Thon, Friedrich Emil

 

* 16. Dezember 1877, Sontra, Kreis Rotenburg-Fulda

† 28. August 1945, Kirchheiligen, Kreis Langensalza

 

 

Friedrich Thon war das zweitälteste Kind des Ökonom sowie Ritterguts- und Brauereibesitzers Oskar Wilhelm Elias Thon und dessen Ehefrau Louise Wilhelmine Emma, geborene Felgmann. Seine Mutter starb früh. Sein Vater heiratete am 2. Juli 1890 die einundzwanzigeinhalb Jahre jüngere Christine Elisabeth Schäfer, Tochter von Johannes Schäfer. Er selbst trat am 13. September 1897 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Berlin. Am 21. April 1898 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Von April 1898 bis Dezember 1898 besuchte er die Kriegsschule Metz. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Fähnrich ernannt. Nach dem Abschluß an der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1899 (C4c) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments in Berlin. Im Frühjahr 1900 diente er in gleicher Funktion in der 1. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Am 26. Januar 1901 starb sein Vater in Sontra im Alter von 52 Jahren. Er selbst wurde jetzt als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regiments ebenfalls in Berlin eingesetzt. Im Frühjahr 1902 gehörte er wieder in gleicher Funktion zur 1. Kompanie. 1903 wurde er zur Dienstleistung zum 3. Pommersches Infanterie-Regiment "Graf Schwerin" Nr. 14 kommandiert. Am 1. Oktober 1904 wurde er als Nachfolger von Leutnant Herrmann zum Adjutant des I. Bataillons vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Berlin ernannt. Am 11. September 1907 wurde er zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie seines Regiments in Berlin eingesetzt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Kretzschmann. Ab dem 1. Oktober 1908 für zwei Jahre zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Dort erhielt er am 19. August 1909 (B3b) auch sein Patent als Oberleutnant. Ab dem 1. Oktober 1910 kam er dann wieder zum Eisenbahn-Regiment Nr. 3 zurück, welches inzwischen nach Hanau verlegt hatte. Dort wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie verwendet. Am 1. April 1912 wurde er zum Regimentsadjutant vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Hanau ernannt. Diese Funktion übte er dann über ein Jahr bis zum Ende des Frühjahrs 1913 aus. Am 1. Oktober 1913 (R24r) wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er als Nachfolger von Hauptmann Lindner zum Chef der 2. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 4 in Karlsruhe ernannt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant in Hanau wurde Oberleutnant Oelrichs. Am 1. Dezember 1913 hat er die sechzehneinhalb Jahre jüngere Anna Mathilde Emilie Günther, Tochter vom Chemiker Dr. phil. Karl Friedrich Günther, in Berlin geheiratet. Aus der Beziehung entstanden zwei Söhne. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er am 2. August 1914 zum Kommandeur der Korps-Fernsprech-Abteilung vom XIV. Reservekorps ernannt. Am 5. September 1914 wurde sein Sohn Günter Thon in Koblenz geboren. Die Funktion als Abteilungskommandeur übte er fast zwei Jahre lang aus. Mitte Juli 1916 wurde er dann in den Stab des Chefs der Feldtelegraphen im großen Hauptquartier versetzt. Am 25. Dezember 1916 wurde er dann zum 1. Adjutant des Chef des Nachrichtenwesens im großen Hauptquartier ernannt. Am 2. März 1918 wurde er dann wieder zum Telegraphen-Bataillon Nr. 4 versetzt. Von diesem wurde er dann zur Dienstleistung zum Kriegsministerium kommandiert. Am 20. September 1918 wurde er im Kriegsministerium zum Major befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuze noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab Dezember 1918 beim Personalamt vom Kriegsministerium eingesetzt. Danach wurde er im Herbst 1919 als Major mit seinem alten Rangdienstalter in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er jetzt als Referent in das Reichswehrministerium (RWM) übernommen. Diesem gehörte er auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 an. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann 1920/21 weiter im RWM eingesetzt. Am 1. April 1921 wurde er dann zum Chef des Stabes bei der Inspektion der Nachrichtentruppen (In 7) ernannt. Ende September 1923 übergab er seine Stellung an Oberstleutnant Franz von Roques. Am 1. Oktober 1923 wurde er dafür zum Kommandeur der 5. Nachrichten-Abteilung in Stuttgart-Cannstatt ernannt. Als solcher wurde er am 1. Mai 1925 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1927 gab er sein Kommando über die 5. Nachrichten-Abteilung an Major Walther von Reichenau ab. Er wurde jetzt zur Artillerieschule nach Jüterbog versetzt. Dort wurde er beim Stabe eingesetzt. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann zum Kommandeur der Abteilung D an der Artillerieschule in Jüterbog ernannt. Dies war die geheime Nachrichtenschule der Reichswehr. Als solcher wurde er am 1. April 1929 zum Oberst befördert. Er blieb in den Ranglisten weiter beim Stabe der Artillerieschule verzeichnet. Am 30. September 1930 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Ernst Sachs ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm angeblich am 30. Oktober 1930 die Charakter als Generalmajor verliehen.

Angeblich wurde er am 1. Juli 1938 bei der Wehrmacht als Generalmajor z.V. gestellt. Dafür ist in der Rangliste von Januar 1939 aber kein Hinweis zu finden. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann auf jeden Fall als Oberst wieder aufgerufen. Er wurde jetzt als Inspekteur der Inspektion der Nachrichtentruppen (In 7) dem Oberkommando des Heeres (OKH) zugewiesen. Damit unterstand er jetzt dem Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1940 zum Generalmajor befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant zum 1. April 1942 führte er noch immer die Inspektion der Nachrichtentruppen im OKH. Am 1. Mai 1942 wurde er dann in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er durch Generalleutnant Josef Rußwurm abgelöst. Am 30. Juni 1942 wurde seine Mobilmachungsbestimmung aufgehoben. Am 26. September 1942 heiratete sein Sohn die fünfeinhalb Jahre jüngere Ilse Lieb, Tochter vom Ingenier Eugen Lieb, in Berchtesgaden. Am 4. Dezember 1942 ist sein Sohn Günter Thon als Hauptmann und Angehöriger des Stabes der Panzer-Nachrichten-Abteilung 13 in Mastisdach durch Artilleriegeschoß im Kopf gefallen. Sein Sohn wurde am Staudamm Hoffnungsfeld Kaukasus beerdigt. Am 31. August 1943 wurde dann angeblich auch seine z.V. Stellung aufgehoben.

Er hatte mehrere Geschwister und Halbgeschwister.
Sein älterer Bruder war der am 28. Mai 1876 in Sontra geborene Oscar Ludwig Thon. Dieser starb am 28. Januar 1877 im Alter von 8 Monaten. 
Sein ältester Halbbruder war der am 22. Oktober 1892 in Sontra geborene Ludwig Wilhelm Thon.
Sein jüngerer Halbbruder war der am 8. Juli 1894 in Sontra geborene August Heinrich Thon.
Seine jüngere Halbschwester war die am 18. Januar 1897 in Sontra geborene Anna Elisabeth Thon.