Grenadier-Regiment 62

 

Aufgestellt am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 62 und der 7. Infanterie-Division unterstellt. Das III. Bataillon wurde dabei aufgelöst. Das Regiment lag seit dem Winter 1941/42 in der Gshatsk-Stellung. Am 3. März 1943 begann für das Regiment der Rückzug in die Büffelstellung, die sogenannte "Büffel-Bewegung". Die neuen Stellungen wurden am 22. März erreicht. Durch die Frontverkürzung wurde die 7. Infanterie-Division aus der Front genommen ind in Jelnja auf die Züge nach Orel verladen. Nachdem es im neuen Eisatzraum bei der 25. Panzer-Division zu einem russischen Einbruch gekommen war, wurden die ankommenden Teile des Reguiments sofort nach dem Ausladen an die Front geworfen und der 12. Panzer-Division kommandiert. Nachdem die russischen Angriffe in diesem Gebiet abgewiesen werden konnten, wurde die 7. Infanterie-Division aus der Front genommen und zum Einsatz gegen Partisananverbände im Raum der Brjansker Wälder (Unternehmen Zigeunerbaron") im Raum nördlich von Lokot bereitgestellt. Während der schweren Kämpfe gegen die Partisanen wurden vom Regiment meherer Waldlager ausgehoben. Zum Abschluß des Unternehmens wurde am 4. Juni die Desna erreicht und diese am 5. Juni überschritten. Im Anschluß verlegt edie Division in den Raum Kromy, um sich dort auf die deutsche Sommeroffensive auf Kursk ("Unternehmen Zitadelle") vorzubereiten. Am 5. Juli 1943 begann der Angriff der 7. Infanterie-Division von Norden her auf Kursk. Es kam zu schweren Nahkämpfen in den gut ausgebauten russischen Stellungen. Nach weiteren schweren Kämpfen ab dem 11. Juli ging das Regiment hier zur Verteidigung über. In der Nacht vom 16. zum 17. löste sich das Regiment aus der Front und ging langsam auf die Ausgangsstellungen zurück, die es vor Beginn des Unternehmens "Zitadelle" besetzt hatte. Diese Stellungen wurden am 18. Juli erreicht. Für den weiteren Rückzug wurde das Regiment kurzfristig der 102. Infanterie-Division unterstellt. Mit dieser Division machte das Reguiment den Rückzug auf die Hagen-Stellung mit. Nach dem Erreichen der Hagen-Stellung stieß das Regiment wieder zur 7. Infanterie-Division. Diese wurde an 9. August aus der Front genommen und bis zum 14. August in den Raum Lokot verlegt, um hier zu Rasten. Am 22. August wurde das Regiment wieder alarmiert und marschierte in den Raum Ssewsk hinter der Front. Als am 26. August der russische Großangriff losbrach, wurde das Regiment zur 82. Infanterie-Division abkommandiert. Über Charkowo und Jablunowka zog sich das Regiment bis zum 25. September zum Dnjepr zurück, der bei Kiew überschritten wurde. Das Regiment wurde wieder der 7. Infanterie-Division unterstellt und bezog neue Verteidigungsstellungen. Ab dem 15. Oktober begannen erneut russische Angriffe über den Dnjepr hinweg. Am 22. Oktober begann das Absetzen der 7. Infanterie-Division nach Westen. Am 30. Oktober wurde die Potschemka-Stellung erreicht, wo dem Regiment etwas Ruhe gegönnt wurde. Nachdem die russischen Angriffe am 10. November wieder begonnen hatten, mußte sich das Regiment ab dem 11. November erneut nach Westen absetzen. Bis zum Jahresende wurden unter schweren Kämpfen die Pripjet-Sümpfe erreicht. Nach etwas Ruhe griff die Rote Armee in der zweiten Januarwoche die Nachbardivisionen schwer an, so daß sich diese zurückziehen mußten. An den Flanken gefährdet, schloß sich auch die 7. Infanterie-Division diesem Rückzug an. Nach schweren Kämpfen in Mittelrußland und Polen wurde im Februar 1944 das II. Bataillon aufgelöst. Bis zum März 1944 hatte sich das Regiment auf Stellungen bei Winwicza zurückgezogen. Hier trat wieder etwas Ruhe ein, bis am 22. Juni der russische Großangriff losbrach. Unter schwerem Druck ging das Regiment bis zum 25. Juni auf Verteidigungsstellungen bei Pinsk zurück. Bis zum 20. Juli ging das Regiment über Janow und Drohiezyn auf Kobryn zurück. Nach Kämpfen nördlich von Brest-Litwosk wurde über Wegrow und Chniebewo am 25. August der westliche Bug bei Turzyen überschritten. Im weiteren Rückzug wurde die Narew bei Rozan überschritten und dann parallel der Weichsel auf Ostpreußen zurückgegangen. Bis zum Jahresende wurde der Raum um Gnojo erreicht. Am 12. Januar 1945 begann die letzte russische Großoffensive. Als die 7. Infanterie-Division am 14. Januar vom Angriff erfaßt wurden, wurde das Regiment innerhalb weniger Stunden zersprengt und überrannt. Die Reste sammelten sich am Divisionsgefechtsstand und am 15. Januar bei Zichenau eingesetzt. Der Ort ging am 17. Januar verloren. Beim weiteren Rückzug auf die Danziger Bucht fand das Regiment zwischen Bohnsack und Stutthoff sein Ende.

 

Quellen und Literatur:

Der Krieg der Infanterie. Dargestellt in der Chronik des Infanterie-Regiments 62 (7. Infanterie-Division) 1935 – 1945:

Teil I: Von Krieg zu Krieg, 2006, 144S.

Teil II: 1. September 1939 - Beginn des 2. Weltkrieges mit dem Feldzug gegen Polen, 1994 , 45 S.

Teil III: Krieg im Westen

Teil IV/V: Unternehmen Barbarossa - Der Rußlandkrieg, 1985, 344 S.

Teil VI/VIIa: Das Kriegsjahr 1942/ Das Kriegsjahr 1943 1. Halbjahr, 1989, 321 S.

Emanuel Selder, Kameradschaft ehem. Angehöriger des Inf.Rgt. 62 (Hrsg.)

 

Grenadier-Regiment 62 (B)

 

Aufgestellt am 22. Oktober 1942 als Infanterie-Regiment 62 (B) und am 7. November 1942 in Grenadier-Regiment 62 (B) umbenannt. Das Regiment wurde in La Rancy in Frankreich aus dem Reserve-Infanterie-Regiment 62 als B- (Brunhilde-) Einheit aufgestellt und der 158. Infanterie-Division unterstellt. 1942 nahm das Regiment an der Besetzung Rest-Frankreichs teil. Am 17. Januar 1943 aufgelöst und in Reserve-Grenadier-Regiment 213 umgegliedert.