Polizei-Bataillon 83

 

Das Reserve-Polizei-Bataillon 83 wurde etwa im September 1939 in Oberschlesien aufgestellt, Heimatstandort war Gleiwitz. [1]

Es bestand aus einem Bataillons-Stab und insgesamt vier Kompanien. Während die 1. und 2. Kompanie aus Gleiwitz stammte, so kam die 3. und 4. Kompanie aus Oppeln. [2]

Über dieses Bataillon der deutschen Ordnungspolizei (OrPo) liegen bis zum heutigen Zeitpunkt ebenfalls nur bruchstückhafte Informationen vor. [3]

Noch 1939 soll es für ungefähr zwei Monate „in Ostoberschlesien zum Ausräumen von Bunkern, insbesondere zur Bergung von Munition“ Verwendung gefunden haben. [4]

In einem Dokument wurde am 27. April 1940 der Kommandeur des Polizeibataillons 83 in Kattowitz benannt. [5]

Das „Polizeibataillon Seim“ (also demnach Pol.Btl. 83) war am 27. März 1941 an der Umsiedlung von 5.500 Juden von Auschwitz in den Raum Sosnowitz/Bedzin beteiligt. [6]

1941 befand sich das Polizeibataillon 83 möglicherweise in Beuthen. [7]

Die 3. Kompanie des Reserve-Polizei-Bataillon 83 kam im Oktober 1941 zum Polizei-Bataillon 310 nach Lemberg, während der Rest des Bataillons noch beim Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) Breslau eingesetzt war. [8]

1942 bewachte das Bataillon offenbar Transportzüge mit slowakischen Juden, welche in den Distrikt Lublin fuhren. [9]

Im Juli 1942 bildete das Polizeibataillon 83 in Lemberg das I. Bataillon im Polizei-Regiment 24. [10] 

 

Führungspersonal:

Bataillonskommandeur:

Major der Schutzpolizei SEIM


Sonstige Angehörige des Offizierskorps:

Hauptmann der Schutzpolizei GUSTKE, Chef der 1. Kompanie
Oberleutnant der Schutzpolizei SCHWIANTAK, unbekannte Dienststellung
Oberleutnant der Schutzpolizei GALLER, unbekannte Dienststellung
Leutnant der Schutzpolizei ZASTROW, Kraftfahr-Offizier [11]

 

 

Anmerkungen:

[1] siehe Rolf Michaelis „Der Einsatz der Ordnungspolizei 1939-1945“, Michaelis-Verlag, Berlin 2008, S.142 und Arbeitsthread zur Bataillonsgeschichte unter http://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php/Thread/34520-83-RES-POL-BATL/
[2] Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Polizeischule Fürstenfeldbruck, Sign. 29, Recherche Marcus Schreiner-Bozic
[3] Stand Juni 2015
[4] Wolfgang Curilla „Der Judenmord in Polen und die deutsche Ordnungspolizei 1939-1945“, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2011, S.142
[5] Mitteilung Uwe Kleinert, Privatarchiv Roland Pfeiffer
[6] siehe Führungspersonal/Bataillonskommandeure (Maj. d.SchP. SEIM) u. Curilla, S.142 oben
[7] vgl. Michaelis, S.40 u. Curilla, S.142
[8] siehe dazu Stefan Klemp „Nicht ermittelt“, 2. erweiterte und überarbeitete Auflage, Klartext Verlag, Essen 2011, S.269 und Georg Tessin / Norbert Kannapin „Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939-1945“, Biblio Verlag, Osnabrück 2000, S.632
[9] Curilla, S.142
[10] Tessin/Kannapin, Kriegseinsatz, S.632
[11] sämtlich Recherche Roland Pfeiffer u. Dieter F.