356. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 356. Infanterie-Division wurde am 1. Mai 1943 als "Gisela"-Einheit bei Toulon in Südfrankreich aufgestellt. Im November 1943 wurde die Division von Frankreich nach Italien an die ligurische Küste zwischen Ventimiglia und Genua verlegt. Im Frühjahr 1944 waren Einheiten der Division zur Partisanenbekämpfung in Norditalien zwischen Ligurien und Piemont eingesetzt. Das Füsilier-Bataillon 356 wurde Ende Januar 1944 in den Raum Anzio-Nettuno verlegt und nahm bei Cisterna di Latina und Velletri an der Schlacht von Anzio teil. Von Mitte Februar bis Anfang März wurde es anschließend auf die Monti Aurunci bei Castelforte und die Monti Ausoni bei Coreno Ausonio an der Gustav-Linie eingesetzt. Das I. Bataillon des Grenadier-Regiments 871 wurde Anfang März ebenfalls an die Gustav-Linie an den Fluss Garigliano verlegt und kämpfte dort bis Ende März in verlustreichen Abwehrkämpfen. Im Juni 1944 wurde die Division in die Toskana verlegt und anschließend in der Toskana und der Emilia-Romagna an der Gotenstellung eingesetzt. Im Juli 1944 war die Division südlich von Florenz bei Greve in Chianti in heftige Abwehrkämpfe gegen angreifende südafrikanische Verbände verwickelt mit denen die Alliierten ihren Angriff auf Florenz begannen. Zwischen Januar und August waren Angehörige der Division in zahlreiche Kriegsverbrechen gegen die italienische Zivilbevölkerung verwickelt. Insgesamt wurden über 200 Personen Opfer von Kriegsverbrechen der Division. Bis September 1944 erreichte die Division die "Grün-Stellung". Es folgte der Marsch entlang der Via Emilia in den Raum zwischen San Marino und Rimini. Nach schweren Abwehrkämpfen beiderseits der Via Emilia zog sich die Division bis Dezember 1944 über den Savio, Bidente und Montane zum Senio bei Bagnacavallo zurück. Im Januar 1945 wurde die Division durch Nord-Italien zunächst nach Ungarn verlegt. Im März 1945 kämpfte sie am Plattensee und bei Stuhlweißenburg und zog sich dann über Komarom und Raab nach Österreich zurück. Im Mai 1945 geriet die Division bei Wiener Neustadt in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Juni LXXXIII Felber D Toulon (Lagekarte)
August z. Vfg. Felber D Toulon
September z. Vfg. 19. Armee D Toulon (Lagekarte)
Oktober Faulenbach 19. Armee D Toulon (Lagekarte)
November LXXXVII   B Ital. Riviera (Lagekarte)
Dezember LXXXVII 14. Armee C Ital. Riviera  (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXXVII 14. Armee C Ital. Riviera
Februar LXXV Zangen C Ital. Riviera
Mai z. Vfg. Zamgen C Ital. Riviera
Juni I. Fallschirm 14. Armee C Orvieto
September LXXVI 10. Armee C Rimini

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXIII 10. Armee C Triest
Februar IV. SS 6. Armee Süd Stuhlweißenburg
April I. SS 6. Panzerarmee Süd Wiener-Neustadt
Mai I. SS 6. Panzerarmee Ostmark Wiener-Neustadt

 

2. Divisionskommandeure:

1. Mai 1943 Generalleutnant Egon von Neindorff

15. Mai 1943 Generalleutnant Karl Faulenbach

Oktober 1944 Oberst Kleinhenz

Februar 1945 Oberst von Saldern

 

3. Gliederungen:

Grenadier-Regiment 869

Grenadier-Regiment 870

Grenadier-Regiment 871

Artillerie-Regiment 356

Pionier-Bataillon 356

Feldersatz-Bataillon 356

Schnelle Abteilung 356

Aufklärungs-Abteilung 356

Divisions-Nachrichten-Abteilung 356

Divisions-Nachschubführer 356

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370, Biblio-Verlag, Bissendorf 1974

Divisionsschicksale - Deutsches Rotes Kreuz - Erarbeitet vom Suchdienst des DRK München, München 1958 - 1960, Band 1 und 2