Ergänzungs-Bataillone ab Sommer 1936
1936 wurden die Ergänzungsbataillone fest bestimmten Infanterie-Regimentern zugeordnet und trugen dann die Bezeichnung ''Ergänzungsbataillon Infanterie-Regiment ...''. Aus dem
Ergänzungsbataillon 3 wurde dabei das ''Ergänzungsbataillon Infanterie-Regiment 2''. Manche Regimenter hatten auch zwei oder sogar drei Ergänzungsbataillone, z.B. das
Infanterie-Regiment
79 die Ergänzungsbataillone I - III/Inf.Rgt. 79.
Weitere Ergänzungskompanien bzw. Batterien gab es bei den
Pionieren, der
Artillerie und den
Nachrichtentruppen.
Die Kompanienummern innerhalb der Ergänzungsbataillone wechselten ständig:
1935/1936: Eigene Kompanienummer: 1. - 3. Kompanie Ergänzungsbataillon x, die 3. Kompanie war dabei eine ''schwere Kompanie'' mit schweren MG, Granatwerfern, leichten Infanteriegeschützen, anfangs auch noch Minenwerfern.
1936-1938: Anschluß an die Nummernfolge des vorgesetzen Regiments, also 15., 16. und 17. (Infanteriegeschütz-Kompanie, die allerdings auch Ausbildung an Granatwerfern und sMG durchführte)
1938/1939: wieder eigene Kompanienummern, also 1. - 3. (teilweise auch 4.) Kompanie Ergänzungsbataillon Infanterieregiment ....
1938 wurden die Ergänzungs-Bataillone um 74 auf 129 Bataillone vermehrt. Dabei waren auch Ergänzungs-Bataillone bei einem Schützen-Regiment, einem Grenz-Infanterie-Regiment und mehreren Gebirgsjäger-Regimentern.
Ein
Teil der ostpreußischen Bataillone konnte 1938 in das Reich verlegt werden,
nachdem die Ausbildung der weißen Jahrgänge in Ostpreußen beschleunigt
durchgeführt wurde. Andererseits wurden für die Wehrkreise
XVII und
XVIII zwölf
Ergänzungs-Bataillone aus Abgaben der 13 anderen deutschen Wehrkreise
aufgestellt.
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Bei einzelnen Regimentern gab es auch noch Ergänzungs- ''Spezial'' -kompanien: Infanteriegeschütz (schwere IG), Infanterie-Panzerabwehr und Infanterie-Nachrichten. Diese Kompanien waren den Bataillonen meist als 15., 16. oder 17. Kompanie angeschlossen wurden. Dazu soll die nachfolgende Tabelle Informationen über die Verteilung dieser Kompanien geben. Die Zahl vor den Klammern gibt das übergeordnete Regiment an, die Buchstaben in den Klammern, geben den Typ der Spezialkompanien an (IG=Infanteriegeschütz; P=Panzerabwehr; N=Nachrichten).
Wehrkreis | Infanterie-Regimenter | IG-
Kompanien |
Inf.-Panzer-
Abwehr-Kp. |
Inf.- Nachrichten- Kompanien |
Wehrkreis I | 2(IG) | 1 | - | - |
Wehrkreis II | 4(IG,P), 48(N), 89(IG), 96(P) | 2 | 2 | 1 |
Wehrkreis III | 8(IG), 9(IG,P), 29,(IG,P), 50(IG,P), 67(N), 68 (P) | 4 | 4 | 1 |
Wehrkreis IV | 10(IG,P), 11(IG,P,N), 31(IG,P), 53(P), 101(IG), 102(P), 103(IG) | 5 | 5 | 1 |
Wehrkreis V | 13(IG), 35(P,N), 75(IG,P) | 2 | 2 | 1 |
Wehrkreis VI | 18(IG,N), 37(P), 39(IG), 58(IG,P), 60(P), 64(IG), 77(P), 78(IG,P), 79(IG,P,N) | 6 | 6 | 2 |
Wehrkreis VII | 19(P), 61(IG), 63(IG,P) | 2 | 2 | - |
Wehrkreis VIII | 7(IG), 38(IG), 49(P,N), 51(P), 54(IG), 84(P) | 3 | 3 | 1 |
Wehrkreis IX | 15(P), 36(IG), 57(P), 81(N), 88(IG), 106(P), 116(IG) | 3 | 3 | 1 |
Wehrkreis X | 16(IG), 26(P), 46(IG), 47(IG), 65(P), 69(N), 90(P) | 3 | 3 | 1 |
Wehrkreis XI | 12(IG,P), 17(IG), 59(IG), 73(P,N), 82(P) | 3 | 3 | 1 |
Wehrkreis XII | 80(IG,P,N), 87(IG,P), 115(IG,P) | 3 | 3 | 1 |
Wehrkreis XIII | 20(IG), 21(N), 41(P), 95(IG,P) | 2 | 2 | 1 |
Wehrkreis XVII | 132(IG), 133(IG,P), 134(IG,P), 135(N) + 1 Kp(P*) | 3 | 3 | 1 |
Wehrkreis XVIII | 137(N), 138(IG,P) | 1 | 1 | 1 |
*7. Kompanie Panzer-Abwehr-Abteilung 46 | zusammen 43 Kp. |
zusammen 42 Kp. |
zusammen |
Die Spezialkompanien wurden bei Mobilmachung ebenfalls auf die mobilisierten Infanterie-Regimenter verteilt. Jedes Regiment erhielt dabei eine IG- und eine Panzer-Abwehr-Kompanie. Die Infanterie-Nachrichten-Kompanien wurden jeweils auf die 3 Infanterie-Regimenter der Division verteilt, so daß jedes Regiment einen Zug erhielt.
Die Ergänzungseinheiten bildeten bei Mobilmachung 1939 die 42
Infanterie-Regimenter
der 14 Infanterie-Divisionen der
4. Welle. Das gilt allerdings nicht für die drei 1939 bestehenden ostpreußischen Ergänzungsbataillone (plus eine
IG-Ergänzungskompanie). Diese Einheiten blieben bestehen, waren während des Polenfeldzuges diversen
Grenzschutz- und Befestigungskommandanturen unterstellt (z.B. Kdtr.
der Befestigungen bei Lötzen). Nach dem Polenfeldzug wurden sie zur Aufstellung von Divisionen der 5. und 6. Welle
verwendet oder in Ersatzeinheiten umgewandelt.
Bis Kriegsbeginn trugen die Ergänzungseinheiten die Uniformen der ehemaligen kasernierten Landespolizei
auf, dazu vielfach auch die alten großen Reichswehrstahlhelme. Auch die Ausbildung erfolgte noch mindestens bis Sommer 1938 häufig mit dem langen Karabiner 98 b der Reichswehr, außerdem mit den leichten
MG's 13 oder 08/15 sowie mit dem MG 08 als schweren MG.
Aufstellender Wehrkreis | Infanterie-Regimenter |
Wehrkreis II | 458, 478 |
Wehrkreis III | 457, 466, 477, 479 |
Wehrkreis IV | 455, 456, 465, 475, 476 |
Wehrkreis V | 460, 470 |
Wehrkreis VI | 453, 454, 464, 473, 474, 484 |
Wehrkreis VII | 468, 488 |
Wehrkreis VIII | 452, 461, 472 |
Wehrkreis IX | 451, 459, 471 |
Wehrkreis X | 469, 489, 490 |
Wehrkreis XI | 467, 487, 497 |
Wehrkreis XII | 463, 483, 485 |
Wehrkreis XIII | 480, 481 |
Wehrkreis XVII | 462, 482, 486 |
Wehrkreis XVIII | 499 |