Nachtjagdgeschwader 4

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1. Lebenslauf:

Der Stab des Nachtjagdgeschwaders 4 wurde am 18. April 1941 in Metz aufgestellt, die vier Gruppen folgten alle im Laufe des Jahres 1942 aus Abgaben der bereits bestehenden Nachtjagdgeschwader und waren deshalb mit Me 110, Do 217 und Ju 88 ausgestattet. Die II. Gruppe sollte ab 12. November 1941 in Laupheim aufgestellt werden. Im Spätherbst 1941 wurden die aufgestellten Teile der Gruppe dem ZG 26 zugeführt, zurück blieb nur die 4. Staffel. Diese Staffel wurde nach und nach mit Personal der Nachtjagdschule 1 in Schleißheim aufgefüllt, so dass daraus doch noch die II. / Nachtjagdgeschwaders 4 aufgestellt wurde. Die IV. Gruppe, die erst am 1. Januar 1943 in Mainz-Finthen aufgestellt worden war, mußte am 1. August 1943 als I. Gruppe des Nachtjagd-Geschwaders 6 abgegeben werden. Am 30. April 1945 wurde das Geschwader auf den Stab mit drei Staffeln (1., 4. und 7. Staffel) reduziert.

 

- - 1941 - -

Der Stab des Nachtjagdgeschwaders 4 wurde im April 1941 in Metz aufgestellt. Er unterstand dem XII. Fliegerkorps und war mit der Messerschmitt Bf 110 ausgerüstet.

 

 

- - 1942 - -

Die I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 wurde im September 1942 in Florennes aus Teilen der I. / Nachtjagdgeschwader 1, 3 und 4 aufgestellt. Die Gruppe unterstand der 3. Jagd-Division und war mit der Messerschmitt Bf 110, der Dornier Do 217 und der Junkers Ju 88 ausgerüstet.

Stab 1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
September Florennes September Florennes September Florennes September Florennes
November Taveaux
Dezember Florennes

 

Die II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 wurde im April 1942 in Laupheim mit einem Gruppenstab und drei Staffeln aufgestellt. Sie war mit der Messerschmitt Bf 110 ausgerüstet und unterstand dem XII. Fliegerkorps. Im Mai 1942 verlegte die Gruppe nach Rheine, wo sie der 3. Jagd-Division unterstellt wurde. In Rheine wurden Teile der Gruppe mit der Dornier Do 217 ausgerüstet. Im September verlegte die Gruppe dann nach St. Dizier, wo sie der 3. Jagd-Division unterstellt wurde.

Stab 4. Staffel 5. Staffel 6. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
April Laupheim April Laupheim April Laupheim April Laupheim
Mai Rheine Mai Rheine Mai Rheine Mai Rheine
September St. Dizier September St. Dizier September St. Dizier September St. Dizier

 

Die III. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 wurde im Mai 1942 in Mainz-Finthen aus Teilen des Nachtjagdgeschwaders 1 mit einem Gruppenstab und drei Staffeln aufgestellt. Die Gruppe unterstand der 3. Jagd-Division und war sowohl mit der Messerschmitt Bf 110 und der Dornier Do 217 ausgerüstet. Im September 1942 verlegte die Gruppe nach Juvincourt.

Stab 7. Staffel 8. Staffel 9. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
Mai Mainz-Finthen Mai Mainz-Finthen Mai Mainz-Finthen Mai Mainz-Finthen
September Juvincourt September Juvincourt September Juvincourt September Juvincourt

 

Der Stab des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1942 in Metz. Er unterstand dem XII. Fliegerkorps und war mit der Messerschmitt Bf 110 ausgerüstet. Ab Mai 1942 unterstand der Stab der 3. Jagd-Division.

 

- - 1943 - -

Die I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1943 in Florennes. Sie unterstand der 3. Jagd-Division und war mit der Messerschmitt Bf 110, der Dornier Do 217 und der Junkers Ju 88 ausgerüstet. Im April 1943 wurde die 2. Staffel zur 12. / Nachtjagdgeschwader 5 und schied aus dem Gruppenverband aus. Gleichzeitig wurde die 2. Staffel durch Abgaben der Gruppe neu aufgestellt. Ab September unterstand die Gruppe der 4. Jagd-Division.

Stab 1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Florennes 1. Januar Florennes 1. Januar Florennes 1. Januar Florennes

 

Die II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1943 in St. Dizier. Sie unterstand der 3. Jagd-Division und war mit der Messerschmitt Bf 110 und der Dornier Do 217 ausgerüstet. Am 1. Januar 1943 wurde die 6. Staffel zur 11. / Nachtjagdgeschwader 4 und schied aus dem Gruppenverband aus. Aus der restlichen II. Gruppe wurde daraufhin eine neue 6. Staffel aufgestellt. Zwischen August und Dezember 1943 lag die 4. Staffel in Dijon. Die 6. Staffel verlegte im August nach Taveaux.

Stab 4. Staffel 5. Staffel 6. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar St. Dizier 1. Januar St. Dizier 1. Januar St. Dizier 1. Januar St. Dizier
August Dijon August Taveaux
Dezember St. Dizier

 

Die III. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1943 in Juvincourt, Sie unterstand der 4. Jagd-Division und war mit der Messerschmitt Bf 110 und der Dornier Do 217 ausgerüstet. Am 1. Januar wurde die 8. Staffel zur 10. / Nachtjagdgeschwader 4 und schied damit aus dem Gruppenverband aus. Aus dem Rest der Gruppe wurde daraufhin eine neue 8. Staffel gebildet.

Stab 7. Staffel 8. Staffel 9. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Juvincourt 1. Januar Juvincourt 1. Januar Juvincourt 1. Januar Juvincourt

 

Die IV. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 wurde am 1. Januar 1943 in Mainz-Finthen aus Abgaben der I. und II. Gruppe des Geschwaders mit einem Gruppenstab und drei Staffeln Die Gruppe warmit der Messerschmitt Bf 110 ausgerüstet und unterstand der 3. Jagd-Division. Ab Februar 1943 unterstand die Gruppe der 5. Jagd-Division. Am 1. August 1943 wurde die Gruppe zur I. / Nachtjagdgeschwader 6 und schied aus dem Geschwaderverband aus.

Stab 10. Staffel 11. Staffel 12. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Mainz-Finthen 1. Januar Mainz-Finthen 1. Januar Mainz-Finthen 1. Januar Mainz-Finthen

 

Der Stab des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1943 in Metz. Er unterstand der 3. Jagd-Division und war mit der Messerschmitt Bf 110 ausgerüstet.

 

- - 1944 - -

Die I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1944 in Florennes. Sie unterstand der 4. Jagd-Division und war mit der Messerschmitt Bf 110, der Dornier Do 217 und der Junkers Ju 88 ausgerüstet. Im April 1944 verlegte die Gruppe nach Langendiebach, wo sie dem Jafü Mittelrhein unterstellt wurde.

Stab 1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Florennes 1. Januar Florennes 1. Januar Florennes 1. Januar Florennes
August Langendiebach Januar Athies August Langendiebach August Athies
16. März Florennes September Langendiebach
August Langendiebach

 

Die II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1944 in St. Dizier, die 6. Staffel in Taveaux. Ausgerüstet war die Gruppe mit der Messerschmitt Bf 110. Im Januar verlegte die Gruppe ohne die 6. Staffel nach Fassberg, kehrte aber am 25. Februar wieder nach St. Dizier zurück. Am 16. März verlegte die Gruppe, erneut ohne die 6. Staffel, nach Dijon. Am 18. März verlegte auch die 5. Staffel nach Taveaux. Am 8. Mai 1944 wurde die gesamte Gruppe in Coulommiers versammelt und der 5. Jagd-Division unterstellt. Im August 1944 verlegte die Gruppe nach Frankfurt am Main, wo sie dem Jafü Mittelrhein unterstellt wurde. Im November folgte die Verlegung nach Gütersloh.

Stab 4. Staffel 5. Staffel 6. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar St. Dizier 1. Januar St. Dizier 1. Januar St. Dizier 1. Januar Taveaux
Januar Fassberg Januar Fassberg Januar Fassberg 8. Mai Coulommiers
25. Februar St. Dizier 25. Februar St. Dizier 25. Februar St. Dizier August Frankfurt / Main
16. März Dijon 16. März Dijon 16. März Dijon November Gütersloh
8. Mai Coulommiers 8. Mai Coulommiers 18. März Taveaux
August Frankfurt / Main August Frankfurt / Main 8. Mai Coulommiers
November Gütersloh November Gütersloh August Frankfurt / Main
November Gütersloh

 

Die III. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1943 in Juvincourt, Sie unterstand der 4. Jagd-Division und war mit der Messerschmitt Bf 110 und der Dornier Do 217 ausgerüstet. Mitte des Jahres gab die Gruppe die verbliebenen Dornier Do 217 ab. Im August verlegte sie nach Twente und am 10. September nach Mainz-Finthen. Hier wurden auch die verbliebenen Messerschmitt Bf 110 abgegeben, so dass die Gruppe jetzt komplett aus Junkers Ju 88 G bestand. Am 23. November verlegte die Gruppe schließlich nach Kassel-Rothwesten.

Stab 7. Staffel 8. Staffel 9. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Juvincourt 1. Januar Juvincourt 1. Januar Juvincourt 1. Januar Juvincourt
August Twente August Twente August Twente August Twente
10. September Mainz-Finthen 10. September Mainz-Finthen 10. September Mainz-Finthen 10. September Mainz-Finthen
23. November Kassel-Rothwesten 23. November Kassel-Rothwesten 23. November Kassel-Rothwesten 23. November Kassel-Rothwesten

 

Der Stab des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1944 in Metz. Er unterstand der 3. Jagd-Division und war mit der Messerschmitt Bf 110 ausgerüstet. Anfang des Jahres 1944 wurde der Stab auf die Junkers Ju 88 G umgerüstet. Im Februar 1944 verlegte der Stab nach Chenay, wo er der 4. Jagd-Division unterstellt wurde. Im August 1944 verlegte der Stab nach Mainz-Finthen, wo er dem Jafü Mittelrhein unterstellt wurde. Amn 23. November folgte dann die Verlegung nach Gütersloh.

 

- - 1945 - -

Die I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1945 in Langendiebach. Sie unterstand dem Jafü Mittelrhein und war mit der Junkers Ju 88 G ausgerüstet. Im Januar 1945 verlegte die Gruppe nach Vechta, wo sie der 2. Jagd-Division unterstellt wurde. Am 30. März 1945 wurden der Gruppenstab sowie die 2. und 3. Staffel aufgelöst. Die Reste der Gruppe wurden in der 1. Staffel zusammen gefasst. Über deren Weg gibt es keine Aufzeichnungen.

Stab 1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Langendiebach 1. Januar Langendiebach 1. Januar Langendiebach 1. Januar Langendiebach
Januar Vechta Januar Vechta Januar Vechta Januar Vechta

 

Die II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1945 in Gütersloh. Sie unterstand dem Jafü Mittelrhein und war mit der Messerschmitt Bf 110 und der Junkers Ju 88 G ausgerüstet. Am 30. März 1945 wurden der Gruppenstab sowie die 5. und 6. Staffel aufgelöst. Die Reste der Gruppe wurden in der 4. Staffel zusammen gefasst. Über deren Weg gibt es keine Aufzeichnungen.

Stab 4. Staffel 5. Staffel 6. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Gütersloh 1. Januar Gütersloh 1. Januar Gütersloh 1. Januar Gütersloh

 

Die III. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1945 in Kassel-Rothwesten. Sie unterstand der 3. Jagd-Division und war mit der Junkers Ju 88 G ausgerüstet. Im Januar 1945 verlegte die Gruppe nach Paderborn. Am 30. März 1945 wurden der Gruppenstab sowie die 8. und 9. Staffel aufgelöst. Die Reste der Gruppe wurden in der 7. Staffel zusammen gefasst. Über deren Weg gibt es keine Aufzeichnungen.

Stab 7. Staffel 8. Staffel 9. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Kassel-Rothwesten 1. Januar Kassel-Rothwesten 1. Januar Kassel-Rothwesten 1. Januar Kassel-Rothwesten
Januar Paderborn Januar Paderborn Januar Paderborn Januar Paderborn

 

Der Stab des Nachtjagdgeschwaders 4 lag zu Beginn des Jahres 1945 in Gütersloh. Er war mit der Junkers Ju 88 G ausgerüstet. Über die Unterstellung des Stabes und sein Verbleib nach April 1945 ist nichts bekannt.

 

2. Kommandeure:

Geschwaderkommodore:

Major Stoltenhoff, 18. April 1941

Oberleutnan Wolfgang Thimmig, 20. Oktober  1943

Major Heinz-Wolfgang Schnaufer, 14. November 1944

 

I. Gruppe

Gruppenkommandeure:

Major Wilhelm Herget, 1. September 1942

Hauptmann Hans Krause, Dezember 1944

 

II. Gruppe

Hauptmann Theodor Rossiwall, 1. Oktober 1942

Hauptmann Heinrich Griese, 13. Januar 1942

Hauptmann Hans Autenrieth, Februar 1944

Hauptmann Gerhard Rath, 20. Mai 1944

Hauptmann Hubert Rauch, 22. Juni 1944

 

III. Gruppe

Gruppenkommandeure:

Major Kurt Holler, 1. Mai 1942

Hauptmann Hans-Karl Kamp, 23. Juni 1943

Hauptmann Ludwig Meister, 6. Dezember 1944

 

IV. Gruppe

Gruppenkommandeur:

Major Heinrich Wohlers, 1. Januar 1943

 

3. Literatur und Quellen:

Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976
Gebhard Aders: Geschichte der Deutschen Nachtjagd, Motorbuch Verlag, 1977
Michael Holm: www.ww2.dk