Ortslazarett Rethymnon

 

Das Ortslazarett Rethymnon wurde während der Kämpfe um die Insel Kreta (Operation „Merkur“) im Mai 1941 von der Gebirgs-Sanitäts-Kompanie 2/95 zunächst als Hauptverbandplatz eingerichtet. Hierzu diente das ehemalige Waisenhaus am Ostrand von Rethymnon. Später wurde es zu einem Ortslazarett ausgebaut, in dem während der gesamten Zeit der deutschen Besatzung bis Herbst 1944 deutsche und verbündete Militärangehörige versorgt wurden. Ab 1943 führte der Sanitätsdienst der 22. Infanterie-Division das Lazarett.

Neben dem deutschen Lazarett wurde im selben Gebäude fast zeitgleich auch ein städtisches Krankenhaus eingerichtet, in dem verwundete und kranke Zivilisten behandelt wurden. Dieses Krankenhaus wurde von einem griechischen Arzt geführt, der in Deutschland ausgebildet worden war. Ziviles und militärisches Krankenhaus arbeiteten eng zusammen, teilten sich Räume und Ausrüstung.

Gebäude: Untergebracht war das Ortslazarett in einem 1923 erbauten Gebäude, das zuvor ein städtisches Schul- und Waisenhaus für Jungen gewesen war. Nach Abzug der Deutschen wurde es weiterhin als ziviles Krankenhaus genutzt, außerdem zog das Waisenhaus wieder mit ein. Das Gebäude steht noch heute; seit 1991 beherbergt es eine Musikschule (Mousiko Gimnasio - Μουσικό Γυμνάσιο). Der Standort südöstlich des Hafens (Koordinaten: 35°21'51.9"N; 24°28'56.9"O) lag in den 1940er-Jahren noch auf einem freien Hügel außerhalb der Altstadt; heute, da das Stadtgebiet erheblich gewachsen ist, ist es umgeben von anderen, neueren Gebäuden.