Jagdgeschwader Süd
Jagdgeschwader 50

 

1. Lebenslauf:

Der Aufstellungsbefehl für das Jagdgeschwader Süd geht auf den Beginn des Sommers 1943 zurück. Das Geschwader sollte kein "normaler" Geschwaderverband werden, sondern ein Spezialverband zur Bekämpfung der in großer Höhe einfliegenden britischen Mosquito-Flugzeuge. Dabei sollte das Geschwader nur eine Stärke von 20 Maschinen haben, also nur so stark wie eine halbe Tagjagdgruppe. Die Aufstellung begann zum 1. Juni 1943 in Wiesbaden-Erbenheim, ausgerüstet wurde die Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 G-5/U2. Das Geschwader unterstand direkt dem XII. Fliegerkorps. Am 12. August wurde das Geschwader mit dem Stabsschwarm und der 1. Staffel zu seinem ersten Abwehreinsatz eingesetzt, allerdings gegen einen Verband schwerer Bomber. Am 15. August wurde das Geschwader in Jagdgeschwader 50 umbenannt. Gleichzeitig wurde sein Ausbau auf einen Geschwaderstab und eine Jagdgruppe angeordnet. Zum 31. Oktober wurde das Jagdgeschwader 50 zum Stab und der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 301 umgewandelt. Dabei handelte es sich um einen Verband zur hellen Nachtjagd, so dass viele erfahrene Flugzeugführer der Tagjagd zu den Jagdgeschwaders 1 und 11 versetzt wurden. Während seines Bestehens des Geschwaders (bzw. des Stabes und der I. Gruppe) wurden 26 Luftsiege errungen. Die eigenen Verluste betrugen sechs Gefallene und 13 Flugzeuge. Der Einsatz der Gruppe zur Höhenjagd war ein totaler Misserfolg, nicht ein einziger Mosquito-Höhenjäger konnte abgeschossen werden.

 

2. Geschwaderkommodore:

Major Hermann Graf, Juli 1943

 

3. Literatur und Quellen:

Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976
Jochen Prien, Gerhard Stemmer, Peter Rodeike, Winfried Bock: Die Jagdfliegerverbände der Deutschen Luftwaffe 1934 bis 1945. Band 10/III, Rogge GmbH
Michael Holm: www.ww2.dk