Jagdgeschwader 21

 

1. Lebenslauf:

- - 1939 - -

Mit Aufstellungsbefehl vom 24. Juni 1939 wurde zum 15. Juli 1939 die Aufstellung der I. / Jagdgeschwader 21 befohlen. Diese entstand im Wege der Zellteilung durch die I. / Jagdgeschwader 1, der die neue Gruppe anfangs auch einsatzmässig unterstellt war. Aufgestellt wurde die Gruppe in Jesau, wo sie mit der Messerschmitt Bf 109 D-1 ausgerüstet wurde. Bereits im Juli 1939 verlegte die Gruppe nach Gutenfeld. Im August 1939 wurde sie hier dem Luftflottenkommando 1 unterstellt. Im Oktober 1939 folgte die weitere Verlegung nach Plantlünne. Hier wurde die Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 27 unterstellt. Auftrag der Gruppe war der Schutz des Luftraumes über dem nordwestlichen Reichsgebiet. Im Oktober 1939 begann die Umrüstung der Gruppe auf die Messerschmitt Bf 109 E-1 und E-3, die im November 1939 abgeschlossen war. Im November 1939 folgte die Verlegung der Gruppe nach Hopsten, im Dezember 1939 nach Krefeld und von dort weiter nach Münster-Handorf.  Bei einer Sollstärke von 39 Maschinen hatte die Gruppe am 2. Dezember 1939 eine Stärke von 33 Messerschmitt Bf 109 E und einer Messerschmitt Bf 109 D. Davon waren 31 Maschinen einsatzbereit. Bis zum Jahresende hatte die Gruppe einen Luftsieg errungen, dabei aber vier Flugzeuge verloren und zwei Gefallene zu beklagen.

Stab I. Gruppe 1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
15. Juli Jesau 15. Juli Jesau 15. Juli Jesau 15. Juli Jesau
24. Juli Gutenfeld 24. Juli Gutenfeld 24. Juli Gutenfeld 24. Juli Gutenfeld
14. Oktober Plantlünne 14. Oktober Plantlünne 14. Oktober Plantlünne 14. Oktober Plantlünne
9. November Hopsten 9. November Hopsten 9. November Hopsten 9. November Hopsten
3. Dezember Krefeld 3. Dezember Krefeld 3. Dezember Krefeld 3. Dezember Krefeld
8. Dezember Münster-Handorf 8. Dezember Münster-Handorf 8. Dezember Münster-Handorf 8. Dezember Münster-Handorf

 

- - 1940 - -

Zu Beginn des Jahres 1940 lag die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 21 in Münster-Handorf. Im Verband des Jagdgeschwaders 27 nahm die Gruppe ab dem 10. Mai 1940 am Westfeldzug teil. Die ersten Tage führten die Gruppe vor allem über den Raum Eben Emael und Maastricht. Am 12. Mai wurde die Gruppe auf den Feldflugplatz Vogelsang verlegt. Es folgten Einsätze über Sedan und Charleville. Am 16. Mai 1940 wurde die Gruppe dann auf den Feldflugplatz Neufchâteau vorgezogen. Es folgten weitere Verlegungen der Gruppe nach Westen, um den deutschen Panzerspitzen zu folgen. Vom 22. - 26. Mai kam es zu schweren Luftkämpfen im Raum Cambrai. Vom 1. - 4. Juni kämpfte die Gruppe Einsätze zur Unterstützung des Heeres an der unteren Somme. Nach der Verlegung nach St. Denis am 4. Juni 1940 schied die Gruppe aus dem Unterstellungsverhältnis unter den Stab des Jagdgeschwaders 27 aus, wobei nicht geklärt ist, welchem Stab die Gruppe anschließend unterstand. Bis Mitte Juni 1940 folgten weitere Verlegungen der Gruppe bis in den Raum südlich von Paris. Am 22. Juni 1940 wurde die Gruppe aus dem Einsatz gezogen und nach Mönchengladbach verlegt. Am Folgetag folgte die Verlegung nach Soesterberg in Holland, wo die Gruppe zur Luftverteidigung über dem holländischen Küstengebiet eingesetzt wurde. Während des Westfeldzuges hatte die Gruppe 45 Luftsiege erringen können. Sie selbst hatte drei gefallene, einen in Gefangenschaft geratenen und einen verwundeten Flugzeugführer zu beklagen. Außerdem hatte die Gruppe 10 Messerschmitt Bf 109 verloren.
In Soesterberg unterstand die Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 54, und dies änderte sich auch nicht mehr. Nach der Verlegung der Gruppe nach Bergen-op-Zoom wurde sie am 5. Juli 1940 in III. / Jagdgeschwader 54 umbenannt.

Stab I. Gruppe 1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar Münster-Handorf 1. Januar Münster-Handorf 1. Januar Münster-Handorf 1. Januar Münster-Handorf
28. Januar Mönchengladbach 28. Januar Mönchengladbach 28. Januar Mönchengladbach 28. Januar Mönchengladbach
12. Mai Vogelsang / Eifel 12. Mai Vogelsang / Eifel 12. Mai Vogelsang / Eifel 12. Mai Vogelsang / Eifel
16. Mai Neufchâteau 16. Mai Neufchâteau 16. Mai Neufchâteau 16. Mai Neufchâteau
18. Mai Charleville 18. Mai Charleville 18. Mai Charleville 18. Mai Charleville
19. Mai Signy-le-Petit 19. Mai Signy-le-Petit 19. Mai Signy-le-Petit 19. Mai Signy-le-Petit
21. Mai Cambrai 21. Mai Cambrai 21. Mai Cambrai 21. Mai Cambrai
26. Mai Monchy-Breton 26. Mai Monchy-Breton 26. Mai Monchy-Breton 26. Mai Monchy-Breton
31. Mai Guise 31. Mai Guise 31. Mai Guise 31. Mai Guise
4. Juni St. Denis 4. Juni St. Denis 4. Juni St. Denis 4. Juni St. Denis
8. Juni Cramont b. Abbeville 8. Juni Cramont b. Abbeville 8. Juni Cramont b. Abbeville 8. Juni Cramont b. Abbeville
13. Juni Poix 13. Juni Poix 13. Juni Poix 13. Juni Poix
15. Juni Rouen 15. Juni Rouen 15. Juni Rouen 15. Juni Rouen
17. Juni Paris-Orly 17. Juni Paris-Orly 17. Juni Paris-Orly 17. Juni Paris-Orly
19. Juni Châteaudun 19. Juni Châteaudun 19. Juni Châteaudun 19. Juni Châteaudun
22. Juni Mönchengladbach 22. Juni Mönchengladbach 22. Juni Mönchengladbach 22. Juni Mönchengladbach
23. Juni Soesterberg 23. Juni Soesterberg 23. Juni Soesterberg 23. Juni Soesterberg
2. Juli Bergen-op-Zoom 2. Juli Bergen-op-Zoom 2. Juli Bergen-op-Zoom 2. Juli Bergen-op-Zoom

 

2. Kommandeure:

I. Gruppe:

Gruppenkommandeure:

Hauptmann Martin Mettig, Juli 1939

Hauptmann Fritz Ultsch, 1. Februar 1940

 

3. Literatur und Quellen:

Prien/Rodeike/Stemmer/Bock, Die Jagdfliegerverbände der Deutschen Luftwaffe 1934 bis 1945, mehrere Bände
Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976
Bob Ekkehard: Jagdgeschwader 54 Die Piloten mit den grünen Herzen. Helios-Verlag 2011