SS-Panzergrenadier-Division "Totenkopf"

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Aufgestellt am 9. November 1942 in Südfrankreich durch die Umgliederung und Umbenennung der SS-Division "Totenkopf". Im Rahmen der ab dem 11. August 1942 beginnenden Besetzung Südfrankreichs stellte die Division eine Kampfgruppe, die über Angoulème in den Raum Limoges und dann über Tulle nach Montpellier marschierte. Bis Mitte Dezember war die Division wieder vollständig im Raum Angoulème versammelt, um hier ihre Aufstellung abzuschließen. Doch bereits am 30. Dezember 1942 erhielt die Division den Befehl zur Verlegung an die Ostfront. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie eine Stärke von 21.156 Mann. Allerdings waren davon rund 50% unausgebildete Rekruten, etwa die Hälfte der Fahrzeuge fehlte. Daraufhin wurde die Verlegung der Division um einen Monat verschoben. So erreichte die Division ab dem 6. Februar Kiew. Nach ihrer Versammlung wurde die Division in den Raum Poltawa, etwa 150 km südwestlich von Charkow verlegt. Mitte Februar 1943sollte die Division bei Walki, rund 30 km südwestlich von Charkow eingesetzt werden. Hier sollte der zur Einschließung Charkow vorstoßende Feind aufgehalten werden. Nach der Aufgabe Charkows wurde die Division schließlich in das Frontgebiet Krasnograd - Karlowka verlegt. Im Rahmen des SS-Panzerkorps sollte die Division von hier aus in das Gebiet Pawlograd vorstoßen, um sich hier mit Teilen der aus Süden herankommenden 4. Panzerarmee vereinen. Hierdurch sollten die in Richtung Saporoshje vorgehenden Feindverbände zerschlagen werden. Nach dem Erreichen von Pawlograd drehte die Division am 25. Februar 1943 nach Norden auf die Linie Orelka - Losowaja ein. Am 1. März 1943 stieß die Division entlang des Orel weiter nach Norden vor. Am nächsten Tag traf die Division zusammen mit der SS-Panzergrenadier-Division "Das Reich" auf die vordersten Teile der von Norden entgegenkommenden SS-Panzergrenadier-Division "Leibstandarte SS Adolf Hitler". Anschließend wurde damit begonnen, die südöstlich Walki eingeschlossenen russischen Truppen zu zerschlagen. Diese Kämpfe dauerten bis zum 5. März 1943. Am nächsten Rag wurde die Division im Raum zwischen Krasnograd und Walki versammelt, um hier für den Angriff auf Charkow bereit zu stehen. Bereits am 7. März 1943 traten die deutschen Truppen in den Raum westwärts von Charkow an. Die SS-Panzergrenadier-Division "Totenkopf" stieß dabei auf Olschany vor und von dort aus weiter nach Osten. Nach der Einnahme der Stadt stieß die Division auf Tschugujew am Donez vor. Von hier aus ging der Angriff in Richtung Bjelgorod - Woltschansk weiter. Ab dem 21. März bezog die Division im Raum nordwestlich von Woltschansk Abwehrstellungen entlang des Donez. Vier Tage später begann die Verlegung und Ablösung der SS-Panzergrenadier-Division "Das Reich" beiderseits Bjelgorod. Am 19. April 1943 wurde das SS-Schützen-Regiment "Thule" aufgelöst und aus dessen Resten ein SS-Kradschützen-Bataillon gebildet. Bis Ende Juni 1943 wurden der Division rund 5.000 Mann Ersatz, meist Volksdeutsche aus dem Südostraum, zugewiesen. Ende April 1943 wurde die Division aus ihrem bisherigen Stellungsraum herausgelöst und im Raum nordwestlich von Charkow für das Unternehmen "Zitadelle" bereit gestellt. Hier wurde die Ausbildung des Ersatzes fortgesetzt. Am 1. Juni 1943 hatte die Division eine Stärke von 19.999 Mann. An Panzern waren 49 Panzer III lang, 7 Panzer IV kurz, 26 Panzer IV lang und 10 Panzer VI einsatzbereit. Ende Juni 1943 verlegte die Division aus dem Auffrischungsraum Charkow in den Raum nordwestlich von Bjelgorod. Von hier aus bezog die Division im Rahmen des II. SS-Panzerkorps ihre Ausgangsstellungen für die bevorstehende Kursker Offensive. Bereits kurz nach Beginn der Offensive war die Division in schwere Kämpfe verwickelt. Bei Lutschki trat sie zum Stoß über den Fluß Pssel an. Es gelang bei Wassiljewka und Krassnyj Oktjabr einen Brückenkopf zu bilden. Hier endete der Vormarsch der Division. In der Nacht zum 18. Juli wurden die schwer umkämpften Brückenköpfe geräumt. In den rund zwei Wochen der Offensive hatte die Division 684 Gefallene, 3751 Verwundete und 42 Vermißte zu beklagen. Über Charkow folgte der Verband den bereits zur 6. Armee abgezogenen Teilen des II. SS-Panzerkorps in den Versammlungsraum östlich von Stalino. Als die Division am 30. Juli 1943 östlich von Stalino zum Gegenangriff antrat, blieb der Angriff vor einer starken Pak-Front und zahlreichen Minengürteln liegen. Erst nach schweren Kämpfen konnte die gegnerische Front durchbrochen und der Gegner auf das Ostufer des Mius zurückgedrängt werden. Bei diesen Kämpfen verlor die Division innerhalb von drei Tagen 219 Gefallene, 1.193 Verwundete und 46 Vermißte. Die Division verblieb zunächst in den Stellungen am Mius und kehrte am 5. August 1943 nach Walki zurück. Von hier aus bezog sie Abwehrstellungen entlang der Linie Maximowka - Krassnokutsk. Vom 14. bis 16. August konnte sie hier in schweren Kämpfen durchgebrochene Feindkräfte zerschlagen. Vom 17. bis 23. August stieß die Division dann über die Merla vor, um die Verbindung zum XXIV. Armeekorps wieder herzustellen. Nach schweren Kämpfen begann bereits am 27. August 1943 im Sumpfgebiet Kolontajew wieder das Absetzen hinter die Merla. Am 1. September 1943 hatte sie noch eine Stärke von 12.811 Mann und damit weniger als 60% ihrer Sollstärke. Auch in den folgenden Tagen hatte die Division schwere Kämpfe zu bestehen und erlitt dabei erneut schwere Verluste. Am 13. September 1943 war der Rückzug auf den Raum südlich von Kolontajew abgeschlossen. Weiter ging es dann bis zum 23. September 1943 in den Brückenkopf bei Krementschug. Am Abend des 29. September 1943 wurde auch dieser Brückenkopf geräumt und die Division zog sich hinter den Dnjepr zurück. Als der Feind bei der 1. Panzerarmee einzubrechen konnte, wurde die Division am 18. Oktober 1943 aus den Stellungen gezogen und als Korpsreserve nach Süden verlegt. Am 21. Dezember 1943 wurde die Division in die SS-Panzer-Division "Totenkopf" umbenannt.

 

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Oktober LXXXIII Armee-Gruppe Felber   Südfrankreich
November z. Vfg.   D Südfrankreich
Dezember Z. Vfg. 1. Armee D Südfrankreich

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar z. Vfg.   D Südfrankreich
März SS-Panzerkorps 4. Panzerarmee Süd Charkow (Lagekarte)
April Raus Kempf Süd Charkow (Lagekarte)
Mai z. Vfg. Kempf Süd Charkow (Lagekarte)
Juni Auffrischung   Süd Charkow
Juli II. SS 4. Panzerarmee Süd Bjelgorod (Lagekarte)
August z. Vfg. 6. Armee Süd Stalino
September XXXXVII 8. Armee Süd Dnjepr
Oktober XI 8. Armee Süd Dnjepr (Lagekarte) (Lagekarte)
November LII 1. Panzerarmee Süd Kriwoi-Rog (Lagekarte)

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LVII 6. Armee Süd Kriwoi-Rog
Februar Schmidt 8. Armee Süd Tscherkassy
März XXXX 8. Armee Süd Tscherkassy
April VII 8. Armee Südukraine Kischinew
Mai LXVII 8. Armee Südukraine Roman
Juni z. Vfg. 8. Armee Südukraine Roman
Juli VI 4. Armee Mitte Bialystok

 

2. Kommandeure:

19. September 1941 Obergruppenführer Theodor Eicke

26. Februar 1943 Obergruppenführer Herman Priess

27. April 1943 Gruppenführer Heinz Lammerding

15. Mai 1943 Gruppenführer Max Simon

 

3. Gliederung:

SS-Panzergrenadier-Regiment 1 Totenkopf

SS-Panzergrenadier-Regiment 3 Totenkopf

SS-Schützen-Regiment "Thule"

SS-Panzer-Regiment Totenkopf

SS-Totenkopf-Sturmgeschütz-Abteilung

SS-Totenkopf-Aufklärungs-Abteilung

SS-Totenkopf-Kradschützen-Bataillon

SS-Totenkopf-Panzerjäger-Abteilung

SS-Totenkopf-Pionier-Bataillon

SS-Totenkopf-Flak-Abteilung

SS-Totenkopf-Nachrichten-Abteilung

SS-Nachschubdienste Totenkopf

SS-Wirtschafts-Bataillon Totenkopf

SS-Sanitätsdienste

 

4. Literatur und Quellen:

Soldaten des Todes Die 3. SS-Division "Totenkopf" 1939 - 1945

Wie ein Fels im Meer. Kriegsgeschichte der 3. SS-Panzer-Division "Totenkopf", Band I (Bildband) - Karl Ullrich, Munin-Verlag, Osnabrück 1984

Wie ein Fels im Meer. Kriegsgeschichte der 3. SS-Panzer-Division "Totenkopf", Band II (Textband) - Karl Ullrich, Munin-Verlag, Osnabrück 1987

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Bd. 1: Aufstellung, Frankreich-Feldzug, Bereitstellung für den Rußland-Feldzug

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1983, 360 Seiten


Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Bd. 2a: Bereitstellung für den Feldzug im Osten und Rußlandfeldzug bis 31.12.41

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1984, 526 Seiten


Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band 2b: Abwehrkämpfe südlich des Ilmensees, Verteidigung des Raumes Demjansk, Abwehrkämpfe an der Landbrücke nordwestlich Demjansk bis Ende Oktober 1942

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1984, 263 Seiten

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band 3: Neuaufstellung 1943 / Rgt. "Thule" / Besetzung Südfrankreichs / Verle-gung an die Ostfront / Abwehr- und Angriffskämpfe im Raum Charkow / Vorstoß auf Bjelgorod / Stellungskämpfe am Donez / Operation "Zitadelle" / Abwehrkämpfe westlich und südwestlich von Charkow / Rückzugskämpfe auf Krementschug bis 30.9.1943

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1987, 570 Seiten

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopd-Division

Band IVa: Abwehr am Dnjepr / Abwehr- und Angriffskämpfe im Raum Kriwoi-Rog / Kämpfe nordwestlich Krementschug

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1988, 320 Seiten

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band IVb: Rückzugskämpfe bis in den Raum Balta / Abwehrkämpfe im Raum Balta und Rückzugskämpfe auf den Dnjestr / Auffrischung im Raum Bacou-Roman / Kämpfe im Raum Tagrul-Frumos / Verlegung nach Polen

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1988, 315 Seiten

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band Va: Verlegung in den Mittelabschnitt der Ostfront / Abwehrkämpfe bei Grodno und im Bereich der 2. Armee / Absetzbewegungen in den Raum ostwärts Warschau / Abwehrschlachten nordostwärts Warschau / Verlegung nach Ungarn

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1990, 341 Seiten

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band Vb: Entsatzangriffe in Richtung Budapest / Abwehrkämpfe im Raum Stuhl-weißenburg / Rückzugskämpfe auf die Reichsschutz-Stellung / Endkämpfe in Österreich / Auslieferung der Division / Truppenkameradschaft

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1991, 669 Seiten (S. 341 - 1010)


Die IV. schw./SS-Art.Rgt. 3 "T" 1940 - 1945 - Fr. Messerle, Selbstverlag der Kameradschaft, o.O. und o.J.


Chronik der 16. Kompanie Regiment "Theodor Eicke" - W. Herbert u.a., ca. 1990, etliche Bilder, 351 Seiten, kartoniert

Chronik der 16. Kompanie Regiment "Theodor Eicke" - Feldpostnummer 04709   - Bände 1 und 2 - Regimentskameradschaft, 1986