Feldgendarmerie
Anders als heute die Bundeswehr hatte die Wehrmacht im Frieden keine
Militärpolizei-Einheiten. Lediglich bei größeren Manövern oder bei den
Vorkriegseinsätzen der Wehrmacht wurden Feldgendarmeriekräfte aus mob.beorderten Beamten
der Polizei gebildet. Beim Einmarsch in Österreich im März 1938 wurden z.B. die
Feldgendarmerie-Abteilung 571 und 582, die (Korps-)Feldgendarmerie-Trupps 407, 413, 473 sowie die
Feldgendarmerie-Trupps der bei diesem Unternehmen eingesetzten Divisionen aufgestellt,
aber bereits im April 1938 wieder aufgelöst.
Im Rahmen der Mobilmachungsvorbereitungen im Sommer 1939 gehörten die
Feldgendarmerie-Truppenteile zu den am frühesten mobil gemachten Einheiten, da man diese
Kräfte dringend für einen reibungslosen Aufmarsch brauchte. Nach dem 1939 geltenden
Mob-Plan Heer mußten die Feldgendarmerie-Trupps der aktiven Divisionen und Korps bereits
12 Stunden nach Eingang des Mobilmachungsbefehls einsatzbereit sein, weit vor den
Divisions- und Korpsstäben, die erst nach 56 oder 72 Stunden bereitstehen mußten
(Besondere Anlage 2 zum Mob. Plan Heer, BA-MA, RH
2/v. 1265). Tatsächlich wurden in Vorbereitung des Polenfeldzuges sogar die
Feldgendarmerie-Abteilungen der Armeen teilweise schon Anfang August 1939 aufgestellt
(Feldgend.Abt. 531 am 2.8.1939). Insgesamt gab die Polizei bei Kriegsbeginn 280 Offiziere
und 7879 Beamte meist von der motorisierten Gendarmerie zur Wehrmacht ab,
teilweise wurden geschlossene Gendarmerieeinheiten mit der gesamten Ausrüstung und allen
Fahrzeugen zur Aufstellung der Feldgendarmerie-Abteilungen herangezogen.
Die Waffen-SS, aber auch die Luftwaffe für ihre im Erdkampf eingesetzten Divisionen,
stellten jeweils eigene Feldgendarmerie-Einheiten auf, die aber in Gliederung und
Ausstattung den Heereskräften entsprachen. In vielen Fällen nahmen
Feldgendarmeriekräfte des Heeres Wehrmachtsaufgaben wahr, d.h. sie waren
durch besondere Anordnung für alle drei Wehrmachtsteile zuständig.
Aufgaben:
Der Aufgabenbereich der Feldgendarmerie läßt sich in drei Hauptgruppen einteilen:
a) Militärischer Ordnungsdienst:
Überwachung von Ordnung und Disziplin, vor allem dort, wo Soldaten nicht unter Kontrolle
ihrer unmittelbaren Vorgesetzten standen, z.B. im Urlauber-Reiseverkehr.
Einrichtung von Gefangenensammelstellen auf dem Gefechtsfeld.
Ermittlungen bei Straftaten von Soldaten, Fahndung nach Deserteuren.
Versprengtenkontrolle durch Einrichten von Versprengtensammellinien und stellen,
ggf. in Zusammenarbeit mit den Frontleitstellen, dem Wehrmachtsstreifendienst und später
auch der Feldjägertruppe
b) Verkehrsaufgaben:
Marschstraßenerkundung und kennzeichnung
Verkehrsregelung
Einsatz zur Verkehrsreglung bei Gewässerübergängen
Überwachung des militärischen Straßenverkehrs
Lenken von Flüchtlingsbewegungen
Durchsetzen von Prioriäten für bestimmte Marschbewegungen
c) Sicherheitsaufgaben:
Mitwirken bei der Abwehr von Sabotage, Spionage und Zersetzung
Sicherung von Gefechtsständen
Wahrnehmung allgemeiner Polizeiaufgaben im besetzten Gebiet, solange noch keine eigene
Polizeiverwaltung errichtet ist.
Schutz rückwärtiger Verbindungen und wichtiger Einrichtungen
Partisanenbekämpfung.
Die beiden letzten Punkte wurden ab 1941 vor allem in Rußland und auf dem Balkan zu einem
Hauptaufgabengebiet auch der Feldgendarmerie. Die Feldgendarmerie-Abteilungen der Armeen
und Heeresgruppen waren fast ständig durch Sicherungsaufgaben gebunden, stellten sie doch
eine der wenigen vollmotorisierten Einheiten dar, die im rückwärtigen Heeres- und
Armeegebiet für solche Aufgaben zur Verfügung standen.
Feldgendarmeriekräfte:
a) Armee / Heeresgruppe:
Zunächst sollte jede Armee eine Feldgendarmerie-Abteilung zu drei Kompanien erhalten,
meist dem Kommandanten rückwärtiges Armeegebiet (Korück) zugeteilt. In
Einzelfällen erhielten die Korück auch nur selbständige Feldgend.-Kompanien, z.B. die
Feldgend.-Kp 613 beim Korück 566 in Afrika 1943.
In Rußland ging man dann dazu über, auch den Heeresgruppen (Befehlshaber rückwärtiges
Heeresgebiet) eine Feldgendarmerie-Abteilung zu unterstellen.
b) Korps:
Die Korps des Heeres und der Waffen-SS verfügten über einen Feldgendarmerietrupp (mot),
gleiches gilt für die Luftwaffen-Feldkorps und Fallschirmjäger-Korps.
Einzelne Korps erhielten ab Ende 1943 eine selbständige Feldgendarmeriekompanie (mot) mit
drei Zügen, so z.B. beim I. u. II. SS-Panzerkorps sowie beim VI. SS-Korps
c) Divisionen:
Jede Divisionen hatte grundsätzlich einen Feldgendarmerietrupp. Dabei galt folgende
Zuordnung:
Infantrie-Divisionen einschl. Gebirgs- /Jäger-Div, Luftwaffenfeld-Div,
Fallschirmjäger-Div: Feldgend.trupp a (mot) mit 33 Mann
Panzer-Div., Inf.Div. (mot)/Panzer-Gren.Div.:
Feldgend.trupp b (mot) mit 64 Mann
Sicherungs-Div.:
keinen eigenen Feldgend.trupp, hier gab es Feldgendarmerie in den Orts- und
Feldkommandanturen, die der Sich.Div. unterstellt waren.
Besatzungsdivisionen / bodenständigen Divisionen (z.B. 8. und 15. Aufstellungswelle):
teilweise keine Feldgendarmerie, später häufig nur einen teilmot.
Feldgendarmerietrupp c oder d.
Einzelne vollmotorisierte Divisionen hatten ab Ende 1943 statt des Trupps b eine
Feldgendarmerie-Kompanie mit drei Zügen, z.B. die Panzergren.Div.
Großdeutschland und zahlreiche Divisionen der Waffen-SS (1. 3., 5., 6.,
10. 12., 16. 18. SS-Div.).
Die SS-Freiw.Geb.Div Prinz Eugen hatte zeitweise zwei Feldgendarmerietrupps,
einer motorisiert, der andere beritten.
d) Kommandanturen:
Orts-, Kreis- und Feldkommandanturen hatten vielfach (jedoch nicht bei allen Kdtr.) einen
teilmotorisierten Feldgendarmerietrupp c oder d.
Weitere Feldgendarmerietrupps finden sich bei den Kommandanten der festen Plätze oder den
Befestigungskommandanturen.
In einzelnen größeren Städten gab es selbständige Feldgendarmeriekompanien (teilmot.),
oft benannt nach dem Namen der Stadt (z.B. in Paris), auch diese Kompanien unterstanden
den Orts- oder Wehrmachtskommandanturen.
e) Feldgendarmerie bei sonstigen Truppenteilen:
Einzelne Brigaden hatten Feldgendarmerietrupps a oder b gliederungsmäßig unterstellt,
z.B. fast alle SS-Brigaden, die Lehr-Brigade (mot) 900 und die Führer-Grenadier-Brigade.
Vor allem für Verkehrsregelungsaufgaben vorgesehene Feldgendarmeriezüge gab es bei den
Kraftwagen-Transportregimentern 602, 605, 616. Jedes dieser Regimenter verfügte über
etwa 2000 Kraftfahrzeuge und konnte eine komplette Infanterie-Division transportieren.
Feldgendarmeriestaffeln in wechselnder Stärke (meist zwei Trupps) waren außerdem
vorhanden in einigen der Wehrmacht-Erfassungs-Kommandos (später
Feldwirtschafts-Kommandos), die 1942 bzw. 1943 für die Nutzbarmachung von Beutematerial
und Rüstungsgütern in Frankreich und Italien aufgestellt worden waren.
Gliederungen:
Feldgendarmerie-Abteilung:
KStN. 2031: Stab/Feldgend.Abt. (mot)
KStN. 2034: Feldgend.Kp. (mot)
a) Stab mit Nachrichtenzug
b) drei Feldgendarmeriekompanien (jeweils 4 Offz, 68 Uffz, 44 Mannsch. = 116 Soldaten):
Führungsgruppe (1 Offz, 3 Uffz, 3 Mannschaften):
Kompaniechef, Fernsprechtrupp, Kp-Feldwebel, Sanitätsunteroffizier, Schreiber.
1 Pkw, 1 Omnibus (klein),
Instandsetzungstrupp (1 Uffz, 3 Mannschaften):
Schirrmeister, 3 Mechaniker
1 Beiwagenkrad, 1 Lkw 2 to I-Trupp
drei Feldgendarmeriezüge (jeweils 1 Offz, 20 Uffz, 10 Mannschaften = 31 Soldaten):
3 Kräder, 2 Beiwagenkräder, 8 Pkw. 3 leichte MG
Troß (4 Uffz, 8 Mannschaften):
Rechnungsführer, Kraftfahr-Uffz Geräte-Uffz, Feldköche, Fahrer
2 Lkw 2 to, 2 Lkw 3 to, 1 Feldkochherd (klein)
Einige Feldgendarmerie-Abteilungen hatten zeitweise eine 4. Kompanie aus den aufgelösten
Verkehrsregelungsbataillonen, andere verfügten bis 1943 über einheimische
Freiwilligen-Verbände, wie
-Russische Sicherungsabteilungen mit vier Hundertschaften und Ersatz-Abt.
-Kosaken-Abteilungen mit im Extremfall bis zu 18 Kompanien
-Ost-Reiter-Abteilungen mit drei bis vier Schwadronen
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Feldgendarmerie-Kompanie (selbständig) (7 Offz, 114 Uffz, 55 Mannsch. = 177 Soldaten):
KStN. 2035: Feldgend.Kp. a (mot)
Führungsgruppe (1 Offz, 4 Uffz, 6 Mannschaften):
Kompaniechef, Fernsprechtrupp, Funktrupp, Kp-Feldwebel, Sanitätsunteroffizier, Schreiber.
3 Pkw, 1 Lkw 2 to, 1 Krad,
Instandsetzungstrupp (1 Uffz, 3 Mannschaften):
Schirrmeister, 3 Mechaniker
1 Beiwagenkrad, 1 Lkw 2 to I-Trupp
drei Feldgendarmeriezüge (jeweils 2 Offz, 35 Uffz, 13 Mannschaften = 50 Soldaten):
7 Kräder, 2 Beiwagenkräder, 17 Pkw, 2 Lkw 3 to, 4 leichte MG
Troß (4 Uffz, 8 Mannschaften):
Rechnungsführer, Kraftfahr-Uffz Geräte-Uffz, Feldköche, Fahrer
2 Lkw 2 to, 2 Lkw 3 to, 1 Feldkochherd (klein)
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Feldgendarmerietrupp a (mot)
KStN. 2033 a: Feldgend.Tr. (mot)
2 Offiziere, 21 Unteroffiziere, 10 Mannschaften = 33 Soldaten
8 Kräder, 2 Beiwagenkräder, 7 Pkw, 1 Lkw 3 to, 3 leichte MG
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Feldgendarmerietrupp b (mot)
KStN. 2033 b: Feldgend.Tr. (mot)
3 Offiziere, 41 Unteroffiziere, 20 Mannschaften = 64 Soldaten
6 Kräder, 4 Beiwagenkräder, 17 Pkw, 3 Lkw 2 to, 1 Lkw 3 to, 1 Feldkochherd, 5 le. MG
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Feldgendarmerietrupp c (teil-mot)
KStN. 2033 c: Feldgend.Tr. (tmot)
1 Offizier, 25 Unteroffiziere, 7 Mannschaften = 33 Soldaten
4 Pkw, 1 Lkw 3 to, 18 Fahrräder, 3 leichte MG
Feldgendarmerietrupp d (teil-mot)
KStN. 2033 d: Feldgend.Tr. (tmot)
1 Offizier, 20 Unteroffiziere, 6 Mannschaften = 27 Soldaten
4 Pkw, 3 Kräder, 6 Fahrräder, 1 leichtes MG
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Feldgendarmerie-Abteilungen
(einschl. Ostfreiwilligenverbände der Feldgendarmerie)
Feldgendarmerie-Abt. 501
Aufgestellt 16.8.1941 im WK I, mit Hilfe der Ordnungspolizei zu 3 Kpen.
(Armeepaket O = Ostpreußen)
Einsatz: Korück 501 (3. Armee); 21. 2. 1940 Westen (6. Armee);
9.7.1940 MilVerw. Frankreich; 1.9.1940 Wien. 26.2.1941 Korück 560 (12. Armee) Sofia, Saloniki, Athen. 1.8.1941 Befehlshaber
Südgriechenland; 28.1.1942 AOK 12, ab 1.1.1943 bei HGr E auf dem Balkan bis
Kriegsende.
Russische Sicherungs-Abt. 510
Aufgestellt 23.10.1942 bei der Feldgendarmerie-Abt. 561 mit 4 Hundertschaften und Ers.Abt;
bildete Winter 1942 das Ost-Btl 654 und die Ost-Ers.Kp 653.
Einsatz: bei 16. Armee, Nordrußland
Feldgendarmerie-Abt. 521
Aufgestellt 26.8.1941 durch WK XVII im
Armeepaket W = Wien zu 3 Kpn mit Hilfe der Ordnungspolizei.
Einsatz: Korück 520 (14. Armee) Polen. 1940
Frankreich. 1941 1944 Rußland (PzAOK 4); 1944 Heeresgruppe Nordukraine. 1945 bis
Kriegsende bei 1. Armee, Saarpfalz
Feldgendarmerie-Abt. 531
Aufgestellt 2.8.1939 durch WK III Berlin-Schmargendorf mit Hilfe der Ordnungspolizei im
Armeepaket B = Berlin zu 3 Kpen.
Einsatz: Korück 530 (8. Armee in Polen). 1940 Frankreich, ab Nov. 1940 bei 9. Armee:
Westen, 1941 nach Mittelrußland, 1945 an der Weichsel, bei Kriegsende an der
Oder/Mitteldeutschland
Feldgendarmerie-Abt. 541
Aufgestellt 16.8.1939 durch WK IV im Armeepaket D = Dresden
mit Hilfe der Ordnungspolizei zu 3 Kpen
Einsatz: 1939 Korück 540 (10. Armee); 1940 Frankreich, 1941 Südrußland (6. Armee, mit
Teilen in Stalingrad), 1944 Italien, bei Kriegsende Heeresgruppe C / 14.Armee
Feldgendarmerie-Abt. 551
Aufgestellt 26.8.1939 durch WK V im Armeepaket S = Stuttgart; mit Hilfe der württemb.
Gendarmerie zu 3 Kpen, später auf vier Kompanien verstärkt..
Einsatz: Korück 550 (7. Armee, Oberrhein); 1940 Frankreich. 1.6.1941 Pz-AOK 3, Nord-,
dann Mittelrußland. 25. April 1942 zur 4. Panzerarmee (Südrußland, Nordukraine), bei
Kriegsende in der Lausitz.
Feldgendarmerie-Abt. 561
Aufgestellt 26.8.1939 durch WK VI, im Armeepaket M = Münster mit Hilfe der
Ordnungspolizei zu 3 Kpen. Stellt Okt. 1942 russ. Sich.Abt. 510 auf.
Einsatz: 1939 Korück 560 (6. Armee, Niederrhein); 1940 Frankreich, 1941 1945 bei
16. Armee in Nordrußland/Kurland.
Feldgendarmerie-Abt. 571
Aufgestellt März 1938 für Besetzung Österreichs 8. Armee, danach
wieder aufgelöst. Neu aufgestellt 26.8.1939 durch WK XIII,
im Armeepaket N = Nürnberg mit Hilfe der Ordnungspolizei zu 3 Kpen, 1943
durch Teile Verkehrsregelungsbtl 759 verstärkt.
Einsaz: Korück 570, 1940 Frankreich; 1941 bei 6. Armee, Südrußland (Teile in
Stalingrad), später Südukraine, Ungarn. Auch noch bis Kriegsende bei 6. Armee
Kosaken-Abt. 580
Aufgestellt Winter 1942 / 43 mit I. IX. Sicherungs-Hundertschaft zu je 2 Kpn. (18
Kpn) aus jeweils der 1. 3. Sich. Hundertschaft der Feldgend. Abt. 581, des
Wach-Btls 552 und des Wach-Btl 581 sowie einer der Feldgend.Abt. 596; noch im gleichen
Winter wieder aufgelöst; die Hundertschaften bildeten jetzt die 4. 7. (Ost-) Kp
der Feldgend.Abt. 581, die 4. 9. des Wach-Btls 552 und die 4. 9. des
Wach-Btls 581.
Ost-Reiter-Abt. 580
Aufgestellt Winter 1942/43 bei der HGr. Süd aus der 1. 3. Kosaken-schwadron der
Feldgend.Abt 581; zuletzt Russ.Reiter-Abt. 580
Einsatz: zuletzt 2. Armee (Deutsch-Eylau)
Feldgendarmerie-Abt. 581
Aufgestellt 2.8.1939, WK XI im Armeepaket L mit Hilfe der
Ordnungspolizei zu 3 Kpen. 1. 11. 1941 Aufstellung einer Kosaken-Abteilung mit Stab und 3
Schwadronen. 5.8.1942 Tle Verkehrs-Reg.Btl 757 als 4. Kp eingegliedert, schon am 22. 9.
1942 wurde diese Kompanie an die Feldgendarmie-Ers.Abt. abgegeben.
9.10.1942 Übernahme von 3 Sicherheits-Hundertschaften (landeseigenene Schützenkompanien)
als 4. 6. (Ost-) Kp.
2.4.1943 bildeten die Kosakenschwadronen die Ost-Reiter-Abt. 580, die 4. 6. (später
auch 7.) Ost-Kp stellten am 12.9.1943 das OstBtl 649 auf.
Einsatz: Korück 580 (4. Armee unterstellt) Polen, Frankreich;
1941 Korück 580 (2. Armee) Mittelrußland, Kriegsende in Ostpreußen
Feldgendarmerie-Abt 591
Aufgestellt 26.8.1939 durch WK IX im Armeepaket K = Kassel) mit Hilfe der
Ordnungspolizei zu drei Kpn. Erhält Mai 1942 die
1./Verkehrsregelungs-Btl 755 als Feldgendarmerie-Kp 755, später 4./Feldgend.Abt. 591
Einsatz: Korück 590 (1. Armee Mittelrhein), Frankreich. 1941 bei 2. PzArmee,
Mittelrußland, 1944 bei 2. PzArmee, Kroatien, Albanien
Feldgendarmerie-Abt. 613
Sept. 1942 bis Februar 1943 bei Panzerarmee Afrika. Sonst keine Angaben
vorhanden.
Feldgendarmerie-Kp 614
1943 aus 1./Feldgend.Abt 683, ging in Afrika verloren.
Einsatz: Panzerarmee Afrika
Feldgendarmerie-Abt. 682
Aufgestellt 25.8.1939 im WK VII mit Hilfe der Ordnungspolizei zu 3 Kpen
Einsatz: Polen, Frankreich; Südrußland (1941/43 1.
PzArmee; 1943/44 HGr Süd, Nordukraine); zuletzt bei HGr. A, Mitte in Schlesien
Feldgendarmerie-Abt. 683
Aufgestellt 25.8.1939 in Berlin-Mariendorf, WK III mit Hilfe der Ordnungspolizei zu 3
Kpen; die 1. Kp wurde 1943 Feldgendarmerie-Kp 614 und ging in Tunis verloren.
Einsatz: Polen (Korück 540, 10. Armee); Frankreich, 12. Armee;
12.9.1940 Generalgouvernement (Krakau); 1.6.1941 Südrußland (11. Armee, Korück 553);
1943/44 bei der 8. Armee; zuletzt 1945 in der Slowakei (8.Armee, Korück 558)
Feldgendarmerie-Abt. 685
Aufgestellt 19.8.1939 im WK VIII mit Hilfe der Ordnungspolizei zu 3 Kpen
Einsatz: Polen (Hr. Süd, später Krakau); Frankreich
(2. Armee, Gruppe v. Kleist); 1941 Südrußland (17. Armee); 1941/44 1. PzArmee, zuletzt
Oberschlesien; 1945 Ostpreußen bei 4. Armee.
Feldgendarmerie-Abt. 689
Aufgestellt 6.1.1941 im WK II mit 3 Kompanien
Einsatz: Nordrußland, AOK 18; zuletzt Kurland
Feldgendarmerie-Abt. 690
Aufgestellt 1.1.1941 im WK V mit 3 Kompanien
Einsatz: Befehlshaber Rückw. Heeresgebiet Mitte (102), 1944 Befehlshaber. Weißruthenien,
1945 bei der 7. Armee im Westen (Eifel).
Feldgendarmerie-Abt. 691
Aufgestellt 3.2.1941 im WK II mit 3 Kompanien
Einsatz: Befehlshaber Rückw. Heeresgebiet Nord (101); 1944 Befehlshaber Ostungarn;
zuletzt 1945 in Schlesien bei der 17. Armee
Feldgendarmerie-Abt. 692
Aufgestellt 11.2.1941 im WK V durch Wehrbez.Kdo Freiburg mit 3 Kompanien
Einsatz: Befehlshaber Rückw. Heeresgebiet Süd (103); 1944/45 in Italien (10. Armee)
Feldgendarmerie-Abt. 693
Aufgestellt 24.3.1941 im WK III zu 3 Kpen; 3.6.1942 eine 4. Kp durch
Verkehrsregelungs-Btl. 760 (Feldgend. Kp 760), wurde 20.9.1942 in 3. Kp umbenannt.
Einsatz: Südrußland (17. Armee); 1944/45
Westen (PzAOK 5, später 15. Armee in der Eifel)
Feldgendarmerie-Abt. 694
Aufgestellt 20.3.1941 im WK IX zu 3 Kpen
Einsatz: Rußland, 1941 3. PzArmee, 1942 17. Armee, 1944 HGr. A Südukraine; zuletzt in
Ungarn bei HGr. Süd.
Feldgendarmerie-Abt. 695
Aufgestellt 2.5.1941 im WK IV zu 3 Kpen
Einsatz: Mittelrußland (4. Armee, später 3.
PzArmee), zuletzt in Ostpreußen und Pommern (3. PzArmee)
Feldgendarmerie-Abt. 696
Aufgestellt 2.5.1941 im WK IX zu 3 Kpen
Einsatz: Rußland (1941 4. Armee, 1942/43 2. Armee); 1944 Südgriechenland, 1945 in
Kroatien (HGr. E).
Feldgendarmerie-Abt. 697
Aufgestellt 15.5.1941 im WK XII zu 3 Kpen
Einsatz: Mittelrußland (4. PzArmee), Jan. 44 bei Feld-Kommandantur der HGr. Nord (?),
zuletzt in Ostpreußen
Feldgendarmerie-Abt. 698
Aufgestellt 27.7.1942 in Südrußland aus den 1. Kpen der Verkehrsregelungs-Btl 757 (1.),
759 (3.) und 760 (2.);
Einsatz: Südrußland (Rückw. Heeresgebiet
der HGr. A), 1944 Westtaurien, Südukraine; zuletzt 1945 Böhmen und Mähren.
Ersatzeinheiten
Aufgestellt 1.11.1940 in Berlin-Zehlendorf, WK III, als Stab für die Feldgend.Ers.Abt. 1-
3; Nov. 1942 nach Litzmannstadt verlegt. 1944 als Feldgend.Ers. u. Ausb.Rgt. nach Prag
verlegt. März 1945 mobil mit Stab, I.
(Gren.) u. II. (Gren.) Btl. (1067 Mann, als Kampfgruppe 5 Böhmen/Mähren).
Unterstellt waren
-Feldgend.Ers.Abt. (bisher Feldgend.Ers.Abt. l.)
-Feldgend.Ausb.Abt. I Neustadt/Westpr.,
-Feldgend.Ausb.Abt. II Görnau/Zgierz.
Feldgendarmerie-Ers.Abt. l
Aufgestellt 27. 5.1940 in Perleberg aus der am 13. 3. 1940 errichteten Feldgend.Ers.Abt.,
11.11.1942 als Feldgend.Ers.Abt. (ohne Nr.) im Feldgend.Ers.Rgt. nach Litzmannstadt
verlegt.
Feldgendarmerie-Ers.Abt. 2
Aufgestellt 15.6.1940 in Stuttgart, umgegliedert 8.11.1942 in Feldgendarmerie-Ausb.Abt. II
und am 26.11.1942 nach Perleberg verlegt, l. 5.1943 nach Görnau (Zgierz) bei
Litzmannstadt verlegt. Die Abt. war dem Feldgend.Ers.Rgt. l unterstellt.
Feldgendarmerie-Ers.Abt. 3
Aufgestellt 11.11.1940 in Stralsund, WK II, als III. Abt. des Feldgend. Ers.Rgt. l mit 5
Kp.; 1941 nach Neustadt/ Westpr. verlegt und 8.11.1942 umgegliedert in Feldgend.Ausb.Abt.
I. beim Feldgend.Ers.Rgt. I
Feldgendarmerie-Feldersatz Kp.3;
Feldgendarmerie-Feldersatz Kp.5
keine näheren Angaben bekannt
Feldgendarmerieschule
Befand sich beim Feldgend.Ers.Rgt I (Berlin, später Lodz/Litzmannstadt, zuletzt in Prag)
<>SS-Feldgendarmerie-Ausbildungs- und Ers.Abt.
Stationiert in Staßfurt; keine weiteren Angaben.
Literatur:
<>Böckle, Karlheinz: Feldgendarmen - Feldjäger Militärpolizisten. Stuttgart 1987.
<>Center of Military History, US Army (Hrsg.): German Armored Trafic Control During the
Russian Campaign - CMH Pub 104-17 (Facsimile Edition). Washington D.C. 1989.
<>Fritz, H.W.: Die Planung, Vorbereitung und Durchführung großer Truppenbewegungen. Lehren
aus dem 2. Weltkrieg, dargestellt anhand eines ausgewählten Beispiels. (Jahresarbeit
FüAkBw, 1987, DOKZENTBw RB 3634).
Oberkommando der Wehrmacht (OKH/AHA/AgK/In 8
(Ib): Feldgendarmerie-Vorschrift (H.Dv. 275, M.Dv. Nr. 253, L.Dv 2801), Berlin 1940.
Oberkommando des Heeres: H.Dv. 485 NfD. Dienstanweisung für Feld- und Ortskommandanturen.
<>Vom 16.5.1939. Berlin 1939.<>
Williamson, G./Volstad, R.: German Military Police Units 1939-45. (=Osprey Men-at-arms
Series 213). London 1989.
Witter, Robert E.: Die deutsche Militärpolizei im Zweiten Weltkrieg. Wölfersheim 1995.
<>© Jörg Wurdack, April 2003