Schlachtgeschwader 1 (neu)

Lebenslauf

Das Schlachtgeschwader 1 entstand am 18. Oktober 1943 durch die Umbenennung des Sturzkampfgeschwaders 1. Der Stab des Schlachtgeschwaders 1 lag zu diesem Zeitpunkt in Polozk und unterstand der 4. Flieger-Division. Ausgerüstet war der Stab mit der Junkers Ju 87. Bis Jahresende unterstützte er die Abwehrkämpfe des Heeres.
Die I. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 lag am 18. Oktober 1943 in Bobruisk und unterstand der 1. Flieger-Division. Ausgestattet war die Gruppe mit der Junkers Ju 87. Auch sie war zur Heeresunterstützung im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt.
Die II. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 lag am 18. Oktober 1943 in Orscha und unterstand der 4. Flieger-Division. Ausgestattet war die Gruppe mit der Junkers Ju 87. Auch sie war zur Heeresunterstützung im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt und flog dabei vor allem Nachteinsätze. Im Dezember 1943 wurde die 5. Staffel zur 5. / Schlachtgeschwader 2.
Die III. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 lag am 18. Oktober 1943 in Bobruisk und unterstand der 1. Flieger-Division. Ausgestattet war die Gruppe mit der Junkers Ju 87. Auch sie war zur Heeresunterstützung im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Mitte November 1943 wurde die Gruppe nach Abgabe ihrer restlichen Flugzeuge auf die Junkers Ju 87 D5 umgerüstet.

Zu Beginn des Jahres 1944 lag der Stab des Schlachtgeschwaders 1 in Polozk. Ausgerüstet mit der Junkers Ju 87 unterstützte der Stab die Abwehrkämpfe des Heeres im Mittelabschnitt der Ostfront. Im März 1944 verlegte der Geschwaderstab nach Wilna, um dort auf die Focke-Wulf Fw 190 umzurüsten. Mitte Mai kehrte der Stab wieder an die Front zurück und verlegte nach Biala-Podlaska. Bei zunehmenden Versorgungsengpässen werden die Einsätze des Stabes immer seltener.
Die I. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 lag bei Beginn des Jahres 1944 in Bobruisk. Ausgestattet mit der Junkers Ju 87, unterstütze die Gruppe die Abwehrkämpfe des Heeres im Mittelabschnitt der Ostfront. Erst im Oktober 1944 verlegte die Gruppe nach Schönfeld-Seifersdorf und rüstete dort auf die Focke-Wulf Fw 190 um.
Die II. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 lag bei Beginn des Jahres 1944 in Orscha. Ausgestattet mit der Junkers Ju 87, unterstütze die Gruppe die Abwehrkämpfe des Heeres im Mittelabschnitt der Ostfront. Im Januar 1944 wurde die im Dezember 1943 abgegebene 5. Staffel neu aufgestellt. Ab Februar 1944 unterstütze die Gruppe das Heer im Nordabschnitt der Ostfront. Im Mai 1944 verlegte die Gruppe nach Wilna, um dort auf die Focke-Wulf Fw 190 umzurüsten. Anschließend wurde die Gruppe wieder zur Heeresunterstützung an der Ostfront eingesetzt.
Die III. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 lag zu Jahresbeginn 1944 in Bobruisk. Eingesetzt ist die Gruppe zur Abwehrunterstützung um Witensk und an der Rollbahn nach Smolensk. Im März 1944 wurde die Gruppe nach Wilna verlegt, um hier auf die Focke-Wulf Fw 190 umzurüsten. Anschließend wurde die Gruppe zur Heeresunterstützung im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt.
Am 27. Januar 1944 wurde aus der 10. (Pz) / Schlachtgeschwader 77 die 10. (Panzerjäger) Staffel / Schlachtgeschwader 1 gebildet. Die Staffel ist gegen durchgebrochene Feindpanzer und im Zusammenwirken mit bombentragenden Schlachtfliegereinheiten gegen die feindlichen Panzerspitzen im Einsatz und hierzu mit der Junkers Ju 87 G ausgerüstet, welche mit panzerbrechenden Kanonen bestückt ist.

Zu Beginn des Jahres 1945 war das Schlachtgeschwader 1 zur Heeresunterstützung an der Ostfront eingesetzt. Der Geschwaderstab lag in Bahrendt und kapitulierte im Mai 1945 in Flensburg.
Die I. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 war zu Beginn des Jahres 1945 in Schönfeld-Seifersdorf stationiert. Die Gruppe unterstütze die zurückgehenden Heeresverbände und kapitulierte schließlich im Mai 1945 in Flensburg.
Die II. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 war zu Jahresbeginn 1945 in Mackfitz stationiert. Im Februar und März 1945 unterstütze sie die deutschen Heeresverbände im Kampf im Raum Stettin und anschließend im Raum Berlin. Betriebsstoffmangel lassen immer seltener Einsätze zu. Bei Kriegsende lag die Gruppe in Flensburg.
Die III. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 lag zu Beginn des Jahres 1945 zusammen mit dem Geschwaderstab in Bahrendt. In den Abwehrkämpfen des Jahres 1945 wurde die Gruppe zur Unterstützung des Heeres an der weichenden Ostfront und in den Kämpfen um Berlin eingesetzt. Bei Kriegsende wurde die Gruppe in Flensburg aufgelöst.
Die 10. (Pz) Staffel des Geschwaders lag zu Jahresbeginn in Eggersfeld. Am 7. Januar 1945 wurde die Staffel in 2. (Pz) / Schlachtgeschwader 9 umbenannt.

2. Kommandeure:

Geschwaderkommodore:

Oberleutnant Gustav Pressler, 18. Oktober 1943

Major Peter Gasmann, 1. Mai 1944

I. Gruppe

Major Horst Kaubisch 17. Juni 1943

II. Gruppe

Major Ernst-Christian Reusch 1. Mai 1944

Hauptmann Heinrich Heins 1. Februar 1945

III. Gruppe

Hauptmann Friedrich Lang, 1. April 1943

Hauptmann Karl Schrepfer, 1. Mai 1944

3. Literatur und Quellen:

Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe, 1935-1945, Motorbuch Verlag, 1976

John Weal: Junkers Ju 87 Stukageschwader 1937-41, Osprey Combat Aircraft

http://www.ww2.dk/air/attack/schg1.htm

Bundesarchiv Freiburg, Signatur RL 10/514 Einsatz Sowjetunion-Mitte und -Süd 1943-1944