Panzer-Brigade 108

 

Mit OKH-Befehl vom 18. Juli 1944 wurde die Aufstellung von 10 Panzer-Brigaden befohlen. Daraufhin wurde die Panzer-Brigade 108 ab dem 24. Juli 1944 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr aufgestellt. Der Stab der Brigade und Teile der Brigadetruppen entstanden aus dem Regimentsstab des Panzer-Regiment 39, welchem zu dieser Zeit nur noch eine Abteilung bei der 17. Panzer-Division unterstand. Die Panzer-Abteilung 2108 (Panther) und das gepanzerte Panzergrenadier-Bataillon 2108 wurden durch Reserveeinheiten der Panzertruppe und der Pioniere aufgestellt. Die Panzer-Kompanien erhielten ihre Ausbildung auf Panzer V bei Panther-Lehrgängen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr

Kaum war die Brigade kurzfristig zusammengetreten und noch nicht voll aufgestellt, da wurde sie im E-Blitz-Transport in die Eifel verlegt. Der Grund war die Tatsache, dass US-Panzer-Truppen am 14. und 15. September 1944 den Westwall im Raum nordwestlich Bitburg - Wallendorf durchstoßen hatten. Die Brigade wurde am 19. September 1944 im Raum Manderscheid - Daun / Eifel ausgeladen. Die Brigade wurde eben ausgeladen sofort zum Gegenangriff angesetzt. Die verstärkte Panzer-Abteilung 2108 durchbrach im Zusammenwirken mit der Panzerkampfgruppe von Hauser, von der Panzer-Lehr-Division, den schmalen, etwa 7 bis 8 Kilometer tiefen Angriffskeil im Raum westlich Bitburg und warf den Gegner auf den Westwall zurück. Die wegen einer geplanten Verlegung ins südliche Elsass, Raum Burgundische Pforte, am 20. September 1944 vollständig versammelte Brigade, wurde noch nachts nach Norden, in den Raum Nimwegen - Arnheim abgedreht. Das Ausmaß der britischen Luftlandung bei Arnheim war bekannt geworden. Dort focht bereits die Panzer-Brigade 107 im Raum nordöstlich Nimwegen. Ab dem 22. und 23. September 1944 wurde die Brigade am Reichswald, im Raum westlich Kleeve-Süd, südöstlich von Arnheim, eingesetzt. Nach Einstellung des Gegenangriffs südöstlich von Arnheim, folgt eine Abwehrschlacht im Raum Aachen - Würselen, vom 6. bis zum 12. Oktober 1944, für diesen Einsatz wurde die Brigade im Wehrmachtsbericht gewürdigt. Die Brigade greift im Verband der 116. Panzer-Division an und schafft im Schutz der Abenddämmerung Würselen wieder einzunehmen und zu besetzen. Das Oberkommando der Heeresgruppe B hatte Anfang Oktober auch die Eingliederung der Kampftruppen in diese Division befohlen. Danach geht die Brigade zur Abwehr im Raum Würselen über. Durch sofort einsetzende und heftigste Gegenangriffe der Amerikaner werden Teile der Panzer-Abteilung und der Panzergrenadiere in den folgenden Tagen von starken Kräften in Würselen von starken mechanisierten Kräften eingeschlossen. Nach einem verlustreichen Ausbruch wird die Brigade nach harten Kämpfen nordöstlich von Aachen - Geilenkirchen aus der Front herausgezogen.     

Die Panzer-Brigade 108 wurde mit Wirkung vom 30. Oktober 1944 aufgelöst. Teile vom Stab der Brigade bildeten im November 1944 den Stab der Panzer-Brigade 150.  

Brigadekommandeure:

Oberstleutnant F. H. Musculus