Lazarettschiffe

 

Im "Abkommen betreffend die Anwendung des Genfer Abkommens auf den Seekrieg" vom 18. Oktober 1907 ist in den Artikeln 1, 4 und 5 über das Lazarettschiff folgendes bestimmt worden:
"Die militärischen Lazarettschiffe, das heißt die Schiffe, die vom Staate einzig und allein erbaut oder eingerichtet worden sind, um den Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen Hilfe zu bringen, und deren Namen beim Beginn oder im Verlauf der Feindseligkeiten, jedenfalls aber vor irgendwelcher Verwendung, den kriegführenden Mächten mitgeteilt werden (Notifizierung), sind zu achten und dürfen während der Dauer der Feindseligkeiten nicht weggenommen werden.
Die Regierungen verpflichten sich, diese Schiffe zu keinerlei militärischen Zwecken zu benutzen.
Die militärischen Lazarettschiffe sind kenntlich zu machen durch einen äußeren weißen Anstrich mit einem waagerecht laufenden etwa 1 1/2 Meter breiten, grünen Streifen. Alle Lazarettschiffe und die Boote dieser Schiffe sollen sich äußerlich dadurch kenntlich machen, daß sie neben der Nationalflagge die im Genfer Abkommen vorgesehene weiße Flagge mit dem roten Kreuz hissen.
Wollen sich die vorstehend erwähnten Schiffe und Boote auch während der Nacht den ihnen gebührenden Schutz sichern, so haben sie mit Genehmigung des Kriegführenden, den sie begleiten, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, damit der sie kenntlich machende Anstrich genügend sichtbar ist."

 

Lazarettschiff "Alexander von Humboldt" / Lazarettschiff G

Reichsfischerei- und Forschungsschiff, Stapellauf 28. März 1940. Ab dem 4. September 1940 als Lazarettschiff beim Admiral Polarküste eingesetzt. Am 24. Juni 1944 bei einem amerikanischen Luftangriff auf Wesermünde versenkt. Nach dem Krieg gehoben und instand gesetzt.

Tonnage: 783 BRT

Länge: 57,9 m

Breite: 9,20 m

Geschwindigkeit: 12,5 kn

 

Lazarettschiff "Aquileja"

Italienischer Passagier-Dampfer, Stapellauf Januar 1914. Am Mai 1942 als italienisches Lazarett-Schiff in Dienst und im September 1943 von der Kriegsmarine übernommen. Das Schiff brannte Ende Dezember 1943 in Marseille aus und wurde am 16. Februar 1944 außer Dienst gestellt. Am 26. Juni 1944 selbst versenkt.

Tonnage: 9.448 BRT

Länge: 151,79 m

Breite: 17,43 m

Geschwindigkeit: 14,5 kn

 

Lazarettschiff "Ares"

Griechisches Marineschulschiff (Segler), Stapellauf 28. Januar 1927. Das Schiff wurde im Mai 1941 von der Kriegsmarine übernommen, Stützpunkt Salamis. Am 28. November 1941 in "Graz" umbenannt. Das Schiff sank am 5. Dezember 1942 auf einer Mine vor Mizerta.

Tonnage: 2.200 BRT

Länge: 77,0 m

Breite: 12,0 m

Geschwindigkeit: 10 kn

 

Lazarettschiff "Berlin" / Lazarettschiff A

Passagier-Dampfer der Norddeutschen Lloyd in Bremen, Stapellauf am 25. März 1925. Am 23. August 1939 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Vorübergehend vom 15. Januar 1940 bis zum 9. April 1940 außer Dienst gestellt. Das Schiff konnte 400 Verwundete befördern, die Mannschaft bestand aus 165 Mann. Im Juli 1940 befand sich das Schiff als Marinelazarett im Hafen von Kopenhagen. Es hatte hier eine Kapazität von 490 Betten. Chefarzt war Geschwaderarzt Dr. Paul.
Das Schiff sank am 31. Januar 1945 auf einer Mine vor Swinemünde,1 Apotheker kam dabei ums Leben. Das Schiff wurde 1948 von der Sowjetunion gehoben, repariert und als "Admiral Nachimov" in Dienst gestellt. Das Schiff sank am 1. September 1986 vor Novorossiysk nach einer Kollision mit der M/S Pjotr Wassejew.

Tonnage: 15.286 BRT

Länge: 174,3 m

Breite: 20,98 m

Geschwindigkeit: 16,5 kn

 

Lazarettschiff "Birka"

Frachtdampfer der Matheis-Reederei K.G. in Hamburg, Stapellauf 23. Juni 1937. Am 5. September 1940 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Das Schiff sank am 1. Juni 1943 auf einer Mine im Altafjord. 115 Menschen kamen dabei ums Leben.

Tonnage: 1.000 BRT

Länge: 77,8 m

Breite: 10,36 m

Geschwindigkeit: 12 kn

 

Lazarettschiff "Bonn"

Italienisches Motorschiff "Cagliari", Stapellauf 1938 in Split. Das Schiff wurde am 2. Dezember 1943 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Am 4. November 1944 wurde das Schiff völkerrechtswidrig von britischen Seestreitkräften aufgebracht und nach Bari eingebracht. 1945 an Jugoslawien zurückgegeben.

Tonnage: 479 BRT

Länge: 51,99 m

Breite: 7,72 m

Geschwindigkeit: 13 kn

 

Lazarettschiff "Bordeaux"

Französischer Kanaldampfer, Stapellauf 1912. Das Schiff wurde am 29. Juni 1944 als Ersatz für das Lazarettschiff "Hüxter" als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Das Schiff wurde am 1. September 1944 vor der Kanalinsel Guernsey von amerikanischen Zerstörern aufgebracht und nach England eingebracht.

Tonnage: 774 BRT

Länge: 63,65 m

Breite: 8,50 m

Geschwindigkeit: 14 kn

 

Lazarettschiff "Brigitte"

Ehemals griechische Lefti und am 29. Mai 1941 als Lazarettschiff in der Ägäis in Dienst gestellt. Das Schiff wurde im August als Lazarettschiff wieder außer Dienst gestellt und als U-Boot-Jäger UJ 2102 in Dienst gestellt. Am 13. Oktober 1944 bei Volos durch Luftangriff versenkt.

Tonnage: ? BRT

Länge: ? m

Breite: ? m

Geschwindigkeit: ? kn

 

Lazarettschiff "Ceres"

Motorschiff der D.G. Neptun in Bremen, Stapellauf 24. Februar 1936. Das Schiff wurde am 3. September 1940 als Lazarettschiff in Vorbereitung des Unternehmens "Seelöwe" (der Landung in England" in Dienst gestellt, am 22. November 1940 aber wieder ausgemustert. Am 27. Juni 1941 als Sperrbrecher 69 wieder in Dienst gestellt, später Sperrbrecher 169. Das Schiff sank am 19. November 1942 auf einer Mine vor Norderney. Das Schiff konnte 103 Verwundete aufnehmen.

Tonnage: 1.078 BRT

Länge: 76,15 m

Breite: 10,57 m

Geschwindigkeit: 12 kn

 

Lazarettschiff "Christian"

Frachtdampfer der Reederei Rud. Christ. Gribel in Stettin, Stapellauf 21. Januar 1939. Am 31. August 1940 als Lazarettschiff "Leipzig" in Dienst gestellt. Das Schiff sollte bei der Landung in England zum Einsatz kommen. Am 22. November 1940 wieder außer Dienst und am 17. September 1941 reaktiviert, diesmal unter dem Namen "Christian". Am 31. März 1943 wieder außer Dienst und als Navigations-Schulschiff "Deneb" verwandt.

Tonnage: 795 BRT

Länge: 63,4 m

Breite: 8,85 m

Geschwindigkeit: 9 kn

 

Lazarettschiff "Claus"

Frachtdampfer der Reederei Rud.Chris. Gribel in Stettin, Stapellauf im Juli 1907. Das Schiff wurde am 14. August 1940 bei der 25. Unterseeboots-Flottille als Troßschiff in Dienst gestellt und wurde am 4. September 1940 in Vorbereitung zur Landung in England als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Am 18. November 1940 außer Dienst und am 13. März 1941 als Tender "Schwalbe" beim Ubootabnahmekommando Kiel übernommen. Ab 16. Mai 1942 Navigationsschulschiff "Nadir".

 

Lazarettschiff "Christian"

Frachtdampfer der Reederei Rud. Christ. Gribel in Stettin, Stapellauf 21. Januar 1939. Am 31. August 1940 als Lazarettschiff "Leipzig" in Dienst gestellt. Das Schiff sollte bei der Landung in England zum Einsatz kommen. Am 22. November 1940 wieder außer Dienst und am 17. September 1941 reaktiviert, diesmal unter dem Namen "Christian". Am 31. März 1943 wieder außer Dienst und als Navigations-Schulschiff "Deneb" verwandt.

Tonnage: 302 BRT

Länge: 42,28 m

Breite: 7,42 m

Geschwindigkeit: 9 kn

 

Lazarettschiff "Danzig"

Frachtdampfer der Reederei Rud. Christ. Gribel in Stettin, Stapellauf am 30. Juli 1898. In Lübeck am 4. September 1940 für das Unternehmen Seelöwe in Dienst gestellt, am 22. November 1940 wieder außer Dienst. Das Schiff hätte 50 Verwundete transportieren können.

Tonnage: 797 BRT

Länge: 63,4 m

Breite: 8385 m

Geschwindigkeit: 9 kn

 

Lazarettschiff "Erlangen"

Französischer Fahrgastdampfer "Gouverneur Général Cambon", Stapellauf 24. Juni 1922. Das Schiff wurde1940 von den Italienern als "Urbino" übernommen und am 23. Dezember 1942 von der Kriegsmarine übernommen. Ab dem 13. März 1944 Lazarettschiff "Erlangen". Das Schiff wurde am 16. Juni 1944 trotz voller Kennzeichnung zwischen Viareggio und Genua durch Luftangriff schwer beschädigt. Das Schiff wurde auf Strand gesetzt, aber nicht wieder eingesetzt. Am 4. September 1944 wurde das Schiff während der Reparatur erneut gebombt und vernichtet. Das medizinische Personal eröffnete das Marinelazarett Genua. Insgesamt konnten fast 450 Verwundete transportiert werden.

Tonnage: 3.509 BRT

Länge: 105,58 m

Breite: 13,62 m

Geschwindigkeit: 17,5 kn

 

Lazarettschiff "Fasan"

Frachtdampfer der Argo-Reederei in Bremen, Stapellauf 18. April 1936. Das Schiff wurde am 26. August 1941 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. In der Nacht vom 27. zum 28. Juli 1943 wurde das Schiff bei einem Fliegerangriff auf Hamburg versenkt. Später gehoben und repariert und am 21. November 1944 erneut schwer beschädigt. Nach dem Krieg erneut repariert und der Argo-Reederei zurückgegeben.

Tonnage: 1.275 BRT

Länge: 80,15 m

Breite: 11,7 m

Geschwindigkeit: 12,5 kn

 

Lazarettschiff "Flora"

Dampfer der D.G. Neptun in Bremen. Stapellauf 27. August 1940. Das Schiff war für das Unternehmen "Seelöwe" vorgesehen. Nach dessen Ausbleiben wurde das Schiff am 19. November 1940 außer Dienst gestellt und als Sperrbrecher 68 übernommen, später Sperrbrecher 168. Das Boot wurde am 25. August 1944 in St. Nazaire versenkt. Später gehoben und repariert, 1947 zur französischen Port Navalo und 1955 als deutsche Flachsee in Dienst. Am 11. Februar 1963 nach Kollision gesunken.

Tonnage: 1.248 BRT

Länge: 80,47 m

Breite: 10,5 m

Geschwindigkeit: 12 kn

 

Lazarettschiff "Frankfurt"

Dänisches Motorschiff "Kronprins Olav", Stapellauf 1937. Am 15. März 1945 als Lazarettschiff vorgesehen, aber nicht eingesetzt. Ab dem 21. Juli 1945 wieder "Kronprins Olav".

Tonnage: 3.038 BRT

Länge: 92,28 m

Breite: 13,89 m

Geschwindigkeit: 18 kn

 

Lazarettschiff "Freiburg"

Italienischer Passagier-Dampfer "Stamira", Stapellauf 1929. Im September 1943 von der Kriegsmarine übernommen und ab dem 3. Mai 1944 als Lazarettschiff "Freiburg" in Dienst gestellt. Das Schiff konnte 310 Verwundete transportieren. Am 23. Oktober 1944 durch den englischen Zerstörer HMS "Lamerton" aufgebracht und vom 27. Oktober 1944 bis zum 22. März 1945 widerrechtlich in Brindisi festgehalten. Erst auf Intervention des Schweizer Roten Kreuzes freigegeben. Nach Zusammenbruch der Italienfront 1945 wurde da Schiff von Triest nach Bari beordert.

Tonnage: 1.463 BRT

Länge: 75,43 m

Breite: 10,86 m

Geschwindigkeit: 10 kn

 

Lazarettschiff "General San Martin"

Passagierdampfer der Hamburg-Süd-Reederei in Hamburg, Stapellauf 12. August 1922. Das Schiff wurde am 20. Januar 1940 von der Kriegsmarine für die 7. U-Boots-Flottille übernommen. Am 1. Mai 1941 der 1. U-Boots-Flottille zugewiesen, ab dem 1. Oktober 1941 der 8. U-Boots-Flottille und ab August 1944 der 32. U-Boots-Flottille. Am 25. Januar 1945 als Lazarettschiff beim Sanitätsdienst Ost übernommen. Nach dem Krieg englische Beute und zum britischen Truppentransporter "Empire Deben" umbenannt.

Tonnage: 11.251 BRT

Länge: 150,9 m

Breite: 18,5 m

Geschwindigkeit: 13,5 kn

 

Lazarettschiff "Giessen"

Französischer Passagierdampfer "Gouverneur Général Chanzy", Stapellauf am 9. Mai 1924. 1940 von den Italienern als "Nicastro" übernommen und am 15. Mai 1945 von der Kriegsmarine übernommen. Der Umbau zum Lazarettschiff in Marseille wurde nicht beendet, das Schiff wurde als Blockschiff im August 1944 in La Ciotat versenkt. Später gehoben und als "Gouverneur Général Chanzy" wieder in Dienst gestellt.

Tonnage: 4.3972 BRT

Länge: 115,11 m

Breite: 16,25 m

Geschwindigkeit: 19 kn

 

Lazarettschiff "Glückauf" / Lazarettschiff F

Bäderdampfer der Norddeutschen Lloyd, Bremen, Stapellauf 9. Oktober 1913. Das Schiff wurde als "Bubendey" von der Kaiserlichen Marine als Führerboot der V-Flottille in Kiel übernommen. Nach dem Krieg wieder Bäderdampfer, wurde das Schiff am 20. September 1939 als Lazarettschiff von der Kriegsmarine übernommen. Nach dem Krieg wieder Bäderdampfer.

Tonnage: 981 BRT

Länge: 68,05 m

Breite: 12,22 m

Geschwindigkeit: 12,5 kn

 

Lazarettschiff "Göttingen"

Französischer Turbinen-Passagier-Dampfer "Gouverneur Général Grévy", Stapellauf  8. April 1921. Das Schiff sollte Mitte Juni 1944 zum Lazarettschiff umgebaut werden. Der Umbau in Marseille wurde nicht vollendet und das Schiff wurde am 31. August 1944 in Marseille selbst versenkt.

Tonnage: 4.565 BRT

Länge: 111,28 m

Breite: 15,02 m

Geschwindigkeit: 19 kn

 

Lazarettschiff "Gradisca"

Italienischer Passagier-Dampfer bzw. italienisches Lazarettschiff, Stapellauf 1913. Das Schiff wurde am 6. Oktober 1943 als Lazarettschiff von der Kriegsmarine übernommen. Am 30. Oktober 1944 und am 20. Januar 1945 von den Engländern in der Ägäis aufgebracht und wieder freigegeben. Am 20. März 1945 von Italien übernommen.

Tonnage: 13.870 BRT

Länge: ? m

Breite: ? m

Geschwindigkeit: ? kn

 

Lazarettschiff "Graz"

Griechisches Marineschulschiff (Segler), Stapellauf 28. Januar 1927. Das Schiff wurde im Mai 1941 von der Kriegsmarine als "Ares" übernommen, Stützpunkt Salamis. Am 28. November 1941 in "Graz" umbenannt. Das Schiff sank am 5. Dezember 1942 auf einer Mine vor Bizerta.

Tonnage: 2.200 BRT

Länge: 77,0 m

Breite: 12,0 m

Geschwindigkeit: 10 kn

 

Lazarettschiff "Greifswald"

Französischer Turbinen-Passagier-Dampfer "Gouverneur Général Jonnart", Stapellauf 1923. Das Schiff sollte im Sommer 1944 zum Lazarettschiff umgebaut werden. Der Umbau wurde aber nicht vollendet, das Schiff wurde am 28. August 1944 in Marseille selbstversenkt.

Tonnage: 4.513 BRT

Länge: 110,48 m

Breite: 16,2 m

Geschwindigkeit: 19 kn

 

Lazarettschiff "Hermia"

Frachtdampfer der Reederei A. Kirsten in Hamburg, Stapellauf 21. Dezember 1909. Das Schiff wurde am 1. September 1940 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Das Schiff war für den Einsatz bei der Landung in England vorgesehen. Das Schiff sank am 29. Dezember 1940 auf einer Mine auf der Elbe.

Tonnage: 997 BRT

Länge: 68,98 m

Breite: 10,15 m

Geschwindigkeit: 10 kn

 

Lazarettschiff "Hüxter"

Frachtdampfer der Reederei H.M. Gehrckens in Hamburg, Stapellauf Juni 1924. Am 16. Oktober 1941 als Lazarettschiff in Dienst gestellt, das Schiff konnte 102 Verwundete transportieren. Das Schiff wurde in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 1944 von der 65. kanadischen Schnellbootsflottille angegriffen. Dabei wurde das Vorderschiff versenkt. Außerdem wurde in dieser Nacht das Boot V208 versenkt. Der hintere Teil der Hüxter wurde dann in den Hafen von St. Malo geschleppt wo es am 9. August 1944 in durch einen Luftangriff versenkt wurde. Später gehoben und als "Oualidia" in französische Dienste gestellt.

Tonnage: 991 BRT

Länge: 70,30 m

Breite: 10,87 m

Geschwindigkeit: 9 kn

 

Lazarettschiff "Indalsälfen"

Frachtdampfer der Matheis-Reederei KG in Hamburg, Stapellauf Juni 1904. Am 5. September 1940 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Das Schiff war für den Einsatz nach der Landung in England vorgesehen, kam aber nicht zum Einsatz. Am 4. Januar 1941 wieder außer Dienst und in Gotaälv umbenannt.

Tonnage: 658 BRT

Länge: 56,60 m

Breite: 8,98 m

Geschwindigkeit: 9 kn

 

Lazarettschiff "Innsbruck"

Italienischer Fahrgastdampfer "Limbara", Stapellauf Mai 1910. Am 1. Februar 1944 als Lazarettschiff für 84 Verwundete in Dienst gestellt. Das Schiff wurde am 9./10. Juni 1944 durch Fliegerangriff an der Mole von Triest versenkt.

Tonnage: 402 BRT

Länge: 49,68 m

Breite: 8,10 m

Geschwindigkeit: 9 kn

 

Lazarettschiff "Königsberg"

Frachtdampfer der Matheis-Reederei KG in Hamburg, Stapellauf 1. Mai 1925. Am 4. September 1940 in Vorbereitung auf die Landung in England als Lazarettschiff in Dienst gestellt, am 14. Dezember 1940 wieder außer Dienst. Später umbenannt in "Stettin", nach dem Krieg britische Kriegsbeute "Empire Conway"

Tonnage: 999 BRT

Länge: 66,18 m

Breite: 10,55 m

Geschwindigkeit: 9,5 kn

 

Lazarettschiff "Konstanz"

Griechischer Frachtdampfer "Eleni", Stapellauf April 1903. Am 19. September 1942 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Am 19. Mai 1943 in der Straße von Gibraltar widerrechtlich aufgebracht und in La Valetta auf Malta beschlagnahmt.

Tonnage: 1.441 BRT

Länge: 74,70 m

Breite: 10,08 m

Geschwindigkeit: 13 kn

 

Lazarettschiff "Latona"

Motorschiff der D.G. Neptun Reederei, Bremen, Stapellauf 15. März 1937. Das Schiff wurde am 31. August 1940 in Vorbereitung auf die Landung in England als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Am 16. November 1940 wieder außer Dienst und als Navigationsschulschiff "Nautik" übernommen. 1945 in Kiel beschlagnahmt und später wieder an die D.G. Neptun-Reederei zurückgegeben.

Tonnage: 1.126 BRT

Länge: 76,15 m

Breite: 10,57 m

Geschwindigkeit: 12 kn

 

Lazarettschiff "Leipzig"

Frachtdampfer der Reederei Rud. Christ. Gribel in Stettin, Stapellauf 21. Januar 1939. Am 31. August 1940 als Lazarettschiff "Leipzig" in Dienst gestellt. Das Schiff sollte bei der Landung in England zum Einsatz kommen. Am 22. November 1940 wieder außer Dienst und am 17. September 1941 reaktiviert, diesmal unter dem Namen "Christian". Am 31. März 1943 wieder außer Dienst und als Navigations-Schulschiff "Deneb" verwandt.

Tonnage: 795 BRT

Länge: 63,4 m

Breite: 8,85 m

Geschwindigkeit: 9 kn

 

Lazarettschiff "Lindau"

Belgisches Motorschiff "Baudouinville" der reederei Cie. Maritime Belge., Stapellauf 1939. Das Schiff trug seit September 1941 den Namen "Lindau" und war als Lazarettschiff vorgesehen, wurde aber nicht in Dienst gestellt und am 10. August 1944 vor Nantes versenkt. Nach dem Krieg gehoben, nach Antwerpen geschleppt und abgewrackt.

Tonnage: 13.761 BRT

Länge: ? m

Breite: ? m

Geschwindigkeit: ? kn

 

Lazarettschiff "Marburg"

Dänischer Passagier-Dampfer "Aarhus", Stapellauf 1912. Am 18. Januar 1945 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Nach Kriegsende als Beute nach England.

Tonnage: 1.618 BRT

Länge: 82,42 m

Breite: 11,98 m

Geschwindigkeit: 14,5 kn

 

Lazarettschiff "Meteor"

Norwegischer Touristendampfer, Stapellauf 15. März 1904. Als Lazarettschiff in Dienst gestellt am 7. Mai 1940. Das Schiff war für 200 Verwundete ausgelegt und wurde zweitweise als "Rostock" bezeichnet. Am 9. März 1945 durch Bombenanagriff vor Pillau versenkt, 24 Tote.

Tonnage: 3.717 BRT

Länge: 112,01 m

Breite: 13,47 m

Geschwindigkeit: 10,5 kn

 

Lazarettschiff "Minos"

Motorschiff der D.G. Neptun, Bremen, Stapellauf 4. März 1939. Am 3. September 1940 in Erwartung der Landung in England als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Am 21. November 1940 als Zielschiff "Minna" übernommen, ab November 1941 Navigationsschulschiff "Nordstern". Am 6. Oktober 1944 durch sowjetisches U-Boot südwestlich von Windau versenkt.

Tonnage: 1.127 BRT

Länge: 76,5 m

Breite: 10,55 m

Geschwindigkeit: 12 kn

 

Lazarettschiff "Monte Olivia"

Passagier-Motorschiff der Hamburg-Süd-Reederei, Stapellauf 28. Oktober 1924. Nach Kriegsbeginn gelang es dem Schiff, von Südamerika aus die britische Blockade zu durchbrechen. Im Anschluß wurde das Schiff als Depot-Schiff in Gotenhafen, später in Hamburg eingesetzt. Ab dem 15. Januar 1945 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Am 3. April 1945 wurde das Schiff von der US-Airforce in Kiel noch vor seinem ersten Einsatz versenkt.

Tonnage: 13.750 BRT

Länge: 159,7 m

Breite: 20,05 m

Geschwindigkeit: 14,3 kn

 

Lazarettschiff "Monte Rosa"

Passagier-Motorschiff der Hamburg-Süd-Reederei, Stapellauf 4. Dezember 1940. Das Schiff wurde als depot-Schiff genutzt Am 15. Januar 1945 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Am 16. Februar 1945 wurde das Schiff durch einen Minentreffer vor Gotenhafen schwer beschädigt. Das Schiff wurde eingeschleppt und außer Dienst gestellt, die Besatzung kam zum Lazarettschiff "Pretoria". Nach der Reparatur wurde das Schiff im März 1945 in Kopenhagen wieder in Dienst gestellt. Nach dem Krieg zur britischen "Empire Windrush".

Tonnage: 13.882 BRT

Länge: 159,70 m

Breite: 20,05 m

Geschwindigkeit: 14,3 kn

 

Lazarettschiff "Oberhausen" / Lazarettschiff E

Motorschiff der Reederei Franz Haniel & Co. in Duisburg-Ruhrort, Stapellauf März 139. Ab dem 10. April 1940 als Lazarettschiff für 150 Verwundete in Dienst gestellt und bis 1946 in Dienst. Anschließend als "Akademik Komarov" nach Rußland.

Tonnage: 1.261 BRT

Länge: 80,17 m

Breite: 11,51 m

Geschwindigkeit: 13 kn

 

Lazarettschiff "Pitea"

Frachtdampfer der Reederei H.M. Gehrckens in Hamburg, Stapellauf 26. November 1902. Das Krieg wurde am 5. September 1940 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Im Krieg durch Luftangriff schwer beschädigt, aber wieder repariert und bis 1946 in Dienst.

Tonnage: 962 BRT

Länge: 68,35 m

Breite: 10,07 m

Geschwindigkeit: 8 kn

 

Lazarettschiff "Portia"

Frachtdampfer der Reederei A. Kirsten in Hamburg, Stapellauf 19. August 1911. Das Schiff wurde am 5. August 1914 Lazarettschiff (Hilfslazarettschiff B), am 13. August 1918 wieder außer Dienst. Am 18. August 1940 wieder als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Nach dem Ausbleiben der Landung in England am 26. November 1940 wieder außer Dienst. Als Lavinia wieder als Frachter unterwegs, am 24. April 1941 durch Minentreffer vor Kiel versenkt. Später gehoben und repariert. Am 22. April 1944 durch Sabotageakt in Aalborg versenkt, erneut gehoben und wieder repariert. An 9. Oktober 1944 durch Luftangriff in Hamburg versenkt. 1948 gehoben und repariert und 1949 als "Portia" wieder in Dienst. 1962 abgebrochen.

Tonnage: 968 BRT

Länge: 68,58 m

Breite: 10,08 m

Geschwindigkeit: 10 kn

 

Lazarettschiff "Posen"

Frachtdampfer der Matheis Reederei, KG in Hamburg, Stapellauf 7. Augst 1925. Am 19. Oktober 1942 als Lazarettschiff in Dienst. Am 12. April 1945 vor Hela durch Luftangriff schwer beschädigt, auf Strand gesetzt und ausgebrannt.

Tonnage: 1.062 BRT

Länge: 67,29 m

Breite: 10,56 m

Geschwindigkeit: 9,5 kn

 

Lazarettschiff "Pretoria"

Turbinen-Passagierschiff der Deutschen Ostafrika-Linie in Hamburg, Stapellauf 16. Juli 1936. Bei Kriegsbeginn kam das Schiff als Wohnschiff zur 21. U-Boots-Flottille nach Neustadt, dann zur 1. Unterseeboots-Lehr-Division nach Kiel. Am 22. Februar 1945 als Lazarettschiff für 2.700 Verwundete in Dienst gestellt. Nach dem Kriege nach England als "Empire Doom", ab 1950 als "Empire Orwell" in Dienst. 1962 nach Indonesien verkauft.

Tonnage: 16.662 BRT

Länge: 175,76 m

Breite: 22,1 m

Geschwindigkeit: 18 kn

 

Lazarettschiff "Robert Ley" / Lazarettschiff B

Passagier-Motorschiff der KdF-Flotte, Stapellauf am 29. März 1938 als Schwesterschiff der "Wilhelm Gustloff". Als reines Kreuzfahrtschiff konzipiert, war das Schiff nur mit schwachen Maschinen ausgestattet. 1939 wurde das Schiff zum Transport deutscher Soldaten aus Spanien in die Heimat eingesetzt. Am 25. August 1939 hatte der Umbau des Schiffes zum Lazarettschiff begonnen. Das Schiff wurde als "Lazarettschiff B" eingesetzt. Mit dem Abschluss des Polenfeldzugs entließ man die "Robert Ley" am 22. November 1939 wieder aus ihrem Dienst als Verwundetentransporter und schickte sie nach Neustadt/Holstein, wo ihr für die nächsten Jahre eine neue Aufgabe als Wohnschiff zugedacht wurde. Von Juli bis September 1944 diente sie noch einmal als Hospitalschiff. Das Schiff unterstützte die Evakuierung deutscher Flüchtlinge aus Ostpreußen. Am 9. März 1945 befand sich das Schiff im Hamburger Hafen, als die britische Royal Air Force einen Luftangriff auf die Stadt flog. Das festgemachte Schiff war ein perfektes Ziel für die feindlichen Bomber, die ihre tödliche Ladung auch über ihr abließen. Alsbald stand es vom Bug bis zum Heck in Flammen, die sich widerstandslos ausbreiten konnten. Das ausgebrannte aber immer noch schwimmfähige Wrack lag zwei weitere Jahre im Hafenbecken, bevor es 1947 nach Großbritannien geschleppt und verschrottet wurde.

Tonnage: 27.288 BRT

Länge: 203,80 m

Breite: 24,00 m

Geschwindigkeit: 15,5 kn

 

Lazarettschiff "Rostock"

Norwegischer Touristendampfer, Stapellauf 15. März 1904. Als Lazarettschiff "Meteor" in Dienst gestellt am 7. Mai 1940. Das Schiff war für 200 Verwundete ausgelegt und wurde zweitweise als "Rostock" bezeichnet. Am 9. März 1945 durch Bombenanagriff vor Pillau versenkt, 24 Tote.

Tonnage: 3.717 BRT

Länge: 112,01 m

Breite: 13,47 m

Geschwindigkeit: 10,5 kn

 

Lazarettschiff "Rügen" / Lazarettschiff H

Das Schiff wurde am 20.Mai 1914 in Stettin als Fahrgastdampfer "Rügen" der Reederei J.F. Braeunlich in Dienst gestellt. Einsatz auf der Linie Stettin - Swinemünde - Sassnitz. Ab 1. August 1914 Übernahme durch die kaiserliche Marine als Hilfs-Streuminenleger "Rügen". Im März 1919 Abgabe als Kriegsbeute an den britischen Shipping Controller. 1919 Rückkauf durch die Reederei J.F. Braeunlich. 1921 Verkauf an die Stettin-Rigaer-Dampfschiffsgesellschaft R.C. Gribel, Stettin. Umbau an Rumpf, Decksaufbauten und Schornsteinen. Einsatz auf der Linie Stettin - Riga - Helsinki. Das Schiff wurde am 16. September 1939 als Lazarettschiff für bis zu 400 Verwundete auf den Namen Lazarettschiff H/RÜGEN übernommen. 1940 - 1945 Verwundetentransporte zwischen Aarhus, Frederikkshavn, Skagen und Narvik. Gegen Ende des Krieges Evakuierungsfahrten aus Ostpreußen, zuletzt nach Lübeck. 11.März 1946 in Lübeck als Reparationsleistung an die UdSSR abgegeben, Umbenennung in "Ivan Susanin". Am 3. Juni 1946 Einlaufen der "Ivan Susanin" in Wismar. Vom 24. Juni bis 24.Oktober 1946 Umbau zum kombinierten Fahrgast- / Frachtdampfer in der neu aufgebauten Schiffsreparaturbasis des sowjetischen Marineministeriums (ab 1951 VEB Mathias-Thesen-Werft). 31. Dezember 1946 Überführung in das Schwarze Meer. 1947 Einsatz im Passagier-Fracht-Liniendienst und im Fährverkehr an der sowjetischen Schwarzmeerküste. Später Ausbildungsschiff für Seeleute der Betriebsberufsschule für Seefahrt, Sevastopol. 1960 im Lloyd's Register of Shipping gestrichen.

Tonnage: 2.170 BRT

Länge: 95,20 m

Breite: 11,60 m

Geschwindigkeit: 15 kn

 

Lazarettschiff "Strassburg"

Holländisches Passagier-Motorschiff "Balorean" der Rotterd. Lloyd, Stapellauf 1930. Das Schiff wurde am 20. Juli 1941 als Lazarettschiff von der Kriegsmarine in Dienst gestellt, am 30. Mai 1943 wieder außer Dienst. Am 1. September 1943 wurde das Schiff auf einer Leerfahrt nach einem Minentreffer zwischen Ijmuiden und Wijk aan Zee auf Strand gesetzt. Nach weiteren Beschädigungen durch britische Torpedoflugzeuge der Staffeln 236 und 254 und der Torpedierung des Wracks am 20. September 1944 durch ein britisches MTB wurde das Schiff schließlich zu einem Totalverlust. 

Tonnage: 17.001 BRT

Länge: ? m

Breite: ? m

Geschwindigkeit: ? kn

 

Lazarettschiff "Stubbenhuk"

Frachtdampfer der Reederei H.M. Gehrckens in Hamburg, Stapellauf 31. Januar 1925. Am 9. September 1940 in Dienst gestellt. Am 24. Dezember 1944 wurde das Schiff außer Dienst gestellt, die Sanitätsausrüstung wurde an das Verwundeten-Transport-Schiff "Renate" abgegeben. Das Schiff diente bis Kriegsende als Wohnschiff. Im Mai 1945 beschlagnahmt und nach Rußland gebracht.

Tonnage: 934 BRT

Länge: 68,20 m

Breite: 10,19 m

Geschwindigkeit: 9 kn

 

Lazarettschiff "Stuttgart" / Lazarettschiff C

Passagier-Dampfer der Norddeutschen Lloyd in Bremen, Stapellauf 29. März 1923. Das Schiff war auf der New York-Linie eingesetzt, ab 1930 im Fernen Osten. 1938 wurde das Schiff KdF-Schiff, transportierte 1939 Nachschub und Soldaten nach Spanien und wurde am 23. August 1939 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Am 9. Oktober 1943 wurde das Schiff bei einem Fliegerangriff auf Gotenhafen durch alliierte Flugzeuge versenkt, der Großteil der eingeschifften Verwundeten kamen ums Leben.

Tonnage: 13.387 BRT

Länge: 167,80 m

Breite: 24,00 m

Geschwindigkeit: 15,5 kn

 

Lazarettschiff "Tübingen"

Französischer Passagier-Dampfer "Gouverneur Général Tirman", Stapellauf 25. Februar 1922. Am 1. Januar 1943 wurde das Schiff von der Kriegsmarine übernommen und am 24. Juli 1943 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Das Schiff wurde am 18. November 1944 durch zwei britische Beaufighters angegriffen, die das Schiff erst überflogen und es dann mehrere Male beschossen. Nach neun Angriffen, u.a. mit Raketen, sank das Schiff, neun Verwundete kamen ums Leben.

Tonnage: 3.509 BRT

Länge: 105,58 m

Breite: 13,62 m

Geschwindigkeit: 17,5 kn

 

Lazarettschiff "Wilhelm Gustloff" / Lazarettschiff D

Passagier-Motorschiff der KdF-Flotte, Stapellauf 5. Mai 1937. Das größte Schiff der KgF-Flotte unternahm bis Kriegsausbruch Ferienreisen auf dem Atlantik, der Nordsee und im Mittelmeer. Im Mai 1939, vier Monate vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, übernahm die Wilhelm Gustloff eine andere Aufgabe: Sie brachte die Soldaten der Legion Condor nach Deutschland zurück. Das Schiff erreichte am 24. Mai 1939 das spanische Vigo und lud eine Unmenge Güter zur medizinischen Versorgung aus, die an spanische Sozialhilfeeinrichtungen weitergeleitet wurden. Die Legion Condor selbst ging am 26. Mai an Bord, alleine 1.405 Menschen davon auf die Wilhelm Gustloff. Die Flotte erreichte am 30. Mai 1939 wieder deutsche Gewässer. Am 22. September 1939 wurde die Wilhelm Gustloff von der Kriegsmarine als Lazarettschiff eingezogen. Ihr erster Einsatz erfolgte während des Überfalls auf Polen, wo sie bei Danzig mehrere Wochen lang Verwundete des Feldzugs aufnahm. Anschließend setzte man sie für die Aussiedlung von tausenden Baltendeutschen ein, die aus den von der Sowjetunion besetzten Gebieten entweder nach Deutschland oder in von Deutschen kontrollierte Gebiete gebracht wurden. Von Mai bis Juli 1940 diente die Wilhelm Gustloff während der Besetzung Norwegens wieder als Hospitalschiff. Am 2. Juli 1940 verließ sie Oslo und brachte 563 Verwundete nach Stettin. Vom Spätsommer bis zum Frühherbst 1940 bereitete man die Wilhelm Gustloff für die geplante Invasion Englands vor. Da diese jedoch nie stattfand, wurde sie am 20. Oktober 1940 wieder nach Oslo geschickt, um weitere 414 Verwundete aufzunehmen und nach Swinemünde zurückzubringen. Kurz danach wurde sie als Lazarettschiff außer Dienst gestellt und als Wohnschiff für die Kriegsmarine bei Gotenhafen eingesetzt. Erst im Januar 1945 erhielt sie neue Order und kam zum Einsatz in einer in der bisherigen Geschichte einmaligen Aktion: dem Transport von Millionen von Flüchtlingen und Soldaten, die vor den heranrückenden sowjetischen Einheiten flüchteten. Wie in vielen anderen Häfen der Danziger Bucht befanden sich auch in Gotenhafen Tausende von Flüchtlingen. Schätzungen nach versammelten sich dort ungefähr 60.000 Menschen, die auf ein Schiff warteten. Als die Wilhelm Gustloff in Gotenhafen anlegte, kam es zu einem wahren Sturm auf die freien Plätze an Bord. Am Nachmittag des 30. Januar 1945 verließ die Wilhelm Gustloff den relativ sicheren Hafen in Richtung Westen. Der Passagierliste nach befanden sich an Bord 6.050 Menschen inklusive der Besatzung, heute geht man von über 10.000 Passagieren aus, die wegen der chaotischen Verhältnisse nicht zu erfassen waren. Um 21.08 Uhr am Abend des 30. Januar 1945 wurde das Schiff vor Stolpmünde auf Höhe der Stolper Bank von drei Torpedos getroffen, die das sowjetische U-Boot S-13 abgeschossen hatte. Von heraneilenden Schiffen konnten insgesamt noch 1.239 Personen gerettet werden. Der Untergang der "Wilhelm Gustloff" forderte mehr Tote als der Untergang der "Titanic".

Tonnage: 25.484 BRT

Länge: 208,50 m

Breite: 23,59 m

Geschwindigkeit: 15,5 kn

 

Lazarettschiff "Würzburg"

Dänisches Motorschiff "Vistula", Stapellauf 1930. Das Schiff wurde am 1. Juni 1945 als Lazarettschiff in Dienst gestellt. Im Juli 1945 nach Dänemark ausgeliefert.

Tonnage: 1.337 BRT

Länge: 74,15 m

Breite: 10,89 m

Geschwindigkeit: 13,5 kn

 

Vorgesehen für den Einsatz als Lazarettschiff im Schwarzen Meer waren u.a. das rumänische Motorschiff "Cavarna", der rumänische Passagier-Dampfer "Suceava", das rumänische Motorschiff "Sulina" und der bulgarische Passagier-Dampfer "Tzar Ferdinand". Diese Schiffe sind jedoch als Lazarettschiffe im Rahmen der Kriegsmarine nicht eingesetzt worden.