Nachschub-Bataillon 541

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab 07119 gestr. Nov/44
1. Kompanie 22738 gestr. Nov/44
2. Kompanie 01679 gestr. Nov/44
3. Kompanie 05622 gestr. Nov/44
4. Kompanie 56818 gestr. Nov/44
5. Kompanie  58021 gestr. Nov/44
6. Kompanie 57566 gestr. Nov/44

Das Bataillon wurde etwa Mitte 1943 in Südrußland aufgestellt. Das Bataillon wurde aus dem Wach-Bataillon 541 als Nachschub-Bataillon 541 der Heerestruppe zu 6 Kompanien aufgestellt. Das Bataillon wurde bei der 6. Armee in Südrußland und der Südukraine eingesetzt. Im August 1944 wurde das Bataillon in Rumänien vernichtet. 

Die Ersatzgestellung vom Bataillon wurde vom Wehrkreis IV wahrgenommen. 

Kommandeure:

 

Bericht des Kommandeur Nachschub Bataillon 541 Major Fischer vom 11.9.1944

Mein Bataillon, das Nachschub-Bataillon 541, war in Telica (Donaudelta) in einem Versorgungsstützpunkt der 6. Armee eingesetzt. Am 22.8. verließen O.Qu.Abt. der Armee und der Kdr. d. A.Nsch.Tr. 541 ihre Standorte und seitdem hatte das Batl. keinerlei Verbindung mehr mit vorgesetzten Dienststellen. Am 24.8. abends erhielten alle deutschen Wehrmachtsteile in Telica von den Kdr. der 2. u. 9. rum. Inf.Div. den Befehl bis 25. morgens die Stadt zu verlassen. Am 25.8. setzte ich mein Btl. in Marsch nach Westen mit Marschziel Harsowa, um dort die Fähre über die Donau zu benutzen. Das Btl. marschierte in zwei Marschgruppen, eine nördlich von Tulica und eine südlich von Babaday aus, der mot. Tross fuhr voraus. Ich selbst marschierte am 25. mit der südlichen Marschgruppe. Am 26.8. fuhr ich voraus, um die Übersetzmöglichkeiten bei Harsowa zu erkunden, musste dort aber feststellen, dass rum. Truppen die Fähre für deutsche Truppen gesperrt hatten. Ich sandte nun Befehle an die Marschgruppen, Cernavoda, gegebenenfalls die bulgarische Grenze anzumarschieren, und wandte mich selbst nach Cernavoda. Im Laufe des 26. nachmittags ändert sich plötzlich das bisher kameradschaftliche und hilfsbereite Verhalten der rum. Dienststellen und Truppen zu einer ausgesprochenen feindseligen Haltung. Meine Melder wurden entwaffnet und nicht mehr nach rückwärts durchgelassen. Meine eigene M. Gruppe entging anscheinend der Entwaffnung nur dadurch, dass man uns für stärker hielt als wir waren. Da eine Rückkehr zu einer Marschgruppe, ohne entwaffnet zu werden, nicht möglich war, entschloss ich mich, mit meiner Gruppe unter Vermeidung größerer Orte, die neutrale bulgarische Grenze zu erreichen. Meine Fahrzeuge musste ich unbrauchbar gemacht stehen lassen, und im Fußmarsch schlug ich mich mit 15 Mann zur bulgarischen Grenze durch, die ich in der Nacht zum 31.8. überschritt. Beim 1. bulg. Grenzposten meldeten wir uns, gaben unsere Waffen ab und wurden mit Fahrzeugen nach Sumen gebracht. Von dort konnten wir mit der Bahn Sofia erreichen, von wo wir am 1.9. mit dem letzten SF Zug in Richtung Nisch abfuhren, das wir aber erst am 5.9. vormittags erreichten. In Nisch wurde ich mit meiner Abt. von der Feld-Kdtr. 809 festgehalten. Während meine Leute zu einer Alarmkompanie. Kommandiert wurden, wurde ich am 7.9. nach Belgrad in Marsch gesetzt, wo ich am 9.9. abends eintraf. Das weitere Schicksal meiner Marschgruppen und des mot. Trosses des Btl. Ist mir unbekannt geblieben. Es bestehen die Möglichkeiten, dass sie interniert wurden oder aber noch irgend eine Gelegenheit, über die Donau zu kommen, fanden. Da seit 22.8. keine Verbindung mehr zum Kdr. d. Armee-Nachschub-Truppen und zur Armee bestand, sind diese über das Schicksal des ganzen Btl. vollständig im Ungewissen. Aus diesem Grunde und weil gegebenenfalls eine Abwicklungsstelle aufgestellt werden muss, bitte ich gehorsamst um Weiterleitung zur Heeresgruppe Südukraine, bzw. 6. Armee.

Gez. Fischer

Major

Quelle: Nara Rolle T78 R139 – AHA-Abwicklungsstab Rudolstadt