Infanterie-Regiment 61

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 61 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 8. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 7 umbenannt. Alle anderen Einheiten wurden am 3. Februar 1944 zu Teilen vom Grenadier-Regiment 61 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 24590 24590
Stab I. Bataillon 20587 20587 A
1. Kompanie 05427 20587 B
2. Kompanie 02647 20587 C
3. Kompanie 20310 20587 D
4. Kompanie 28407 20587 E
Stab II. Bataillon 17094 17094 A
5. Kompanie 06709 17094 B
6. Kompanie 00018 17094 C
7. Kompanie 15214 17094 D
8. Kompanie 00861 17094 E
Stab III. Bataillon 10551 10551 A
9. Kompanie 12964 10551 B
10. Kompanie 06375 10551 C
11. Kompanie 20653 10551 D
12. Kompanie 26958 10551 E
13. Kompanie 27675 27675
14. Kompanie 10209 10209
Kolonne 18342 18342 bis 1941

Das Infanterie-Regiment 61 wurde am 15. Oktober 1935 bei der Enttarnung der Verbände nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht nach Wiedererlangung der Wehrhoheit im Wehrkreis VII aufgestellt. Der Regimentsstab wurde in München, im Wehrkreis VII, aufgestellt. Das I. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 19 ebenfalls in München aufgestellt. Das II. Bataillon vom Regiment wurde durch das II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 19 ebenfalls in München aufgestellt. Das III. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben der Landespolizei und vom Infanterie-Regiment 21 ebenfalls in München aufgestellt und wurde vorläufig auch dort stationiert. Das Regiment unterstand nach der Aufstellung der 7. Infanterie-Division. 1936 verlegte das III. Bataillon vom Regiment nach Traunstein, ebenfalls Wehrkreis VII. Nach der Teilnahme am Anschluss Österreichs nahm das Regiment im Oktober 1938 auch am Einmarsch in das Sudetenland teil. Im Herbst 1938 wurde dann durch die Abgaben vom gesamten Regiment und der Infanterie-Regimenter 62 und 91 auch ein Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 61 ebenfalls in München aufgestellt. Im August 1939 verlegte das Regiment noch vor der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg an die polnische Grenze in der Slowakei. Von der Slowakei nahm das Regiment zu Beginn des 2. Weltkrieges im Rahmen der 7. Infanterie-Division am Polenfeldzug teil. Bei Cadca wurde die polnische Grenze überschritten, am 2. September 1939 stürmte das Regiment die Barania-Höhe. Bis zum Abend wurde die Bahnlinie bei Wegierska-Gorka erreicht. Bis zum 5. September 1939 konnte das Regiment bis Myslenice vorstoßen und am 14. September 1939 wurde der San bei Ostrow erreicht. Über Krokowiec, Jaworow, Szkio und Jonow wurde am 21. September 1939 Lemberg erreicht und genommen. Hier endete für das Regiment der Polenfeldzug und ab dem 12. Oktober 1939 erfolgte die Verlegung mit der Bahn in den Raum Mönchen-Gladbach. Ende Januar 1940 wurde das Regiment in den Raum Tüddern-Geilenkirchen verlegt.

Am 10. Mai 1940 durchstieß das Regiment die Bunkerlinie am Jaliana-Kanal und überschritt mit den Spitzen bereits gegen 8 Uhr die Maas. Am Nachmittag wurde der Maas-Schelde-Kanal erreicht und bis zum Abend die dahinter liegende Bunkerlinie durchbrochen. Am 11. Mai 1940 konnte der Albert-Kanal erreicht und in der Dämmerung vom Regiment überschritten werden. Bis zum 14. Mai 1940 wurde die Dyle erreicht. Am 16. Mai 1940 wurde der von den Schwester-Regimentern erkämpfte Brückenkopf erweitert und bis zum 17. Mai 1940 wurde die Sennette erreicht, bis zum 20. Mai 1940 die Schelde. Beim Versuch, die Schelde zu erreichen, hatte das Regiment schwere Verluste. Trotzdem konnte bei Pecq die Schelde überquert werden, es folgten schwere Kämpfe gegen die Briten entlang der Lys. Über Lomines wurde die deule im Sturm genommen. Bis zum 29. Mai 1940 wurde die Daladier endgültig durchbrochen, am 30. Mai 1940 begann der Angriff auf Lille. Nach der Kapitulation von Lille am 31. Mai 1940 wurde das Regiment nach Burgund verlegt. Im weiteren Verlauf des Frankreichfeldzuges war das Regiment mit der 7. Infanterie-Division Armeereserve und marschierte über St. Remy-Bar sur Aube und Baignec bis in den Raum Precy, wo es ab dem 23. Juni 1940 zur Ruhe kam. Am 1. Juli 1940 verlegte das Regiment in den Raum Lille-Roubaix, wo es sich auf die geplante Landung in England vorbereitete. Im November 1940 musste das III. Bataillon als III. Bataillon an das Infanterie-Regiment 204 abgeben werden. Das Bataillon wurde daraufhin wieder ersetzt.

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Der Weg des Regiments im 1. Teil des Frankreichfeldzuges.
Quelle: Chronik der 7. Infanterie-Division München, Bruckmann

Am 8. April 1941 begann die Verlegung des Regiments in den Osten. 30 km ostwärts von Warschau bezog das Regiment Quartier. Anfang Juni 1941 schloss das Regiment in die Wälder westlich der Grenze zwischen Bug und Narew auf. Am 22. Juni 1941 hatte das Regiment schwere Bunkerkämpfe zu bestehen, die auch am nächsten Tag noch andauerten. Am 25. Juni 1941 wurde der Narew erreicht und die Brücke bei Strabla überschritten. Hier wurde ein Brückenkopf gebildet. Das Regiment stieß von hier aus auf die Höhen 15 km nordostwärts Grodek vor. Hier endete für das Regiment der Einsatz bei der Schlacht um Bialystok. Im Anschluß marschierte das Regiment über Minsk nach Osten. Am 2. Juli 1941 hatte das Regiment seinen ersten Rasttag. Weiter marschierte das Regiment auf der Straße Minsk - Moskau und drehte bei Borrisow nach Süden auf den Brückenkopf Mogilew ein. Am 20. Juli 1941 begann hier der Angriff auf den linken Abschnitt des Brückenkopfes. Das Regiment wurde auf LKW verladen und über die Brücke bei Schlow über den Dnjepr und so in die Flanke des Gegners geworfen. Bei diesen Angriffen hatte das Regiment schwersten Feindwiderstand zu brechen. Die schweren Kämpfe dauerten bis zum 26. Juli 1941 an. Im Anschluss an diese Kämpfe marschierte das Regiment weiter in Richtung Smolensk. Am 31. Juli 1941 wurde der Raum Mstislawe erreicht und die Straße Kritschew-Roslawl gesichert. Am 1. August 1941 begann der weitere Angriff nach Osten. Am 2. August 1941 wurde der Osster-Fluß erreicht. Das Regiment fungierte hier als Flankenschutz für die Division. Ab dem 4. August 1941 war das Regiment russischen Gegenangriffen ausgesetzt. Bis zum 13. August 1941 gelang es dem Regiment im Verbund mit der 7. Infanterie-Division, den angreifenden Feind einzukesseln und zu vernichten. Weiter stieß das Regiment auf Roslawl vor und erreichte Ende August die Gegend um Cholm und griff hier in die Kämpfe im Jelnja-Bogen ein. Das Regiment wurde bei Kukujewa, Stragina und Ssolowenjka Leonowa eingesetzt, bis am 5. September 1941 der Jelnja-Bogen geräumt wurde. Das Regiment bezog neue Stellungen an der Strjana zwischen Arshawez und Charin, wo es ab dem 6. September russische Angriffe abzuwehren hatte. Die schweren Angriffe dauerten bis zum 13. September 1941 an, dann war die russische Offensivkraft verbraucht. Ab dem 2. Oktober 1941 stieß das Regiment dann wieder nach Osten vor. Am 11. Oktober 1941 wurde die Urga überschritten und weiter in Richtung Wereja weitermarschiert. Dabei durchkämmte das Regiment Wälder und sammelte Versprengte ein. Bei Stupina stieß das Regiment wieder auf Feind. Nördlich von Medyn wurde der äußere Festungsgürtel zum Schutz Moskaus durchstoßen und Jegorowskoje genommen. Am 14. Oktober 1941 begann der Angriff auf Wereja, das am 18. Oktober 1941 nach schweren Kämpfen genommen werden konnte. Dem Regiment gelang es im Anschluss, den Ort Monako zu erreichen und zu nehmen. Bis Ende Oktober 1941 wurde der Raum Moshaisk erreicht, wo eine vorübergehende Kampfpause eintrat. Am 11. November 1941 wurde nochmals nach Osten angegriffen, um günstige Verteidigungsstellungen zu gewinnen. Dabei konnte bis zum 21. November 1941 die Narwa-Seenenge erreicht werden. Hier ging das Regiment zur Verteidigung über.

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Der Weg des Regiments in Rußland 1941.
Quelle: Chronik der 7. Infanterie-Division München, Bruckmann

Wegen der schweren Verluste wurden das I. und III. Bataillon aufgelöst. Nach schweren russischen Angriffen wurde die Front in der Nacht vom 8./9. Januar 1942 zurückgenommen. Am 19. Januar 1942 wurde Jasewo erreicht und am 23. Januar 1942 zog das Regiment in die Gshatsk-Stellung ein. Hier begannen ab dem 3. Februar 1942 erneut die russischen Angriffe. Das Regiment verblieb das Ganze Jahr 1942 in der Gshatsk-Stellung und und konnte am 10. April die aufgelösten Bataillone wieder aufstellen. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment zum Grenadier-Regiment 61 umbenannt.

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Die Gshatsk-Stellung.
Quelle: Chronik der 7. Infanterie-Division München, Bruckmann

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 61 zuständig.

Regimentskommandeure:

Generalmajor Rudolf Sintzenich Aufstellung - 10. Januar 1940

Oberstleutnant Streil 10. Januar 1940 - 17. Mai 1940

Oberstleutnant Ringler 21 Mai 1940 - ?