Flak-Regiment 9 "Legion Condor"

 

Flak-Regiment mit Regimentsstab und Abteilungen, die getrennt voneinander eingesetzt wurden.

 

Stab / Flak-Regiment 9 (mot.)

Aufgestellt am 15. November 1938 in Nürnberg und dem Luftgaukommando XIII unterstellt. Von 1939 bis 1942 fungierte der Stab in Nürnberg als Flakgruppe Nürnberg. Anschließend verlegte er nach Wismar, wo er als Flakgruppe Wismar fungierte. Im November 1943 kam der Stab dann zur 15. Flak-Brigade nach Osnabrück, wo er als Flakgruppe Osnabrück fungierte. Ab Januar 1944 unterstand er in Osnabrück der 8. Flak-Brigade und führte im Januar 1944 die schwere Flak-Abteilung 273, die 3. / Flak-Abteilung 871 und die leichte Flak-Abteilung 743. Am 1. März 1945 wird das Flak-Regiment 9 als Flakgruppe Moorland unter der 8. Flak-Division geführt. Der Stab lag in Löhningen.

Kommandeure:

15. November 1938 Generalmajor Kurt Menzel

1. März 1940 Oberstleutnant Hans Simon

6. Juli 1940 Oberstleutnant Wilhelm von Koolwijk

12. Juli 1940 Generalmajor Karl Soeldner

Oktober 1940 Oberstleutnant Friedlich-Wilhelm Patschke

November 1940 Oberst Dr. Adolf Wucherer

10. April 1943 Oberstleutnant Wilhelm Röttger

12. September 1944 Oberstleutnant Dr. Johannes Maus

 

I. / Flak-Regiment 9 (gem. mot.)

Aufgestellt am 1. Oktober 1935 in Münster mit fünf Batterien. Von Oktober bis November 1935 wurde die Abteilung als Fahr-Abteilung Münster bezeichnet. Die Abteilung unterstand dem Höheren Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis IV und wurde am 1. Oktober 1937 zur I. / Flak-Regiment 34 umgewandelt.
Neu aufgestellt am 15. November 1938 aus der I. / Flak-Regiment 8 und dem Luftgaukommando XIII unterstellt. Die Abteilung lag 1939 / 1941 im Raum Berlin. Ab Juni 1941 nahm die Abteilung am Rußlandfeldzug teil und unterstützte dabei unter dem Stab des Flak-Regiment 91 die 6. Armee. Am 24. Juni 1941 unterstützte die Abteilung die 75. Infanterie-Division beim Übergang über den Styr. Am 2. Juli 1941 kam es zu Kämpfen mit der 44. und 299. Infanterie-Division und am 10. Juli 1941 zum Einsatz an der Rollbahn Rowno - Shitomir im Rahmen des XVII. Armeekorps. Am 22. Juli 1941 nahm die Abteilung dann am Durchbruch durch die Stalinlinie teil und unterstützte am 5. August 1941 den Angriff auf Korosten. Anschließend nahm sie am Vormarsch auf den Dnjepr teil und wurde am 25. August 1941 mit der I. / Flak-Regiment 37 und der leichten Flak-Abteilung 71 beim LI. Armeekorps eingesetzt. Die 3. Batterie unterstützte am 29. August 1941 die 44. Infanterie-Division bei Bunkerkämpfen. Am 31. August 1941 wurde die Abteilung zusammen mit der I. / Flak-Regiment 8 unter dem Stab des Flak-Regiments 91 zur Luftverteidigung eingesetzt. Anschließend setzte die Abteilung ihren Vormarsch in Richtung Desna beim LI. Armeekorps fort. Am 23. September 1941 wurde die Abteilung im Raum Krasnograd bei der Korpsgruppe von Schwedler eingesetzt. Am 6. Oktober 1941 kam die 1. Batterie als Flakkampftrupp zur Panzerabwehr bei der 295. Infanterie-Division, die 3. Batterie kam am 15. Oktober zur 101. Jäger-Division. Am 22. Oktober 1941 wurde die Abteilung westlich von Charkow eingesetzt und ab dem 29. Oktober mit Flakkampftrupps bei den Abwehrkämpfen im Raum Charkow. Am 22. Februar 1942 wurde die Abteilung dem Stab des Flak-Regiments 91 bei der 9. Flak-Division unterstellt und am 10. März 1942 bei der 44. Infanterie-Division eingesetzt. Ab dem 16. März 1942 stellte die Abteilung Flakkampftrupps an der Südfront von Charkow beim VII. Armeekorps. Am 22. April 1942 wurde die Abteilung dann zur Abwehr von Fliegerangriffen bei Charkow eingesetzt. Ab dem 12. Mai 1942 nahm die Abteilung an der Frühjahrsschlacht um Charkow teil. Ab dem 10. Juni 1942 wurde der Vormarsch nach Osten fortgesetzt und am 1. Juli die 3. Panzer-Division unterstützt. Am 7. Juli 1942 kam es zu Kämpfen im Brückenkopf Werch-Olschan, vom 18.-20. Juli 1942 unterstützte die Abteilung die Angriffe des XXXX. Panzerkorps. Am 21. Juli 1942 erreichte sie im Verband der 23. Panzer-Division den Don. Am 7. August 1942 nahm sie an einem Vorstoß des XIV. Panzerkorps in die Steppe teil, ab dem 14. August 1942 stellte sie den Schutz für die 76. und 295. Infanterie-Division. Am 21. August 1942 nahm sie an der schlacht zur Erzwingung des Weges nach Stalingrad im Don-Brückenkopf teil, am 24. August 1942 wurde sie bei der 76. Infanterie-Division bei Rossoschka eingesetzt. Am 27. August nahm die 3. Batterie an der Einnahme von Kalatsch durch die 71. Infanterie-Division teil. Ab dem 29. August wurde die Abteilung bei der 295. Infanterie-Division im Erdkampf eingesetzt, die 3. Batterie am 12. September bei der 71. Infanterie-Division am Tartarenwall. Die 4. Batterie nahm am 17. September an den Straßenkämpfen in Stalingrad teil. Ab dem 21. November 1942 stand die Abteilung in schweren Abwehrkämpfen im Kessel von Stalingrad, bei denen die 1. Batterie nach Südwesten abgedrängt wurde. Im Schlußkampf wurden die Reste der Abteilung in der Kampfgruppe Reineke aufgerieben.

 Neu aufgestellt im Mai 1943 in Friedrichshafen und dem Stab des Flak-Regiments 40 beim Feldluftgau-Kommando XXX unterstellt. Ab Januar 1944 unterstand die Abteilung dem Stab des Flak-Regiments 40 bei der 20. Flak-Division und lag im März 1944 in Kroatien. Bei Kriegsende lag die Abteilung in Wiener-Neustadt.

 

II. / Flak-Regiment 9 (gem mot.)

Aufgestellt am 1. Oktober 1936 in Lippstadt mit fünf Batterien und dem Höheren Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis IV. Ab Februar 1938 unterstand die Abteilung dem Luftgaukommando XIII und wurde am 15. November 1938 aufgelöst.

 

III. / Flak-Regiment 9 (Sw. mot)

Aufgestellt am 15. November 1938 in Regenburg mit drei Batterien. Die Abteilung unterstand dem Luftgaukommando XIII und nahm 1940 unter dem Stab des Flak-Regiments 104 am Frankreichfeldzug teil. Ab Januar 1942 unterstand die Abteilung der I. / Flakscheinwerfer-Regiment 2. Im gleichen Jahr erhielt die Abteilung eine 4. Batterie. 1943 lag die Abteilung in Wismar und Karlsruhe und wurde im August 1943 zur Flakscheinwerfer-Abteilung 400 umgewandelt.