Grenadier-Regiment 919

 

Das Grenadier-Regiment 919 wurde am 16. Juli 1943 als bodenständiges Regiment in Groß-Born für die 242. Infanterie-Division aufgestellt. Das Regiment gliederte sich in drei Bataillone, jedes zu vier Schützen-Kompanien, davon eines auf Rädern. Jede Schützen-Kompanie gliederte sich in zu drei Schützen-Zügen, einer sMG-Gruppe, einer Granatwerfer-Gruppe und einem leichten Flammenwerfer. Das Offizierskorps bestand aus Reserve-Offizieren ohne Kampferfahrung.  75% der Unteroffiziere und Mannschaften waren zwischen 35 bis 45 Jahre alt und waren entweder gar nicht oder nur kurz ausgebildet. 25% der Unteroffiziere und Mannschaften wurden von der Ostfront zugeführt. Noch vor Beendigung der Aufstellung wurde das Regiment ab dem 1. August 1943 in den Raum Charleroi verlegt. Im September wurden die drei Radfahr-Kompanien zu einem Bataillon zusammen gefasst und eine 4. Radfahr-Kompanie aufgestellt. Am 6. Oktober 1943 wurde das Regiment der 709. Infanterie-Division unterstellt und auf die Cotentin-Halbinsel verlegt. Das Radfahr-Bataillon wurde wieder aufgelöst und die Kompanien traten zu ihren Bataillonen zurück. Das Regiment wurde Korpsreserve des LXXXIV. Armeekorps mit I. Bataillon um Blesville, II. Bataillon in Montebourg, III. Bataillon um La Hay du Puits und den Regimentsstab in St. Mère Eglise. Die Regimentseinheiten lagen in Blesville. Außerdem wurde das Regiment behelfsmäßig motorisiert.  Im November 1943 wurde das Regiment komplett auf Fahrräder umgerüstet. Die jüngeren Soldaten des Regiments wurden nach und nach an die Ostfront abgegeben und durch Soldaten des Jahrgangs 1918 / 1919 und Volksdeutsche ersetzt. Im Januar 1944 wurde das Regiment an der Küste zwischen dem Carentan-Kanal bis La Belle Croix eingesetzt. Hierzu wurde die Ausrüstung mit Fahrräder, bis auf die drei Radfahr-Kompanien, wieder abgegeben. Das Regiment lag zu Beginn der alliierten Invasion am 6. Juni 1944 im nordöstlichen Teil der Halbinsel Cotentin. Es lag somit im Bereich des Landungsbereichs der 6. britischen Luftlandedivision. In den ersten Tagen der Invasion erlitt das Regiment besonders unter den Offizieren schwere Verluste. Die Truppe war physisch und psychisch erschöpft und blieb drei Tage lang ohne Verpflegung. Ab dem 19. Juni 1944 war das Regiment auf der Halbinsel Cotentin abgeschnitten. Am 20. und 21. Juni ging es aus dem Raum Montebourg - Valogne auf das Festungsgebiet der "Festung Cherbourg" zurück und wurde dort durch die Eingliederung von Marinesoldaten aufgefüllt. Die Reste des Regiments gingen bei der Kapitulation Cherbourgs am 26. Juni 1944 in alliierte Gefangenschaft. Es wurde am 26. Juli 1944 formell aufgelöst.

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 13. Die Landstreitkräfte 801 – 13.400, Biblio-Verlag, Bissendorf 1974

Generalmajor Hellmuth Reinhardt: Bericht über die Kämpfe des Hessisch-Thüringischen Grenadier-Regiments 919 und die Kampfgruppe Keil, Königstein 1951