Pionier-Bataillon 195
Feldpostnummern:
Einheit | Feldpostnummer | Nummer ab 1944 |
Stab | 18746 | 31310 ab Okt/44 |
1. Kompanie | 19471 gestr. Okt/44 | 33260 ab Okt/44 |
2. Kompanie | 20016 gestr. Okt/44 | 18746 ab Okt/44 |
3. Kompanie | 21032 gestr. Okt/44 | 28564 ab Okt/44 |
4. Kompanie | - | ab Okt/44 30235 bis Apr/45 |
Kolonne | 22737 gestr. Jan/44 | - |
Brückenkolonne T | 21787 | - |
Das Bataillon wurde am 21. September 1939 auf den Truppenübungsplätzen
Wildflecken und Hammelburg durch den Wehrkreis IX aufgestellt. Die 1. und die 2.
Kompanie kamen vom Wehrkreis VI. Das
Bataillon wurde der 95. Infanterie-Division
unterstellt. Im August 1940 wurde das Bataillon beurlaubt und im Februar 1941
wieder aufgerufen.
Ende Juli 1943 war das Bataillon bei den Kämpfen um Kolodjaszy eingesetzt. Der
Ort war an diesem Tage verloren gegangen. Am 25. Juli griff das Bataillon um
1.30 den Ort Kolodjaszy mit der 1. und 3. Kompanie an. Es gelang der 3.
Kompanie, bis in die Mitte des Ortes vorzudringen. Die 1. Kompanie blieb vor dem
Ort liegen. Gegen 2.55 Uhr mußte der Angriff abgebrochen und die Kompanien
zurückgenommen werden. Im Anschluß wurden dem Bataillon unterstellt: zwei 7,5-cm
Pak der schnellen Abteilung 195, ein VB der Artillerie, 6 Sturmgeschütze, ein
Radfahr-Zug des GR 279 sowie ein Pionierzug des GR 280. Um 4.35 griff der Russe
seinerseits aus dem Dorf an, konnte jedoch vor einer Höhe abgewiesen werden. Um
5.45 griff das Pionier-Bataillon mit den unterstellten Einheiten erneut das Dorf
Kolodjaszy an. Die 3. Kompanie gelangt bis in den Nordteil des Dorfes, die 1.
Kompanie bis zur Dorfmitte. Bis 13.15 konnte das sich im Dorf befindliche
russische Regiment aus dem Dorf geworfen werden, ebenso von den umliegenden
Höhen.
Um 19.30 griff der Russe die Flanke des Bataillons an, wurde jedoch mit Hilfe
der Sturmgeschütze und einem Stoß in die Flanke selbst aufgerieben. Der Angriff
wurde durch das Bataillon abgeschlagen. Um 20.30 Uhr wurden dem Bataillon zudem
noch acht Panzer zugeteilt, welche die Sicherung von Kolodjaszy übernahmen. An
diesem Tag hatte das Bataillon 9 Gefallene und 53 Verwundete sowie einen
Vermißten, die unterstellten Einheiten 17 Gefallene und 55 Verwundete. Das
Bataillon hatte 118 Gefangene eingebracht und eine größere Menge an Waffen
erbeutet.
Am 26. Juli 1943 griff der Russe um 4.15 Uhr mit zwei Bataillonen die Höhe 204,7
am Dorfrand an, wurde jedoch abgewiesen. Daraufhin setzte russisches
Artillerie-Störungsfeuer ein, das den ganzen Vormittag anhielt. Um 11.45 Uhr
wiederholte sich der russische Angriff vom morgen, auch dieses mal wurde er
abgewiesen. Um 19.30 Uhr griff der Russe mit Panzerunterstützung die Höhen 202,5
und 204,7 an. Mit Hilfe der zugeteilten Panzer und Sturmgeschütze konnten beide
Angriffe abgewiesen werden. Anschließend wieder starkes russisches
Artilleriefeuer. An diesem Tag hatte das Bataillon 2 Gefallene und 11
Verwundete, 6 Gefangene konnten gemacht werden.
Am 27. Juli 1943 griff der Russe erneut Kolodjaszy an. Es gelang ihm, die
eingesetzten Kompanien aus den Stellungen zu werfen und mit Panzern in den Ort
einzudringen. Im Gegenstoß gelang es dem Bataillon, zusammen mit den
unterstellten Sturmgeschützen die Russen wieder aus dem Dorf zu werfen und die
alten Stellungen zu beziehen. Erneut schoss die russische Artillerie im Anschluß
Störungsfeuer und Feuerüberfälle. Bis zum Abend blieb es dann aber, bis auf das
Artilleriefeuer, ruhig. Das Bataillon hatte an diesem Tag 1 gefallenen und 34
Verwundete, die unterstellten Einheiten 7 Verwundete. 30 Gefangene konnten
gemacht werden.
Am 28. Juli versuchte der russe erneut, mit Panzern anzugreifen. Mit Hilfe der
Sturmgeschütze wurde der Angriff und ein später noch folgender abgewehrt. Das
Bataillon hatte an diesem Tag 13 Verwundete, die unterstellten Einheiten 1 Toten
und 3 Verwundete. Der 29. Juli blieb ruhig, es traten die ersten russischen
Überläufer auf. Durch Artilleriefeuer hatte das Bataillon 4 Verwundete, die
unterstellten Einheiten 2 Tote und 6 Verwundete.
Am 30. Juli erfolgten keine weiteren russischen Angriffe mehr. Der Tag verlief
ruhig. Am 1. August 1943 griff der Russe nochmals massiv mit Panzerunterstützung
das Dorf und die Höhen an. Es gelang den russischen Panzern, in das Dorf
einzubrechen, die russische Infanterie blieb aber vor den eigenen Stellungen
liegen. Bis zum Mittag konnten alle feindlichen Panzer im Dorf abgeschossen
werden, die Lage war wieder hergestellt. Das Bataillon hatte 4 Tote, 25
Verwundete und 1 Vermißten zu beklagen, die unterstellten Einheiten 4
Verwundete. Auch am 2. August kam es wieder zu Angriffen auf die Stellungen des
Bataillons, welches am Abend durch das I. / Grenadier-Regiment 280 abgelöst
wurde. Es hatte an diesem tag noch 2 Gefallene und 9 Verwundete, die
unterstellten Verbände 1 Gefallenen und 2 Verwundete. Am 3. August erreichte das
Bataillon seinen alten Unterkunftsort im Wald bei Steblo.
Am 21. Juli 1944 wurde das Bataillon aufgelöst.
Die Wiederaufstellung erfolgte bereits am gleichen Tage. Der Stab kam vom Pionier-Bataillon 229 der 229. Infanterie-Division, die 1. Kompanie kam vom Pionier-Bataillon 256 der 256. Infanterie-Division, die 2. Kompanie kam vom alten Pionier-Bataillon 195 und die 3. und 4. Kompanie kamen ebenfalls vom Pionier-Bataillon 229 der 197. Infanterie-Division. Diesmal wurde das neue Bataillon der Korps-Abteilung H unterstellt. Manchmal wurde das Bataillon auch als Pionier-Bataillon H bezeichnet.
Die Ersatzgestellung kam zuerst vom Pionier-Ersatz-Bataillon 9 in Aschaffenburg. Am 4. Dezember 1939 übernahm das Pionier-Ersatz-Bataillon 253 die Aufgabe. Später kam der Ersatz vom Pionier-Ersatz-Bataillon 16, ebenfalls im Wehrkreis VI.
Kommandeure:
September 1939 Major Oelze