168. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Aufgestellt am 1. Dezember 1939 im Raum Görlitz im WK VIII als Division 7. Welle.

Der Division wurden im Januar 1940 die Feldersatz-Bataillone 8, 18 und 45 zugewiesen und die Division somit auf volle Stärke gebracht. Im Jahr 1940 war die Division anfänglich noch in Aufstellung und ab Mai 1940 marschierte sie aus dem Saargebiet (südlich Saarbrücken) nach Durchbruch durch die Maginot-Linie im Raum Holving-Saaralben über den Rhein-Marne-Kanal in die mittleren Vogesen zum Donon in den Raum Homarting.
Ende Juni/Anfang Juli 1940 erfolgte dann die Verlegung nach Polen

Am 2. November 1943 wurde die Division bei der 4. Panzer-Armee in Südrußland mit den Resten der 223. Infanterie-Division vereinigt und auf eine Division neuer Art 44 umgestellt.

Anfang März 1944 waren die Truppen der Roten Armee in der Nordukraine zu einer Offensive gegen den linken Flügel der deutschen Heeresgruppe Süd angetreten. Während sie die deutschen Stellungen rund 200 Kilometer ostwärts von Lemberg zwischen Jampol und Schepetowka durchbrachen und nach Süden gegen Tarnopol und in Richtung Tschernowitz vorrückten, stießen sie von Osten her aus der Linie Berditschew – Kasatin – Ilinzy in Richtung Kamenez Podolsk vor und drängten die deutsche 1. Panzer-Armee nach Südwesten zurück. Zu Beginn der Offensive am 4. März verteidigte die 168. Infanterie-Division, verstärkt durch Teile der aufgelösten 223. Infanterie-Division, nordostwärts von Winnzia einen Abschnitt zwischen Tscherepaszynce und Germanowka. Als der Gegner hier tiefe Einbrüche bis Kordylowka und Kurawa erzielte und gleichzeitig weiter westlich den Bug zwischen Chmelnik und Proskurow überquerte, mußte die Division über Kalinowka, Lawrowka und Daschkowzy nach Bar zurückweichen. Dabei kam es zu verlustreichen Gefechten mit sowjetischen Stoßtruppen, die nach der Einnahme von Winniza und Shmerinka am 20. März sofort bis Bar – Okladnoje vordragen. Während der größte Teil der Division sich zu deutschen Stellungen nördlich von Kamenez Podolks bei Dunajewce durchschlug, wurden die weiter nach Süden über den Dnjestr abgedrängten Teile bei Cotelea und Lipkany nahezu aufgerieben. Durch den Vorstoß sowjetischer Panzerverbände über den Dnjestr zwischen Hotin und Horodenka bis zum Pruth zwischen Tschernowitz und Kolomea wurden die deutschen Truppen im Raum Kamenez Podolsk eingeschlossen. Beim Ausbruch am 28. März aus diesem sogenannten „Hube-Kessel“ nach Nordwesten über Skala, Germakowka, Tluste und Czortkow bis Buczacz an der Strypa erlitt die als Nachhut eingesetzte Division erneut hohe Verluste. Mitte April bezogen die stark angeschlagenen Bataillone Stellungen auf dem Westufer des Flusses, im Raum Monsterzyce, rund 70 Kilometer südwestlich von Tarnopol.

Die Division wurde im Baranow-Brückenkopf fast vernichtet und in Schlesien wieder aufgestellt.

Die Reste der Division kamen im Raum Glatz in russische Gefangenschaft.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Dezember in Aufstellung     WK VIII

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar in Aufstellung     WK VIII
Juni z. Vfg. 1. Armee C Saarpfalz (Lagekarte)
Juli XXXXIV 18. Armee B Polen
September XVII 12. Armee B Polen

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XVII 17. Armee B Polen
April XXIX 17. Armee B Polen
Mai XVII 6. Armee A Polen
Juni XXIX 6. Armee Süd Lublin (Lagekarte)
Juli z. Vfg. 6. Armee Süd Shitomir (Lagekarte)
August XXXIV 6. Armee Süd Kiew
August XVII 6. Armee Süd Kiew (Lagekarte)
September z. Vfg. 6. Armee Süd Kiew
Oktober XXIX 6. Armee Süd Romny (Lagekarte)
November LI 6. Armee Süd Belgorod (Lagekarte)
Dezember XXIX 6. Armee Süd Charkow (Lagekarte)

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXIX 6. Armee Süd Charkow (Lagekarte) (Lagekarte, Teile bei LV. Ak) (Lagekarte) (Lagekarte)
Mai XXIX 6. Armee Süd Charkow (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
August VII 2. Armee B Woronesch (Lagekarte)
September XXIV 2. ungar. Armee B Donbogen

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar IV. ungarisches 2. ungar. Armee B Donbogen
Februar Cramer   B Senkiw
März Raus (XI.) Kempf Süd Mirgorod (Lagekarte)
April z. Vfg. Kempf Süd Mirgorod
Mai Raus Kempf Süd Belgorod (Lagekarte)
Juni XI Kempf Süd Belgorod (Lagekarte)
Juli III Kempf Süd Charkow
August XI Kempf Süd Charkow (Lagekarte)
September (Kgr.) XI 8. Armee Süd westl. Charkow (Lagekarte)
Oktober III 8. Armee Süd Kiew
November XXIV 4. Panzerarmee Süd Kiew, Shitomir

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXIV 4. Panzerarmee Süd Winniza (Lagekarte) (Lagekarte)
März XXIV 1. Panzerarmee Süd Kam, Podolsk
April XXXXVI 1. Panzerarmee Nordukraine Tarnopol
Juli XI 1. Panzerarmee Nordukraine Karpaten (Lagekarte)
Oktober XXXXIX 1. Panzerarmee A Karpaten
November (Kgr.) XI 1. Panzerarmee A Karpaten

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXXVIII 4. Panzerarmee A Baranow (Lagekarte)
Februar (Kgr.) Sieler 1. Panzerarmee Mitte Schlesien
März (Kgr.) Schlesien 1. Panzerarmee Mitte Schlesien (Lagekarte)
April XXXX 17. Armee Mitte Schlesien (Lagekarte)

 

2. Divisionskommandeure:

11. Januar 1940 Generalleutnant Dr. Hans Mundt

8. Juli 1941 Generalleutnant Dietrich Kraiß

9. März 1943 Generalleutnant Walter Chales de Beaulieu

1. Dezember 1943 Generalleutnant Werner Schmidt-Hammer

8. September 1944 Generalmajor Carl Anders

9. Dezember 1944 Generalleutnant Werner Schmidt-Hammer

6. Januar 1945 Generalmajor Dr. Maximilian Roßkopf

April 1945 Generalleutnant Werner Schmidt-Hammer

 

3. Gliederung:

168. Infanterie-Division 1939:

Infanterie-Regiment 417

Infanterie-Regiment 429

leichte Artillerie-Abteilung 248

 

168. Infanterie-Division 1940:

Infanterie-Regiment 417

Infanterie-Regiment 429

Infanterie-Regiment 442

Artillerie-Regiment 248

Pionier-Bataillon 248

Panzerabwehr-Abteilung 248

Radfahr-Schwadron 248

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 248

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 248

 

168. Infanterie-Division 1943:

Divisionsgruppe 223

Grenadier-Regiment 417

Grenadier-Regiment 442

Feldersatz-Bataillon 248

Divisions-Füsilier-Bataillon 168

Artillerie-Regiment 248

Pionier-Bataillon 248

Panzerjäger-Abteilung 248

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 248

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 248

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 7. Die Landstreitkräfte 131 – 200. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979