Polizei-Regiment 28 "Todt"
SS-Polizei-Regiment 28 "Todt"
Das SS-Polizei-Regiment 28 "Todt" wurde im November 1942 zur Sicherung
der in den besetzten Gebieten eingesetzten Einheiten der Organisation Todt
aufgestellt. Hierzu wurden dem neu aufgestellten Stab die Polizei-Bataillone 33,
62 und 69 unterstellt:
Auszug aus dem Schnellbrief-Erlass des Chefs der Ordnungspolizei vom 10. Okt.
1942 - Kdo. I O (3) 1 Nr. 278/42:
"[.....]
I. Aufstellung des Pol.-Regts. "Todt".
1. Aus dem III./Pol. 4 (ehem. Res.Pol.Batl. 62) und dem III./Pol. 17 (ehem.
Res.Pol.-Batl. 69) ist mit dem 1.11.1942 ein Pol.-Regt. mit 3 Batl. zu je 3
Komp. zu bilden.
2. Der Führer hat genehmigt, daß dem Regiment zu Ehren des verstorbenen
Reichsministers Dr. Todt und in Anerkennung der von den ehemaligen Res.Pol.Batl.
62 und 69 im Einsatz mit der Organisation Todt gezeigten Leistungen die
Bezeichnung Polizei-Regiment "Todt" verliehen wird und daß die Angehörigen des
Regiments als sichtbares Zeichen der Verbundenheit der Ordnungspolizei mit der
Organisation Todt einen Ärmelstreifen mit der Aufschrift "Polizei-Regiment "Todt",
tragen.
3. Der Regts.-Stab ist aus dem bisherigen Führungsstab des Verbindungsoffiziers
zur OT. [...] zu bilden. Ein Offizier beim Stabe wird nicht zugewiesen. Die
Sachgebiete I und II sind durch den Regts.-Adjutanten wahrzunehmen.
4. Der Führungsstab des Verbindungsoffiziers zur OT. wird mit dem Zeitpunkt der
Aufstellung des Regts..-Stabes aufgelöst. Seine bisherigen Aufgaben gehen auf
den Regts.-Stab Pol.-Regt. "Todt" über.
5. Mit der Führung des Pol.-Regts. "Todt" wird Major d.Sch. Kösterbeck,
Polizeiverwaltung Duisburg, zur Zeit abgeordnet als Verbindungsoffizier zur OT.,
beauftragt.
6. Als Heimatstandort für Pol.-Regt. "Todt" und die gem. Ziffer 1 zu bildenden
Batl. wird die PV. Essen bestimmt. Dienstort des Regts.-Stabes ist Berlin.
7. Wegen der Zuweisung des Batl.-Kommandeurs und Batl.-Stabes für das III./Pol.
"Todt" ergeht Sondererlass.
II. ... [Bestimmungen über die Auflösung des bisherigen Pol.-Regts. 28] ...
3. Nach Bildung des Pol.-Regt. "Todt" (1.11.42) hat der Führungsstab des
Verbindungsoffiziers zur OT., unter Abschluß der Kassenkladden usw. beschleunigt
abzuwickeln.
Erfahrungsberichte sind nicht vorzulegen.
Das neu gebildete III./Pol. "Todt" wird mit dem 1.11.1942 als kassenführende
Stelle bestimmt. Während ihres Verbleibens in Dieppe wird die Komp. dieses Batls.
vom I./Pol. 22 "Todt" mitbetreut.
Der Regimentsstab ist wirtschaftlich von der PV. Berlin [...] zu versorgen.
[...]
Die Bataillone wurden im Anschluss getrennt vom Regimentsverband eingesetzt. Das
I. Bataillon lag in Brest in Frankreich, das II. Bataillon in Riga in Lettland
und das III. Bataillon in Poltawa in der Ukraine. Am 24.Februar 1943 wurden die
Polizeiregimenter in SS-Polizeiregimenter umbenannt. Das Polizei-Regiment 28
erhielt folglich die Bezeichnung SS-Polizei-Regiment 28 "Todt". Diese
Entscheidung des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei wurde mit der
„Anerkennung ihres besonders tapferen und erfolgreichen Einsatzes…“ begründet.
Im März 1943 wurde das Regiment in Arnheim in den Niederlanden zusammen gezogen
und im August 1943 nach Marseille in Südfrankreich verlegt. Mitte Dezember 1943
verlegte das Regiment dann in den Raum Vichy und Dijon-Lyon. Mitte Februar 1944
marschierte das Regiment dann in die Oberkrain in den Raum Krainj - Kamnik. Hier
nahm es im April 1944 an einem Partisaneneinsatz östlich von Kamnik teil. Im
August 1944 folgte ein Einsatz des Regiments zusammen mit dem Lehr-Regiment
"Brandenburg" im Raum Laibach. Von Oktober bis Dezember 1944 folgten Einsätze im
Raum der Bahnlinie Kamnik - Kamniska Bistrica. Im Frühjahr 1945 marschierte das
Regiment dann zurück in Richtung Österreich.
Fernschreiben des Kommandierenden Generals des rückwärtigen Heeresgebietes E an
die HGr. E, Tgb.Nr. 1808/45 geh.v.26.4.1945:
An HGr. E
Betr.: Standortangabe wichtigster Truppenteile
Eingesetzt in der Linie Göttenitz – Gottschee bis zur Gurk (Topla Reber):
Gesamtes SS-Polizei-Regiment 17, SS-Polizei-Regiment “Todt” 28 mit I. u. III.
Schließlich wurde es der Kampfgruppe "von Seeler" unterstellt und marschierte
dann über den Loibl-Paß und die Drau bis nach Ferlach, wo es bei Kriegsende in
britische Gefangenschaft geriet.
Literatur und Quellen:
Zur Geschichte der Ordnungspolizei 1936 - 1945 Teil II: Die Stäbe und
Truppeneinheiten der Ordnungspolizei, Georg Tessin
Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939 - 1945. Ein Überblick anhand
der Feldpostübersicht, bearbeitet von Georg Tessin und Norbert Kannapin,
Biblio-Verlag, Osnabrück 2000
Rolf Michaelis „Der Einsatz der Ordnungspolizei 1939-1945“, Michaelis-Verlag,
Berlin 2008
http://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php/Thread/3755-SS-Polizeiregiment-28/?pageNo=3