Reiter-Regiment 32
Aufgestellt im Juni 1944 aus der II. und III. Abteilung des Kavallerie-Regiments Mitte im Raum Pinsk
für die 3. Kavallerie-Brigade. Das Regiment gliederte sich wie folgt:
Stab
Stabsschwadron
I. Abteilung
1. Reiter-Schwadron
2. Reiter-Schwadron
3. Reiter-Schwadron
4. (sMG)-Schwadron
5. (GrW.)-Schwadron
II. Abteilung
6. Reiter-Schwadron
7. Reiter-Schwadron
8. Reiter-Schwadron
9. (sMG)-Schwadron
10. (GrW.)-Schwadron
Während der russischen Großoffensive zur Vernichtung war das Regiment zusammen
mit der 3. Kavallerie-Brigade dem XX. Armeekorps unterstellt und deckte das
Zurückgehen der Infanterie mit hinhaltenden Gefechten. Am 13. Juli wurde Pinsk
von der Wehrmacht geräumt, die 3. Kavallerie-Division wurde Nachhut des XX.
Armeekorps. Das Regiment stand zu diesem Zeitpunkt südlich der Straße und
Eisenbahnlinie Pinsk-Brest. Am 15. Juli mußte die 6. Schwadron einen schweren
russischen Angriff auf Duboja abwehren. Dabei fiel Oberleutnant von Platen. Am
16. Juli bezog das Regiment morgens Stellungen südlich der Rollbahn und hielt
diese den ganzen Tag über. In der Nacht ging das Regiment auf Stellungen bei
Wólka Popinska zurück. Von hier ging es auf Holowcyce und Tatarnowicze zurück.
Am 18. und 19. Juli ging die I. Abteilung über den Kanal Królewski - Bloty -
Kobryn weiter in den Raum um Brest zurück. Die II. Abteilung stand am 18. Juli
noch im Abwehrkampf um Osipowicze. Beide Abteilungen des Regiments wurden am
Abend des 20. Juli auf LKWs verladen und über Brest an das Südufer des Bug
transportiert. Hier hatte das Regiment gegen einen russischen Brückenkopf bei
Janow-Podlaska vorzugehen. Er konnte bereinigt werden, was dem Regiment
anschließend einige Tage Ruhe gab. Am 26. Juli wurde das Regiment wieder
alarmiert und griff Janow-Podolska von Osten aus an. In den letzten Juli-Tagen
stand das Regiment in schweren Abwehrkämpfen um Losice. In der Zeit zwischen dem
4. und 6. August wurde das Regiment aus der Front bei Sokolow herausgelöst und
in den Raum südlich von Wysokie Mazowiecka verlegt. In den folgenden Tagen kam
es auf dem Truppenübungsplatz Zambrow zu den schwersten Kämpfen, welche das
Regiment bisher zu bestehen hatte. Es kam zu Flankenangriffen, Luftschlägen und
Massenangriffen russischer Infanterie, die immer wieder abgeschlagen werden
konnten. Die schweren Kämpfe dauerten bis Monatsende. In den ersten
Septembertagen stand das stark mitgenommene Regiment immer noch im Einsatz vor
dem Narew südsüdostwärts Troszyn. Am 5. und 6. September wurde das Regiment bei
Ostrolenka in die direkt hinter dem Narew verlaufende, gut ausgebaute
"Ostpreußenschutzstellung" zurückgenommen. Am 4. Oktober 1944 wurde das
Regiment auf die Bahn verladen und an den Netta-Abschnitt südwestlich Augustow
verlegt. Es bezog hier Abwehrstellungen vor Augustow Abwehrstellungen. Am 15.
November wurde das Regiment nach schweren Kämpfen aus der Front gezogen und auf
ostpreußisches Gebiet verlegt:
Stab nach Kreuzborn, später Martinshöhe
I. Abteilung nach Millau, Dorschen und Hansbruch
II. Abteilung nach Langenhöh und Skomanten
Das Regiment hatte hier einige Tage Ruhe und frischte hier seine Verluste aus
den vorangegangenen Kämpfen auf. Ende November wurde das Regiment nach Ungarn in
den Raum Plattensee verlegt und südlich von Marcali gegen die vorrückende Rote
Armee eingesetzt. Die Defensivaufgaben dauerten bis Anfang 1945 an. Am 7. Januar
1945 wurde das Regiment aus der Front genommen und nach Norden in den Raum
nordwestlich von Budapest verlegt. Das Regiment löste im Raum Gyermely und bei
Szomow SS-Einheiten ab. Das Regiment trat in der Nacht zum 23. Januar nach einem
Feuerschlag zum Angriff auf die Höhen nordostwärts von Mány an. Bis zum
Hellwerden konnten die Höhen genommen werden. Bis zum Morgen hatte der Russe
jedoch starke Reserven an den Agriffsraum herangeführt und startete schwere
Gegenangriffe. Am 1. Februar 1945 begann der russische Gegenangriff auf den Ort
Mány, der am 3. Februar aufgegeben werden mußte.
Ab Februar 1945 der 3. Kavallerie-Division in Ungarn
unterstellt. Bis Ende Februar zogen sich die
Kämpfe in diesem Raum. Am 1. März 1945 wurde das Regiment durch das
Grenadier-Regiment 287 abgelöst und in einem zweitägigen Marsch nach Füle-Küngös
verlegt. Hier nahm das Regiment am Unternehmen "Frühlingserwachen" teil. Am 6.
März 1945 griff das Regiment auf den Sió-Kanal hin an, wurde an diesem Tag aber
von den Russen abgewiesen. Der Angriff wurde auch am nächsten Tag fortgesetzt
und bis zum 10. März konnte der Sió-Kanal erreicht werden. Am 11. März bildete
das Regiment bei Mezökomárom einen Brückenkopf über den Kanal. Es gelang, bis
zum 12. März einen Brückenkopf zu bilden und zu sichern. Am 12. März begannen
die russischen Gegenagriffe auf den Brückenkopf, der vom Regiment gehalten
werden konnte. Auch während der Abwehrkämpfe in den folgenden Tagen behielt das
Regiment die Oberhand. Am 14. März trat das Regiment zur Erweiterung des
Brückenkopfes nach Südosten an, blieb aber stecken. Am 17. März hatte sich das
Regiment schwerer Gegenangriffe zu erwehren, einen Tag später wurde es aus dem
Brückenkopf herausgezogen. Es marschierte über Leshegy in den Raum um
Balatonvilágos-fürdötelep hart südlich Balatonaliga verlegt. Das Regiment wurde
gegen die vorrückende Rote Armee in hinhaltenden Kämpfen eingesetzt und zog sich
bis zur Nordseite des Plattensees. Von hier aus ging es weiter bis in die
Steiermark. Über Radkersburg marschierte das Regiment in das Sulzbachtal, um
hier im Gebiet südlich der Raab eine neue Verteidigungsstellung zu beziehen. Am
7. April 1945 erhielt das Regiment den Befehl, den Stradener Kogel zu erobern,
der bis zum Abend genommen werden konnte. Am 8. April griff das Regiment St.
Anna an, wurde aber abgewiesen. Die Kämpfe in diesem Raum dauerten noch mehrere
Tage, bis das Regiment am 18. April aus der Front gezogen wurde und in eine
Ruhestellung verlegt wurde. Am 30. April erhielt das Regiment wieder einen
Einsatzbefehl und verlegte bis zum 2. Mai auf die Höhen des Sulzbachtals, wo es
vorerst jedoch zu keinen Kampfhandlungen kam. Es kam nur zu
Spähtruppunternehmungen. Am 7. Mai begann das Absetzen über Graz über die
Mur-Brücke bei Wildon, bis am 10. Mai Judenburg erreicht wurde. Immer weiter
ging das Regiment nach Westen, auch nach der Kapitulation versuchte man noch,
aus den russischen Besatzungsgebieten herauszukommen. Am 11. Mai erreichte das
Regiment Tamsberg, wo die Engländer standen. Die Regimenter kamen bis nach
Ludwigsburg und Öhringen und gingen hier in Gefangenschaft.
Kommandeure:
Juni 1944 Major Wilcke