Fallschirmjäger-Regiment 6
Feldpostnummern:
Stab | L 49323 |
I. Bataillon | L 49057 |
II. Bataillon | L 55056 |
III. Bataillon | L 50370 |
13. Kompanie | L 50023 |
14. Kompanie | L 52556 |
15. Kompanie | L 62056 |
Mit Befehl der 2. Fallschirmjäger-Division
vom 13. Januar 1943 wird das Fallschirmjäger-Regiment 6 in Vannes (Bretagne)
aufgestellt. Das Hauptquartier des Regimentes befindet sich ebenfalls in Vannes.
Das II./Fallsch.Jg.Rgt.6 wird komplett aus dem IV/Luftlande-Sturmregiment1
gestellt. Das I. und II./Fallsch.Jg.Rgt.6 werden aus der Brigade Ramcke, dem
Erprobungsbataillons des XI. Flieger-Korps sowie aus dem Lw.Jg.Btl.z.b.V.100
aufgestellt.
Am 27. Mai 1943 erfolgt die Verlegung des Regimentes nach Süd-Frankreich in die
Orte Combe-St- Gervais, Vallabrix und Gourdarges. Am 26. Juli 1943 werden das I.
und III. Bataillon des Regimentes nach Istres nahe Marseilles verlegt und danach
per Luftmarsch zum Feldflugplatz Practica di Mare, südwestlich von Rom, verlegt.
Das II. Bataillon wird über Foggia in Italien nach Manfedonia als Reserve des
XI. Flieger-Korps verlegt. Das Ziel des II. Bataillons wird somit später die
Ausschaltung des ital. Hauptquartieres sein. Das I. und III. Bataillon nehmen an
der Besetzung von Rom sowie der Entwaffnung der ital. Streifkräfte teil. Das II.
Bataillon flog am 9. September 1943 von Fioggia aus zum Sprungeinsatz auf den
Monterotondo bei Rom, wo sich das Hauptquartier der italienischen Streitkräfte
befand. Am 1. November 1943 verlegt das III./Fallsch.Jg.Rgt.6 in die
Reinhard-Stellung und verteidigt u.a. auf dem Monte Cesima die Stellungen gegen
amerik. Vorrückende Verbände. Das Bataillon verlor bei den Kämpfen knapp die
Hälfte der Soldaten. Das II. Bataillon wird Mitte November aus dem Regiment
herausgelöst und als Stamm für das neu aufzustellende Fallsch.Jg.Rgt.11
verwendet. Am 12. November 1943 wird das I. Bataillon über Nürnberg nach
Shitomir in Russland verlegt. Die Kampfgruppe erhält den Auftrag Radomyschl
anzugreifen und wird hierbei durch russischen Verbände eingeschlossen. Später
kann sich die Kampfgruppe aus der Einschließung zusammen mit dem
III./Fallsch.Jg.Rgt.2 befreien und greifen anschließend Jelintsch an. Ab dem 9.
Dezember 1943 wird die das I./Fallsch.Jg.Rgt.6 auf Befehl des XXXXII.
Armee-Korps nach Kirowograd verlegt, um dort bei einem russ. Einbruch in die
Front zu unterstützen. Am 6 Dezember 1943 werden das I./Fallsch.Jg.Rgt.6 und
eine Panzergruppe der 2.SS-Pz.Div. als Kampfgruppe "Finzel" zusammengelegt. Am
1. Januar 1944 wird das III. Bataillon aus der Front herausgelöst und in die
Bretagne verlegt. Hier stellt das Bataillon den Stamm des neu aufzustellenden
Fallsch.Jg.Rgt.8 unter Major Egon Liebach. Das Fallsch.Jg.Rgt.6 besteht somit
nur noch aus dem I. Bataillon. Ab dem 15. Januar 1944 werden in Köln-Wahn das
II. sowie das III. Bataillon neu aufgestellt. Ab dem 6. Februar 1944 wird das
I./Fallsch.Jg.Rgt.6 nach Tscherkassy verlegt, mit dem Ziel den dortigen Kessel
mit anderen deutschen Verbänden zusammen zu öffnen. Anfang März 1944 wird das
I./Fallsch.Jg.Rgt.6 nach Olchowez verlegt und Mitte März 1944 weiter nach
Nowo-Archangelsk. Am 9. April 1944 verlegt das Bataillon an den Dnjestr. Am 12.
Mai 1944 wird das I./Fallsch.Jg.Rgt.6 auf Befehl des LII. Armee-Korps aus der
Frontlinie herausgelöst und ab dem 20. Mai 1944 nach Köln-Wahn zur
Neuauffrischung zurückverlegt. Das Fallsch.Jg.Rgt.6 wird Ende Mai 1944 in die
Normandie als Korps-Reserve für das LXXXIV. Armee-Korps verlegt. Das Regiment
hat eine Stärke von ca. 4.600 Soldaten. Nach der Ankunft wird das Regiment der
91.Luftlande-Division unterstellt. Am 7. Juni 1944 wird das I. Bataillon von der
amerik. 4.Pz.Div. sowie von Teilen der amerik. 82. und 101. Luftlandedivision
bei Vierville, nördlich von Carentan, zerschlagen. Nur ein Leutnant und 23
Soldaten können sich zum Rest des Regimentes durchschlagen. Am 11 Juni 1944 wird
das Regiment der 17.SS-Pz.Gren.Div. „Götz von Berlichingen“ unterstellt. Anfang
Juli 1944 wird das Regiment der 2.SS-Pz.Div. „Das Reich“ unterstellt. Das I.
Bataillon wird Anfang Juli 1944 nach Paris verlegt, um dort wieder aufgefrischt
zu werden. Das Regiment kämpft sich über den Weg Carentan, Raids, Périers,
Ouville, Roncey, Saint-Denis-le-Gast, Percy aus der Normandie nach Vire zurück.
Am 10. August 1944 wird das Regiment aus der Front herausgelöst. An diesem Tage
besteht das Regiment noch aus knapp 40 Soldaten. Das Regiment sammelt sich
hierzu in Tinchebray. Bis Ende August 1944 wird das Regiment weiter aus
ehemaligen und neuen Soldaten aufgefrischt und erreicht eine Stärke von knapp
1.000 Soldaten. Das Regiment verlegt von Nancy nach Güstrow. Hier stößt das
aufgefrischte I./Bataillon hinzu. Anfang September 1944 wird durch
Oberstleutnant von der Heydte ein IV. Bataillon neu aufgestellt. Das Personal
kommt aus den drei anderen Bataillonen. Die Führung hiervon übernimmt Hauptmann
von Dobbeler. Am 4. September 1944 wird das Regiment über Aachen nach Tilburg in
Holland. Hier wird das Fallschirmjäger-Regiment der 85. Infanterie-Division
unterstellt. Das Regiment erhält Befehl den alliierten Brückenkopf bei Beeringen
anzugreifen. Das Regiment wird weiter in den Abwehrkämpfen bei Geehl, Lommel,
Kolonie, Neerpelt, Boxtel, Eerde, Schijndel, Reusel und Valkenswaard eingesetzt.
Ende September verlegt das Regiment nach Postel und wird am 30. September 1944
zur Unterstützung der 719.Inf.Div. nach Baarle-Nassau verlegt. Es folgen bis
Ende Oktober 1944 weitere Kämpfe bei Goirle, Poppel, Hoogerheide, Woensdrecht
und Bergen op Zoom. Am 5. Oktober 1944 wird das Fallsch.Jg.Rgt.6 aus der Front
herausgelöst und nach Goirle verlegt. Am 23. Oktober 1944 wird der Kommandeur
Oberstleutnant von der Heydte zur Fallschirmarmee-Waffenschule nach Aalten in
Holland versetzt. Zeitgleich wird er zum Oberst befördert und für seine
Verdienste in der Normandie mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des eisernen
Kreuzes ausgezeichnet. Die Führung des Regiments übernimmt Oberst Henke. Am 8.
November 1944 wird das Regiment nach Gorinchem in Süd-Holland verlegt, wo es
personell aufgefrischt wird. Anschließend verlegt es weiter nach Wesel. Am 24.
November 1944 verlegt das Regiment nach Zülpich, von wo es an die Front in den
Hürtgenwald verlegt wird. Das I. Bataillon bezieht Stellung bei Zerkall, das II.
Bataillon bei Bogheim und das III. bei Brandenberg. Am 11. Dezember 1944 muss
das Fallsch.Jg.Rgt.6 für einen Sprungeinsatz (Operation Stösser) im Rahmen der
bevorstehenden Ardennen-Offensive 150 Soldaten abstellen. Der Sprungeinsatz wird
durch den ehemaligen Kommandeur Oberst von der Heydte durchgeführt. Insgesamt
nehmen an diesem Unternehmen knapp 1.200 deutsche Fallschirmspringer teil. Die
Gruppe springt in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1944 in der Nähe von
Malmedy ab, um dort u.a. die strtegisch wichtigen Straßenkreuzungen zu erobern
und zu halten. Das Unternehmen misslingt u.a. aufgrund mangelnder Versorgung und
Verstärkung, Oberst von der Heydte gerät in amerikanische Gefangenschaft
wohingegen sich der Großteil der Fallschirmjäger zu den deutschen Linien
zurückkämpfen kann. Der Rest des Fallsch.Jg.Rgt.6 kämpft bis Mitte Februar 1945
im Hürtgenwald weiter und verlegt anschließend nach Bonn. Am 5. März 1945 greift
das Regiment den amerik. Brückenkof bei Remagen an und kämpft anschließend vom
8. bis zum 14. März 1945 bei Ittenbach. Bei Ittenbach geraten Oberst Henke sowie
der Großteil des Stabes in amerik. Gefangenschaft. Der Rest des Regimentes
erhält Befehl über Gummersbach in das Ruhrgebiet zu verlegen. Die Reste des
Regiments gehen am 17. April 1945 bei Velbert in amerik. Gefangenschaft.
Kommandeure:
Oberstleutnant Wolfgang Meder-Eggebrecht (Januar 1943)
Major Egon Liebach (m.d.F.b.; Januar bis August 1943)
Oberstleutnant Wolfgang Meder-Eggebrecht (August bis September 1943)
Major Dr. Friedrich August Freiherr von der Heydte (m.d.F.b.; September 1943)
Major Egon Liebach (September bis November 1943)
Major Dr. Friedrich August Freiherr von der Heydte (später Oberstleutnant;
Januar 1944 bis Oktober 1944)
Oberst Fritz Hencke (Oktober 1944 bis März 1945; Gefangenschaft ab 14.3.1945)
I.Btl.:
Hauptmann Tannert (Janaur 1943 bis ???)
Hauptmann Matheas (zeitweise m.d.F.b.; November und Dezember 1943)
Hauptmann Finzel (mind. November 1943 bis März 1944)
Hauptmann Emil Preischkat (Mai bis Juni 1944; Gefangenschaft ab 7.6.1944)
Hauptmann Zierer (m.d.F.b.; Juni 1944)
Hauptmann Barmetler (zeitweise m.d.F.b.; Juni 1944)
Hauptmann Peiser (zeitweise m.d.F.b.; Juni 1944)
Hauptmann Reino Hamer (m.d.F.b; Juli bis mind. Oktober 1944)
Hauptmann Peiser (September 1944 bis ???)
II.Btl.:
Major Walter Gericke (Januar bis Dezember 1943)
Hauptmann Rolf Mager (Januar 1944 bis Janaur 1945; gef. 01.01.1945)
Hauptmann Reimer (zeitweise m.d.F.b.; 1944)
Hauptmann Mlak (zeitweise m.d.F.b.; 1945)
Hauptmann von Hütz (zeitweise m.d.F.b.; 1945)
III.Btl.:
Major Pelz (Januar bis mind. September 1943)
Hauptmann Horst Trebes (April – Juli 1944; gef. 27.07.1944)
Hauptmann von Dobbeler (m.d.F.b.; August 1944)
Oberleutnant Ulmer (August 1944 bis ???)
IV.Btl.
(September 1944 neu aufgestellt)
Hauptmann von Dobbeler (September 1944 – März 1945)