11. Fallschirm-Jäger-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Ende März wurde der Befehl zur Aufstellung einer 11. Fallschirmjäger-Division durch den Luftgau XI erteilt. Der Kader für Offiziere und Unteroffiziere sollte aus den noch verbleibenden Ersatztruppenteilen der Luftwaffe sowie aus Genesenen gebildet werden. Die Mannschaften sollten aus sämtlichen noch vorhandenen Personalreserven von Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine sowie Volkssturm gebildet werden. Der Divisionsgefechtsstand richtete sich in Leeuwarden ein. Die Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit sowie die allgemeine militärische Lage lassen eine vollständige Aufstellung der Division nicht erwarten. So erreichten die Verbände insgesamt nur die Stärke einer Kampfgruppe, welche die Größe eines verstärkten Regiments mit wenigen Divisionseinheiten hatte. Anfang April 1945 wurde noch während der Aufstellungsphase das Fallschirmjäger-Regiment 37 (bzw. die bis dahin aufgestellten Teile) zusammen mit Teilen des Fallschirm-Pionier-Bataillons 11 aus dem Divisionsverband herausgelöst und vorübergehend der 6. Fallschirmjäger-Division in Holland am Twente-Kanal in der Linie Hengelo - Zutphen und anschließend im Raum Holten eingesetzt. Bis zum 10. April 1945 wurden die verbleibenden aufgestellten Teile der Division im Eisenbahn- und Fußmarsch in den Raum südlich von Oldenburg verlegt. Dort wurde die Division dem II. Fallschirmkorps unterstellt und ab dem 11. April südlich von Löningen bei Menslage und im Hahlener Moor eingesetzt und hielt mehrere Tage gegen alliierte Angriffe ihre Stellungen an der Hase und am Hahlener-Moorkanal. Etwa ab dem 16. April bezog die Division westlich von Oldenburg neue Stellungen als rechter Nachbar der 7. Fallschirmjäger-Division zwischen der Ortschaft Kampe und der Mündung des Küstenkanals in die Ems. Zwischen dem 20. und 24. April 1945 musste die Division infolge massierter alliierter Angriffe beiderseits der Ems ihren rechten Flügel in die Linie Bockhorst - Flußlauf der Leda - Leer zurücknehmen. Ende April / Anfang Mai 1945 wehrten die Reste der Division in der Linie Leer - Bad Zwischenahn mehrere kanadische Angriffe ab und ging Anfang Mai 1945 aufgrund des immer stärker werdenden Feinddrucks auf Stellungen im Raum westlich Varel am Jadebusen zurück. Nachdem die Front des II. Fallschirmkorps in den Kämpfen nördlich von Oldenburg auseinander gerissen worden ist und die Reste der 11. Fallschirmjäger-Division keinen Anschluss mehr an andere Verbände hatte, gingen die Reste der Division am 8. Mai 1945 im Raum Bockhorn - Varel - Jade in britische Gefangenschaft.

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
10. April II. Fallschirmkorps 1. Fallschirmarmee OB Nordwest Raum Oldenburg

 

 

2. Kommandeure:

März 1945 Oberst Walter Gericke

 

3. Gliederung:

11. Fallschirmjäger-Division Soll-Gliederung

Fallschirm-Jäger-Regiment 37

Fallschirm-Jäger-Regiment 38

Fallschirm-Jäger-Regiment 39

Fallschirm-Panzer-Jäger-Abteilung 11

Fallschirm-Artillerie-Regiment 11

Fallschirm-Pionier-Bataillon 11

Fallschirm-Luftnachrichten-Abteilung 11

Fallschirm-Sanitäts-Abteilung 11

Kommandeur der Fallschirm-Jäger-Division Nachschubtruppen 11

 

4. Literatur und Quellen:

Roger Edwards: Deutsche Fallschirmjäger und Luftlandetruppen 1936 - 1945, Verlag Stalling, Oldenburg 1976
Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Verlag Rombach, Freiburg/Breisgau 1970.
Günter Roth / Hans M. Stimpel: Die deutsche Fallschirmtruppe 1936–1945 - Führung in der deutschen Fallschirmtruppe und der Korpsgeist der Fallschirmjäger, Verlag Mittler, Hamburg 2008
Günter Roth: Die deutsche Fallschirmtruppe 1936-1945. Der Oberbefehlshaber Kurt Student. Strategischer, operativer Kopf oder Kriegshandwerker und das soldatische Ethos Verlag E.S. Mittler und Sohn, Hamburg 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
Haupt, Werner: Deutsche Spezial-Divisionen Gebirgsjäger, Fallschirmjäger und andere. Dörfler-Verlag 2002
Volkmar Kühn: Deutsche Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch-Verlag 12. Auflage 1999