Fallschirmjäger-Ausbildungs- und Ersatz-Division
20. Fallschirm-Jäger-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die Fallschirmjäger-Ausbildungs- und Ersatz-Division wurde am 31. Dezember 1944 in Berlin-Tempelhof aus dem Höheren Kommandeur der Ersatz- und Ausbildungs-Einheiten der Fallschirm-Armee gebildet. Die Aufstellung der 20. Fallschirmjäger-Division wurde am 20. März 1945 durch den Wehrmachtsführungsstab im OKW gefordert. Mit Wirkung zum 5. April 1945 erging dann der Befehl: "Mit sofortiger Wirkung wird die 20. Fallschirmjäger-Division aufgestellt". Die Aufstellung erfolgte durch die Umbenennung und Umgliederung der Fallschirm-Jäger-Ausbildungs- und Ersatz-Division. Die Division sollte im Raum Liebenwalde, ca. 35 km nördlich von Berlin versammelt. Den Regimentern wurden junge Luftwaffen-Soldaten, vor allem von den Luftkriegsschulen Kladow und Gatow, zugeführt. Die Mannschaften hatten sich zur Fliegertruppe gemeldet und keinerlei infanteristische Erfahrungen. Noch im März 1945 wurde die Division, bzw. die bereits aufgestellten Teile, an die Oderfront - zum größten Teil in den Raum Schwedt - geworfen. Der linke Flügel der Division befand sich etwa 2 km südlich der Stadt, der rechte Flügel etwa 10 - 12 km weiter südlich. Am 14. April 1945 wurde die Division, bis auf das Fallschirmjäger-Regiment 58, aus der Frontlinie gezogen und nach Westen in Marsch gesetzt, da ihr Kampfwert als ungenügend angesehen wurde. Die Division hörte damit auf, als Verband zu existieren.

 

2. Kommandeure:

31. Dezember 1944 Generalmajor Walter Barenthin

 

3. Gliederung

Fallschirmjäger-Ausbildungs- und Ersatz-Division

Fallschirmjäger-Ausbildungs-Regiment 1 in Halberstadt (I. Quedlinburg)

Fallschirmjäger-Ausbildungs-Regiment 2 in Wittstock (III. Brandenburg)

Fallschirmjäger-Ausbildungs-Regiment 3 in Celle (I. Helmstedt, II. Haselünne)

Fallschirmjäger-Ausbildungs-Regiment 4 in Salzwedel (III. Stade)

Fallschirmjäger-Ersatz-Bataillon 1 in Aschersleben

Fallschirmjäger-Ersatz-Bataillon 2 in Stendal

Fallschirmjäger-Ersatz-Bataillon 3 in Nürnberg

Fallschirmjäger-Ersatz-Bataillon 4 in Brandenburg

Fallschirm-Pionier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 1 in Uetersen

Fallschirm-Pionier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 2 in Güstrow

Fallschirm-Panzer-Zerstörer-Ausbildungs-Bataillon in Tangermünde

Fallschirm-Panzer-Jäger-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon in Hildesheim

Fallschirm-Artillerie-Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung in Iserlohn

Fallschirm-Granatwerfer-Lehr-Bataillon in Weißenwarthe

Fallschirm-Nachrichten-Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung in Nürnberg-Buchenholz

 

20. Fallschirmjäger-Division

Fallschirmjäger-Regiment 58

Fallschirmjäger-Regiment 59

Fallschirmjäger-Regiment 60

Fallschirm-Artillerie-Abteilung 20

Fallschirm-Panzer-Jäger-Abteilung 20

Fallschirm-Flak-Abteilung 20

Fallschirm-Granatwerfer-Bataillon 20

Fallschirm-Pionier-Regiment 20

Fallschirm-Kraftfahr-Abteilung 20

Fallschirm-Sanitäts-Abteilung 20

 

4. Literatur und Quellen:

Roger Edwards: Deutsche Fallschirmjäger und Luftlandetruppen 1936 - 1945, Verlag Stalling, Oldenburg 1976
Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Verlag Rombach, Freiburg/Breisgau 1970.
Günter Roth / Hans M. Stimpel: Die deutsche Fallschirmtruppe 1936–1945 - Führung in der deutschen Fallschirmtruppe und der Korpsgeist der Fallschirmjäger, Verlag Mittler, Hamburg 2008
Günter Roth: Die deutsche Fallschirmtruppe 1936-1945. Der Oberbefehlshaber Kurt Student. Strategischer, operativer Kopf oder Kriegshandwerker und das soldatische Ethos Verlag E.S. Mittler und Sohn, Hamburg 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
Haupt, Werner: Deutsche Spezial-Divisionen Gebirgsjäger, Fallschirmjäger und andere. Dörfler-Verlag 2002
Volkmar Kühn: Deutsche Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch-Verlag 12. Auflage 1999