Leibstandarte SS Adolf Hitler

 

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Im März 1933, kurz nach der Machtübernahme Adolf Hitlers, ordnete dieser die Aufstellung einer eigenen Stabswache in Stärke von 120 Mann an. Bereits im Oktober 1933 wurde diese Stabswache in Adolf Hitler-Standarte umbenannt und auf zwei Bataillone verstärkt. Im November 1933 folgte dann die Umbenennung in Leibstandarte Adolf Hitler. 1934 wurde die Standarte auf drei Bataillone verstärkt, die in Berlin zu einem Regimentsverband zusammengefaßt wurden. Dieser hatte eine Stärke von 2.531 Mann. Am 1. März 1935 nahmen der I. und II. Sturmbann am Einmarsch in das Saarland teil. Im März 1938 folgte der Einmarsch in Österreich und im Oktober 1938 der Einmarsch ins Sudetenland. Mitte März 1939 nahm die Leibstandarte dann an der Besetzung der Rest-Tschechei teil. Am 25. August 1939 wurde die Leibstandarte alarmiert und nach Oberschlesien verlegt. Der 17. Infanterie-Division unterstellt, nahm die Leibstandarte am Polenfeldzug teil. Sie überschritt aus dem Raum nordwestlich von Kreuzburg den Grenzfluß Prosna bei Golja und stieß am 1. September 1939 über Boleslaw nach Wieruszów vor. Anschließend wurde nach Osten eingedreht, die Warthe überschritten und am 7. September 1939 Pabianice erreicht. Nach schweren Straßenkämpfen erreichte die Leibstandarte am 9. September 1939 den Raum Nadarzyn, etwa 20 km südwestlich von Warschau. Hier wurde die Leibstandarte der 4. Panzer-Division unterstellt. Anschließend kam es zu schweren Gefechten bei Oltarzew, etwa 15 km westlich von Warschau. Anschließend wurde die Leibstandarte zusammen mit der 4. Panzer-Division an den Bzura-Abschnitt verlegt, wo es zu weiteren schweren Gefechten kam. Anschließend folgte der Angriff auf die Festung Modlin. Vom 22. bis 27. September 1939 stand die Einheit vor Modlin. Noch vor Beendigung des Feldzuges in Polen verlegte die Leibstandarte Ende September 1939 ins Protektorat Böhmen und Mähren. In Polen hatte sie 108 Gefallene und 202 Verwundete zu verzeichnen. Im November 1939 verlegte die Standarte in den Raum Koblenz und im Februar 1940 in den Raum Rheine. Inzwischen war sie wesentlich verstärkt worden und wurde der 227. Infanterie-Division unterstellt. Ab dem 10. Mai 1940 nahm sie am Westfeldzug in die Niederlande teil. Über Hengerlo stieß sie nach Zutphen vor und stieß von hier über die Ijssel. Von dort marschierte sie über sHertogenbusch nach Geertruidenberg, wo sie am 13. Mai der 9. Panzer-Division unterstellt wurde. Anschließend wurde die Maas überschritten und der Vormarsch in den Raum Delft angetreten. Nach der niederländischen Kapitulation verlegte die Standarte durch Belgien in den Raum Valenciennes, wo sie am 24. Mai 1940 der 1. Panzer-Division unterstellt wurde. Von hier aus nahm sie an den Kämpfen um Dünkirchen teil. Am 28. Mai 1940 wurden rund 80 britische und französische Gefangene von Angehörigen der 7. Kompanie bei Esquelbecq in eine Scheune getrieben, in die dann Handgranaten geworfen wurden. Auf die überlebenden Soldaten wurde anschließend mit Handfeuerwaffen gefeuert. Schließlich wurde die Leibstandarte bis zum 4. Juni 1940 im Raum Cambrai versammelt. Hier wurde sie dem XXXXIV. Armeekorps unterstellt und überquerte am 9. Mai 1940 bei Soissons die Aisne. Über Villers Cotterets und Chateau Thierry wurde am 14. Juni 1940 die Marne erreicht. Der weitere Vormarsch brachte die Leibstandarte über Montmirail nach Nevers. Zwischen dem 17. und 19. Juni wurde die Loire überschritten und am 21. Juni Clermont - Ferrand erobert. Am 25. Juni wurde schließlich St. Etienne besetzt. Nach dem Waffenstillstand verlegte die Abteilung bis Ende Juli 1940 in den Raum Metz. Während des Westfeldzuges hatte die Leibstandarte 111 Gefallene und 390 Verwundete.
Am 13. August 1940 erging der Befehl, die Leibstandarte auf Brigadestärke aufzustocken. Die nun als verstärkte Leibstandarte SS Adolf Hitler bezeichnete Brigade hatte nun eine Stärke von rund 6.500 Mann. Mitte Januar 1941 verlegte die Leibstandarte nach Rumänien, wo sie als Lehrtruppe getarnt im Raum Càmpulung unterzog. Am 21. März 1941 folgte die Verlegung nach Bulgarien. Ab dem 6. April 1941 nahm sie am Balkanfeldzug teil. Im Rahmen des XXXX. Armeekorps stieß die Leibstandarte über Skoplje und Prilep nach Monastir vor. Hier kam es am 8. und 9. April 1941 zu schweren Gefechten mit jugoslawischen Einheiten. Am 10. April 1941 begann dann der Angriff auf Griechenland. Über den Klisura-Paß erreichte die Brigade am 14. / 15. April Kastoria. Am 21. April 1941 wurde Jaonnina erreicht. Schließlich kam die Brigade bis nach Mesolongion. Schließlich setzte die Brigade über den Golf von Patras und stieß bis zum 29. April 1941 bis in den Raum Kalamata vor. Nach der Kapitulation Griechenlands marschierte die Brigade nach Serbien, wo sie als Sicherungstruppe eingesetzt wurde. Anschließend wurde die Brigade in den Raum Gaya, etwa 100 km nördlich von Wien verlegt, wo sie aufgefrischt und weiter verstärkt wurde. Dabei erreichte sie fast schon Divisionsstärke. Obwohl noch nicht vollständig ausgebildet, marschierte die Brigade über Olmütz - Ratibor - Beuthen - Annopol nach Luzk, wo sie am 1. Juli 1941 der Panzergruppe 1 unterstellt wurde. Es folgte ein erster Einsatz im Raum Rowno beim III. Armeekorps. Am 8. Juli 1941 folgte der Einsatz im Raum Sokolow - Miropol. Bei diesen ersten schweren Gefechten zeigte sich die die mangelhafte Ausbildung der Brigade-Angehörigen, vor allem im Einsatz mit den verbundenen Waffen. Dies spiegelte sich in schweren Verlusten wieder. Zwischen dem 17. - 24. Juli 1941 kam es zu schweren Kämpfen im Raum Belgorodka. Am 31. Juli 1941 wurde die Brigade dem XXXXVIII. Armeekorps unterstellt und nach Süden in den Raum Nowo Archangelsk verlegt, wo sie den Kessel von Uman schloss. Bis Mitte August 1941 erreichte die Brigade das Gebiet östlich von Wosnessensk und nahm am 19. August 1941 Chersson am Dnjepr. Anschließend wurde die Brigade in den Raum Bobrinez verlegt, um hier Waffen und Gerät in Ordnung zu bringen und etwas Ruhe zu bekommen.  Am 8. September 1941 überquerte die Brigade über den Dnjepr und wurde zunächst zur Säuberung des südlichen Dnjepr-Ufers bis zum Schwarzen Meer eingesetzt. Ende September 1941 trat sie im Rahmen des LIV. Armeekorps zum Durchbruch bei Perekop an. Bei dem folgenden Marsch, dem III. Panzerkorps unterstellt, erreichte die Brigade den Raum Melitiopol, wo es vom 30. September bis zum 3. Oktober 1941 zu schweren Gefechten kam. Am 8. Oktober wurde dann Mariupol fast kampflos besetzt, am 17. Oktober wurde Tanganrog erreicht. Hier blieb die Brigade wegen fehlendem Nachschubes erst einmal liegen. Am 17. November 1941 trat die Leibstandarte bei -30° C zum Angriff auf Rostow an, das am 21. November besetzt werden konnte. Gleichzeitig wurde ein Brückenkopf über den Don gebildet. Wegen der schweren russischen Gegenangriffe mußte Rostow vom III. Armeekorps jedoch wieder aufgegeben werden und die Brigade setzte sich hinter den Mius ab. Anfang Dezember 1941 bezog sie Stellungen nördlich von Tanganrog bei Ssambek, wo sie bis zum 24. Mai 1942 verblieb. Anschließend wurde sie zum Küstenschutz in den Raum Mariupol ans Asowsche Meer verlegt. Ab dem 1. Juli 1942 begann die Verlegung nach Frankreich. Hier wurde die Brigade zur SS-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler umgewandelt.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September XIII 8. Armee Süd Polen (Lagekarte) (Lagekarte)

 

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Mai X 18. Armee B Niederlande
Juni X 6. Armee B Frankreich
Juli z. Vfg   C Lothringen
August XXXXV 1. Armee C Lothringen
September XXV 1. Armee C Lothringen
November XXV 1. Armee D Lothringen
Dezember LX 1. Armee D Lothringen

 

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LX 1. Armee D Lothringen
März XIV 12. Armee   Bulgarien
April XXXX 12. Armee   Griechenland
Juni in Auffrischung   BdE Protektorat
Juli Armee-Reserve 1. Panzergruppe Süd Shitomir
August XXXXVIII 1. Panzergruppe Süd Uman
September Armee-Reserve 11. Armee Süd Cherson (Lagekarte)
Oktober XXX 11. Armee Süd Perekop
November III 1. Panzerarmee Süd Rostow, Mius (Lagekarte) (Lagekarte)

 

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar III 1. Panzerarmee Süd Mius (Lagekarte)
Februar XIV 1. Panzerarmee Süd Mius (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni Armee-Reserve 1. Panzerarmee Süd Mius
Juli III 1. Panzerarmee Süd Rostow
August SS-Panzerkorps 15. Armee D Normandie

 

2. Kommandeure:

März 1933 SS-Obergruppenführer Dietrich

 

3. Gliederung:

Leibstandarte Adolf Hitler Dezember 1934:

Stab SS-Standarte (mot) mit Nachrichtenzug und Musikzug

I. SS-Sturmbann (1. - 3. Schützen-Sturm, 4. MG-Sturm)

II. SS-Sturmbann (5. - 7. Schützen-Sturm, 8. MG-Sturm)

III. SS-Sturmbann (9. - 11. Schützen-Sturm, 12. MG-Sturm)

1 Minenwerfer-Sturm

1 Kradschützen-Sturm

 

Leibstandarte Adolf Hitler Mai 1940:

Stab SS-Standarte (mot) mit Nachrichtenzug, Musik-Zug, Panzerspäh-Zug, Pionier-Zug und Kradmeldezug

I. Sturmbann (1. - 5. Kompanie)

II. Sturmbann (6. - 10. Kompanie)

III. Sturmbann (11. - 15. Kompanie)

13. (Infanteriegeschütz-) Kompanie

14. (Panzerabwehr-) Kompanie

15. (Kradschützen-) Kompanie

16. (schwere Infanteriegeschütz-) Kompanie

 

Leibstandarte SS Adolf Hitler Juni 1941:

Stab Leibstandarte SS Adolf Hitler

I. Bataillon (1. - 5. Kompanie)

II. Bataillon (6. - 10. Kompanie)

III. Bataillon (11. - 15. Kompanie)

IV. Bataillon (16. - 20. Kompanie)

V. Bataillon (Wachtruppe in Berlin)

Abteilung "Schönberger" mit 1. (Sturmgeschütz-) Batterie und 2. (4,7-cm Pak) Kompanie

schweres Bataillon mit 1. (leichte Infanteriegeschütz-) Kompanie, 2. (schwere Infanteriegeschütz-) Kompanie und 3. (5-cm Pak) Kompanie

SS-Aufklärungs-Abteilung mit 1. und 2 Kradschützen-Kompanie, 3. Panzer-Spähwagen-Kompanie und 4. schweren Kompanie

SS-Artillerie-Regiment mit I. leichten Abteilung (3 Batterien) und II. (schweren) Abteilung (4. und 5. Batterie sFH, 6. und 7. Batterie 8,8-cm und 8. Batterie 10-cm Kanonen)

SS-Flak-Abteilung mit 1. und 2. Batterie 3,7-cm und 3. Batterie 2-cm

SS-Pionier-Bataillon mit 3 Kompanien

SS-Nachrichten-Abteilung

SS-Nachschubtruppen