fliegers Mittelmeer und Ostfront 1943 -
1944, Helios-Verlag Aachen 2009
http://www.ww2.dk/air/attack/sg3.htm
Hans Peter Eisenbach / Carolus Dauselt:
Der Einsatz der deutschen Sturzkampfflugzeuge gegen Polen, Frankreich und
England 1939 und 1940 - Eine Studie zur Grazer Sturzkampfgruppe I. / 76 und I. /
3., Helios-Verlag