22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division "Maria Theresia"

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1. Einsatz und Unterstellung:

Durch einen Vertrag mit der ungarischen Regierung war es der Waffen-SS möglich, in Ungarn Volksdeutsche für den Dienst in der Waffen-SS anzuwerben. Aus diesen Bewerbern wurde die SS-Kavallerie-Division (später 8. SS-Kavallerie-Division "Florian Geyer") gebildet. Aus den verbleibenden Rekruten konnte bereits im November 1943 ein viertes SS-Kavallerie-Regiment, das SS-Kavallerie-Regiment 18 aufgestellt werden. Am 29. April 1944 wurde daraufhin die Aufstellung einer SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division durch das SS-Führerhauptamt befohlen. Die22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division wurde im Raum zwischen Kisber und Györ bis zum 30. Oktober 1944 aufgestellt. Als Stamm der Division diente das SS-Kavallerie-Regiment 17 der 8. SS-Kavallerie-Division, die im Gegenzug das SS-Kavallerie-Regiment 18 erhielt. Der Name "Maria Theresia" ist nicht offiziell verbürgt. Am 20. September 1944 hatte die Division eine Stärke von 12.453 Mann und damit annähernd Soll-Stärke. Allerdings fehlten annähernd 2.000 Führer und Unterführer, also mehr als 3/4 des Solls. Daher war die Division zum vorgegebenen Stichtag am 30. Oktober 1944 nicht einsatzbereit. Auf dringende Bitte der Heeresgruppe Süd wurde daher die "Kampfgruppe Ameiser" gebildet: Teile des SS-Freiwilligen-Kavallerie-Regiments 52, eine Infanteriegeschütz-Schwadron, ein Zug Vierlingsflak und eine Fahrkolonne mit einer Stärke von rund 1.000 Mann. Die Kampfgruppe wurde dem LVII. Panzerkorps zugeführt und der ungarischen 4. Infanterie-Division an der ungarisch-rumänischen Grenze bei Sarkad unterstellt. Nachdem die ungarischen Einheiten dem russischen Angriff so gut wie keinen Widerstand entgegen setzten, wurde die Kampfgruppe eingeschlossen. Nach vier Tagen im Kessel konnte sich diese nach Nordwesten zu den eigenen Linien durchschlagen, die Flüsse Körös und Theiß überschreitend die eigenen Linien erreichend. Dabei hatte die Kampfgruppe schwere Verluste und mußte wieder in den Aufstellungsraum der 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division westlich von Budapest verlegt werden.
Während des Einsatzes der "Kampfgruppe Ameiser" wurden Mitte Oktober 1944 weitere Teile der Division alarmiert. Auf Grund des geplanten Waffenstillstandes der ungarischen Regierung mit Rußland erhielt die Division im Rahmen des "Unternehmens Panzerfaust" den Auftrag, einen äußeren Sperrgürtel um das Regierungsviertel, die Budapester Burg, zu legen sowie die Bahnhöfe und andere wichtige strategische Einrichtungen zu besetzen. Am 22. Oktober 1944 war der Einsatz beendet und die eingesetzten Teile marschierten zurück in ihre Unterkünfte westlich der Hauptstadt.
Bereits eine Woche später wurde die Division erneut alarmiert und dem III. Panzerkorps unterstellt. Die Division bildete erneut eine Kampfgruppe mit 4.000 Mann und verlegte an die Front südöstlich von Budapest. Der Rest der Division verblieb weiter im Aufstellungsraum und setzte seine Ausbildung fort. Die Division bezog eine Front in Linie Alsonemedi (etwa 24 km südlich von Budapest) - Soroksar (etwa 10 km südlich von Budapest) - Budapest im Bereich der "Karola"-Stellung zwischen der Csepel Insel und Vecses. Bereits ab dem 2. November 1944 standen diese Teile der Division in schweren Abwehrkämpfen. Dieser Teil der Division wurde schließlich in Budapest eingeschlossen und bei den dortigen Kämpfen vernichtet. Die nicht im Kessel eingesetzten Teile der Division wurden schließlich zur Aufstellung der 37. SS-Kavallerie-Division verwandt.

 

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Juli in Aufstellung     Ungarn
September (Kgr.) z. Vfg.   Südukraine Ungarn
Oktober (Kgr.) III 6. Armee Süd Ungarn
November III 6. Armee Süd Budapest
13. Dezember IX. SS 6. Armee Süd Budapest

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar IX. SS 6. Armee Süd Budapest
Februar z. Vfg.     Budapest

 

2. Divisionskommandeure:

21. April 1944 SS-Brigadeführer August Zehender

 

3. Gliederung:

SS-Freiwilligen-Kavallerie-Regiment 52

SS-Freiwilligen-Kavallerie-Regiment 53

SS-Freiwilligen-Kavallerie-Regiment 17

SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 22

SS-Pionier-Bataillon 22

SS-Panzerjäger-Abteilung 22

SS-Freiwilligen-Artillerie-Regiment 22

SS-Nachrichten-Abteilung 22

SS-Flak-Abteilung 22

SS-Feldersatz-Abteilung 22

SS-Sanitäts-Abteilung 22

SS-Wirtschafts-Bataillon 22

 

4. Literatur und Quellen:

Rolf Michaelis: Die Kavallerie-Divisionen der Waffen-SS. 2. Auflage. Michaelis-Verlag, Berlin 1998
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15 – 30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1976