3. SS Panzer-Division "Totenkopf"

1. Geschichte der Division

Die 3. SS-Panzer-Division "Totenkopf" entstand am 21. Oktober 1943 durch Führer-Befehl aus der SS-Panzergrenadier-Division "Totenkopf". Zu diesem Zeitpunkt war die Division Korpsreserve des XXXX. Panzerkorps bei Walki. Am 22. Oktober 1943 trat die Division im Raum Alexandrowka über den Ingulez zum Gegenstoß an. Der Angriff sollte in die Nordflanke der bei der 1. Panzerarmee in Richtung Kriwoi-Rog durchgebrochenen Feindteile durchgeführt werden. Aufgrund mangelnder Kräfte konnte jedoch kein Erfolg verzeichnet werden. Die Rote Armee erreichte bereits am 24. Oktober 1943 Kriwoi-Rog. Am 28. Oktober 1943 konnte dann wenigstens die Verbindung zwischen der 8. Armee und der 1. Panzerarmee wieder hergestellt werden. Schließlich bezog die Division Anfang November 1943 Stellungen südlich Petrowo am Ingulez. Ab 8. November 1943 lag die Division dann als Armeereserve bei Losowatka. Ab dem 14. November 1943 stand sie dann wieder in schweren Abwehrkämpfen nordwestlich Kriwoi Rog. Dabei erlitt die Division erneut schwere Verluste, so dass sie Anfang März 1944 nur noch 25% der Sollstärke hatte. Am 10. März 1944 bekam sie dann den Befehl, über Nowo Ukraina hinter den Bug zwischen Balta - Kriwoje Osero zu Verlegen, um hier Korpsreserve des VII. Armeekorps zu werden. Bis zum 1. April 1944 kam es wieder zu schwersten Abwehrkämpfen. Über Kischinew marschierte der Verband im Rahmen der 8. Armee nach Rumänien in den Raum westlich Roman, wo sie Mitte April 1944 eintraf. Hier wurde die Division erstmals seit langer Zeit wieder aufgefrischt und erhielt 1.600 Urlauber sowie 4.500 Mann der 16. SS-Panzergrenadier-Division "Reichsführer-SS" zugeführt. In Erwartung der russischen Großoffensive wurde die Division Anfang Mai 1944 in den Raum Targul-Frumos vorgezogen. Ab dem 2. Mai befand sich die Division im schweren Abwehrkampf um den deutschen Sereth-Brückenkopf Targul-Frumos. Dabei wurden die 6.000 Mann Ersatz noch nicht bei der Division eingesetzt. Die schweren Kämpfe dauerten vier Tage, dann brach die Rote Armee die Offensive ab. Mitte Juni erfolgte die Versammlung der Division im Raum südöstlich Targul - Frumos, um als Eingreifreserve der Armeegruppe "Wöhler" (8. Armee) zur Verfügung zu stehen. Am 7. Juli 1944 wurde dann vom OKH die Verlegung der Division zur Heeresgruppe Mitte befohlen. Am 9. Juli begann die Bahnverladung der Division nach Grodno. Ab dem 15. Juli 1944 wurde die Division südwestlich von Grodno versammelt. Hier brachte sie den russischen Vormarsch südöstlich von Grodno über den Njemen zum Stehen. Anschließende Gegenangriffe in nördliche Richtung sollten den deutschen Truppen im Raum Augustow Entlastung bringen. In diesen schweren Kämpfen hatte die Division bereits 50% ihrer Panzer verloren. Am 24. Juli wurde die Division aus der Front gezogen und in den Raum Siedlce verlegt. Hier folgten sogleich schwere Abwehrkämpfe mit Front nach Süden. Bis Mitte August 1944 lagen die Stellungen im Raum westlich Siedlce von Stanislawow ab in nordöstlicher Richtung. Mitte August verlegte die Division in den Warschauer Brückenkopf, wo es ebenfalls zu schweren Abwehrkämpfen kam. In schweresen Kämpfen konnten die russischen Angriffe abgewiesen werden. Zwischen dem 16. und dem 21. August 1944 verlor die Division über 5.000 Mann an Gefallenen, Verwundeten und Vermißten. Am 24. August 1944 hatte die Division noch eine Stärke von 12.291 Mann, die Kampfstärke betrug 4.419 Mann. Nach der Einstellung der russischen Offensive wurde die Division erneut aufgefrischt. Ihr wurden rund 5.000 Mann Marine-Artilleristen und Luftwaffen-Angehörige zugeführt. Am 10. Oktober 1944 begann die dritte russische Großoffensive zur Eroberung Warschaus. Nach einer massiven Artillerie-Vorbereitung griff der Gegner an, konnte jedoch abermals in schweren Abwehrgefechten geworfen werden. Am 25. Oktober 1944 wurde die Division dann durch die 9. Armee auf das Westufer der Weichsel zurückgezogen. Hier endete am 28. Oktober 1944 die dritte Abwehrschlacht um Warschau. Am 24. September 1944 wurde die Division wieder aus der Front genommen und in den Raum Nasielsk - Nowe Miasto - Plöhnen verlegt. Von hier aus ging es dann weiter in den Raum Komorn in Ungarn. Bereits am 2. Januar 1945 stieß die 3. SS-Panzer-Division im Rahmen des Unternehmens "Konrad" aus dem Raum Naszály nach Bajot und Bajna vor. Hier kam es zu schweren Kämpfen mit russischen Einheiten. Der endgültige Auftrag, bis Erd südlich von Budapest vorzustoßen, mußte daraufhin fallen gelassen werden. Am 8. Januar 1945 wurde daher die deutsche Offensive eingestellt. In die Abwehr gedrängt, trat die Division im Rahmen des Unternehmens "Konrad 2" ab dem 9. Januar 1945 in östlicher Richtung auf Pilisvörösvár an. Dabei konnte sie sich bis auf 17 km an Budapest heranarbeiten. Nach dem Abbruch des Unternehmens am 13. Januar 1945 wurde die Division am 14. und 15. Januar 1945 durch die 3. Kavallerie-Brigade abgelöst und in den Raum südwestlich von Stuhlweißenburg verlegt. Am 18. Januar 1945 trat die Division dann im Rahmen des Unternehmens "Konrad 3" aus dem Raum Berhida zum Angriff auf Tácz an. Der Angriff kam bis Baracska, wo er gegen den heftigen Widerstand der Roten Armee liegen blieb. Am 25. Januar 1945 wurde der deutsche Vormarsch daraufhin erneut abgebrochen. Am 2. Februar 1945 begann der deutsche Rückzug auf Stuhlweißenburg. Hier blieb es vor der Front der Division vorerst ruhig. Gleichzeitig wurde die Division erneut aufgefrischt und erreichte am 1. März 1945 eine Stärke von 19.353 Mann und somit fast 2.000 Mann über der Sollstärke. Allerdings verfügte die gesamte Division nur über 31 Panzer und 17 Sturmgeschütze. Am 16. März 1945 begann dann die russische Offensive in Richtung Wien. Nach heftigen Kämpfen mußte sich die Division bereits am 17. März absetzen. Es entwickelte sich ein teilweise chaotischer Rückzug. Am 21. März 1945 wurden die Reste der Division in den Raum Csatka zurückgedrängt. Die Masse der Fahrzeuge und schweren Waffen war durch fehlenden Betriebsstoff verloren gegangen. Am 25. März 1945 befanden sich die Reste rund 15 km östlich von Papa und zog sich in nordwestlicher Richtung auf den Raab-Brückenkopf bei Marczaltö zurück. Am 31. März erreichten die Divisionsreste den Raum Ödenburg und marschierten von hier aus weiter Richtung Schwechat und bis zum 6. April zum Donaukanal und den Prater. Es folgte ein Einsatz bei Stockerau und am 18. März die Verlegung in den Raum zwischen Stockerau und Krems., um die Donauübergänge zu sichern. Am 25. April 1945 hatte die Division nur noch eine Stärke von 8.743 Mann und keine schweren Waffen mehr. Hier kam die Division zum Stehen. Nachdem die Amerikaner von Westen vorrückten, bezogen Teile der Division Stellungen in der Linie Donau - Dimbach - Weißenbach - St. Oswald - Freistadt. Am 7. Mai 1945 erhielt die Division dann den Befehl, sich nach Westen abzusetzen und in westalliierte Gefangenschaft zu gehen. Die Divisionsangehörigen wurden am 14. Mai 1945 jedoch an die Rote Armee übergeben.

 

1943
Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
21. Oktober XXXXX. Pz.K. 1. Panzerarmee Süd Walki, Kriwoi Rog
8. November z. Vfg. 1. Panzerarmee Süd Losowatka, Kriwoi Rog

 

1944
Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LVII 6. Armee Süd Kriwoi-Rog
Februar Schmidt 8. Armee Süd Tscherkassy
März XXXX 8. Armee Süd Tscherkassy
April VII 8. Armee Südukraine Kischinew
Mai LVII 8. Armee Südukraine Roman
Juni z. Vfg 8. Armee Südukraine Roman
Juli VI 4. Armee Mitte Bialystok
August IV. SS 9. Armee Mitte Modlin (Lagekarte) (Lagekarte)
Dezember IV. SS   Mitte Modlin

 

1945
Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar z. Vfg.   Süd Ungarn
Februar IV. SS 6. Panzerarmee Süd Ungarn
April II. SS 6. Panzerarmee Süd Wien
30. April II. SS 6. Panzerarmee Ostmark Linz

 

2. Divisionskommandeure:

22. Oktober 1943 Obergruppenführer Herman Priess

21. Juni 1944 Brigadeführer Hellmuth Becker


3.Gliederung:

3. SS-Panzerdivision "Totenkopf" 1944 Ostfront

SS Panzer-Regiment 3 "Totenkopf"

SS Panzer-Grenadier-Regiment 5 "Totenkopf"

SS Panzer-Grenadier-Regiment 6 "Theodor Eicke"

SS Panzer-Artillerie-Regiment 3

SS Flak Artillerie-Abteilung 3

SS Sturmgeschütz-Abteilung 3

SS Panzer-Aufklärungs-Abteilung 3

SS Panzerjäger-Abteilung 3

SS Panzer-Pionier-Bataillon 3

SS Panzer-Nachrichten-Abteilung 3

SS Versorgungs-Einheiten 3

 

4. Literatur und Quellen:

 Soldaten des Todes Die 3. SS-Division "Totenkopf" 1939 - 1945

Wie ein Fels im Meer. Kriegsgeschichte der 3. SS-Panzer-Division "Totenkopf", Band I (Bildband) - Karl Ullrich, Munin-Verlag, Osnabrück 1984

Wie ein Fels im Meer. Kriegsgeschichte der 3. SS-Panzer-Division "Totenkopf", Band II (Textband) - Karl Ullrich, Munin-Verlag, Osnabrück 1987

 Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Bd. 1: Aufstellung, Frankreich-Feldzug, Bereitstellung für den Rußland-Feldzug

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1983, 360 Seiten  

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Bd. 2a: Bereitstellung für den Feldzug im Osten und Rußlandfeldzug bis 31.12.41

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1984, 526 Seiten  

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band 2b: Abwehrkämpfe südlich des Ilmensees, Verteidigung des Raumes Demjansk, Abwehrkämpfe an der Landbrücke nordwestlich Demjansk bis Ende Oktober 1942

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1984, 263 Seiten  

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band 3: Neuaufstellung 1943 / Rgt. "Thule" / Besetzung Südfrankreichs / Verle-gung an die Ostfront / Abwehr- und Angriffskämpfe im Raum Charkow / Vorstoß auf Bjelgorod / Stellungskämpfe am Donez / Operation "Zitadelle" / Abwehrkämpfe westlich und südwestlich von Charkow / Rückzugskämpfe auf Krementschug bis 30.9.1943

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1987, 570 Seiten  

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopd-Division

Band IVa: Abwehr am Dnjepr / Abwehr- und Angriffskämpfe im Raum Kriwoi-Rog / Kämpfe nordwestlich Krementschug

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1988, 320 Seiten  

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band IVb: Rückzugskämpfe bis in den Raum Balta / Abwehrkämpfe im Raum Balta und Rückzugskämpfe auf den Dnjestr / Auffrischung im Raum Bacou-Roman / Kämpfe im Raum Tagrul-Frumos / Verlegung nach Polen

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1988, 315 Seiten  

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band Va: Verlegung in den Mittelabschnitt der Ostfront / Abwehrkämpfe bei Grodno und im Bereich der 2. Armee / Absetzbewegungen in den Raum ostwärts Warschau / Abwehrschlachten nordostwärts Warschau / Verlegung nach Ungarn

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1990, 341 Seiten  

 

Soldaten, Kämpfer, Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division

Band Vb: Entsatzangriffe in Richtung Budapest / Abwehrkämpfe im Raum Stuhl-weißenburg / Rückzugskämpfe auf die Reichsschutz-Stellung / Endkämpfe in Öster-reich / Auslieferung der Division / Truppenkameradschaft

Wolfgang Vopersal, Selbstverlag der Truppenkameradschaft der 3. SS-Pz.Div. e.V., Bielefeld 1991, 669 Seiten (S. 341 - 1010)  

 

Die IV. schw./SS-Art.Rgt. 3 "T" 1940 - 1945 - Fr. Messerle, Selbstverlag der Kameradschaft, o.O. und o.J.  

 

Chronik der 16. Kompanie Regiment "Theodor Eicke" - W. Herbert u.a., ca. 1990, etliche Bilder, 351 Seiten, kartoniert  

 

Chronik der 16. Kompanie Regiment "Theodor Eicke" - Feldpostnummer 04709   - Bände 1 und 2 - Regimentskameradschaft, 1986