Heeres-Pionier-Bataillon 505 (motorisiert)

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab 00424
1. Kompanie 12166
2. Kompanie 27879
3. Kompanie 09619
Kolonne 13270
1. Brückenkolonne B 15354
2. Brückenkolonne B 16612

Das Bataillon wurde am 17. August 1939 in Königsberg, Wehrkreis I, aufgestellt. Es wurde durch das Pionier-Bataillon 41 mit 3 Kompanien aufgestellt. Das Bataillon wurde zunächst als Übungseinheit aufgestellt. Ab dem 26. August 1939 wurde das Bataillon offiziell eine Feldeinheit. Das Bataillon wurde als Heerestruppe aufgestellt. Es wurde 1939 beim Polenfeldzug von Ostpreußen aus vorgehend eingesetzt. Es wurde auch 1940 beim Frankreichfeldzug eingesetzt und nahm am Rußlandfeldzug teil. 1942 war das Bataillon vor Leningrad bei der 18. Armee eingesetzt. Zeitweise unterstand es dann auch an gleicher Stelle der 11. Armee. 1945 unterstand das Bataillon der 3. Panzerarmee in Ostpreußen und war im Februar / März im Raum Diewens im Einsatz.

Die Ersatzgestellung kam vom Pionier-Ersatz-Bataillon 1 in Königsberg, Wehrkreis I. 

Kommandeure:

Hauptmann Zielke 1945

 

Gefechtsbericht der Kampfgruppe Telger*

über die Abwehr des Feindangriffes am 8.3.1945

(Kommandeur Heeres-Pionier-Bataillon 505 vom 30.3.1945)

 

Am Morgen des 8.3.45 werden von dem, beim Kampfgruppengef.Std. errichteten B-Stand Bewegungen auf der Feindseite gemeldet, die über das bis dahin übliche Maß hinaus gehen. Ferner beginnen die Sowjets bereits in den Morgenstunden mit einem vereinzelten Schießen der verschiedensten Kaliber auf die Stellungen im gesamten Abschnitt sowie auf Laukniken, den Kampfgr.Gef.Std. und auf den Kalkberg. Dieses Schießen muss eindeutig als Einschießen gewertet werden. Der Kdr. beobachtet selbst mehrere Stunden hindurch die Feindbewegungen. Auch Bewegungen von Panzern sind zu erkennen. Bis 15,00 Uhr ergibt sich, nach einem Vergleichen der eigenen Beobachtungen mit denen der schweren Waffen, folgendes Bild:

Im Raume Paggehnen, vor allen Dingen bei den Insthäusern, sind bolschewistische Kräfte in mindestens Rgts.-Stärke versammelt, die teilweise auf Lkw nach dort gebracht wurden. Von den Insthäusern sind die Bolschewisten in kleinen Gruppen in die Schlucht ostwärts Diewens mit etwa 80 Mann und in den Keilwald mit etwa 30 Mann eingesickert. 4 s.Pak sind 500 nordwestl. Jaugehnen in Stellung gefahren. Ferner stehen 4 Pak am Butzkenberg, 2 Pak an den Insthäusern, 3 Pak oder Inf.Geschütze 200 m nördlich vom Butzkenberg, etwa 4 Gr.W. in der Schlucht ostw. Diewens und mehrere Werfer südlich des Pilzwaldes. Eine 12,5 cm Batterie steht bei Kringitten, eine weitere Batterie oder schwere Werfer südl. davon in der Schlucht bei Schwedenschanze. Eine schwere Batterie 17,2 cm ist in Gegend Eschenberg in Stellung gebracht. 4 T-34 sind an der Nordostecke des Waldes ostwärts Pobethen erkannt, 5 Panzer nicht erkannten Typs sind aus Richtung Grünhoff kommend in dem Gelände zwischen Sorthen und Paggehnen aufgefahren. 5 weitere Panzer befinden sich bei Gut Kringitten und 2 T-34 stehen am nördlichsten Gehöft von Barthenen. Gegen 15,00 Uhr fahren noch 3 mit Mannschaften besetzte Lkw nach Diewens hinein, ferner 1 Lkw mit einem nicht erkannten Aufbau, wahrscheinlich ein Salvengeschütz. Dieser Aufmarsch lässt auf einen unmittelbar bevorstehenden Angriff, vor allen Dingen gegen den rechten Stellungsabschnitt schließen.

 

Die gesamte Kampfgruppe ist bereits in voller Alarmbereitschaft, als um 16,00 Uhr schlagartig schwertes Feuer aller Kaliber einsetzt, an dem sich auch ein Salvengeschütz beteiligt. Das Feuer richtet sich gegen die bereits beim Einschießen beschossenen Ziele. Nach halbstündiger Feuervorbereitung treten die Sowjets aus der Schlucht nördlich Diewens und aus Gut Diewens heraus in Btl.-Stärke zum Angriff an. Bereits in der Schlucht werden sie durch das Sperrfeuer der Gr.W. und le.I.G. gefasst und erleiden die ersten Verluste. Beim Versuch, den Westhang der Schlucht zu stürmen, bleiben sie in dem nun einsetzenden starken, teilweise flankierendem Feuer der M.G. liegen. Immer neue Wellen treten zum Angriff an, aber es gelingt den Sowjets nicht, an unsere Stellungen heran zu kommen. Die Pioniere schießen mit Gewehrgranaten und Panzerfäusten, teilweise stehend in die Haufen der Sowjets hinein, von denen viele tödlich getroffen im Schnee liegen bleiben. Auf nächste Entfernung beginnt ein Handgranatenduell, in dem die Pioniere aber ihre Stellungen weiter behaupten. 200 m nördlich Diewens gelingt es den Sowjets schließlich, in ein kleines Waldstück am Westrand der Schlucht in die eigenen Stellungen einzubrechen, nachdem die Gruppe dort durch das schwere Feuer restlos zerschlagen ist. Sofort wird dieser Einbruch abgeriegelt udn den Sowjets wird jeder kleine Bodengewinn in zähem Kampf verwehrt. Daraufhin stellen die Bolschewisten ihren Angriff ein. Mit dem Feuer der Gr.W. und I.G. wird die Einbruchstelle auch nach rückwärts abgeriegelt. Inzwischen trifft bei der Kampfgruppe die Meldung vom linken Abschnitt ein, daß sich die Bolschewisten vor der Gabelschlucht in Kp.-Stärke bereitgestellt haben und Bretter und Bohlen bei sich führen, wahrscheinlich um einen Übergang für Panzer über den durch die Schlucht führenden Bach zu schaffen. Über das Rgt. wird ein Abt. Feuerschlag auf diese erneute Bereitstellung ausgelöst, der mitten in die Bolschewisten hineinschlägt, die sich daraufhin fluchtartig in Richtung Barthenen zurückziehen und dabei von dem M.G. an der Gabelschlucht gefasst werden. Mit anbrechender Dunkelheit tritt die in der Riegelstellung befindliche Reserve sofort zum Gegenstoß gegen den eingebrochenen Feind nördlich Diewens an. Die Riegelstellung wird durch den Radfahrzug Gr.Rgt. 931 besetzt. Von beiden Seiten angreifend gelingt es in kurzem, verbissenem Nahkampf das Waldstück von den Bolschewisten zu säubern. 2 M.G. werden dabei erbeutet. Gegen 20,00 Uhr kann der Kdr. dem Rgt. melden, daß die H.K.L. wieder in vollem Umfange in eigenem Besitz und der großangelegte bolschewistische Angriff abgeschlagen ist. 62 tote Sowjets wurden nach diesem Abwehrkampf vor der eigenen Stellung gezählt.

 

Zusammenfassung:

In schwerem und erbittertem Abwehrkampf, bei dem die Pioniere ihren ausgezeichneten Kampfgeist erneut unter Beweis stellen konnten, hat die Kampfgruppe den von den Sowjets geplanten Durchbruch auf Laukniken bereits in seinen Anfängen zerschlagen und den Bolschewisten hohe blutige Verluste zugefügt. Dabei haben die wenigen vorhandenen schweren Inf.Waffen und die Artillerie die Pioniere in hervorragender Weise in ihrem Abwehrkampf unterstützt.

Verluste der Kampfgruppe am 8.3.45:

gefallen: - Offz., 1 Uffz., 2 Mannsch.

verw.: 2 Offz., 3 Uffz., 14 Mannsch.

verm.: - Offz., - Uffz., 2 Mannsch.

 

* Die Kampfgruppe bestand mit Masse aus PiBtl 505 und PiBtl 743