Bau-Bataillon 86
Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Das Bataillon wurde als
Bau-Bataillon 86 in der Feldpostübersicht eingetragen. 1943 wurden alle
Einheiten zum Pionier-Landungs-Bataillon umbenannt.
Einheit |
Feldpostnummer |
Stab |
24656 |
1. Kompanie |
27989 |
2. Kompanie |
18988 |
3. Kompanie |
20134 |
4. Kompanie |
24108 |
Kolonne |
21036 |
Das Bau-Bataillon 86 wurde bei der Mobilmachung am 26.
August 1939 im Wehrkreis VI aus RAD-Einheiten als Heerestruppe
aufgestellt. Anfangs wurde das Bataillon im Westen bei der
5. Armee unter dem
Generalkommando der Grenztruppen Eifel eingesetzt.
Ende Januar
1940 wurde das Bataillon unter Ablösung des RAD zum Bau-Bataillon 86 der
Wehrmacht umgegliedert. Ab dem 10. Mai 1940 wurde es für Baueinsätze in
Unterstellung zur Luftflotte 2 in Nordfrankreich herangezogen. Der Stab lag
dabei zuletzt in Laval. Im März 1941 wurde das Bataillon auf das sS-Gerät
(schweres Siebel-Gerät / Landungsboot) umgerüstet und nach Porz-Wahn verlegt, wo
auf dem Rhein Brückenbau geübt wurde. Ein Kommando des Bataillons wurde zum
Sonderkommando Gantke in Antwerpen im Bau von sS-Fähren unterwiesen und dann das
Bataillon zur Verlegung zur Deutschen Militärmission in Rumänien bereitgestellt.
Bis zum 14. Juni 1941 wurde das Bataillon mit 50 sS-Fähren auf rund 25
Güterzügen nach Constanza in Rumänien verlegt. Dort bildete es das
"Sonderkommando Böndel", dem neben dem Bau-Bataillon 86 die Flak-Abteilung 505
mit 8,8-cm Flak zur Fährenbewaffnung, die Nachrichten-Kompanie B, ein
Lw-Werkstattzug und Lw-Motorenzug zur Wartung der BMW-Flugmotoren sowie ein
Kommando von Marinespezialisten für Navigation unterstellt wurden. Nacj dem
Eintreffen in Constanza wurden die Fähren montiert und das Bataillon begann mit
der Ausbildung im Schwarzen Meer. Gelegentlich wurden die Boote auch zu
Minensucheinsätzen eingesetzt. Vom 9. Oktober - 12. Dezember 1941 wurde das
Bataillon zu Minensuch-, Minenräum- udn Kampfeinsätzen entlang der
Schwarzmeerküste bis Otschakow eingesetzt. Außerdem führte es 5 Nachschubgeleite
durch (Transportfähren gesichert durch Kampffähren und Fahrzeuge der deutschen
und rumänischen Marine). Dabei gingen vier Fähren durch Strandung, drei durch
Feuer (Flugbenzin) verloren, zwei wurden der rumänischen Armee überlassen. Am
13. Dezember 1941 wurde das Bataillon nach Constanza zurück verlegt, wo das
Sonderkommando Böndel aufgelöst wurde. Ab dem 1. Februar 1942 zählte das
Bataillon zu den Pionieren, behielt aber seinen Namen weiter bei. Bis zum 1.
März 1942 wurde das Bataillon zum Bau-Bataillon 86 (sF) umgegliedert: Stab mit
Nachrichtenstaffel und Mot.-Kolonne, 1. - 3. s. Fähren-Kompanie mit je 9
Transport- und 1 Troßfähre, 4 Kompanie als Bauabteilung mit je drei Zügen. Das
Bataillon unterstand nun dem Pionier-Regiments-Stab 770 (sF). Im Mai 1942 wurden
die Fähren auf einem Frachter nach Nikolajew überführt. Im Juni 1942 landete das
Bataillon auf den Inseln Beresan und Perwomajsk vor der Dnjepr-Liman bei
Otschakow ständige Besatzungen an. Im Juni und Juli 1942 wurde das Bataillon
ohne die 4. Kompanie nach Mariupol verlegt, wo zunächst der Ausbildungsdienst
aufgenommen wurde. Ab dem 4. August 1942 wurde es für Transporteinsätze entlang
der Nordküste des Asowschen Meeres bis Asow in der Donmündung und Jejsk an der
Nordküste der Kuban-Halbinsel eingesetzt. Am 10. Dezember 1942 wurde das
Bataillon nach dem Anlaufen des Unternehmens "Wintersturm" (Entsatzversuch der
Panzergruppe Hoth für Stalingrad) im Seemarsch nach Kamysch-Burun südlich
Kertsch verlegt. Hier wurde es vor allem zur Küstensicherung eingesetzt. Am 3.
Januar 1943 wurde das Bataillon für Transportaufgaben einsatzmäßig dem Admiral
Schwarzes Meer unterstellt. Die ursprünglich beabsichtigte Rückverlegung nach
Mariupol als Winterquartier mit geeigneten Kran- und Werftanlagen zur Überholung
der stark mitgenommenen Fähren entfiel. Bis zum 31. Januar 1943 wurde das
Bataillon für Materialtransporte nach Taman eingesetzt, bis es wegen der Eislage
eine Woche pausieren mußte. Am 14. Januar 1943 war sF 218 nach einem
Minentreffer mit der gesamten Besatzung gesunken. Am 6. März 1943 wurde sF 219
vor Kap Tusla durch eine Mine versenkt, 4 Mann der Besatzung wurden getötet,
dazu 53 Mann der eingeschifften Soldaten. Am 1. April 1943 wurde dem Bataillon
mit einem Bestand von 30 Landungsfähren die Pionier-Landungs-Kompanie 777
unterstellt. Am 15. April 1943 wurde das gesamte Bataillon in Kamysch-Burun
zusammen gezogen. In der Nacht zum 1. Mai 1943 wurde das Bataillon zur Abwehr
einer russischen Landung 10 km ostwärts von Temrjuk eingesetzt. Am 20. Mai 1943 wurde das Bataillon in
Pionier-Landungs-Bataillon 86 umbenannt.
Ersatztruppenteil für das Bataillon war das
Bau-Ersatz-Bataillon 6.
Kommandeure:
26. August 1939 Hauptmann Rentrop
1941 Hauptmann Thiedemann (i.V.)
1942 Major Böndel
1942 Major Gerber
1943 Hauptmann Reinery