Infanterie-Regiment Plauen
Infanterie-Regiment 31

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 31 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 7. Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 24 umbenannt. Am 3. Februar 1944 wurden die meisten Einheiten zu Teilen vom Grenadier-Regiment 31 umbenannt. Lediglich die 14. Kompanie wurde erst am 9. März 1944 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 26507 26507
Stab I. Bataillon 15767 15767 A
1. Kompanie 10864 15767 B
2. Kompanie 01265 15767 C
3. Kompanie 20850 15767 D
4. Kompanie 19696 15767 E
Stab II. Bataillon 27081 27081 A
5. Kompanie 06705 27081 B
6. Kompanie 21373 27081 C
7. Kompanie 12162 27081 D
8. Kompanie 12251 27081 E
Stab III. Bataillon 24679 24679 A
9. Kompanie 26025 24679 B
10. Kompanie 29100 24679 C
11. Kompanie 21722 24679 D
12. Kompanie 14879 24679 E
13. Kompanie 18729 18729
14. Kompanie 13216 13216
Kolonne 14275 14275 bis 1941

Das Infanterie-Regiment Plauen wurde bei der der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 im Wehrkreis IV aufgestellt. Der Regimentsstab vom Regiment wurde dabei in Plauen im Vogtland, im Wehrkreis IV, gebildet. Das I. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 10 ebenfalls in Plauen aufgestellt. Das II. Bataillon vom Regiment wurde ebenfalls durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 10 in Glauchau, ebenfalls Wehrkreis IV, aufgestellt. Das III. Bataillon vom Regiment wurde ebenfalls durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 10 ebenfalls in Plauen aufgestellt. Ebenfalls zum 1. Oktober 1934 wurde durch das I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 11 auch ein Ausbildungs-Bataillon beim Regiment in Freiberg, ebenfalls Wehrkreis IV, aufgestellt. Das Regiment wurde mit der Aufstellung dem Artillerieführer IV unterstellt. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde das Regiment zum Infanterie-Regiment 31 umbenannt. Dabei wurde das II. Bataillon vom Regiment zum III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 102 umbenannt. Ebenso wurde das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment zum II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 101 umbenannt. Dafür wurde jetzt durch Abgaben der Landespolizei ein neues II. Bataillon vom Regiment in Zwickau, ebenfalls Wehrkreis IV, aufgestellt. Das Regiment unterstand ab diesem 15. Oktober 1935 der neuen 24. Infanterie-Division. Am 6. Oktober 1936 wurde durch die Umbenennung vom Ergänzungs-Bataillon 20 ein Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 31 ebenfalls in Glauchau aufgestellt. Im Mai 1938 wurden in den Standorten Vorbereitungen zu einem Angriff auf die tschechoslowakische Grenze begonnen, das Regiment verblieb aber in seinen Standorten. Erst am 1. Oktober 1938 wurde das Regiment in den Raum Marienbad nachgezogen. Schon nach drei Tagen wurde der Rückmarsch in die eigenen Standorte angetreten. Danach wurde im Herbst 1938 das Ergänzungs-Bataillon zum I. Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 31 umbenannt. Im November 1938 wurde nämlich durch Abgaben vom gesamten Regiment ein II. Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 31 ebenfalls in Glauchau aufgestellt.

Im März 1939 wurde das Regiment zur Besetzung der Rest-Tschechei in den Raum Komotau verlegt. Von hier aus marschierte das Regiment ab dem 15. März 1939 nach Prag und besetzte die Stadt. Anschließend erfolgte die Rückverlegung in die eigenen Standorte. Im August 1939 wurde das Regiment in den Raum Militsch verlegt, um sich hier für den Angriff auf Polen bereitzustellen. Am 1. September 1939 wurde bei Antonin die polnische Grenze überschritten, am 2. September 1939 wurde bei Grabow unter schweren Kämpfen die Prosna überschritten. Am 5. September 1939 wurde Warta erreicht, am 9. September 1939 Lowicz und am 10. September 1939 Sochaczew. Von hier aus verlegte das Regiment in den Raum Glowno und griff ab dem 12. September 1939 polnische Einheiten im Raum Bielawy an. Nach deren Zerschlagung am 17. September 1939 marschierte das Regiment über Bolimow und Grodzinsk bis Ozarow. Ab dem 21. September 1939 marschierte das Regiment in den Raum Warschau und nahm an den Kämpfen um die Stadt teil. Anschließend verlegte das Regiment als Reserve in den Raum Blonie. Von hier aus erfolgte ab dem 16. Oktober 1939 der Rückmarsch in die eigenen Standorte.

Am 1. Februar 1940 wurde das II. Bataillon vom Regiment als I. Bataillon zur Aufstellung vom Infanterie-Regiment 515 abgegeben. Diese Abgabe wurde danach wieder ersetzt. Im März 1940 wurde das Regiment in den Raum Gmünd / Keppeshausen westlich von Neuerburg verlegt. Aus diesem Raum begann das Regiment am 10. Mai 1940 seinen Vormarsch nach Frankreich. Am 11. Mai 1940 wurde die belgisch-luxemburgische Grenze bei Lutremange überschritten und über Neufchateau nach Bertrix marschiert. Hier kam es zu hartnäckigen Kämpfen mit französischen Truppen. Am 17. Mai 1940 griff das Regiment den Mont Dieu und die Höhe 277 an. Die Kämpfe dauerten bis zum 30. Mai 1940 und forderten schwere Verluste. Am 9. Juni 1940 ging der Vormarsch des Regiments weiter. Um Neuvilly kam es am 13. Juni 1940 zu schweren Kämpfen. Nach Kämpfen um Verdun am 15. Juni 1940 wurde am 18. Juni 1940 den Kanal bei Void gesetzt. Nach Beendigung des Frankreichfeldzuges wurde das Regiment zum Küstenschutz an der Schelde-Mündung eingesetzt. Nach dem Frankreichfeldzug wurde das III. Bataillon vom Regiment am 20. November 1940 zur Aufstellung des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 261 abgegeben. Auch diese Abgabe wurde danach wieder ersetzt.

Im April 1941 wurde das Regiment in den Raum Mielce verlegt und für den Überfall auf die Sowjetunion bereitgestellt. Am 22. Juni 1941 überschritt das Regiment die Grenze bei Belzec und marschierte über Rawa Ruska, Mosty W. und Paplince wurde am 25. Juli 1941 die Linie Winniza-Napadowka unter ständigen russischen gegenangriffen erreicht. Anschließend nahm das Regiment an den Kämpfen um den Kessel von Uman teil und stieß dabei unter schweren Kämpfen bis nach Nowo-Archangelsk vor. Am 22. August wurde Tscherkassy erreicht und am 23. August 1941 begannen die Kämpfe um die Dnjepr-Übergänge, die bis zum 15. September 1941 andauerten. An diesem Tag konnte der Dnjepr bei Krementschug überschritten werden. Am 22. September 1941 konnten größere Feindgruppen bei Orshiza eingeschlossen werden, die anschließende Kesselschlacht dauerte bis zum 24. September 1941, wobei das Regiment schwere Verluste erlitten hat. Nach Abschluß dieser Kämpfe wurde das Regiment zusammen mit der Division Armee-Reserve und nach Süden auf die Krim verlegt. Ab dem 17. Dezember 1941 nahm das Regiment dann am ersten Angriff auf Sewastopol teil. Dabei erlitt das II. Bataillon durch den Beschuss eigener Nebelwerfer schwere Verluste, so dass der Angriff des Regiments abgebrochen werden musste. Am 26. Dezember 1941 begannen die Abwehrkämpfe des Regiments gegen gelandete Kräfte der Roten Armee bei Feodosja.

Vom 16. Januar 1942 bis zum 31. März 1942 finden im Regimentsabschnitt wiederholt russische Angriffe statt, die aber abgewehrt werden konnten. Im April herrscht beim Regiment relative Ruhe, was zur Umgruppierung zum erneuten Angriff auf Sewastopol genutzt wurde. Am 7. Juni 1942 begann dieser erneute Angriff auf die Festung. Im Laufe der Kämpfe war das Regiment u.a. an der Einnahme der folgenden Festungswerke beteiligt: Panzer-Batterie "GPU", Bartenjawka, Nordfort, Vorstadt / Nordgelände der Swernaja-Bucht, Fort "Malakoff". Ende Juni war der Kampf um die Festung Sewastopol und die Halbinsel Krim beendet. Am 3. Juli 1942 wurde das Regiment in Erholungsquartiere verlegt, um personell und materiell aufgefrischt zu werden. Nach fünf Wochen Ruhe wurde das Regiment auf die Bahn verladen und zur Heeresgruppe Nord in den Raum Tortolowo verlegt. Dabei wurden die eingetroffenen Truppenteile sofort gegen feindliche Einbrüche angesetzt. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment  zum Grenadier-Regiment 31 umbenannt.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 31 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Kurt Renner Aufstellung - 1. Januar 1938

Oberst Heinrich Krampf 1. Januar 1938 - 31. Januar 1940

Oberst Rudolf Noack 1. Februar 1940 - 1. November 1940

Oberst Kurt Versock 1. November 1941 - Umbenennung

Oberst Ettner Juni 1943

Oberst Rudolf Neubert März 1945

 

Literatur und Quellen:

Geschichte der 24. Infanterie-Division 1935 - 1945 Hans von Tettau/Kurt Versock, Selbstverlag, Stolberg 1956
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 5. Die Landstreitkräfte 31 – 70. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1977
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-24/