III. germ. SS-Panzerkorps (3.)
1. Einsatz und Unterstellung:
Das Generalkommando des III. SS-Panzerkorps wurde am 15. April 1943 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr aufgestellt. Das Panzerkorps sollte die 5. SS-Panzer-Division "Wiking", die 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division "Nordland" sowie die 23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division "Nederland" führen, also die westeuropäischen SS-Verbände. Bereits während der Aufstellung verlegte man das Korps zur 2. Panzerarmee auf den Balkan. Hier sollten die Verbände eine frontnahe Ausbildung erhalten. Das Korps beteiligte sich an Einsätzen gegen jugoslawische Partisanen und nach der italienischen Kapitulation im September 1943 an der Entwaffnung der verbliebenen italienischen Verbände. Im November / Dezember 1943 verlegte das Korps dann an den Nordabschnitt der Ostfront zur 18. Armee. Im Januar und Februar 1944 war es an den Abwehrkämpfen im Raum Leningrad / Nowgorod beteiligt, in deren Verlauf sich das Korps bis in den Raum Narva zurückziehen musste. Hier verblieb das Korps bis zum Sommer. Im Zuge der russischen Sommeroffensive 1944 (Operation Bagration) musste sich das Korps im Rahmen der Heeresgruppe Nord weiter zurückziehen, wobei es bis Januar 1945 in schweren Abwehrkämpfen stand und sich durch das Baltikum zurückzog. Im Februar 1945 wurde das Korps per Schiff nach Pommern verlegt. Hier wurde es der 11. Armee unterstellt, welche an den nördlichen Abschnitten der Oder-Front und während der offensiven Unternehmung "Sonnenwende" eingesetzt wurde. Dabei erlitt das Korps schwere Verluste und wurde fast vollständig aufgerieben. Ab März 1945 unterstand es der 3. Panzerarmee. Anfang März 1945 wurde die „Armeegruppe Steiner“ mit letzten Resten der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division, der 28. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division, der 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division, der 23. SS-Grenadier-Division und den dem ehemaligen III. (germ.) Panzerkorps unterstellten Verbänden gebildet, die Berlin von Norden her entsetzen sollte. Nach kurzen erfolglosen Vorstößen drehte die Gruppe in Richtung Elbe ab, wo sie in alliierte Gefangenschaft geriet.
1943
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Juli | BdE | Bayern | |
September | 2. Panzerarmee | F | Balkan |
Dezember | Nord | Oranienbaum |
1944
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | 18. Armee | Nord | Oranienbaum |
März | Armee-Abteilung Narwa | Nord | Narwa (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
Oktober | z. Vfg. | Nord | Kurland |
November | 18. Armee | Nord | Kurland (Lagekarte) (Lagekarte) |
1945
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | 18. Armee | Nord | Libau (Lagekarte) |
Februar | 11. Armee | Weichsel | Hinterpommern |
März | 3. Panzerarmee | Weichsel | Oder (Lagekarte) (Lagekarte) |
2. Kommandeure:
15. April 1943 SS-Obergruppenführer Felix Steiner
9. November 1944 SS-Obergruppenführer Georg Keppler
4. Februar 1945 SS-Obergruppenführer Matthias Kleinheisterkamp
11. Februar 1945 SS-Gruppenführer Martin Unrein
5. März 1945 SS-Brigadeführer Joachim Ziegler
3. Gliederung:
26. Dezember 1943
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
9.
Luftwaffen-Feld-Division 10. Luftwaffen-Feld-Division SS-Panzer-Grenadier-Division "Nordland" Kampfgruppe SS-Polizei-Division
|
keine
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Artillerie-Kommandeur 138 SS-Nachrichten-Abteilung 103 schwere SS-Panzer-Abteilung 103 SS-Werfer-Abteilung 103 SS-Sanitäts-Abteilung 103 SS-Nachschubtruppen 103 |
16. September 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
Division z.b.V. 300 20. Waffen-Grenadier-Division 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division 4. SS-Brigade 5. SS-Brigade 6. SS-Brigade |
keine
|
Artillerie-Kommandeur 138 SS-Nachrichten-Abteilung 103 schwere SS-Panzer-Abteilung 103 SS-Werfer-Abteilung 103 SS-Sanitäts-Abteilung 103 SS-Nachschubtruppen 103 |
1. März 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
11.
SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division 28. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division 27. SS-SS-Freiwilligen-Grenadier-Division 23. SS-Panzergrenadier-Division |
keine
|
Artillerie-Kommandeur 138 SS-Nachrichten-Abteilung 103 schwere SS-Panzer-Abteilung 103 SS-Werfer-Abteilung 103 SS-Sanitäts-Abteilung 103 SS-Nachschubtruppen 103 |
11. April 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
23. SS-Panzergrenadier-Division 27. SS-SS-Freiwilligen-Grenadier-Division 18. Panzergrenadier-Division
|
keine
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SS-Pionier-Regiments-Stab 103 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 103 SS-Feldgendarmerie-Trupp 103 SS-Korps-Sicherungs-Kompanie 103 SS-Korps-Kartenstelle 103 Kampfschule III. (germ) SS-Panzerkorps
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4. Literatur und Quellen:
Bernd Wegner: Auf dem Weg zur pangermanischen Armee. Dokumente zur Entstehungsgeschichte des III. („germanischen“) SS-Panzerkorps. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen. 2/80 (1980), S. 101–136.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1 – 5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974