SS-Panzergrenadier-Regiment 3 "Deutschland"
Aufgestellt am 22. Oktober 1942 durch die Umbenennung des SS-Panzer-Grenadier-Regiments Deutschland bei der 2. SS-Panzer-Division. Das Regiment lag zu diesem Zeitpunkt im Raum Rennes und stellte im Dezember die Ostverwendungsfähigkeit her. In der Zeit vom 15. bis 25. Januar wurde das Regiment mit der Bahn nach Kiew verlegt und marschierte dann im mot.-Marsch in den Bereitstellungsraum bei Charkow. Am 28. Januar 1943 befand sich das gesamte Regiment im neuen Bereitstellungsraum, der Regimentsgefechtsstand befand sich in Ljubotin. Am 30. Januar erfolgte der Verlegungsmarsch in Richtung Woltschansk zwischen Oskol und Donez. Der Sicherungsraum des Regiments sollte 60 km Frontbreite betragen. Bei etwa 50 cm Schneehöhe und Verwehungen, ungeräumten Straßen und etwa 20 Grad Frost. Ab dem 2. Februar drückten die Russen gegen die Stellungen des Regiments. In schweren Kämpfen konnte das Regiment die HKL halten, bis am 8. Februar das Absetzen hinter den Donez begann. Das Regiment wurde am 9. Februar an den ostwärtigen Stadtrand von Charkow verlegt. Die Stadt wurde am 15. Februar geräumt und das Regiment zog bis nach Krassnograd. Aus diesem Raum trat das Regiment am 19. Februar zum Angriff nach Süden an und erreichte am 22. Februar Ssinelnikowo kurz vor Djnepopetrowsk. Am 24. Februar wurde Pawlograd erobert, am 28. Februar Ostradawa. Am 11. März 1943 stand das Regiment wieder am Westrand von Charkow.
Gefechtsbericht der 16. Kompanie vom 11. und 12. März 1943 (Seite 192)
Charkow konnte am 11. und 12. März im Handstreich genommen
werden. Anschließend erhielt das Regiment den Befehl, ostwärts entlang der
Bahnlinie Rogan nach Süden und Westen und Richtung Charkow zu sichern, um alle
Ausbruchsversuche der Sowjets zu verhindern. Am 16. März erging an das Regiment
der Befehl zum Angriff nach Norden und am 18. März stand das III. Bataillon am
Donez in Bjelgorod. Es folgten noch einzelne Einsätze zur Erweiterung der
Brückenköpfe von Michailowka und Stary-Gorod. Hierbei wurde der
Regimentskommandeur, SS-Obersturmbannführer Harmel, verwundet. Die Führung des
Regiments übernahm am 20. März SS-Sturmbannführer Erath. Am 8. April 1943 fand
im Unterkunftsraum in Pressetschnaja der abschließende Regimentsappell statt. Es
folgten harte Ausbildungswochen hinter der Front im Großraum Dergatschi, die
Kompanien wurden wieder auf Sollstärke gebracht.
Am 5. Juli 1943 begann die Schlacht um Kursk, das Unternehmen "Zitadelle". Das
Regiment war am rechten Flügel des II. SS-Panzerkorps eingesetzt. Auftrag des
Regiments was es, Gefechtsvorposten-Stellungen um Jachantoff zu nehmen und den
russischen Panzergraben bei Beressoff zu überwinden. Anschließend sollte
Beressoff genommen werden. Am 5. Juli gelang es bereits um 5.50 Uhr, den Ort
Neressoff zu erreichen Bis zum 17. Juli 1943 kämpfte das Regiment als
Flankensicherung der Armee operierend, entlang der Bahnlinie Bjelgorod-Kursk. Am
17. Juli 1943 wurde das Unternehmen Zitadelle abgebrochen. Das Regiment wurde
verladen und per Eisenbahn an den Mius verlegt und gegen den hier gebildeten
russischen Brückenkopf eingesetzt. Bei der Ortschaft Stepanowka gab es äußerst
harte Nahkämpfe. Bis zum 2. August dauerten diese Kämpfe, die dem Regiment
schwere Verluste beibrachten. Am 4. August wurde das Regiment dann in den Raum
Charkow in Marsch gesetzt Das Regiment wurde hier bei den Auffangkämpfen
nordwestlich Charkow vom 5. bis 20. August 1943 an der russischen
Durchbruchstelle bei Bogoduchow eingesetzt. Die anrollenden Teile des Regiments
wurden stoßweise, wie sie gerade ankamen, in der Front eingesetzt. Am 22. August
1943 bezog das Regiment Stellungen im Raum Peretsetschnaja. Es gelang dem
Regiment am 22. und 23. August mehrere Panzerangriffe abwehren. Am 24. August
setzte sich das Regiment nach Westen ab und hatte dabei feindliche Angriffe
abzuwehren. Am 25. August griffen im Abschnitt des Regiments um 10.00 Uhr starke
russische Infanterie aus Peretschnaja heraus an, durchbrach die eigene HKL vor
Kaserowka und Wäldchen nördlich davon. Im Gegenstoß konnte der Einbruch
bereinigt werden. Gegen 15.00 Uhr griff der Russe erneut an und durchbrach
abermals die HKL. Die 16. (Pi.) Kp. konnte den Einbruch bereinigen. Bis zum 30.
August dauerten die schweren Kämpfe im Raum Korotitsch - Peresetschnaja an.
Anschließend setzte sich das Regiment in die Dnjepr-Stellung ab. Im November und
Dezember 1943 hielten die schweren Abwehr- und Absetzkämpfe an. Am 17. Dezember
1943 wurden die Restteile des Regiments in die Panzerkampfgruppe "Das Reich"
eingegliedert. Die Panzerkampfgruppe unterstand dem XXXXII. Armeekorps und lag
in Stellungen im Raum südostwärts Radomyschl-Guta Sabeloz. Sie erlebte die
Abwehrschlacht im Raum Kiew - Shitomir bis zum 23. Dezember 1943 und die zweite
Abwehrschlacht bei Shitomir und Beritschew bis zum 19. Januar 1944. Es folgten
weitere Abwehrkämpfe, so im März 1944 im Raum Winniza - Jambol - Tschernowitz,
dann beim Ausbruch der 1. Panzerarmee aus dem Kessel von Kamenez-Podolsk bis zum
6. April 1944. Im April 1944 bestand die gesamte Kampfgruppe aus nur noch 1.000
Mann!! Am 14. April 1944 wurden die Reste der 2. SS-Panzer-Division endlich aus der
Front genommen und nach Frankreich verlegt. Am 20. April 1944 wurde die
Kampfgruppe in einen einzigen Transportzug verladen und über Breslau, Erfurt und
Saarburg wurde sie nach Toulouse verlegt. Bis zum 2. Mai wurde die Kampfgruppe
aufgelöst, die Männer kehrten als Stamm zu ihren Stammtruppenteilen zurück.
Bis in den Sommer hinein wurde das Regiment im Raum Toulouse - Bordeaux neu
aufgestellt. Am 7. Juni 1944 erhielt das I. Bataillon den Befehl, an die
Invasionsfront zu verlegen. Das Bataillon wurde dem Regiment "Der Führer"
unterstellt und im Raum Noyers westlich von Caen eingesetzt. Dabei erlitt es
Verluste bis zu 60% der Kompanie-Stärken. Am 30. Juni 1944 verlegte der Rest des
Regiments an die Invasionsfront. Das III. Bataillon wurde im Raum La
Haye-du-Puits
sofort nach seinem Eintreffen zum Gegenstoß angesetzt. Der Rest des Regiments
kam bei St. Lô bei der Panzer-Lehr-Division zum Einsatz. Am 28. Juli 1944 gelang
den Amerikanern der entscheidende Durchbruch durch die deutsche Front bei St. Lo.
Das Regiment wurde schwer getroffen Bei St. Denis-le-Gast konnte das Regiment
nach Westen entkommen und so der drohenden Einkesselung entgehen. Am 29. Juli
1944 traf im Raum Percy endlich auch wieder das II. Bataillon ein. Am 7. August
1944 begann das Unternehmen "Lüttich", der letzte Versuch, die Amerikaner wieder
ins Meer zu werfen. Das Regiment hatte die Aufgabe, den Ort Mortain zu nehmen
und weiter nach Westen vorzustoßen. Es gelang dem Regiment, Mortain zu nehmen
und weiter auf Avranches vorzustoßen. Doch nach 12 km war auch hier Schluß. Der
Angriff der anderen Divisionen war nicht zum Tragen gekommen und liegengeblieben.
Am 9.August 1944 baute das Regiment eine neue HKL um Mortain auf, die am
nächsten Tag wieder aufgegeben wurde. Das Regiment zog sich nach Westen zurück
und erlebte schwere Abwehrkämpfe an der Seine, bei Elbeuf und Rouen. Das
Regiment zog sich über die Seine zurück und erreichte den Raum südlich Bauvais.
Am Nachmittag des 29. August 1944 ist der Ort von Süden her durch feindliche
Panzer bedroht. Abends marschierte das Regiment über Breteuil - Montidier - Rove
und Nesle. Am 30. August wurde der Raum nördlich von Ham erreicht. Am 31. August
ging der Marsch nach Chimay, wo das Regiment zunächst verblieb.
Regimentsgefechtsstand war in Couvan. Am 1. September erhielt das Regiment den
Befehl, über die Maas zurück in den Raum südlich Huy zur Neugliederung und
Aufnahme von Ersatz zu verlegen. Das Regiment erreichte den zugewiesenen Raum im
Nachtmarsch und hier aufgefrischt. Am 6. September 1944 wurde das Regiment
alarmiert und nach Ohey verlegt, wo der Ort zur Rundumverteidigung eingerichtet
wurde. Am 9. September rückte das Regiment nach Osten ab und erreichte über
Landrecy - Werbemont den Raum Trois-Pont südlich von Stavelot und sicherte die
Straßen aus Stavelot nach Westen. In den folgenden Tagen wurden die
Absetzbewegungen befehlsgemäß fortgesetzt und mit der Besetzung des Westwalls
begonnen: rechte Grenze: südlich der Straße Stadtkyll - Hallschlag - Manderfeld;
linke Grenze: Schwarzer Mann. Mitte September beginnen hier die Abwehrkämpfe, es
kam zu vermehrter Spähtrupptätigkeit. I. und III./SS-Panzergrenadier-Regiment
"Der Führer" wurden am 16. Oktober aus den Westwallstellungen herausgezogen, der
Stab sowie das II. Bataillon erst am 20. Oktober 1944, und in den Raum Warstein im
Sauerland verlegt, wo das Regiment aufgefrischt wurde. Im Anschluß nach der
kurzen Auffrischung wurde das Regiment in die Eifel verlegt. Am 24. / 25.
Dezember nahm das Regiment an einem Nachtangriff teil. Es stieß auf Grandmènil
vor, das III. Bataillon riegelte in Manhay nach Norden und Nordosten gegen Vaux-Chavanne ab. In den Morgenstunden sind das Straßenkreuz Manhay und Grandmenil
fest in der Hand des Regiments. Am 26. Dezember trat das II. Bataillon in
Grandmenil zum Angriff nach Westen an. Nach einigen Anfangserfolgen blieb der
Angriff im flankierenden Feuer der Amerikaner liegen. Der Kommandeur des II.
Bataillons fiel, das Bataillon hatte schwere Verluste. Es wurde gegen Mittag auf
Grandmenil zurückgenommen. In den Mittagsstunden trat der Feind zum Gegenangriff
auf Manhay und Grandmenil an. Manhay ging dabei verloren, das II. Bataillon
wurde in Grandmenil eingeschlossen. Auch die anderen Bataillone lagen im
schweren Abwehrkampf. Die Amerikaner beschossen einen deutschen Parlamentär mit
weißer Flagg und Rot-Kreuz-Binde, der wegen eines Abtransports der Verwundeten
in Grandmenil verhandeln wollte. So mußte das II. Bataillon seine Verwundeten in
dem Ort zurücklassen und nach Westen ausbrechen. Bei Mâgôster und Trinal wurde
eine neue HKL aufgebaut, Regimentsgefechtsstand war Odeigne. In der Nacht zum 4.
Januar 1945 wurde das Regiment abgelöst und in den Troßraum verlegt. Am 6.
Januar rückte das Regiment ab und löste die 12. Volks-Grenadier-Division im Raum
Bihain - Wibrin - Mont - Sommerain ab. Die Stellungen mußten ab dem 8. Januar
gegen schwere Feindangriffe gehalten werden. Am 12. Januar gelang dem Gegner ein
Einbruch in den Nordteil von Les Tailles. Am 13. Januar verlegte das Regiment
nach Ablösung in die Waldstücke ostwärts von Wilwerdingen. Am 14. Januar
verlegte das Regiment in die Waldstücke nördlich Holler. Am 15. Januar mußte das
Regiment über die Ourthe zurückgenommen werden. Es marschierte über Burg -
Reuland - Winterspelt - Bleialf nach Brandscheid, wo es zwischen den
Westwallbunkern unterzog. Vom 8. bis 13. Februar wurde das Regiment dann in den
Raum Ungarn verlegt. Das Regiment bezog Unterkunftsräume bei Bö - Sarkany.
Nachersatz kam zum Regiment, die Waffen und das Regiment wurden instand gesetzt.
Am 2. März 1945 wurde das Regiment wieder alarmiert. Das II. Bataillon verblieb
im Unterkunftsraum, da es nicht einsatzbereit war. Das Regiment sollte am
Unternehmen "Frühlingserwachen" teilnehmen, der letzten Offensive im Südosten.
Am 6. März begann der Angriff gegen die russischen Truppen, blieb aber nach
einigen Anfangserfolgen bereits nach wenigen Kilometern stecken. Bei
Sarkeresztur kam es zu schweren Kämpfen. Die Kämpfe dauerten bis zum 18. März,
dann wurde das Regiment aus der Front gezogen. und in den Raum nördlich von
Varpalota verlegt, wo es gegen eine russische Offensive in Richtung
Vertes-Gebirgs eingesetzt wurde. Am 22. März 1945 wurde der Raum südostwärts
Raab erreicht. Das Regiment mußte in diesem Raum schwere russische Angriffe
abzuwehren. Am 26. März begann der Rückzug des Regiments. Am 31. März 1945
setzte sich das Regiment mit letzten Sicherungen aus dem Raum südlich von
Esterhazy ab. Der Regimentsstab verlegte nach Wallern. Anschließend wurde das
Regiment Anfang April bei den Abwehrkämpfen um Wien eingesetzt. Anschließend
marschierte das Regiment weiter nach Nordwesten ab. Am 19. April 1945 löste das
Regiment das Regiment "Der Führer" in der Sicherungslinie Gansbach und Kirschlag
ab. Am 20. Apri stellte sich das Regiment zum Angriff auf St. Pölten von Westen
her bereit. Doch der Angriff wurde abgeblasen. Das Regiment wurde in den Raum
Passau verlegt, wo es wieder gegen die Amerikaner eingesetzt wurde. Am 29. April
wurde das Regiment abgelöst, Passau ging verloren. Das Regiment hing in der
Luft. Am 5. Mai hatte es noch Gefechtsberührung mit den Amerikanern bei
Ernshofen und sicherte anschließend in der Linie Donau - Enns - Ernsthofen. Am
8. Mai ging das Regiment bei Enns in amerikanische Gefangenschaft.
Regimentskommandeure:
22. Oktober 1942 bis 2. 10. 1943 SS-Obersturmbannführer Heinz Harmel
2. 10. 1943 bis ? SS-Sturmbannführer Helmut Schreiber
? bis 9. 3. 1944 SS-Obersturmbannführer Heinz Harmel
15. 3. 1944 bis 8. 5. 1945 SS-Obersturmbannführer Günther-Eberhard Wisliceny